Hallo Charly,

es tut mir leid, dass du das auch miterleben musst. Es gibt, glaube ich, kein Grundrezept für die Trauerbewältigung. Jeder geht damit anders um.

Bei mir war es damals so wie bei dir. Evtl. von der Zeit her minimal etwas weiter, aber sonst.... Bei Feststellung der Schwangerschaft war der Wert auch niedrig, aber man sollte trotzdem die Hoffung nicht aufgeben. Eine Woche später ging ich in der Arbeit auf Toilette und hatte Blutungen. Natürlich war Freitag und mit Müh und Not bekam ich noch einen Termin in der Praxis. Diesmal war das mit der Hoffnung nicht mehr so groß. Ich sollte am Montag in der Frühe gleich nochmal zum Blutnehmen kommen, weil es jetzt keinen Sinn mehr macht. Ich war eigentlich recht gefasst, aber als ich dann am Montagabend die schon erwartete Gewissheit hatte, war es aus. Es sollte unser erstes Kind sein auf das wir schon gut zwei Jahre hingearbeitet haben. Ich sagte zu meinem Mann, dass ich weiß, dass es nur ein Zellhaufen war, aber es war MEIN Zellhaufen. Nachdem ich dann im Krankenhaus mich für den natürlichen Weg entschieden habe, ging ich dann auch gleich am nächsten Tag in die Arbeit, weil ich dachte, dass Ablenkung gut tut. War vielleicht auch so, aber trotzdem saß ich oft heulend vor dem Bildschirm, weil auch da die Gedanken kreisten. Rückblickend hätte ich mir trotzdem ein paar Tage Pause gönnen sollen, einfach um die Gedanken zu sortieren und die erste Trauer zu verdauen. Mir hat sehr viel geholfen mit meinem Mann darüber zu reden. Der hat mir echt wieder Mut gemacht und mich hochgezogen. Umgekehrt war es auch so. Auch habe ich mit ein paar anderen darüber geredet und mich gewundert, wie viele das schon durchmachen mussten, ohne dass man davon wusste. Leider gab es auch andere Mitmenschen, die kein Verständnis für die Situation hatten. Das hat zusätzlich an einem genagt, aber die habe ich halt gemieden.

Es ist schlimm, wenn ein positiver Schwangerschaftstest auf einmal das ganze Leben auf den Kopf stellt und dann so schnell wieder zurückgezogen wird. Rede mit den Menschen, die dir wichtig sind, darüber wenn dir danach ist und zieh dich zurück, wenn es dir danach ist, alles andere ist nur eine Qual.

Ich wünsche dir alles Gute für die nächste Zeit und liebe Menschen um dich rum.

LG

Hallo Charly,

es tut mir leid, dass Du Dein Baby so früh wieder hergeben musstest!

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es erstmal das wichtigste ist, die Trauer zuzulassen. Ich weiß, das willst Du gerade gar nicht hören, aber es ist so wichtig das für sich selber zu akzeptieren dass man traurig ist. Die Welt ist nun eine andere.

Mein Rat wäre auch Dich so lange krank schreiben zu lassen, bis es Dir wirklich besser geht. Tu Dir gutes, auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlt. Geh spazieren, versuch zu schlafen, lies ein Buch. In dem Moment fühlt es sich vielleicht so an als wolltest Du das alles gar nicht, aber es wird seine Wirkung tun.

Und dann finde Deinen eigenen Weg mit der Trauer umzugehen. Hast Du einen bestimmten Ort, den Du mit Deinem Sternchen verbindest? Vielleicht magst Du einen Brief schreiben oder etwas basteln oder eine Blume pflanzen.

Und meistens hilft es auch darüber zu reden, nicht nur mit dem Partner.

Ich kann es inzwischen so sehen, dass es nicht darauf ankommt wie lange unsere Krümelchen bei uns waren. Sondern dass sie überhaupt da waren. Jedes hat seine ganz eigene Geschichte und allein das ist ein Geschenk.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG, Paula

Vielleicht wöre es ganz gut, wenn Du wenigstens eine Freundin einweihst damit Du jemanden zum reden hast. Dann überraschst Du sie eben jetzt damit, dass ihr noch gemeinsame Kinder wollt.

Die Angst dass es nicht mehr klappt gehört zur Trauer dazu. Wenn Du gut für Dich sorgst wirst Du mit der Zeit wieder zuversichtlicher.