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Psychische Probleme nach ESS

Hallo ihr Lieben.
Ich bin neu hier im Forum und ich hoffe hier finde ich etwas Verständnis und eventuell Hilfe. Mein Mann und meine Familie sind da irgendwie unsensibel. Am 18.8 wurde mir eine ESS erhaltend entfernt. Körperlich geht es mir schon wieder ganz gut, allerdings würde ich schwangere Frauen und Babys am liebsten komplett meiden. Ich bin eigentlich kein Mensch der es nicht gönnt, aber seit der Operation könnte ich jedes Mal in Tränen ausbrechen bei Schwangeren. Kennt das jemand und hat eventuell einen Tip damit umzugehen?
Bisherige Antworten

Re: Psychische Probleme nach ESS

Hallo Shining Star,

fühl dich erstmal ganz lieb gedrückt....

Ich kann sehr gut verstehen wie du dich derzeit fühlst hatte meine MA mit As letzten Montag.

Wenn man ganz plötzlich nicht mehr Schwanger ist,  es eigentlich noch garnicht glauben kann und sich einfach fragt wieso die Welt so ungerecht ist. Wieso passiert so etwas mir? Was habe ich falsch gemacht.

Ich glaube in so einer Situation ist es normal, dass man im ersten Moment einfach keine Schwangeren oder Babys sehen kann, zumindest ist das bei mir ebenfalls so gewesen. Es ist die Wut auf sich selbst, auf den Körper und natürlich der Neid, auf die anderen Frauen und deren Körper weil sie einfach gesund und glücklich schwanger sein können.Mir hat es beim Kontroll  Fa. Termin am Freitag auch fast wieder die Tränen in die Augen getrieben. In den ersten zwei Tagen nach der As war dauerhaftes weinen angesagt. 

Allerdings schaut man bei jeder Schwangeren auch immer nur auf den Babybauch und kann nicht erkennen welche Strapazen oder Probleme es vorher gab und welchen steinigen Weg die Frau gehen musste um zu diesem Glück zu kommen. 

Blicke positiv in die Zukunft, die Natur hat sich einfach bei diesem Versuch aus irgendeinem Grund nicht dazu entschieden uns einen Bauchzwerg zu schenken. Es sollte einfach diesesmal, aus welchen Gründen auch immer,nicht sein. Vielleicht bringt uns der nächste Versuch auch endlich unser Geschenk.

Vergessen wird man diese Situation wohl niemals im Leben. Es wird immer Momente geben in denen wir zurück blicken und wahrscheinlich ein Tränchen vergießen werden. Ich für mich finde das aber auch garnicht schlimm, denn nur Dinge die wir erleben machen uns zu den Menschen die wir sind. Auch das schreiben mit einer lieben Gleichgesinnten, die ich hier im Forum kennenlernte, hat mir wirklich sehr geholfen die Trauer der ersten Tage besser zu verkraften.

Vielleicht sind deine Familie und Freunde gerade selbst mit der Situation überfordert und sie wissen einfach nicht wie Sie mit dir umgehen sollen bzw. wie sie dich trösten können oder dir Hoffnung schenken sollen.

Mittlerweile verfolge und freue ich mich auch wieder im Forum die Beiträge der Schwangeren zu lesen, da viele von Ihnen vor Ihren jetzigen Schwangerschaften das gleiche durchgemacht haben und das macht mir Mut und Hoffnung für meine Zukunft.

Ganz viele Liebe Grüße

Sonja

 

Re: Psychische Probleme nach ESS

Hallo Sonja,
Erstmal vielen Dank für die Antwort und fühl dich auch ganz fest gedrückt.
Es ist von Tag zu Tag anders mit der Gefühlswelt und manchmal denkt man sich: Komm sei nicht so ein Jammerlappen und denk positiv.

Es tut gut einfach mal mit anderen Frauen, die so etwas erlebt haben darüber zu reden. Das macht es wahrscheinlich ein wenig einfacher weil man dann nicht solche Sprüche zu hören bekommt wie: Ach bist noch jung genug und warst ja garnicht richtig schwanger.
Doch das war ich und es war ein Wunschkind, aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch uns ein Bauchzwerg geschenkt wird.

Ich Wünsche dir alles erdenklich Gute :*

Viele Grüße
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