Hey janinas,

fühl dich erstmal ganz fest gedrückt..du bist ganz sicher nicht unnormal..man möchte nur, dass man endlich aus dem Albtraum erwacht, dass ist vollkommen verständlich...

Ich hatte nach der Ausschabung eigentlich kaum schmerzen.Am ersten Tag danach ein wenig, aber nicht mehr als bei einer normalen Mens. Geblutet hat es ca. eine Woche wobei es nach zwei Tagen nur noch ganz leichte Schmierblutungen waren. Die nächste Periode setzte nach 34 Tagen ein (mein normaler Zyklus liegt bei 30 Tagen). Das kann aber sehr variieren und hängt wohl mit dem hcg Abbau zusammen.

Der Eingriff ansich ging schnell und verlief ohne Komplikationen. Ich konnte am gleichen Tag schon wieder nachhause.

Ich bin jetzt gerade wieder schwanger und hoffe natürlich das diesmal alles gut geht..aber eine 100% Gewissheit gibt es wohl nie. Es hat auch nach der AS schnell mit dem wieder schwanger werden geklappt.

Ich würde die Hebamme anrufen. Es tut wirklich gut darüber zu reden und der Trauer einfach mal Luft zu machen, bei jemandem der Erfahrung hat und einem zuhört. Ausserdem wird sie dir bestimmt mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn eine AS ist ja nicht zwangsläufig nötig.

Auch wein keine Worte deine Schmerzen lindern können, wünsche ich dir eine starke Schulter zum ausweinen, einen Wegbegleiter der die hilft die Last zu tragen und genügend Mut und Kraft dich nicht selbst aufzugeben und irgendwann mit der Situation umgehen zu können.

Der Schmerz wird irgendwann nachlassen..und er Krümel bleibt für immer in deinem Herzen...

Ganz liebe Grüße

Sonja

Hallo Janina,

ich bin gerade zufällig nach vielen Monaten hier vorbei gekommen. Das tut mir sehr leid! Das ist wirklich sehr traurig. Ich kann gut mitfühlen, denn ich hatte vor etwas mehr als einem Jahr, kurz vor Weihnachten 2014 das selbe Erlebnis. Am Tag nach der Diagnose habe ich gleich eine Ausschabung bzw Absaugung hervornehmen können und will Dir kurz meine Erfahrungen schildern. 

Ich habe damals nicht lange überlegt, denn meine Ärztin meinte, dass das eine saubere Angelegenheit wäre und sich der Körper dadurch meist schneller wieder erholt und man auch schneller wieder schwanger werden kann. Bis komplett alles von selbst abgeht, kann es unter Umständen viele Wochen dauern. Manch einer braucht gerade diese Zeit und hat das Gefühl sich nur so von dem kleinen Knaopf verabschieden zu können. Ich fand die Absaugung aber sehr hilfreich. 

Die Stunden zwischen Diagnose und Ausschabung waren wirklich die schlimmsten meines Lebens. Ich habe einfach nur geweint und konnte es nicht fassen! Man malt sich ja alles schon aus, wie es in einigen Monaten sein wird. Und man fühlt sich dem kleinen Knopf ja schon so nah und dass auf einmal alles vorbei sein soll, ist so unvorstellbar und traurig. Da bricht wirklich eine Welt zusammen! Ich habe wirklich nur geweint und war ganz benommen und neben mir. Doch als ich dann aus der Narkose erwachte, ging es mir komischer Weise wirklich um einiges besser. Es war zwar eine Leere da, aber ich fühlte mich irgendwie auch etwas erleichtert. Ich weiß noch, als ich aus der Narkose aufwachte bzw. geweckt wurde, war ich fast sauer, weil ich eigentlich noch einfach weiter schlafen wollte. Dieser tiefe Schlaf hat ganz gut getan. 

Ich habe dann versucht alles irgendwie zu begreifen und auch in meinem Bekanntenkreis Trost gesucht. Eine Fehlgeburt ist nichts seltenes und passiert öfter, als man meint. Und ich habe auch versucht es als etwas halbwegs positives zu sehen. Dass die Natur aussortiert und uns damit möglichst gesunde Kinder ermöglichen möchte. Und ich hab' mir gesagt, mein Körper ist stark und bereits einmal schwanger geworden und er schafft es wieder. Wenn die Zeit reif ist! Und sie wird bald wieder reif sein, wenn ich mich darauf einlasse und akzeptiere, dass alles kommt wie es kommt und auf seine Art seine Richtigkeit hat. Natürlich braucht man ein bisschen Erholung, um alles halbwegs rational sehen zu können und zu akzeptieren. Das hat auch bei mir ein paar Wocheb gedauert.

Aber was soll ich sagen. Gerade kann ich kaum diesen Text schreiben, weil mich eine kleine 4,5 Monate alte Madame ablenkt und (zu Recht) vollste Aufmerksamkeit einfordert. ;) Nur ein paar Wochen später, Ende Januar 2015 wurde ich wieder schwanger. Und alles verlief bestens! Ich bekam zwischen den Schwangerschaften einmal meine Periode (was auch hart war, denn da wurde mir bewußt, dass ich tatsächlich "raus aus dem Club" und nicht mehr schwanger war. Aber ich habe mir dann eingeredet, dass das Zimmer für den neuen Besucher noch einmal durchgeputzt wird) und ein paar Tage später hatte es wieder geklappt. 

Du bist nicht "unnormal" wenn du dich mit dem toten Baby im Bauch unnormal fühlst. Rede mit deiner Hebamme, wenn du dich dabei besser fühlst. Sie kann dir helfen und dir Trost spenden!

Und das kleine Knöpfchen hat bis heute einen Platz und eine Aufgabe für uns. Wir sagen uns, es war da, um erst Mal die Lage zu checken und dann der Kleinen Bescheid zu geben, dass sie sich langsam fertig machen und auf den Weg Machen kann. Und es ist ihr Schutzengel, der sie begleiten wird. 

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut! Du schaffst das und wirst bald wieder einen kleinen Wurm in dir tragen.

liebe Grüße 

kristin

P.S. Ich habe das schon in deinem anderen Thread gepostet, allerdings ausversehen unter dem Beitrag einer anderen Nutzerin und weiß nicht, ob du ihn dann findest. zur Not ignoriere es, falls dus doppelt liest.

Hallo Janinas,

mir tut es auch sehr sehr leid. Ich hatte vor einer Woche meine 2. Fehlgeburt und kann es sehr gut nachvollziehen wie es dir grad geht. Mir wurde nach meiner ersten Fehlgeburt gesagt, dass die meisten Frauen anschließend ohne Probleme ein gesundes Kind zur Welt bringen und solch eine "Laune der Natur" leider immer wieder mal vorkommt. Oft passiert eine Fehlgeburt nicht ohne Grund, aber beim nächsten Mal macht dein Körper das dafür umso besser.
Dieser Gedanke hat mir gut dabei geholfen über den Verlust hinweg zu kommen und auch der, dass am Ende immer alles gut sein wird. Mir hat es aber auch geholfen abzuwarten bis die Fehlgeburt natürlich eingesetzt hat. Allerdings bin ich zu dem Zeitpunkt erst in der 9. Woche gewesen, aber der Embryo hat sich seit der 5. Woche nicht weiterentwickelt. Ich würde es zu diesem Zeitpunkt immer wieder so machen und es hat mir auch geholfen die Fehlgeburt zu verarbeiten. Irgendwann setzten Blutungen ein, die immer stärker wurden und ich bekam auch Wehen in immer kürzer werdenden Abständen. In den letzten 10 Minuten waren die Wehen sehr sehr schmerzhaft und dann war ganz plötzlich alles vorbei. Es kam ein "Blub" und das war dann die Fruchthöhle. Danach hatte ich kaum noch Schmerzen, ähnlich wie bei der Menstruation und es hat sich dem ein normaler Zyklus angeschlossen.

Bei meiner Fehlgeburt in der letzten Woche setzen die Blutungen unerwartet ein und es war lediglich wie eine stärkere Menstruation. Ich war froh, dass es nicht nochmal so weh getan hat.

Am besten du sprichst mit deiner Hebamme und machst das, was dein Gefühl dir sagt. Ich wünsche dir, dass du deinen Verlust schnell verarbeiten kannst und es dir bald wieder besser geht.