Ich bin neu im Forum und möchte Euch meine Erfahrungen schildern:
Es gibt die Frauen, für die eine Ausschabung eine Erleichterung ist, weil sie den Gedanken nicht länger ertragen, ein totes Baby im Bauch zu haben. Es gibt aber auch die Frauen, die der Natur ihren freien Lauf lassen wollen. Dazu gehöre auch ich.
Leider finden diese Frauen in Deutschland von ihren Gynäkologen wenig Unterstützung. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber ich wurde nach der Diagnose "missed abortion" am 20. Juni sofort zu einer Ausschabung gedrängt. Mir wurde mit den schlimmen Risiken gedroht, ich könne an den Folgen einer Gebärmutterentzündung unfruchtbar werden, falls keine Ausschabung gemacht wird. Schließlich erkannte aber mein Arzt meinen festen Willen und sah kein Risiko darin, einfach noch eine Woche zu warten, bis mein Körper die Situation selbst begriffen hat. Für den Notfall ließ ich alle OP-Vorbereitungen über mich ergehen, Blutabnahme, Narkose-Besprechung, Gesundheits-Check. Danach ging ich nach Hause und las viel in Foren über "natürliche Fehlgeburten" und wie andere Frauen es erlebt hatten.
Als natürliches wehenförderndes Mittel trank ich viel Kirschsaft mit viel frischem Ingwer und einer Prise Zimt. Ob es geholfen hat, weiß ich nicht, aber 3 Tage später, am 23. Juni, ging es los mit der "natürlichen Fehlgeburt" (zu diesem Zeitpunkt war ich 12+0). Es war viel stärker und nicht vergleichbar mit einer normaler Regelblutung, aber ich hatte keine Angst, sondern habe meinen Körper einfach machen lassen. Meine Schmerzen waren sehr erträglich und nach etwa 2h war der große Spuk bei mir vorbei. Es ist wichtig, dass man in dieser Situation nicht alleine ist und einen Partner hat, der im Ernstfall einen Notdienst rufen kann.
Ich habe seither eine schwache Blutung, keine Schmerzen und fühle mich sehr erleichtert, meinen kleinen Schmetterling auf diese würdige und natürliche Weise gehen lassen konnte und es - für mich - richtig war, meinem Körper zu vertrauen. Ich finde, Frauen müssen mehr über diese Alternative aufgeklärt werden und Frauen müssen die freie Entscheidung haben. Egal, welchen Weg sie wählen, sie sollten in beiden Fällen die gleiche 100%ige Unterstützung erhalten. Was viele nicht wissen: Wenn bei einer natürlichen Geburt etwas übrig bleibt, kann immer noch eine Ausschabung gemacht werden. Das macht keinen Unterschied, ist aber bei den allermeisten nicht mehr nötig.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr von Euren Erfahrungen berichtet.
Schön, dass es solche Foren gibt!
(Bitte beachtet, dass ich keine Empfehlung aussprechen kann, da jede Frau und jeder Körper anders reagiert. Wer den Weg einer natürlichen Fehlgeburt wählen will, sollte unbedingt den Rat eines oder mehrerer Ärzte einholen und niemals ein zu hohes Risiko eingehen. Wie hoch der Blutverlust ist und wie stark die Schmerzen ausfallen, ist von Körper zu Körper unterschiedlich.)