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Muss mal wieder alles los werden (lang)

Hallo,
muss mal wieder alles loswerden ...
mittlerweile sind 3 Monate vergangen und so weit geht es mir auch einigermaßen. Klar haben mich die SS und die damit verbundenen Erlebnisse verändert und ich hab an einigen Sachen einfach nicht mehr so die Freude, aber mittlerweile schaffe ich es auch, dass ich anderen zu deren SS gratulieren kann - und auch wirklich ehrlich gemeint! Und in meinem Umfeld werden derzeit ziemlich viele schwanger - erst tut sich jahrelang nichts und dann ...
Naja, unser Jänner-Problem - dass mein Freund plötzlich nicht mehr "kommen" konnte, hatten wir schnell gelöst - ich hab ihm einfach erzählt, die fruchtbaren Tage wären vorbei und schon ging's wieder. Und ich dachte tatsächlich, ich wär schwanger. Hatte tatsächlich sämtliche Anzeichen - Brustspannen, Ziehen im Bauch, hab Lippenherpes bekommen und meine Verdauung hat sich umgestellt - hatte auf einmal gar keine Probleme mehr, egal was ich gegessen hatte - und das alles war nur während der SS so ... war diese Woche dann total angespannt, hatten grade auch Urlaub und ich konnte diesen gar nicht so richtig genießen - tja, und heute morgen das böse Erwachen - hab meine Tage bekommen. Jetzt meine Frage - ist der Körper nach einer SS / Fehlgeburt sensibler? Ich renn fast 3 Wochen im Monat mit Bauchziehen rum - erst beim Eisprung und dann geht es gleich Non-Stop weiter bis meine Tage kommen - war auch im Vormonat schon so. Kennt ihr das auch?
So, jetzt zu meinem nächsten Problem: Die Ärzte gingen ja bei unserer Tochter von einem Gendefekt aus, mein Freund und ich wurden gar nicht untersucht, das stand gar nie zur Diskussion. Ich hab dann mehrmals im KH angerufen und wegen dem Befund nachgefragt - war aber noch nie fertig. Mein Freund und ich haben es dabei belassen und für uns beschlossen, dass wir die Ursache nicht mehr wissen wollen, denn irgendwann muss man damit abschließen und wieder nach vorne blicken. 3 Tage später hat mich plötzlich eine andere Hebammen angerufen - sie würde eine Unterschrift von mir brauchen, damit der genetische Befund freigegeben wird. Und beim anderen Befund, wegen dem ich immer angerufen hatte, ging es scheinbar um den pathologischen Befund, denn da bekam ich immer die Antwort, der Pathologe hätte den Bericht noch nicht freigegeben. Also, scheinbar weiss die eine Hand nicht, was die andere grade macht. Hab mir das Formular also faxen lassen und unterschrieben zurückgeschickt.
Diese Woche Montag (grade zu Urlaubsbeginn) bekam ich dann einen Anruf vom KH - der genetische Befund war fertig - es konnte keine kindliche Ursache festgestellt werden, demnach lag also keine Spontanmutation vor wie urspründlich angenommen und ich solle meine FA kontaktieren. Toll, oder? Jetzt kann sein, dass die Ursache bei meinem Partner oder mir liegt und wir uns auch untersuchen lassen müssen. Davon war damals keine Rede, jetzt denk ich mir, die Ärzte hätten gleich alle Untersuchungen mitmachen können - so müssen wir dann wahrscheinlich wieder einige Monate warten, bis wir Gewissheit haben!
Zeitenweise bin ich wieder total am Boden, dann, wenn's mir besser geht, denk ich mir, es wird schon alles seinen Sinn haben. Im April wäre ET, mein Freund muss im Mai für einige Monate wegen einer Ausbildung auswärts gehen und wäre nur Samstag u. Sonntag daheim. Er hätte also der erste halbe Jahr unserer Tochter versäumt. Würde ich jetzt schwanger werden, würde er die SS versäumen und wäre auch bei den ganzen Untersuchungen nicht dabei. Er könnte unser Kind also am Ultraschall nie sehen und im Falle des Falles, falls bei einer Untersuchung wieder etwas festgestellt werden würde, wäre ich allein. Also auch nicht so fein. Deshalb habe ich mir vorgenommen, alles etwas ruhiger angehen zu lassen und mich selbst nicht mehr allzu sehr unter Druck zu setzen.
Was mich am meisten ärgert - die Freundin des Bruders meines Freundes wurde schwanger, als wir unsere Tochter verloren. Die hatten aber kurz zuvor noch die Megakrise, zwischenzeitig war sogar Schluss und dann haben sie ein Baby geplant - toll, oder?! Und natürlich hat's sofort eingeschlagen - sie wollte aber nur schwanger werden, weil ich schwanger war und sich so wieder sie Sympathien in der Familie zurück holen. Sie redet total abfällig übers Schwanger sein und dass sie gar nicht schwanger sein und nicht fett werden will. Auch will sie nach Geburt gleich wieder arbeiten gehen und weil das alles eh noch nicht genug ist, hab ich erfahren, dass sie nach wie vor raucht. Und nicht wenig!! Ich hab sie nie gesehen, hab das alles nur gehört. Ich war mittlerweile so weit, dass es mir egal gewesen wäre, wenn wir uns bei den Schwiegereltern getroffen hätten, aber nachdem ich das heute gehört habe, reicht es mir. Ich hab gesagt, ich will sie nicht sehen und sollte es sich doch nicht vermeiden lassen, steh ich auf und geh, wenn sie sich eine anzündet. Wir haben unser Kind wegen schwerster Fehlbildungen verloren und ich hätt alles für unser Kind getan, aber leider hatten wir keine Chance. Und wenn ich dann sowas hör, kommts mir echt rauf!
Sorry, ich musste das alles mal loswerden.
Hoffe, euch geht es einigermaßen gut!!
GLG
Bisherige Antworten

Muss mal wieder alles los werden (lang)

Hallo citcat,

weiß genau wie du dich fühlst. Ich habe 3 Fehlgeburten hinter mir. Das hat mich psychisch auch sehr fertig gemacht. Ich finde du hast eine gute Anstellung, dass ruhiger anzufangen. Ich kann es nicht. Ich bin wie besessen. Möchte um jeden Preis ein Kind, und das ist die falsche Einstellung.

Nach 3 Fehlgeburten, bin ich von einem Arzt zum anderen. Es wurde festgestellt, dass ich eine Blutgerinnungsstörung und eine Gelbkörperhormonschwäche habe. Muss mir jetzt wenn ich nochmal schwanger werde, Heparin spritzen.

Ich muss auch sagen, wenn ich sowas höre: ungewollt schwanger, abtreibung, bekomme ich das Kotzen. Manchmal denke ich, soll ich anfangen zu rauchen oder zu trinken? Vielleicht klappt es dann???

Aber gib nicht auf, es wird bestimmt noch klappen. Das beste Beispiel bei mir ist meine 3 Jährige Tochter. Bei uns ist sie ein Zufall, wie die Ärzte es sagen. Also kopf hoch. ;-)

Muss mal wieder alles los werden (lang)

Leicht schwanger werden nur die, die`s leicht nehmen, hat mein Gyn zu mir gesagt, und leider muss ich ihm wieder mal recht geben, wenn ich Deinen Beitrag lese. Habe gerade meine 5. Fg hinter mir und möchte sooooo gerne gleich wieder losbasteln. Aber mit jeder Fg wächst auch die Angst in meinem Bauch. Bei jedem Mal auf Toilette der Blick:ist auch nichts rot? Jedes Bauchziepen löste kleine Panikwellen aus, jeden Tag habe ich kontrolliert ob noch die Brust spannt und ich noch oft genug Pipi gehe....Bei der nächsten SS(gehe halt mal davon aus, dass ich es nochmals schaffe) habe ich schon einen Fixplatz beim autogenen Training, beim Homöopathen und bei der Psychologin. Glaube nämlich sehr wohl, dass eine Fg auch psychisch und nicht nur genetisch bedingt sein kann, je mehr man sich angstvoll verkrampft desto eher steigt das Risiko. Nur diese Zusammenhänge sind noch viel zu wenig erforscht, leider. Nehme mir echt vor mich ein wenig in Gelassenheit zu üben, manche Dinge kann mal eben nicht selbst unter Kontrolle halten, auch wenn man es allzu gerne möchte.
Wünsche Euch von ganzem Herzen viel Ruhe und Mut es nochmals zu probieren und das Vertrauen in Euch selbst und in eine höhere Macht es auch zu schaffen. Drück Euch fest die Daumen! Wir sind stark und mutig und bald alle glückliche Mamis. Glaubt an euch :THUMBS UP:

Muss mal wieder alles los werden (lang)

Hallo!
Einige Gefühle, die du beschreibst, kenne ich von mir selber. Ich kann noch nicht allen Menschen in meinem Umfeld zu ner SS oder Geburt gratulieren. Es wäre nicht ernst gemeint, also lasse ich es.
Auch wenn es noch eine Weile dauert mit den Untersuchungen, ich würde sie an deiner Stelle machen lassen. Da nimmt dir nicht die Schmerzen über den Verlust, aber Menschen neigen nunmal dazu, dass sie für alles eine Erklärung brauchen. Wir haben 4 Monate auf den Befund der Pathologie von unserer Tochter gewartet. Zwischenzeitlich wollte ich es gar nicht mehr wissen und kurz vor der Verkündung hatte ich Angst vor dem Ergebnis. Auch wenn man es nicht zugeben mag, grad die erste Zeit macht man sich doch Vorwürfe, ob man was falsch gemacht hat.
Mein Doc hat nach meiner FG vor 4 Monaten eine Genanalyse veranlasst. Bei mir is alles ok, bei meinem Freund weiß ich es noch nicht. Was das bringt? Nur Gewissheit, dass es keine körperlichen Dinge gibt, die nicht stimmen.
Aber ganz wichtig, das weiß ich jetzt, ist die Psyche. Nach dem Tod unsere Kleinen vor 10 Monaten hatte ich nur eines im Kopf: Eine neue SS. Ich habe genau die fruchtbare Zeit abgepasst, aber schön war es nicht. 4 Monate später war ich schwanger. rein körperlich, war es kein Problem. Aber natürlich hatte ich Sorge, dass es wieder schief geht und so war es dann auch in der 9.SSW. Seit der AS lasse ich es ruhiger angehen. Ich mache jetz erstmal ne Ausbildung. Außerdem habe nur ich bisher die Verluste verarbeitet, mein Freund dagegen noch nicht und wir als Paar auch noch nicht. Die "Prüfung", das gemeinsam durchzustehen haben wir noch nicht bestanden und vorher werde ich meinen Kinderwunsch hintenanstellen.
Natürlich kann ein Verlust auch zusammenschweißen, aber da jeder anders damit umgeht, geht es nicht von heute auf morgen.
Ich denke viel an meine beiden Sternchen. Grad jetzt, vor einem Jahr war ich im 7. SSM und der Et, an dem sie auch zur Welt kam, rückt näher.
Setz dich nicht so unter Druck, ich weiß, dass ist leichter gesagt als getan.
Und Neid oder anderen ihr Glück nicht zu gönnen, ist normal und gehört auch zum Trauerprozess dazu, der weit mehr ist, als "nur" die ersten Tage zu weinen. Manchmal dauert er länger, beschleunigen kann man ihn nicht und wenn man alles verdrängt, dann kommts irgendwann mit nem Knall wieder. Wie sieht es denn dein Freund? Hat er es verarbeitet? Will er gleich wieder loslegen?
Eine Folge-SS wird nicht mehr so unbeschwert, aber um sie richtig genießen zu können, sollte man den Verlust verarbeitet haben. So sehe ich das. Ich glaube daran, das es irgendwann klappt. Aber planen würde ich nichts mehr. Wenn wir soweit sind, dann klappts auch.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute!
LG

Muss mal wieder alles los werden (lang)

Hallo,
ja, vom Kopf her weiss ich ja, dass man Ruhe bewahren sollte - das hab ich ja jetzt auch vor. Die letzten beiden Monate hab ich immer nur auf meine fruchtbaren Tage und anschließend auf meine Tage gewartet. Der blanke Horror. Deswegen möchte ich mich zukünftig auch wieder mehr ablenken - Sport machen, mit Freunden treffen - um das Thema "Schwangerschaft" zumindest zwischendurch aus dem Kopf zu bekommen.
Uns hat der Verlust unserer Tochter zusammengeschweisst. Gott sei Dank kann ich mit meinem Partner wirklich über alles reden, da brauch ich auch meine Gefrühle nicht zu verstecken. Und auch er zeigt mir, wenn er mal einen schlechten Tag hat. Der Kinderwunsch ist bei uns beiden groß, auch er wünscht sich nichts sehnlicher als ein Baby. Wir wissen aber auch, dass wir jetzt auf eine Probe gestellt sind und diese erst bestehen müssen. Uns hat es zusammengeschweisst, aber in Geduld müssen wir uns üben - ich denke, das ist unsere Aufgabe. Es wird eine harte Zeit, aber wir sind beide zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen. Und bis dahin wollen wir versuchen, die Zeit zu zweit zu genießen. Haben wir uns zumindest vorgenommen - einfach Dinge zu unternehmen, die dann mit einem Kind nicht mehr so einfach sind.
Morgen werde ich im KH wegen dem pathologischen und bei meiner FA wegen dem genetischen Befund anrufen. Und wenn es erforderlich ist, werden wir uns untersuchen lassen und die nächsten Monate abwarten - ich möchte nicht unnötig nochmals so einen Verlust hinnehmen müssen, wenn ich ihn durch irgendwelche Behandlungen im Vorfeld hätte verhindern können.
Ich wünsche auf dir alles Gute für die Zukunft!
GLG :THUMBS UP:
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