Hallo zusammen,
nun begebe ich mich tatsächlich das erste Mal in meinem Leben in ein Forum im Internet. Habt also bitte Nachsicht, wenn ich mich noch etwas unbeholfen anstelle .
Ich wurde mit einer Situation konfrontiert, von der man denkt, es passiert immer nur anderen. Aber jetzt ist es mir passiert: MA in der 13. SSW.
Nach zwei unproblematischen Schwangerschaften habe ich heute zwei wundervolle, gesunde Kinder. Da bei Nr. 2 Unterstützung notwendig war (Insemination), wollten wir diesen Weg auch für Nr. 3 beschreiten. Beim Planungsgespräch und den Untersuchungen hierfür erfuhren wir - sehr überraschend -, dass ich bereits schwanger war. Die Gefühle sind schwer zu beschreiben: einerseits Freude, andererseits aber auch das Gefühl, das es so eigentlich nicht laufen sollte (falscher Zeitpunkt, andere Erwartungen). Irgendwann überwog dann die Freude und meine große Tochter (5 Jahre alt), mein Mann und ich planten die Zukunft. In der 12. SSW hatte ich eine ganz normale Vorsorgeuntersuchung. Alles war normal, unser Gummibärchen bezüglich Größe und Entwicklung dem Alter entsprechend mit einem kräftigen Herzschlag. Eine Woche später, in der 13. SSW, sollte die Nackenfaltenmessung erfolgen. Bei der Untersuchung wurde die Ärztin immer ruhiger um mir dann zu sagen: Ihr Baby ist tot. Diesen Satz werde ich wohl so schnell nicht vergessen. Und genau mit diesen Worten habe ich die Nachricht dann wohl auch telefonisch an meinen Mann weitergegeben. Dieser ist dann aus einer Besprechung heraus direkt zu mir in die Praxis gekommen.
Mir wurde dann noch in der Praxis zu einer Ausschabung geraten und angeboten, direkt einen Termin in einer Klinik zu machen. Die Ausschabung sollte drei Tage später erfolgen. Da ich mich hiermit total überfahren gefühlt habe, habe ich mit meinem Mann am Abend besprochen, dass ich eine zweite Meinung einholen werde in der Klinik, in der ich auch mein zweites Kind bekommen habe. Dort wurde mir gesagt, dass ich ein medizinischer Grenzfall wäre. Bis zur 12. SSW würde man immer die Ausschabung machen, ab der 14. SSW würde man eher zu einer Einleitung raten. Mit all diesen Fragen hatte ich mich natürlich vorher nicht auseinandergesetzt. Nun musste ich schnelle, schwierige Entscheidungen treffen.
Am Freitag, 28.07.2017, wurde die Ausschabung vorgenommen. Seitdem bin ich nicht mehr schwanger . Am schlimmsten waren die Tage und Nächte zwischen der Nachricht und der Ausschabung. Und so schlimm es auch war, seit der Ausschabung geht es mir psychisch und auch physisch sehr viel besser.
Ich kann jedem nur raten, wenn ihr aus medizinischer Sicht Zeit für eine Entscheidung habt, nehmt Euch diese Zeit. Jeder benötigt etwas anderes. Für mich war ein Ende mit Schrecken sehr viel leichter zu ertragen, als eine vielleicht drei bis vier Tage dauernde Einleitung. Auch meine Große wäre wohl ausgeflippt, wenn Mama drei Tage ins Krankenhaus gemusst hätte.
Morgen vor einem Monat habe ich erfahren, dass unser Gummibärchen nicht mehr lebt. Traurig bin ich immer noch. Aber das Leben - insbesondere mit zwei Kindern - geht weiter.
Ich wollte mir das nur mal von der Seele schreiben. Auch dies ist ein weiterer Schritt zur Bewältigung.
Danke für Eure Geduld.