Hallo,
ich möchte hier gern meine Geschichte teilen in der Hoffnung jemanden zu finden, mit dem man sich austauschen kann.
Mein Mann (36) und ich (23) versuchen schon seit über 3 Jahren schwanger zu werden. Im Mai 2020 haben wir ein Spermiogramm anfertigen lassen. Diagnose: kaputte und langsame Spermien aufgrund einer Entzündung. Ein Schock für uns beide. Mein Mann bekam ein Antibiotikum und unser Urologe sagte das man selbst mit dem schlechten Spermiogramm natürlich schwanger werden kann, es nur länger dauern würde. Es könnte aber auch sein das es durch das Antibiotikum besser wird. Sollte es nicht im nächsten halben Jahr klappen, sollten wir uns erneut vorstellen.
Wir achteten nicht mehr auf meinen Eisprung und machten uns keinen Druck mehr. Der Wunsch war da, aber wir hatten auch einfach viele andere Gedanken. Viel Hoffnung hatte ich allerdings nicht mehr.
Dann am 28. Oktober 2020 die Überraschung: Ich bin schwanger! Dadurch das ich vorher die Hoffnung aufgegeben hatte war ich noch viel mehr überrascht einen positiven Test in den Händen zu halten.
Ich machte mir aber viele Sorgen und Gedanken. Sitzt es richtig? Oder ist es im Eileiter? Ein Windei? So viele Horrorgedanken. Ich konnte es einfach nicht glauben. Unser Frauenarzttermin war erst am 19.11, bis dahin mussten wir uns gedulden. Ich hatte alle typischen Schwangerschaftssymptome. Von Brustspannen über Übelkeit und Heißhunger. Allerdings hatte ich auch immer wieder kleine Schmierblutungen und Unterbauchschmerzen. Am 7.11 war ich im Krankenhaus da mir das sehr komisch vorkam. Mein Beta HCG war da schon bei 870, eine Fruchthöhle war noch nicht zu sehen. Also heißt es weiter warten und hoffen.
Dann war es endlich soweit. Wir hatten unseren Termin. Ich habe so sehr gehofft schon das kleine Herzchen schlagen zu sehen. Doch dann die bittere Enttäuschung. Nur eine Fruchthöhle mit Dottersack. Wir wäre an dem Tag schon 7+0 gewesen. Meine Frauenärztin beruhigte mich aber und sagte das sieht ehr aus wie 5+0. Vielleicht ist mein Eisprung verschoben durch den vielen Stress im Oktober? Das war mir aber komisch da ich wirklich einen sehr regelmäßigen Zyklus habe. Ich sollte 1,5 Wochen später wiederkommen. Ich hatte Angst und ein super ungutes Gefühl. Ich weiß nicht wieso. Immer wieder hatte ich Schmierblutungen. 1 Tag vor dem Termin dann auch etwas stärkere Blutungen.
Am 30.11 war dann endlich der Termin. Sie machte direkt einen Ultraschall. Die Fruchthöhle ist deutlich gewachsen und es schien als wäre an dem Dottersack was gewachsen. Es sah aber irgendwie komisch aus. Die Ärztin suchte verzweifelt den Herzschlag. Aber nichtmal Gefäße waren zu sehen. Damit war klar, ich habe einen Missed Abort. Ich war so unendlich tief traurig. Meine Welt brach für einen Moment zusammen. Mein Mann hatte ebenfalls zu kämpfen. Sie bat mir 3 Möglichkeiten an. Entweder ich sollte noch warten ob es allein abgeht. Mein Körper zeigt bereits Bereitschaft. Ich könnte aber auch mit Tabletten nachhelfen. Diese machten aber starke Schmerzen und haben auch viele Nebenwirkungen. Außerdem kann es sein, dass man danach noch eine OP benötigt. Und als letzte Möglichkeit gibt es direkt die OP. Ich sollte mich aber nicht sofort entscheiden (konnte ich auch nicht) sondern mir ruhig 1 Woche Zeit nehmen. Zuhause war für mich die Entscheidung klar. Ich wählte die OP, möchte aber diese erst in 2 Wochen in der Hoffnung, dass es bis dahin von allein abgeht. Ich habe mir dann auch schon gleich den Termin geholt. Und jetzt sitze ich hier. Unendlich traurig. Ich habe in meinem Leben noch nie eine solche Traurigkeit verspürt. Diese Leere in mir ist so unglaublich groß. Ich weine sehr viel. Jedes traurige Lied, jede Werbung von Babysachen macht mich so unfassbar traurig und bringt mich zum weinen.
Wenn ich abgelenkt bin, geht es. Aber sobald ich allein bin fängt es gefühlt wieder von vorn an. Ich habe das Gefühl als würde es nicht besser werden.
Ich hatte auch schon die ersten wehenartigen Schmerzen und etwas Gewebe kam schon raus. Die Hoffnung bleibt das ich es vielleicht hier zuhause allein ohne Hilfe schaffe. Es ist ja noch etwas Zeit bis zum OP Termin am 11.12.
vielleicht findet sich ja jemand, der das so ähnlich erlebt hat und mit dem ich mich austauschen kann. Ich wäre für Tipps wie ich damit umgehen kann auch super dankbar. Ich habe schon super viel probiert, aber bis jetzt hilft leider nichts.