Missed Abort - Kleine Geburt ohne Ausschabung
Ich hatte binnen 6 Monaten nun bereits die 2. Fehlgeburt.
Bei meiner ersten Fehlgeburt im Juni schickte meine Frauenärztin mich sofort zur Ausschabung ins Krankenhaus.
Nach der Ausschabung ging es mir körperlich zwar ganz gut, nur hatte ich seelisch Probleme, mit dem Verlust zurecht zu kommen.
Bei der Ausschabung verblieben leider 90 Prozent der Schleimhaut in meiner Gebärmutter. 4 Tage nach der Ausschabung bekam ich starke Schmerzen, aber nur leichte Blutungen. Die restliche Schleimhaut ging dann 7 Tage nach der Ausschabung in Verbindung mit Krämpfen und Blutungen auf einen Schwung ab.
Als wir am 10.11. wieder die Nachricht "Missed Abort" bekamen, wehrte sich alles in mir wieder eine Ausschabung machen zu lassen. Schlimmer als der Abgang der restlichen Schleimhaut beim ersten Abort konnte es ja nicht sein, dachte ich mir.
Meine Frauenärztin riet mir ab, da es mit starken Blutungen einhergehen kann. Aber mein Entschluss stand fest. Ich war mir sicher das mein Körper das allein schaffen konnte.
Ich recherchierte im Internet und fand leider nur einen einzigen Beitrag über eine kleine Geburt ohne Ausschabung. Dieser Umstand hat mich dazu veranlasst, meine Erfahrung nieder zu schreiben und andere Frauen in ihrem Entschluss zu stärken.
Nach der Nachricht des zweiten missed Abort kontaktierte ich eine Hebamme, welche mir Hirtentäschelkraut und sepia c30 (5 Globulis tgl. über 3 Tage) empfahl. Ich trank täglich 1-2 Tassen des Hirtentäschel Tees und nahm die Globulis wie angegeben. Leider tat sich, bis auf ein paar kleine Krämpfe, nichts.
Angst überkam mich dann, als ich nach 3 Wochen immer noch nichts spürte. Ich bemerkte, nur, dass meine Brüste immer weniger schmerzten. Mein hcg war dann am 1.12. Auf 3600 gesunken.
Ich war nach diesen 3 Wochen bei meiner Frauenärztin, die mir noch eine Woche Zeit gab. Dann riet sie dringend zu einer Ausschabung.
Ich muss dazu sagen, das es mir in den 3 Wochen körperlich sehr gut ging. Ich hatte keine Schmerzen, kein Fieber oder ähnliches was mich veranlasst hätte sofort einen Arzt aufzusuchen. Lediglich eine starke Gereiztheit und Weinerlichkeit (was ich dem hcg Abfall zuschrieb).
Nach dem Frauenarzt Termin am 1.12. beschloss ich einen Wehencocktail zu trinken, da ich dem Krankenhaus unbedingt entgehen wollte. Alles in mir wehrte sich dagegen, das mir in der Gebärmutter herum gefuhrwerkt wird.
Ich rechne Tag 1 ab dem Wehencocktail (ob der Cocktail wirklich alles in Gang gesetzt hat lässt sich nicht wirklich sagen. Es kann auch natürlich genau der Zeitpunkt gewesen sein)
Am 1. Tag bekam ich am Nachmittag ein ziehen in der Gebärmutter und im Damm.
Am 2.Tag setzten leichte Blutungen ein, die von erträglichen Schmerzen begleitet wurden.
Am 3. Tag wurden die Blutungen stärker (ich hatte bisher immer sehr leichte Blutungen und kann dementsprechend nur sagen, das es bei mir etwa doppelt so stark war, wie der erste Tag der Periode).
Ich bekam stärkere Krämpfe, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen kamen und wieder verschwanden.
Mit der Blutung gingen die ersten Schleimhautfetzen ab.
Am Nachmittag des 3. Tages waren die Krämpfe so schlimm das ich die erste Schmerztablette nahm, die mir für etwa 2 Stunden Entspannung verschaffte.
Am Abend des 3. Tages wurden die Krämpfe noch stärker, an schlafen war nicht zu denken, weil mich alle 3-5 Minuten ein heftiger Krampf überkam. Die Blutungen kamen schwallartig und größere Schleimhautfetzen gingen ab.
Ich nahm erneut eine Schmerztablette und versuchte etwas zu schlafen. Meine Krämpfe waren zurück gegangen.
Etwa um 10 Uhr des 3. Tages begannen due Krämpfe wieder und wurden fast unerträglich. Ich konnte wegen den Schmerzen, und weil ich so erschöpft war, kaum etwas essen, was meinem Kreislauf nicht gut tat.
Zu dem Zeitpunkt konnte ich weder sitzen, noch stehen, laufen oder liegen... Nichts ließ die Schmerzen nachlassen.
Mein Mann war drauf und dran den Notarzt zu rufen, weil die Schmerztabletten nichts halfen.
Ich bat ihn noch etwas zu warten, weil ich hoffte, das es ist bald vorbei ist. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits merkte, dass ich etwas Größeres ausschied. Kurz nach Mittag ging in 3 Schüben, in Verbindung mit starken Krämpfen die restliche Schleimhaut ab.
Meine Blutungen waren sehr, sehr stark. Nach etwa einer Stunde ließen diese aber nach.
Ab dem Moment, in dem die Schleimhaut abging, hörten apprupt die Krämpfe auf und
ich hatte keine Schmerzen mehr.
Abschließend möchte ich sagen, dass es zwar eine leichte Entscheidung war keine Ausschabung machen zu lassen, die "kleine Geburt" selbst aber keineswegs ein Zuckerschlecken ist. Trotzdem war es für mich die richtige Entscheidung, die ich so immer wieder treffen würde.
Allen Frauen die sich für den gleichen Weg entscheiden, möchte ich Mut machen, das es nicht unnormal ist, KEINE Ausschabung machen zu lassen. Und das es auch auf einen anderen Weg geht.
Redet mit euren Frauenärzten darüber und lasst euch Zeit bei der Entscheidung, ob Ausschabung Ja oder Nein.
Diese Entscheidung kann man nicht binnen einigen Minuten treffen, weil der Schmerz über den Verlust des Sternchens einen lähmt.
Ich wünsche allen Frauen die den gleichen Weg gehen Alles Gute und hoffe das ich einigen Frauen bei Ihrer Entscheidung helfen konnte.
Re: Missed Abort - Kleine Geburt ohne Ausschabung
Re: Missed Abort - Kleine Geburt ohne Ausschabung
Zuerst einmal tut es mir sehr sehr leid, dass auch du diesen Weg gehen musst. Es ist eine schreckliche Erfahrung, die ich keinem wünsche. Fühle dich gedrückt.
Zu deiner Frage. Ich habe das Glück in einem Labor zu arbeiten und kontrolliere so regelmäßig mein hcg.
Am Montag gehe ich zur Ultraschall Kontrolle ob die Schleimhaut vollständig abgegangen ist.
Ich denke die Kontrollen sind sehr wichtig.
Ich wünsche dir ganz viel Glück für die kommenden Wochen.
Ina
@Ina2006
Liebe Ina2006,
Herzlich willkommen bei uns.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht zur "Stillen Geburt", der anderen Leserinnen hier sicherlich eine Hilfe sein wird.
Ich hoffe, Du kannst diese beiden Fehlgeburten gut für Dich verarbeiten und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft.
Viele Grüße
Victoria
Re: @Ina2006
Danke für deine Nachricht. Ich hatte nicht lang überlegen müssen ob ich einen Bericht schreibe da ich damals dringend einen gebraucht hätte.
Mir geht es bisher gut. Aber ich denke sobald mein hcg weiter fällt werde ich noch einmal einen Einbruch haben.
Ich trauere sehr... Wir wünschen uns so sehr Kinder und hatten in diesem Jahr einfach kein Glück.
Um Januar werden wir genetische Untersuchungen machen lassen, um evtl. Probleme gleich ausschließen zu können.
Körperlich geht es mir aber gut. Wenn der Körper sich erholt wird es die Seele hoffentlich auch bald tun.
Viele liebe Grüße. <3
Ina
Re: @Ina2006
Liebe Ina,
ich kann verstehen, dass Du im Moment sehr trauerst.
Das Ihr eine genetische Untersuchung machen lasst ist schon einmal sehr gut.
Wurden Deine hormunellen Werte bereits untersucht?
Liebe Grüße
Victoria
Re: @Ina2006
Meine FA riet mir bei der Diagnose 2. Missed Abort bei der nächsten Schwangerschaft zu ASS. Sie hätte damit wohl gute Erfahrungen gemacht. Allerdings weiß ich nicht genau welchen Zweck das hat. Ob es nur um die bessere Durchblutung der Gebärmutter geht?
Es ist mir auf jeden Fall zu heikel mich da auf ein Medikament zu verlassen. Deswegen wird in der Klinik in die wir gehen Alles gemacht. Auch Hormonstatus, evtl. Gerinnungs Störungen usw.
Wir hatten für die SS selbst keine Probleme. Es hat beides mal auf den ersten Anlauf geklappt. Entweder liegt das Problem woanders oder wir hatten 2 mal einfach pech.
Wir werden es sehen :-) ich erhoffe mir Klarheit von der Untersuchung.
Ganz ganz lieben Gruß
Ina
Re: @Ina2006
Liebe Ina,
ok, das wollte ich wissen.
Wenn in der Klinik der Hormonstatus und die Gerinnung überprüft werden ist das gut, denn diese Faktoren können für eine Fehlgeburt begünstigen. Daher ist es wichtig das dies untersucht wird, bzw. ausgeschlossen werden kann.
Ich wünsche Dir alles Gute für die bevorstehende Untersuchung und drücke Dir die Daumen das alles in Ordnung ist.
Liebe Grüße
Victoria
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