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Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Hallo Ihr Lieben , ich lese hier viel , habe aber kaum geschrieben und nun muss ich schreiben da mein Herz so unendlich schwer ist. Ich hatte im November2003 erfahren das ich schwanger bin. Die Schwanger schaft verlief soweit ohne Probleme. Anfang Januar 2004 hatte ich mit dem Kreislauf zu tun und war bei meiner FÄ. Die untersuchte mich und machte US und sah etwas was sie noch nie gesehen hatte . Man konnte nur einen gewölbten Bauch des Babys sehen bzw sah es aus wie ein schwarzes Loch. Sie schickte mich zu einen Spezialisten. Dort wurden erstmal viele Untersuchungen gemacht und wir erfuhren das es ein Junge ist.Wir haben uns gefreut aber die Freude wurde uns schnell wieder genommen Das Ergebnis der 2 wöchigen Untersuchungen ergaben das unser Sohn sehr krank war , er hatte eine Fet. Megazistis ( Harnleiter waren nicht richtig ausgebildet oder evtl war es Harngries) . Mein kleiner Mann konnte seine Blase nicht mehr leeren . Das wurde dann über meine Bauchdecke abgesaugt , in der Hoffnung das es Harngries war und es sich von alleine wieder löst. Das war leider nicht der Fall.
Es fällt mir so schwer das alles zu schreiben aber ich muss das jetzt tun , mir rennen die Tränen übers Gesicht
Man hat uns nach 2 Wochen kämpfen geraten die SS zu beenden in der 17.SSW. Mein Sohn würde entweder noch im Bauch sterben oder gleich nach der Geburt da sich nichts mehr richtig entwickeln würde. Wir mussten über Leben oder Tod entscheiden :,(
Mein Mann wollte versuchen noch irgend etwas zu finden um seinen Sohn zu retten , aber ich musste ihn zur Vernunpft bringen. Ich konnte nicht mehr.
Ich bekam die Einweisung fürs Krh, alle waren super lieb zu uns. Am 23.1.04 bin ich mogens in die Klinik , mein Mann war nach der Arbeit immer bei mir , ansonsten wollte ich meine Mama bei mir haben. Sie leiteten die Geburt ein. Es ging sehr langsam voran , da ich mich vom Kopf her weigerte mein Jungen gehen zu lassen. Am 28.1 .04 um 0.00 platzte bei mir die FB aber mein Junge blieb drin . Er wollte nicht raus , war nicht bereit zu gehen und ich wollte ihn nicht gehen lassen. Mittags bekam ich dann heftige Wehen , nachdem sie mir den Wehentropf höher stellten. Kurz danach bekam ich dann Presswehen , ich schickte meinen verweinten Mann raus und nach 2 Wehen war unser kleiner Sohn da , wir nannten ihn Merlin . Eine Schwester wickelte ihn in ein weisses Tuch und ging mit ihm raus. Mein Mann kam wieder rein und er hielt mich einfach nur fest. Ich konnte nicht weinen , war garnicht ich selbst. Meine Mama war so stark. Sie dachte daran das man uns eine Karte mit Hand und Fussabdruck macht. Nur ein Bild das wollte ich nicht und man riet mir auch ab ihn zu sehen , konnte ich eigentlich eine Entscheidung in dem Moment treffen ?
Dann kam ich gleich in den O.P , nach 2 Std war ich wieder da. Ich fühlte mich so leer war voller Trauer , nur weinen konnte ich nicht. Am nächsten Morgen wollte ich sofort nach Haus .
Am 24.6.2004 fand unser Junge seine letzte Ruhe.
Das ist nun 5 Jahre her und ich bereue es zu tiefs das ich ihn nicht mehr in den Arm genommen habe und ihn gesehen habe verzeih mir mein kleiner, ich liebe Dich . Damals dachte ich , ich würde so richtig entscheiden aber ich würde das so nie wieder machen , denn ich finde keine Ruhe :,( fühle mich ihm gegenüber als Rabenmama weil ich ihn hab so gehen lassen , auch wenn ich danach nochmal 2 wundervolle Kinder bekommen habe.
Wie kann ich es schaffen Abschied zu nehmen und auch wieder meine Ruhe zu finden und mir keine Vorwürfe mehr zu machen ?
Ich werde dich nie vergessen , Du warst unser Glück , ich bin dankbar das Du in mein Bauch warst, wir wollten Dich aber Du warst so krank Ich Liebe Dich Deine Mama :IN LOVE: :,(
Bisherige Antworten

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Hallo
es tut mir weh zu lesen, hattest Du nicht die Möglichkeit, Dich zu verabschieden...ich kann nicht verstehen, wie man Dir davon abraten konnte,ihn zu sehen, ist psychologisch , nein, ändert jetzt auch nichts mehr an dem Ganzen, leider...Ich hoffe nur dieses Krankenhaus hat inzwischen dazugelernt...
ich kann ansatzweise (es fühlt ja jeder anders) nachvollziehen, wies gewesen ist, ich hatte im Januar 2008 einen Abbruch in der 24 Schwangerschaftswoche.
hast Du einen Ort , wo Du Merlin besuchen kannst? Wenn kein Grab oder Sternchenplatz, dann sonst eine Stelle an der Du Dich im nahe fühlst?
Vielleicht würde es Dir helfen, dir einen solchen Platz zu erschaffen, irgendwo, wo Du auch alleine mit ihm sein kannst?
Ich weiss nicht ob man je Abschied nehmen kann, vielleicht erst, wenn man an sich den Anspruch Abschied nehmen zu müssen aufgegeben hat?
was ist so schlimm daran, wenn man nie wirklich Abschied nimmt? ich für mich durfte feststellen, dass gerade die Tatsache, dass ich für mich beschlossen hatte, dass ich NICHT Abschied nehmen MUSS, alles seinen Lauf nimmt, dazu geführt hat, dass ich mich entspannen konnte, meine Seele machen lassen konnte und somit Distanz gewinnen konnte...
Warum genau machst Du Dir Vorwürfe?
sei ganz lieb gegrüsst, a.

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Hallo , oh das tut mir auch weh das Du das auch durchmachen musstest.Danke für Deine lieben Zeilen. Ich weiss ja das mein kleiner es nicht geschafft hätte zu leben. Was mich sooooo fertig macht ist , das ich auf die Hebamme gehört habe , ihn mir nicht an zu schauen. Mein Sohn war aufgrund seiner Krankheit wohl sehr entstellt Kopfform , der Bauch usw. Aber es ist doch mein Junge und man hätte mir mehr Zeit geben sollen. Es war halt alles noch soooo klein und die Haut ist ja auch sehr dünn und dunkel. Das würde ich erst recht nie verkraften . Das waren deren ihre Erfahrungswerte. Und da hab ich halt drauf gehört. Ich werd eine Therapie machen , ich glaub sonst schaffe ich das nicht. Ich schaffe es ja nicht mal aufn Friedhof zu gehen, ich bleibe davor stehen und schaff es nicht weiter zu gehen.Weil ich Angst habe total zusammen zu brechen . Aber ich möchte das so gerne. Mein Mann würde ja mit mir fahren , aber ich habe Angst. :,( Hast Du einen Ort wo Du hin gehen kannst? Ich möchte diesen Weg schaffen zu gehen . Aber ich weiss nicht wie.
Ich habe eben so ein schlechtes Gewissen das ich ihn nicht mehr im Arm hatte , wie es ein Baby braucht nach der Geburt auch wenn er nicht am leben war. Das macht mich so traurig. LG aus Berlin Diana

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Ich denke, dass Du ihn nicht mehr halten konntest ist sehr sehr schlimm aber lässt sich leider nicht mehr ändern...ich denke, das Beste ist da, eine Möglichkeit für Dich zu finden, wie Du dennoch damit leben kannst...Ich weiss, wie unglaublich wichtig der Abschied ist...vielleicht, auch wenn es nicht dasselbe ist, gibt es noch eine andere Möglichkeit, Abschied zu nehmen?
Sind ja auch seltsame Erfahrungswerte der Hebammen da, zzz...ich denke, auch wenn das Kind noch so entstellt ist, ja, vielleicht erschrickt man sich, aber man rechnet damit und auch wenn es noch so schlimm ist, irgendwie ist es ja dennoch das eigene Kind, dennoch wunderschön und einzigartig...Ich habs seit Mina viele andere Mütter kennengelernt und so manches Bild gesehen von "entstellten" Kindern und fand sie alle wunderschön:-)
habt Ihr ein Grab? was wäre so schlimm, würdest Du zusammenbrechen?
ich kenne dieses Gefühl gut, hab aber irgendwann beschlossen, es darauf ankommen zu lassen, hab mich dem Ganzen gestellt, damit gerechnet, dass ich zusammenklappe...passiert ist nichts, ich hab mich nacher nur besser gefühlt...
Was wäre das Schlimmste? Du könntest zusammenbrechen, was bedeutet "zusammenbrechen" für Dich?
ich glaub ganz ehrlich, Du würdest nicht zusammenbrechen, da bin ich sogar ziemlich überzeugt davon.
Vielleicht wirst Du in Tränen ausbrechen, ja vielleicht wird der Schmerz Dich zu Boden werfen; aber was wäre daran so schlimm?
Du würdest danach aufstehen und wärst im Prozess der Trauerarbeit und der Konfrontation wieder einen Schritt weiter...Vielleicht würdest Du auch eine Woche lang nicht mehr aufstehen, aber ewig liegen bleiben wirst Du bestimmt nicht (kannst Du ja gar nicht auch wegen der Geschwister) und dann gehts weiter...
Wenn dein Mann mitgehen würde und seine Anwesenheit sich stimmig für Dich anfühlt, dann würd ich es unbedingt machen!! versuch es, was hast Du zu verlieren?
Mina hat ein Grab, aber da bin ich nicht sehr oft, ich spür sie eher, wenn ich im Wald bin oder manchmal auch, wenn ich im Garten sitze. Manchmal fühlt es sich an, als würde sie mich besuchen kommen, dann spür ich aus heiterem Himmel, tlw. ohne dass ich vorher an sie gedacht hab ihre Anwesenheit.
hast Du Momente, wo Du Dir ganz bewusst Zeit nimmst für den Kleinen?
Es ist ja doch schon 5 jahre her, aber ich hab den Eindruck da liegt noch viel (Auf-) Arbeit vor Dir oder täuscht der Eindruck?
Vielleicht ist eine Therapie in deinem Falle wirklich hilfreich. Was würdest Du Dir von einer therapie erhoffen/erwarten?
sei ganz lieb gegrüsst, a.

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Hallo , ich find es echt super von Dir , das Du mir so zuhörst. Ich habe mir Freitag einen freien Tag genommen und werde zum Friedhof fahren . Ich möchte gerne da alleine hin und mir so viel Zeit nehmen wie ich brauche. Ich muss das jetzt machen. Ja , ich nehme mir oft Zeit für mein Merlin und denke an sein ersten Tritt , weil zu mehr ist es leider nicht mehr gekommen. Ich mag Dir eine PN schicken wäre es Dir recht? Hoffe bald wieder von Dir zu hören. LG Diana

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

natürlich, nur zu. Ich weiss ja bisschen wies ist, also zum. wies bei mir gewesen ist.
Find ich toll, gehst Du dahin! Wirklich!
und wie gesagt, ich glaube nicht, dass Du zusammenbrechen wirst! Mir hat Mina u.a. auch aufgezeigt, wieviel eigentlich in mir steckt, was ich nie für möglich gehalten hätt. Auch wenn Merlin schon länger gegangen ist, Dies zu tun vermag er bestimmt immernoch ;-)
Ganz ganz viel Kraft für Freitag, ich glaube Du wirst durch diesen Schritt den Weg für weitere Schritte ebnen.
sei lieb gegrüsst, l.

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Hallo ....

habe gerade Deine Zeilen gelesen und muss weinen. :,( :,( :,( :,( was für ein Leid!!!!

Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Sohn verloren hast... eine furchtbare Situation.... Das Du Euren kleinen Merlin nicht im Arm halten konntest, ist sicher schlimm. So kannst Du auch nicht richtig loslassen.

Da hätte das KH-team dich besser begleiten müssen!!! Du bist KEINE Rabenmama!!!!!!!! Du hast das allerschlimmste durchlebt, was eine Mama durchleben kann. Lass Dir helfen... Du musst die Situation, die Geburt von Merlin verarbeiten..

Ich drück Dich ganz doll und hoffe, du hast ganz viele, liebevolle Schultern zum anlehnen und weinen.

traurige Grüße. :,( :,( :,(

Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)

Hallo , Danke für Deine lieben Zeilen . Ja ich habe einen kleinen Sohn von 2 Jahren und wenn ich ihn beobachte , denke ich oft hätte mein Merlin auch so ausgesehen . Ich denke mal ich werd zum Neurologen gehen und mir eine Überweisung für eine Therapie holen. Ich hatte vor Jahren schon mal eine 2 Jährige Therapie , wegen einer Trennung und weil ich mit 25 nochmal erwachsen geworden bin, mit vielen Dingen nicht klar kam.Und das hat mir sehr gut geholfen. Ich schaff es ja noch nicht mal aufn Friedhof zu gehen, bleibe davor stehen und schaff es nicht weiter zu gehen. Ich merke ja das es immer schlimmer wird.
Zumal ich im März diesen Jahres nochmal eine frühe FG in der 8. Woche hatte.
Ich danke Dir nochmal und grüsse Dich aus Berlin drück Dich auch mal LG Diana mit Chantal und Timo an der Hand und Merlin und Sternchen tief im Herzen
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