Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Es fällt mir so schwer das alles zu schreiben aber ich muss das jetzt tun , mir rennen die Tränen übers Gesicht
Man hat uns nach 2 Wochen kämpfen geraten die SS zu beenden in der 17.SSW. Mein Sohn würde entweder noch im Bauch sterben oder gleich nach der Geburt da sich nichts mehr richtig entwickeln würde. Wir mussten über Leben oder Tod entscheiden :,(
Mein Mann wollte versuchen noch irgend etwas zu finden um seinen Sohn zu retten , aber ich musste ihn zur Vernunpft bringen. Ich konnte nicht mehr.
Ich bekam die Einweisung fürs Krh, alle waren super lieb zu uns. Am 23.1.04 bin ich mogens in die Klinik , mein Mann war nach der Arbeit immer bei mir , ansonsten wollte ich meine Mama bei mir haben. Sie leiteten die Geburt ein. Es ging sehr langsam voran , da ich mich vom Kopf her weigerte mein Jungen gehen zu lassen. Am 28.1 .04 um 0.00 platzte bei mir die FB aber mein Junge blieb drin . Er wollte nicht raus , war nicht bereit zu gehen und ich wollte ihn nicht gehen lassen. Mittags bekam ich dann heftige Wehen , nachdem sie mir den Wehentropf höher stellten. Kurz danach bekam ich dann Presswehen , ich schickte meinen verweinten Mann raus und nach 2 Wehen war unser kleiner Sohn da , wir nannten ihn Merlin . Eine Schwester wickelte ihn in ein weisses Tuch und ging mit ihm raus. Mein Mann kam wieder rein und er hielt mich einfach nur fest. Ich konnte nicht weinen , war garnicht ich selbst. Meine Mama war so stark. Sie dachte daran das man uns eine Karte mit Hand und Fussabdruck macht. Nur ein Bild das wollte ich nicht und man riet mir auch ab ihn zu sehen , konnte ich eigentlich eine Entscheidung in dem Moment treffen ?
Dann kam ich gleich in den O.P , nach 2 Std war ich wieder da. Ich fühlte mich so leer war voller Trauer , nur weinen konnte ich nicht. Am nächsten Morgen wollte ich sofort nach Haus .
Am 24.6.2004 fand unser Junge seine letzte Ruhe.
Das ist nun 5 Jahre her und ich bereue es zu tiefs das ich ihn nicht mehr in den Arm genommen habe und ihn gesehen habe verzeih mir mein kleiner, ich liebe Dich . Damals dachte ich , ich würde so richtig entscheiden aber ich würde das so nie wieder machen , denn ich finde keine Ruhe :,( fühle mich ihm gegenüber als Rabenmama weil ich ihn hab so gehen lassen , auch wenn ich danach nochmal 2 wundervolle Kinder bekommen habe.
Wie kann ich es schaffen Abschied zu nehmen und auch wieder meine Ruhe zu finden und mir keine Vorwürfe mehr zu machen ?
Ich werde dich nie vergessen , Du warst unser Glück , ich bin dankbar das Du in mein Bauch warst, wir wollten Dich aber Du warst so krank Ich Liebe Dich Deine Mama :IN LOVE: :,(
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
es tut mir weh zu lesen, hattest Du nicht die Möglichkeit, Dich zu verabschieden...ich kann nicht verstehen, wie man Dir davon abraten konnte,ihn zu sehen, ist psychologisch , nein, ändert jetzt auch nichts mehr an dem Ganzen, leider...Ich hoffe nur dieses Krankenhaus hat inzwischen dazugelernt...
ich kann ansatzweise (es fühlt ja jeder anders) nachvollziehen, wies gewesen ist, ich hatte im Januar 2008 einen Abbruch in der 24 Schwangerschaftswoche.
hast Du einen Ort , wo Du Merlin besuchen kannst? Wenn kein Grab oder Sternchenplatz, dann sonst eine Stelle an der Du Dich im nahe fühlst?
Vielleicht würde es Dir helfen, dir einen solchen Platz zu erschaffen, irgendwo, wo Du auch alleine mit ihm sein kannst?
Ich weiss nicht ob man je Abschied nehmen kann, vielleicht erst, wenn man an sich den Anspruch Abschied nehmen zu müssen aufgegeben hat?
was ist so schlimm daran, wenn man nie wirklich Abschied nimmt? ich für mich durfte feststellen, dass gerade die Tatsache, dass ich für mich beschlossen hatte, dass ich NICHT Abschied nehmen MUSS, alles seinen Lauf nimmt, dazu geführt hat, dass ich mich entspannen konnte, meine Seele machen lassen konnte und somit Distanz gewinnen konnte...
Warum genau machst Du Dir Vorwürfe?
sei ganz lieb gegrüsst, a.
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Ich habe eben so ein schlechtes Gewissen das ich ihn nicht mehr im Arm hatte , wie es ein Baby braucht nach der Geburt auch wenn er nicht am leben war. Das macht mich so traurig. LG aus Berlin Diana
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Sind ja auch seltsame Erfahrungswerte der Hebammen da, zzz...ich denke, auch wenn das Kind noch so entstellt ist, ja, vielleicht erschrickt man sich, aber man rechnet damit und auch wenn es noch so schlimm ist, irgendwie ist es ja dennoch das eigene Kind, dennoch wunderschön und einzigartig...Ich habs seit Mina viele andere Mütter kennengelernt und so manches Bild gesehen von "entstellten" Kindern und fand sie alle wunderschön:-)
habt Ihr ein Grab? was wäre so schlimm, würdest Du zusammenbrechen?
ich kenne dieses Gefühl gut, hab aber irgendwann beschlossen, es darauf ankommen zu lassen, hab mich dem Ganzen gestellt, damit gerechnet, dass ich zusammenklappe...passiert ist nichts, ich hab mich nacher nur besser gefühlt...
Was wäre das Schlimmste? Du könntest zusammenbrechen, was bedeutet "zusammenbrechen" für Dich?
ich glaub ganz ehrlich, Du würdest nicht zusammenbrechen, da bin ich sogar ziemlich überzeugt davon.
Vielleicht wirst Du in Tränen ausbrechen, ja vielleicht wird der Schmerz Dich zu Boden werfen; aber was wäre daran so schlimm?
Du würdest danach aufstehen und wärst im Prozess der Trauerarbeit und der Konfrontation wieder einen Schritt weiter...Vielleicht würdest Du auch eine Woche lang nicht mehr aufstehen, aber ewig liegen bleiben wirst Du bestimmt nicht (kannst Du ja gar nicht auch wegen der Geschwister) und dann gehts weiter...
Wenn dein Mann mitgehen würde und seine Anwesenheit sich stimmig für Dich anfühlt, dann würd ich es unbedingt machen!! versuch es, was hast Du zu verlieren?
Mina hat ein Grab, aber da bin ich nicht sehr oft, ich spür sie eher, wenn ich im Wald bin oder manchmal auch, wenn ich im Garten sitze. Manchmal fühlt es sich an, als würde sie mich besuchen kommen, dann spür ich aus heiterem Himmel, tlw. ohne dass ich vorher an sie gedacht hab ihre Anwesenheit.
hast Du Momente, wo Du Dir ganz bewusst Zeit nimmst für den Kleinen?
Es ist ja doch schon 5 jahre her, aber ich hab den Eindruck da liegt noch viel (Auf-) Arbeit vor Dir oder täuscht der Eindruck?
Vielleicht ist eine Therapie in deinem Falle wirklich hilfreich. Was würdest Du Dir von einer therapie erhoffen/erwarten?
sei ganz lieb gegrüsst, a.
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Find ich toll, gehst Du dahin! Wirklich!
und wie gesagt, ich glaube nicht, dass Du zusammenbrechen wirst! Mir hat Mina u.a. auch aufgezeigt, wieviel eigentlich in mir steckt, was ich nie für möglich gehalten hätt. Auch wenn Merlin schon länger gegangen ist, Dies zu tun vermag er bestimmt immernoch ;-)
Ganz ganz viel Kraft für Freitag, ich glaube Du wirst durch diesen Schritt den Weg für weitere Schritte ebnen.
sei lieb gegrüsst, l.
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Hallo ....
habe gerade Deine Zeilen gelesen und muss weinen. :,( :,( :,( :,( was für ein Leid!!!!
Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Sohn verloren hast... eine furchtbare Situation.... Das Du Euren kleinen Merlin nicht im Arm halten konntest, ist sicher schlimm. So kannst Du auch nicht richtig loslassen.
Da hätte das KH-team dich besser begleiten müssen!!! Du bist KEINE Rabenmama!!!!!!!! Du hast das allerschlimmste durchlebt, was eine Mama durchleben kann. Lass Dir helfen... Du musst die Situation, die Geburt von Merlin verarbeiten..
Ich drück Dich ganz doll und hoffe, du hast ganz viele, liebevolle Schultern zum anlehnen und weinen.
traurige Grüße. :,( :,( :,(
Mein trauriges Erlebnis von 2004 (lang)
Zumal ich im März diesen Jahres nochmal eine frühe FG in der 8. Woche hatte.
Ich danke Dir nochmal und grüsse Dich aus Berlin drück Dich auch mal LG Diana mit Chantal und Timo an der Hand und Merlin und Sternchen tief im Herzen
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