Hallo zusammen,
Entschuldigt, dass ich direkt ein neues Thema erstelle, aber ich habe irgendwie keines gefunden, das zu meiner Frage passt... (wenn es doch eins gibt, dürfen die Moderatoren meins gern hinschieben).
Die Frage ist: In welcher Woche war meine Fehlgeburt?
Leider wurde am 10.12. auf dem Ultraschall kein Herzschlag erkannt, und auch der Embryo war nicht in der Größe zu sehen, wie er sein sollte in SSW10+6. Diagnose: Missed Abortion.
Dementsprechend folgte am Montag die Ausschabung, also SSW11+3.
Der Arzt, der diese vorgenommen hat, sagte mir, der Embryo hätte die Entwicklung von SSW7 und sich dann eben nicht weiterentwickelt.
Nun weiß ich nicht, was ich sagen soll, wenn mich jemand fragt: in welcher Woche war deine Fehlgeburt?
War es 7, weil das das Alter des Embryos ist? Die Woche der endgültigen Diagnose? (Wobei meine Ärztin bereits eine Woche zuvor beim US beunruhigt war und mit dem US eine Woche später sicher gehen wollte.) Oder ist es die Woche, in der mein Kind meinen Körper verlassen hat?
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken, aber irgendwie möchte ich eine Antwort ohne lange Erklärung geben können.. guten Gewissens... SSW11 ist ja vier Wochen nach 7, und irgendwie hatte ich das Kind trotzdem bis Woche 11 in mir...
Darf ich das Kind in so frühen Wochen auch Sternenkind nennen? Mir würde es viel bedeuten, aber für den Arzt war es sogar nur "Gewebe" (was fachlich ja stimmen mag) anstatt ein Embryo...
Aber schlussendlich war es doch mein Kind...
Die Neuigkeit sollte eigentlich die Weihnachtsüberraschung für die Familie werden, mein erstes Kind, nachdem im November die (schon vorher geplante) Hochzeit war und nun ist es einfach ein Albtraum, zumindest für mich. Corona sei Dank gibt es keine Familienbesuche dieses Jahr, so dass ich niemandem gute Laune vorgaukeln muss...
Allein die Hochzeitsbilder anzuschauen, wohl wissend, dass da die SS noch intakt war und wir auf den Bildern zu dritt sind, treibt mir die Tränen in die Augen.. wir strahlten vor Glück, die Sonne lachte, und wir wussten, wir sind eine Familie...
Es wäre so wundervoll gewesen...
Wobei es mich tröstet zu wissen, dass doch so viele Frauen das erleben. Nicht allein zu sein mit der Erfahrung. Das ist wohltuend.
Vorhin war Kontrolltermin bei meiner Ärztin, da bin ich nochmal aus allen Wolken gefallen... "Ich weiß, Sie sind bestimmt noch etwas traurig, aber Sie hätten ja kein behindertes Kind haben wollen." Wow. Danke für diesen Trost, ha ha.. und "Was, Sie sind noch nicht gegen Grippe geimpft? Aber Sie wollen doch schwanger werden?"
Also hab ich gedacht, why not? Gut, dann lass ich mich hält jetzt noch impfen, wenn ich eh da bin. Und in welchem Zimmer durfte ich darauf warten, dass sie mir die Spritze setzt? Natürlich im Baby-Ultraschall-Zimmer mit den Stofftieren und dem Laptop, der non-stop Bilder von Babys und glücklichen Müttern zeigt... Keine 48 Stunden nachdem ich die Ausschabung hatte. Ich bin so traurig... Und wütend.. wenn es hier nicht so schwer wäre, zu einem FA mit gutem Ruf zu wechseln.. aber die nehmen alle keine neuen Patientinnen...
Nun denn, genug geschrieben. Ich danke euch vorab für eure Antworten. Und danke, dass ich diese Situation mit euch teilen darf.
Liebe Grüße,
MissKassy