Ich will kein Silvester!!! Ein kleiner Jahresrückblick...
Ich hoffe ihr habt die Weihnachtstage alle gut überstanden. Auch wenn ich in der glücklichen Situation bin, wieder schwanger zu sein, so muss ich doch sagen, dass die Tage für mich sehr hart waren. Von allen Seiten kam, dass es ja bei uns im nächsten Jahr ganz anders aussehen wird und wir dann mit unserem Zwerg unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Ich musste mir das heulen dann immer verkneifen, denn eigentlich hätte ich auch dieses Jahr schon mit unserem Zwerg unter dem Tannenbaum sitzen sollen und an solchen Tagen vermisse ich mein Bienchen halt ganz besonders. Ich verstehe nicht, wie das niemand, der von der Fehlgeburt wusste, kapieren kann. Das soll nicht heißen, dass ich mich jetzt nicht über die Schwangerschaft freue. Das ist falsch, ich bin der glücklichste Mensch, wenn es in mir drinnen mal wieder so richtig tobt und ich spüren kann, dass es ihm gut geht. Aber ich fühle mich immer noch als Mama von zwei verschiedenen Kindern, nur dass ich das eine nicht bei mir haben kann. Das kann niemand verstehen und das macht mich so traurig.
Jetzt zu Silvester wird es wieder so sein. Alle sagen, dass wir ja noch mal richtig feiern müssen mit ganz vielen Leuten, weil es im nächsten Jahr nicht mehr gehen wird. Da ich Silvester aber immer schon sehr sentimental war, weiß ich, dass ich um 0 Uhr nur am Heulen sein werde. Warum muss ich dann ausgerechnet auf einer Party sein??? Außerdem sagen alle, dass mein 2008 ja ein so supertolles Jahr gewesen ist. Ja, es waren sehr viele schöne Dinge dabei, aber auch das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte.
Es fing damit an, dass mir meine Frauenärztin Anfang des Jahres mitgeteilt hat, dass das mit dem Kinder kriegen bei mir nicht ganz so einfach ist und ich mich auf mindestens ein weiteres Jahr üben einstellen sollte. Dann das riesengroße Glück, dass ich schon Ende Januar einen positiven SS-Test in den Händen hielt und das Herz schlagen sehen konnte. Das hat es aber leider nur bis zur 14. SSW getan. Die nächsten 1 1/2 Monate waren für mich die Hölle, ich hätte nie gedacht, dass ich noch mal wirklich glücklich sein könnte. Und dazu kam wieder die Nachricht, dass ich eigentlich nicht schwanger werden kann. Dann im Mai war unsere Reise nach Namibia, endlich abschalten von dem Alltag zu Hause und tatsächlich die vielen neuen Eindrücke haben es geschafft, dass ich den Urlaub in vollen Zügen genießen konnte. Tja, und im Juni hatte ich wieder einen positiven SS-Test. Wahnsinn, welch eine Freude! Aber die ersten vier Monate waren nervlich fast nicht auszuhalten. Ich war so unsicher, hatte Angst und wollte doch meinem Kind ganz viel Zuversicht geben. Dazu kamen noch permanente Übelkeit, vier Wochen Dauermigräne, aber ich wusste ja wofür es gut war. Nach einem beschwerdefreien und glücklichen Monat (konnte endlich das Kind spüren und die Unsicherheit verflog), habe ich seit dem Dauerschmerzen im Rücken, die mich teilweise nur heulen lassen und ich stand in der Arbeit kurz vor einem Zusammenbruch. Nur das Wissen, dass ich mir keine Sorgen um den Kleinen machen muss, hat mich immer wieder aufgebaut. Er ist ein ganz tapferer kleiner Kämpfer und ich liebe ihn über alles.
Mein Fazit für dieses Jahr lautet also: Es war das schönste und schlimmste zugleich. Eine absolute emotionale Achterbahnfahrt. Ein Jahr, dass mich zu einem anderen Menschen gemacht hat (das klingt sehr überheblich, aber jeder weiß, dass man nach einer Fehlgeburt nicht mehr derselbe ist wie vorher) und in dem ich ganz viel über mich, aber vor allem über meine Mitmenschen gelernt habe. Daher gehe ich an Silvester lieber in mich und möchte mit niemandem außer meinem Mann zu tun haben.
Wie geht es euch dabei? Ich weiß, dass die meisten von euch noch nicht wieder in einer so glücklichen Situation sind wie ich und für euch hört es sich vielleicht nach Jammern auf hohem Niveau an, aber ich hoffe ganz doll für euch, dass euch das neue Jahr auch euren Kinderwunsch erfüllen wird. Nehmt mich als gutes Beispiel: Zwei mal hieß es, es kann nicht klappen und jetzt sind es nur noch 36 Tage bis zum ET. Glaubt einfach weiter daran und lasst euch nicht unterkriegen!
Ich wünsche mir fürs neue Jahr, dass alle verstehen, dass ein ganzer Teil von mir gegangen ist und mein Bienchen nicht vergessen wird. Dass hoffe ich auch für eure Sternenkinder! Denn es sind die besten Schutzengel, die man sich nur wünschen kann.
In diesem Sinne, alles Liebe und ganz viele sentimentale Grüße,
Marie*, die euch alles Glück dieser Welt für das nächste Jahr wünscht.
Ich will kein Silvester!!! Ein kleiner Jahresrückblick...
Liebe Marie,
ich hoffe, Du hast Silvester - wo auch immer Ihr es gefeiert habt - gut überstanden!
Ich verstehe Deine Gedanken nur zu gut und kann dazu nur sagen:Du fühlst Dich nicht nur als Mutter zweier Kinder, Du BIST die Mutter zweier Kinder! Und dazu gehört eben auch, dass man sich verändert. Ich finde übrigens nicht, dass es überheblich klingt, wenn Du sagst, dass Du ein anderer Mensch geworden bist.
Genau so geht es mir auch. Die FG 2005 hat mich total verändert, sie hat mir vor allem gezeigt, dass auch ich, die starke Alex, nicht unverletzbar bin. Aber ich glaube auch, dass ich - so schlimm das klingt - an der FG auch gewachsen bin und mich "weiterentwickelt" habe. Ich habe gelernt, dass nichts im Leben selbstverständlich ist (und auch bei mir waren die SS NIE selbstverständlich, ich habe eine lange Kiwu-Zeit hinter mir!).
Ich wünsche Dir eine schöne Rest- SS und eine gute Geburt. Dein Bienchen wird immer zu Dir gehören und macht Dich auch reicher!
LG, Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia 15 Mon und Bauchzwucki, 25+3
Ich will kein Silvester!!! Ein kleiner Jahresrückblick...
liebe marie,
zu allererst freut es mir zu lesen, daß du so nah an deinem et bist... (also natürlich der et deines süßen kleinen spatzes). ich kann mich noch gut erinnern, als wir uns hier das erste mal gelesen haben, da standen wir noch soooo weit vom et weg!
ich kann deine zeilen so nachfühlen! silvester ging bei mir eigentlich, da wir nicht wirklich spektakulär gefeiert haben. aber weihnachten war für mich auch sehr schlimm, eben auch wegen der reaktion der anderen! wir hatten damals (im april) nichts von der fehlgeburt erzählt! als ich dann im august wieder positiv getestet habe und wir es dann ein paar wochen später der familie erzählt haben, habe ich auch gesagt, daß es für mich nicht selbstverständlich ist und habe von unserem sternchen im april erzählt ... ich hätte auch von einem angebrannten griesbrei erzählen können, daß hätte die gleiche reaktion hervorgerufen! als ob das alles keine bedeutung hat....
ein paar wochen später kam dann meine schwiegermutter (die eben so wie oben beschrieben reagiert hatte) zu mir und erzählte mir, daß die tochter ihrer freundin eigentlich so weit wie ich mit der schwangerschaft wäre, aber ihr kind verloren hat und daß das alles so schlimm ist... (bitte bitte nicht falsch verstehen - ich fühle mir dieser frau mit und es tut mir auch für sie sehr leid) aber mein erster gedanken war: warum ist es bei ihr so schlimm und bei mir wurde noch nichtmal ein einzigstes wort drüber verloren! sowas tut mir weh, keiner (sogar noch nichtmal mein Lebensgefährte) spricht über unser sternenkind! dann kommt es mir immer vor, als ob diese erneute schwangerschaft (über die ich mich wirklich von ganzem ganzem herzen freue) die vorangegangene schwangerschaft ausgelöscht hat... wie ein stofftier, daß man eben neu kauft, wenn das andere verloren gegangen ist - und selbst jedes kind wird dieses neue stofftier eben nicht als gleichwertigen "ersatz" ansehen können!!!
aber das zeigt mir eben wirklich immer wieder, daß die meisten menschen diese gefühle nicht nachvollziehen können...
ich drücke dich mal liebe marie und hoffe doch sehr, daß du trotzdem gut ins neue jahr gekommen bist
ganz liebe grüße
bianca
@ Alex, Bianca und alle anderen
erst mal wünsche ich euch ein frohes neues Jahr, dass uns allen hoffentlich ganz viel Glück bereitet.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie ähnlich die Gefühle nach so einer Fehlgeburt sein können und danke euch für euer Verständnis.
Mein Silvester ist zum Glück gut verlaufen. Wir (nur mein Mann und ich) waren sehr lecker zum Essen und wurden richtig verwöhnt. Um 23 Uhr 30 waren wir wieder zu Hause und sind direkt ins Bett. Insofern bin ich um das um 0 Uhr-Anstoßen herumgekommen und konnte mich ganz leise von 2008, meinem Achterbahnfahrtsjahr, verabschieden. Das war genau das, was ich wollte.
So und jetzt konzentriere ich mich ganz auf den Endspurt (Tasche endlich packen, Klamotten waschen, Himbeerblättertee besorgen) und immer mal wieder inne halten und voller Glück und Stolz die Auswölbungen betrachten, die sich da über meinen Bauch ziehen.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Hamburg,
Marie*
PS: Entschuldigung an alle diejenigen, die sich voller Verzweiflung an dieses Forum gewendet haben, da sie gerade eine Fehlgeburt durchlitten haben. Ich kann mir vorstellen, dass es für euch nicht leicht ist, wenn wir plötzlich hier von unseren glücklichen Schwangerschaften schreiben. Wir haben uns aber in diesem Forum ebenfalls verzweifelt kennengelernt und vielleicht kann es die eine oder andere ja auch als Hoffnungsschimmer sehen, dass wir alle drei relativ schnell wieder schwanger geworden sind. Bitte fühlt euch dadurch nicht verdrängt aus diesem Forum, denn es ist so wichtig, seine Trauer loszuwerden.
Ich denke in diesem Falle anders....
Hallo an alle!
Ich muß gleich sagen, daß ich am 11.12 eine nicht intakte Schwangerschaft abbrechen mußte (7SSW) und ich (noch) nicht schwanger bin. Diese war meine zweite FG. Die erste liegt nun schon 20 Jahre her.
Mich hat keine von beiden mißlungenen Schwangerschaften geändert. Klar, war ich bei der ersten überrascht. Weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß da auch mal was schief laufen könnte. Erst nachinein habe ich akzeptiert, daß eben nicht nur eine Schwangerschaft, sondern auch Fehlgeburte zu einem sehr natürlichen Ablauf dazugehören.
Es hört sich wahrscheinlich jetzt hart an, aber, wenn ich die Zeilen lese, daß eine Frau, die ein Kind unter dem Herzen trägt, die Trauer eines FG mit sich trägt und beleidigt ist, daß alle sie nicht drauf ansprechen........ Na ja..... Ich finde es ungerecht im Bezug auf das ungeborene Kind. Und vielleicht wollen die Leute sie gar nicht daran erinnern, WEIL sie vorstellen können, daß es keine glückliche Gedanken sind!?
Aber jeder ist berechtigt, so zu machen, wie er es für besser hält. Ich habe für mich schon wieder entschieden, daß ich momentan auf der Stelle damit aufhöre, die SSW zu zählen und den eventuellen ET Termin von meine Kopf streiche. Ich will wieder SS werden und für mein Kind da sein. Und zwar völlig und ganz. Das bin ich letzendlich meinen Sternenkinder schuldig.
Alles liebe
ani
die schneller den Silvester gewollt hat, denn ein neues Jahr auch ein neues Glück bringt
Ich denke in diesem Falle anders....
ich wünsche dir erst mal ein frohes neues Jahr und wünsche dir von Herzen, dass dir dieses Jahr auch das Glück bringt, was du dir erhoffst.
Ich glaube, du hast mich missverstanden, da ich dieses Posting halt an Silvester geschrieben habe zu einem Zeitpunkt, wo ich mich mal ausheulen musste. Daher hat sich alles hauptsächlich um mein Sternenkind gedreht. Ich empfinde es aber als Gottes Geschenk (auch wenn ich nicht religiös bin), dass ich so schnell wieder schwanger geworden bin, ich liebe meinen Bauch, manchmal könnte ich heulen vor Glück, über jeden kleinen Tritt, der aus dem Bauch kommt und laufe vielfach mit einem breiten Grinsen durch die Straßen, da ich mich so über die Schwangerschaft freue (das habe ich auch bei meinem ersten Kind getan und auch das war eine wahnsinnig glückliche Zeit, die ich nicht missen möchte und die ganz tief in meinem Herzen sitzt). Da die jetztige Schwangerschaft nicht die einfachste war, bekomme ich viele mitleidige Blicke bei der Frage "wie geht´s dir denn", meine Antwort lautet aber immer "Gut!", da alles, was ich hatte, keine Auswirkungen auf den Kleinen hatte, sondern ich einfach nur die Zähne zusammenbeißen musste. Aber ich weiß ja für wen ich das tue.
Nur bei all dieser Freude überkommt mich manchmal so ein Gefühl, dass etwas fehlt und dann habe ich eben auch diese Sehnsucht nach meinem Sternchen. Ich persönlich finde das normal, denn Glück und Trauer gehören im Leben zusammen. Wenn die Trauer das Glück ersticken würde, dann hätte ich mich schon längst in Behandlung begeben. Dem ist aber nicht so.
Und noch ein paar Worte zu meinen Mitmenschen. Dass diejenigen, die gar nicht davon wissen, gar keine Chance haber, "richtig" zu reagieren, ist klar. Aber trotzdem muss ich mich ja nicht mutwillig Silvester solchen Leuten aussetzen, von denen ich weiß, dass sie mir nicht guttun. Von denen, die es wissen kommen wirklich viele unbedachte, dumme Sprüche, die Schwangerschaft 1 mit Schwangerschaft 2 vergleichen. Das muss doch nicht sein! Außerdem finde ich es schade, das es keinen richtigen Umgang mehr mit Trauer gibt. Alle versuchen nur auf happy zu machen. Ich finde es nicht schlimm, wenn ich weine. Es überkommt mich ja nur selten und auch kurz. Und für ein sehr nahes Umfeld würde ich mir wünschen, das ich in einem solchen Moment ernst genommen werde und mir zugehört wird und nicht dass ich zur Ablenkung die Geschichte des Herzinfarktes der Tochter der Nachbarin präsentiert bekomme, denn das ich ja viiiiel schlimmer. Also habe ich gelernt mich in solchen Momenten zusammenzureißen, merke dadurch aber auch, dass die Distanz zu einigen Leuten größer wird und das will ich eigentlich gar nicht. Ich zumindest versuche das mit dem Zuhören so zu praktizieren und habe auch gute Erfahrungen damit gemacht. Und umgekehrt ist das Verhältnis zu meiner Schwester und meinem Mann noch viel enger geworden.
So, Mist! Jetzt habe ich am Ende doch wieder ganz viel über Trauer gesprochen, dabei wollte ich dir doch eigentlich sagen, dass mein Kleiner in mir mich glücklich macht und insofern auch mit einer riesen Portion Glückhormonen überschüttet wird. Ich hoffe, das ist bei dir angekommen.
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Bei uns scheint gerade wunderschön die Sonne, das sieht mit dem Schnee klasse aus.
LG Marie*
Ich kanns auch nur...
Ich hatte 4 FGs, kenne das allex also nur zu gut.
Aber ich denke, eine neue SS sollte heissen, dass man los lässt. Klar, Du hast die Erfahrung gemacht, aber wie Ani geschrieben hat, FGs gehören dazu und sind leider gar nicht so selten. Ich bin nach jeder ein Stück "größer" und "stärker" geworden und habe angefangen, mich sehr intensiv mit den positiven Dingen in meinem Leben zu befassen, davon etwas weiterzugeben und ein Sternchen eher als eine Art Schutzengel zu sehen, der mitgeht und aufpasst. Erst war da noch ein wenig Trauer, dann nur noch Wehmut und jetzt Dankbarkeit.
Hinzukommt, dass niemand, der KEINE FG hatte, Deine Gefühle auch nur ansatzweise verstehen kann. Ich finde es hart, so über diese Menschen zu urteilen, sie können einfach nichts dafür. So bist Du in der Situation, dass Du ihnen großzügig und verzeihend gegenübertreten solltest. Es ist oft eine Mischung aus Unwissenheit, Verlegenheit und Unbesonnenheit, aber nur ganzen selten böser Wille.
Auch wenn es komisch klingt: die Dinge haben einen Sinn, auch wenn er oft nur schwer oder gar nicht erkennbar ist. Freu Dich über schützende Hände und Augen für Dein Kind, die immer wachsam mit dabei sind und lass die Trauer gehen!
LG
itzchen, 2x 29+3
Rechtfertigung, die zweite...
1. Das Silvesterposting war eine Momentaufnahme, als es mir nicht gut ging und ich mal alles loswerden musste. Dafür ist doch dieses Forum auch da. Ansonsten bin ich GLÜCKLICH!!!!!
2. Ich habe geschrieben, dass ich ein anderer Mensch geworden bin und damit meine ich nicht, dass ich deprimiert zu Hause in der Ecke sitze und mein jetztiges Kind mit schlechten Gefühlen überhäufe. Sondern ich meine genau das, was du geschrieben hast. Ich bin stärker geworden, ich lebe intensiver und ich empfinde so unendlich viel Dankbarkeit und Demut vor dieser Schwangerschaft aber auch vor der ersten, dass ich es überhaupt erleben durfte.
3. Ich finde schon, dass man sich von Menschen, die einem nicht guttun distanzieren kann. Eine eigentlich sehr gute Freundin, die davon wusste, hat mir fortan jede Fehlgeburtsgeschichte aufgetischt, die sie in die Finger bekommen hat und dass die ja viel schlimmer und dramatischer sind und ich es doch gut habe. Ich habe ihr gleich beim ersten Mal gesagt, dass ich das im Moment (in den ersten Wochen direkt danach) nicht hören möchte und auch nicht hilfreich finde. Sie hat nicht aufgehört. Warum sollte ich mir so was antun? Derer Beispiele habe ich noch ein paar. Die positiven Beispiele sind dagegen sehr wenig. Das heißt ja nicht, dass ich gleich mein ganzes Umfeld verteufel. Ich habe nur viel über die Menschen um mich rum gelernt und das ist ja eigentlich auch positiv, wenn auch teils enttäuschend.
4. Würdest du meine anderen Postings kennen, dann wüsstest du, dass ich mein kleines Sternenkind ebenfalls immer als den besten Schutzengel der Welt darstelle und froh darüber bin, dass es sie gibt.
5. Vielleicht hätte ich meine Gedanken Silvester einfach nur auf ein Blatt Papier schreiben sollen, aber bislang habe ich mich hier immer sehr gut aufgehoben und verstanden gefühlt. Und im Grunde meinen wir ja fast das gleiche, es besteht also gar kein Anlass für diesen Austausch.
6. Ich bin nicht naiv und weiß, dass Fehlgeburten zum Schwanger werden dazugehören. Viele raten einem ja, sich bis zur 12. Woche noch nicht so sehr mit dem Kind zu identifizieren. Da es aber ein absolutes Wunschkind mit einigen Anlaufschwierigkeiten war, weiß ich nicht wie man diese Gefühle abstellen soll und bin ja auch im Nachhinein glücklich über die so intensiv erlebte Zeit mit meinem Kind zusammen. Meine Ausschabung war jedoch in der 14. Woche zu einem Zeitpunkt, wo ich mich zunehmend auf der sicheren Seite gewähnt habe. Dass das falsch war, weiß ich jetzt auch, doch man muss der Schwangerschaft ja auch mit Zuversicht begegnen und das habe ich getan.
Ich freue mich für dich, dass du jetzt mit deinen Zwillingen schon so weit bist und drücke dir die Daumen, dass alles weiterhin so gut bleibt.
LG Marie*
Sorry, dass
Das war nicht meine Absicht. Ich wollte Dir viel mehr noch einen kleinen positiven Schubs geben.
Ich denke, wenn einen die Gedanken so weit beschäftigen, dass man sie aufschreibt, dann sind sie so präsent, dass sie auch ernst genommen werden müssen. Und da klang für mich einfach raus, dass es bei Dir noch einiges zu verarbeiten gibt und dass vielleicht auch ein dickeres Fell gegenüber "blöden Leuten" ganz hilfreich wäre.
Sollte ich das falsch gedeutet haben, bitte ich um Entschuldigung.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass keine Trauer mehr übrig bleibt. Nicht, dass sie weggesperrt wird, sondern dass Du nicht mehr mit Tränen kämpfen musst, weil Du einfach über den Dingen stehst, wenn Leute unsensibel sind und Du für Dich so viel positive Energie aus dem Erlebten ziehen kannst, dass es Dich einfach nicht mehr ankratzt.
Dann hast Du ganz bestimmt alles richtig gut verarbeitet!!!
Dir auch alles Gute!
LG
Alex
Ich kann Dich gut verstehen...
also wollte nur kurz sagen, dass ich Deine Gedanken und Gefühle sehr gut verstehen kann. Ich hatte in der 24. SSW eine Totgeburt (Anfang diesen Jahres) und bin nun erneut schwanger (Ende 7. Monat).
Mir ging es sehr ähnlich wie Dir und ich bin ehrlich gesagt einfach erstaunt (ohne Wertung), dass anscheinend selbst Betroffene über das Thema so unterschiedlich denken.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mir Leute zB gesagt haben "Genieß dieses Weihnachten noch, beim nächsten bist Du Mama und hast ein schreiendes Kind "an der Backe".
Solche Aussagen zerreissen mir das Herz, ich bin auch so schon Mama, habe geboren, habe das Kind lange gehalten, sie ist beim Standesamt eingetragen, habe sie beerdigt. Ich würde alles dafür geben, wenn letztes Weihnachten schon meine 1. Tochter bei uns gewesen wäre.
Auch andere -die die Geschichte kennen- fragen, ob ich denn schon aufgeregt wäre vor "1. Geburt/1. Kind" etc. Wenn ich sage, dass es ja mein 2. Kind ist, kommt nur "ja, für euch"...
Mir ging es Silvester auch garnicht gut. Ich wurde einfach von vielen Gefühlen überwältigt, die ich versucht hatte zu verdrängen.
Ich denke, dass es auch ganz wichtig ist, sich auch in einer erneuten SS mit seiner Trauer zu beschäftigen, sie zuzulassen, sonst geht man daran kaputt oder es überrollt einen wenn das Geschwisterchen da ist. Es ist besser jetzt das ganze zu bewältigen, als wenn das Geschwisterchen da ist und ich denke nicht, dass es dem Bauchzwerg schadet. Natürlich sollte man versuchen sich nicht zu sehr hineinzusteigern, ich versuche momentan auch nicht so oft zum Grab zu gehen, weil es mich immer sehr mitnimmt, aber man darf eben nicht vergessen...
Wir sind Mama und haben ein Kind verloren und dabei handelt es sich um ein Individuum mit eigener Persönlichkeit und darum darf man trauern, es vermissen, weinen, ich mache mir einfach auch ständig Sorgen was jetzt mit ihr ist. Das verstorbene Kind/auch nicht eine " Fehlgeburt" ist ja nicht einfach durch eine neue SS ersetzbar ! In jeder SS entwickelt man ja eine gewisse Vorstellung von dem speziellen Kind, hat Wünsche und Träume, im späteren Verlauf spürt man das Kind, man lernt seine Persönlichkeit kennen.
Es sind eben 2 Kinder (bei mehreren Fehlgeburten natürlich mehr) und beiden darf man auch bis zu einem gewissen Grad Aufmerksamkeit schenken, so denke ich.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und kann Deine Gedanken gut verstehen, Trauer und Freude passen einfach nicht zusammen und können ein ziemliches Gefühlschaos auslösen. Ich drücke Dir die Daumen für die Geburt !
Ich wünsche auch den anderen "Schreiberlingen" alles, alles Gute !
Ganz liebe Grüße, Zoe
Sorry, dass
Hallo.....
es ist eigentlich ziemlich schwierig die Gedanken zu diesem Thema so aufzuschreiben, um verstehen zu werden.....
Dennoch, daß, was Alex schreibt, ist meinen Gedanken näher.
Und warum bist Du, Zoe, erstaunt, daß zu dem Thema auch von den betroffenen verschiedene Meinungen sind? Es ist doch völlig normal. Und am allerwenigsten braucht hier keiner sich zu rechtfertigen (ich habe eigentlich niemandem was vorgeworfen, denn dazu hat mir keiner Recht gegeben - ich habe nur meine Gedanken geäußert). Übrigens, ich weiß nicht, was ich empfinden würde, wenn ich ein Kind so spät verloren würde.....
Ich habe drei Söhne (und ich bin Mutter von drei Kinder, sorry..)und ich habe öfters überlegt, was wäre, wenn ich jemandem von denen verloren würde (meine Oma ist nach dem Tode meiner Mutter einfach zusammengebrochen - ihr Leben war zu Ende. Daher meine Gedanken).....
Im Laufe der Jahren habe ich einfach gelernt mit einer anderen Lebensphilosophie zu leben. Aber, um die jetzt zu erklären, wird hier kein Platz reichen und außerdem.... es ist meine Lebenseinstellung und muß nicht unbedingt eine "Massenware" werden.
Und wie Alex schrieb, wenn die Trauer immer wieder durchkommt, dann ist man eben mit dem Geschehenen noch nicht fertig (bei mir ist solche nach der FG gar nicht aufgetreten, denn laut meiner Lebenseinstellung bestand kein Grund dafür. Aber ich kann verstehen, daß andere trauern). Und egal, ob man das möchte oder nicht, wird dadurch das Leben beeinflußt. Und auch das Leben der Mitmenschen.
Liebe Grüße
ani
@Marie
Hallo!
Das mit dem Papier ist eine ziemlich blödsinnige Idee :-D . Der Forum ist doch gerade mal dafür da, um Gedanken auszutauschen.
Und weder ich noch Alex wollten Dich beleidigen oder kritisieren. Wir kommen mit unseren FG ganz gut klar und daher denken wir auch logischerweise, daß vielleicht auch unsere Erfahrung vom Nutzen sein könnte. Besonders, wenn man (wie bei Deinem posting) das Gefühl hat, daß jemand leidet.
Alles liebe
ani
@Ani
naja, ich hab ja eben geschrieben, dass ich einfach nur erstaunt war. Ich habe natürlich nach der Totgeburt mit vielen Betroffenen gesprochen und so eine Einstellung/Lebensphilosophie habe ich dort einfach nicht kennengelernt. Ich fand es also -völlig ohne Wertung- einfach interessant, das war nicht negativ gemeint. Es war wahrscheinlich einfach falsch zu denken, dass alle ähnlich fühlen/denken.
Lieben Gruss und alles Gute, Zoe
@Zoe
Hallo Zoe,
es ist ja auch logisch, daß Du die Einstellung nicht kennengelernt hast. Wenn man mit dem Verlust nicht klar kommt, dann sucht man ja Gleichgesinnte (Menschen, denen es ähnlich geht). In meinem Fall hatte ich nie einen Bedürfniss über das von mir Erlebte auszutauschen, weil es mich nicht beschäftigt hat - also führt dies logischerweise dazu, daß nur die Frauen, die es noch verarbeiten müssen, miteinander austauschen.
Es war auch Grund, warum ich geschrieben habe - ich finde, daß Quali gerade mal die beste Möglichkeit anbietet, verschiedene Meinungen auszutauschen. Und ich würde es super finden, wenn auch andere "andersdenkende" mal schreiben würden. Denn ansonsten wäre das hier nur ein "tut mir leid", "ich kann dich verstehen" oder "herzlichen Glückwunsch" - Forum......
Alles liebe
ani
@Ani
also ich akzeptiere Deine Meinung und ganz ehrlich ich wäre so froh wenn ich auch sagen könnte "Mich beschäftigt das nicht"... Das wäre toll, dann ging es mir wesentlich besser... Aber ich denke, es wird mich mein Leben lang beschäftigen. Meine Tochter war ein fertig gebackener Säugling, andere Kinder können in der 24./25. SSW als Frühchen überleben und ich würde mir eher Sorgen machen, wenn ich denken würde..naja, jetzt ist sie halt tot, kann ja noch andere Kinder "machen", um es mal krass auszudrücken..
Dann kann man ja auch sagen, "wenn mein Freund stirbt, gibt ja noch genug andere". Also mir ging es hier um ein Individuum, um meine 1. Tochter, nicht um irgendein Kind. Ich bemitleide nicht mich selbst was mir passiert ist, sondern ich bin einfach zutiefst traurig, dass meine 1. Tochter nicht leben durfte. Ich werde die Trauer immer mit mir rumschleppen, dann dürfte ich also ja nie schwanger werden weil das Geschwisterchen ja dann immer leiden würde ????
Aber gut, da kann man wahrscheinlich einfach nicht diskutieren, jeder ist da eben anders gestrickt. Und sicher geht es einem besser damit, wenn man es eben einfach nicht beschäftigt. Aber es schon erschreckend -vielleicht habe ich Dich auch missverstanden-, also meinst Du ehrlich es ist übertrieben fertig zu sein, zu trauern wenn man ein Baby verliert ? Jemandem der sein Kind verloren hat, zu sagen, dass es ihm der Verlust leid tut ? Zu sagen, dass man wenn man den Verlust nicht verarbeitet hat, nicht schwanger werden sollte ? (weiss nicht ob Du das geschrieben hast..wenn nein..sorry).
Nimms bitte alles nicht als Angriff, ich habe hier keine Lust einen Streit auszulösen...ich bin nur etwas erstaunt...
Ich wünsch Dir alles Gute, Zoe
@Zoe
Hallo Zoe!
Ich glaube, Du hast mich nicht wirklich richtig verstanden.... Aber angegriffen fühle ich mich nicht. Ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht wirklich, wie ich es besser erklären sollte. Vielleicht liegt es darin, daß ich in einer Fremdsprache mich äußern muß?
Es geht nicht um nicht trauern. Auch mir ist es wehmütig, wenn ich an meine nichtgeborene Kinder denke (oder an mir nahen, gestorbenen Menschen). Es geht um das innere Gefühl - meine Trauer belastet mich nicht, ich habe es akzeptiert, daß ich diese Kinder (Menschen) nicht bei mir haben durfte und denke sehr selten (eher nie) daran, was wäre wenn.... Es ist, so zu sagen, ein abgeschlossener Kapitel in meinem Leben. Und ich weiß, daß es mir damit besser geht. Daß diese trüben Gedanken mich nicht "zurückziehen". Und es geht ganz und gar nicht darum, daß ich noch weitere Kinder haben könnte oder nicht (leider bei mir ist auch "eher nicht" möglich, da ich keine 20 mehr bin..)
Und ich habe nie geschrieben oder gedacht, daß man keine weitere Kinder haben sollte, wenn man mit der FG nicht fertig wird. Ich sehe eher dadurch die Möglichkeit, besser den Verlust zu "verarbeiten". Und mich überrascht meinerseits die Tatsache, daß bei so vielen scheint es nicht so zu sein (also es kommt immer wieder zu tiefsten Trauerausbrüchen).
In Sachen Mitleid..... Ich konnte nie was mit Beileid anfangen. Auch als meine Mutter starb. Diese lieb gemeinten tröstenden Worte haben mich immer in den Tränen versetzt und haben deutlich verhindert über den Tod meiner Mutter zu stehen und nach vorne zu schauen. Das gleiche konnte ich auch bei meinen Geschwister beobachten, sowie auch den Vater.
Das gleiche gilt auch in Sachen FG. Leider sind ja auch die meisten Mitleidsworte nur Worte...... Dann ist es mir lieber, daß man mich drauf nicht anspricht.... In solchen Fällen kommt es mir selber auch äußerst banal vor, die abgenutzten Worte sagen zu müssen. Oder es nimmt mich mit und ich finde vielleicht etwas ungewohnte, aber echte Worte zu zeigen, daß ich wirklich betroffen bin.
Ich weiß nicht, ob ich es jetzt besser erklärt habe.... :SORRY:
Alles liebe
ani
Vielleicht gibt es doch nicht so viele Unterschiede in beiden Meinungen?......
@Ani
ja wahrscheinlich liegen wir garnicht so weit auseinander. Und es ist einfach schwierig das per Email richtig rüberzubringen was man meint, das stimmt. Ich kann mit Mitleid in dem Sinne auch nichts anfangen.. und das auch Du ab und zu traurig bist, ist ja klar, sonst würdest Du ja garnicht in dem Forum " Fehlgeburt" lesen/schreiben, es beschäftigt Dich schon, Du kannst bloß besser in die Zukunft schauen.
Das würde ich auch gerne und natürlich gelingt es -je mehr Zeit vergeht- auch immer ein klein wenig besser.
An manchen Tagen ist es aber dann plötzlich wieder ganz anders, ich bekomme innerlich einfach eine Riesenwut und habe dann einfach Probleme zu akzeptieren, dass meine Kleine einfach keine "Lebensberechtigung" hatte.
Deshalb absolut ehrlich gemeint..ich wäre so froh, wenn ich es immer besser schaffen würde nach vorne zu schauen, statt zurück zu schauen... aber meine Tochter hat eben auch schon eine große Lücke hinterlassen und diese wird auch immer bestehen bleiben. Man muss es eben nur schaffen diese zu akzeprieren und damit umgehen zu lernen und sich an die schönen Momente mit ihr erinnern zu können.
Vielleicht klappt das ja irgendwann und man kann zumindest Frieden damit schliessen.
Sooo...also alles Gute, Zoe
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