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Fehlgeburt

Hallo ihr da draußen. Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen. Ich hatte vor ca. 6 Wochen eine Ausschabung (FG 8.SSW). Es war der Horror für mich. Ich habe den Schmerz bis heute noch nicht überwunden. Ich lese viel in den Foren, das hilft mir aber nur manchmal. Zurzeit könnte ich nur heulen. Alles zieht mich runter, denn bei meinem Mann und mir ist eine Schwangerschaft nicht so einfach. Ich habe eine Follikelreifungsstörung, zu viele männliche Hormone und eine Gelbkörperschwäche und bei meinem Mann sind die Spermien auch nicht der Norm entsprechend. Was soll ich nur tun? Da möchte ich seit 3 Jahren schwanger werden, werde es endlich, obwohl es nicht so einfach ist, und dann wird mir mein Sternchen wieder weggenommen. Ich hatte schön geträumt, dass es ein Junge wird und dann nichts. Das Schlimme daran ist, dass ich mein Sternchen noch auf dem Ultraschallgerät gesehen habe, auch wenn es ganz klein war, ein Baby war zu erkennen. Dieses Bild bekomme ich nicht aus meinem Kopf heraus. Ich habe Angst nie wieder schwanger zu werden, Angst keine Babys in die Welt setzen zu können, auch wenn ich weiß, dass ich demnächst in Behandlung sein werde. Aber niemand weiß, ob irgendeine Behandlung anschlagen wird, niemand kann mir das Versprechen. :-(
Viele Grüße an die mitleidenden
angel 05
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Fehlgeburt

Hach ich kann dich nur zu gut verstehen. Meine Ausschabung ist zwei Wochen her und tut auch noch unendlich weh. Auch wenn ich weiß, dass ich recht schnell schwanger geworden bin, ich weiß nicht, wie es beim nächsten Mal wird, ob es überhaupt ein nächstes Mal gibt, etc. Ich habe dolle Angst und dennoch weiß ich, dass nur nach vorne blicken wirklich hilft.

Ich hatte heute meine Nachuntersuchung bei meinem FA, der noch nichts von meiner AS wusste, da ich in die Notaufnahme gegangen bin. Ich fand es fast unerträglich neben den Schwangeren zu sitzen und zu sehen, wie sie glücklich vom Ultraschall kommen und ich dachte immer nur - ich auch...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft zum Nachvorneschauen und viel Glauben an deinen Wunsch.

Liebe Grüße

Fehlgeburt

Oh je du arme, das muss ja total schlimm gewesen sein, neben Schwangeren zu sitzen. Die Kraft die du mir wünschst, wünsche ich dir auch.
Viele Grüße zurück

Fehlgeburt

Hallo Ihr Zwei,

ich kann euch sehr gut verstehen. Ich habe das ganze 4 mal durchgemacht bis es endlich geklappt hat. Ich kann euch nur Mut machen es weiter zu probieren, sich aber nicht unter Druck zu setzen. Das wichtigste ist, das geschehene zu verarbeiten und dann einen neuen Versuch zu starten. Trauert, seid wütend, seid auch eifersüchtig oder neidisch auf andere schwangere, aber lasst euren Gefühlen freien lauf. Ich weiß das man die ganzen Floskeln nicht mehr hören kann oder sie auch nicht hören will, man hat trotz allem, egal wie weit die SS voran geschritten war, sein Kind verloren. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Mut für diese Zeit und wünsche euch viel Glück.

LG Nadja

Fehlgeburt

Hey,
ich verstehe Euch auch sehr gut. (hatte bei 4 ICSIS 2 Fehlgeburten). Uns hat eine symbolische Beerdigung (der 1. Strampler, US-Bilder etc. in einen schönen Karton im Garten vergraben) sehr geholfen und ich bin beide Male für ein paar Tage ganz alleine weggefahren.
Bei meiner FÄ gibt es zum Glück 2 Bänke etwas abseits vom eigentlichen Wartezimmer und ich war immer die Nächste, die dran war und musste nicht warten neben den dicken Bäuchen....
Vielleicht sprecht Ihr mal mit der FÄ, ob das bei Euch nicht auch geht. Furchtbar fand ich immer nur die Geräusche vom CTG, denn die Zimmertür haben sie immer offen gelassen. Ich werde das bei mir anders machen lassen (bin glücklicherweise mittlerweile in der 16. SSW nach Spontanschwangerschaft).
Alles Gute weiterhin wünscht
Jarste 15 + 0 :IN LOVE:

Fehlgeburt

Hallo Nadja,
danke für die schönen Worte.
oh je du arme, 4 mal, das ist ja grausam. Das tut mir so leid für dich. Wie hast du es geschafft, wieder positiv zu denken? In welcher Woche bist du denn. Ich versuche das Geschehene täglich zu verarbeiten, trauere viel und weine viel, bin oft wütend, naja und versuche schwangeren (auch freunden) aus dem Weg zu gehen. Da mein Mann auch nur am Wochenende da ist, ist es schwierig, muss ja alles mehr oder weniger alleine verarbeiten. Am Donnerstag muss ich zum Kinderwunschzentrum, mal sehen, wie das läuft. Habe totale Angst vor dem, was er mir sagen könnte.
Ist es eigentlich normal, dass ich meine mens immernoch nicht habe? Die Ausschabung ist jetzt fast 6 wochen her. Seit 3 wochen ist mir vormittags schlecht und ab und zu habe ich Bauchschmerzen, ein Ziehen im Bauch und im Rücken. Kann ich mir eine ss einbilden, weil ich es mir so sehr wünsche?
LG angel

Fehlgeburt

Hallo Angel,

also ich bin derzeit in der 22 SSW. Wir hatten das Thema Kinderwunsch gerade erst mal begraben, da ich ein super Jobangebot bekommen habe und schwups war ich schwanger. Mein Chef hat nur gelacht.

Bis auf eine Zwillingsschwangerschaft, wo eins im Eileiter war und eins in der Gebärmutter, habe ich alle Abgänge abbluten lassen. Das war schon ein Stück abschiednehmen.

Nach der Ausschabung die war letztes Jahr am 15.04 eben plus Beendigung der intakten Eileiterschwangerschaft, hat es bis Mitte Juni gedauert bis ich meine erste Periode wieder hatte.

Hattest Du eine Ausschabung??? Und wenn ja sind die HCG-Werte kontrolliert worden bis sie auf null waren??? Wenn das der Fall ist kannst du wieder schwanger sein. Wenn die Werte nicht kontrolliert worden sind solltest du nochmal zum FA gehen um sicherzugehen, das kein SS-Rest verblieben ist.

Ich muss dir ganz ehrlich sagen, das ich ganz anders getrauert habe als mein Mann. Er war zwar traurig, aber das ging schnell vorbei und er wollte sofort wieder üben.

Ich hab zwar schon ein Kind aus einer früheren Beziehung, das hat zwar viel geholfen, aber es stimmt nicht das man dann gücklich ist das man wenigstens eins hat, man ist trotzdem neidisch und denkt sich warum die anderen und ich nicht.

Ich habe viele Bücher über das Thema Fehlgeburt gelesen und mich intensiv damit auseinandergesetzt auch wenn es weh tat und tut. Aber irgendwann wird es weniger bzw. der Schmerz wird anders. Auch in dieser SS denke ich oft daran zurück. Diese Sternchen gehören zu unserem Leben und wir sollten sie auch immer in Erinnerung behalten. Denn das machen wir auch mit anderen lieben Menschen die von uns gehen. Mein Sohn weiß auch davon und fragt viel nach und erzählt auch manchmal das er schon Geschwisterchen hat die im Himmel jetzt Engel sind und auf uns aufpassen.

Der beste Satz von ihm war und da musste ich so lachen: Man ist das Baby blöd gewesen, dass es sich nicht in dem Ballon eingenistest hat (Gebärmutter), ein Bleistift (Eileiter) kann sich doch nicht dehnen. Jetzt kann es eben nicht mit mir Fußball spielen. Und so hat er es auch anderen erzählt.

Ich kann dir nur raten, rede soviel wie möglich darüber auch über deine Ängste. War damals bei der Familienhilfe und das hat mir gut getan, einfach mal reden, wie es mir geht und was ich für Gefühle habe. Und dann wurde es besser.

Lg Nadja

Fehlgeburt

Hallo Nadja, es freut mich total für dich, dass es dann endlich bei dir geklappt hat. Das macht mir Mut. Ich wünsche dir dafür natürlich alles gute und viel Glück und Freude im Verlauf der SS.
Naja dann kann es ja auch sein, dass meine Emma (Periode) in 2 Wochen kommt.
Ich hatte eine Ausschabung morgen vor 6 Wochen (FG 8.SSW). Der Wert wurte 2 mal untersucht, ich weiß aber nicht die Werte. Beim ertsen mal rief mein Arzt mich an und meinte, der Wert ist noch nicht so toll. Beim zweiten Mal kam ein Anruf, also denke ich ok. Jetzt weiß ich aber nicht, wie der Wert jetzt ist, das will ich morgen mal testen lasse. Naja und jetzt kommen auch noch Bauchschmerzen dazu. Ich habe Angst davor, dass der Arzt morgen sagt, sie sind nicht schwanger und dass er sagt, ich rede mir alles ein. Bitte denk mal morgen 16:50 Uhr an mich und drück mir die Daumen. BITTE BITTE BITTE. Muss ja leider allein dort, wie sonst auch. Wenn ich morgen nicht online bin, dann kam nichts positives raus.
Mein Mann naja, er sagte mir gestern, dass er froh ist, dass ich mich mit euch Mädels austauschen kann, denn er kann mir leider nicht viel helfen. Er hört mir zwar zu, aber er kann nicht so fühlen wie wir Frauen. Er war auch traurig, aber er sagt immer,"wir werden so viele Babys bekommen wie du möchtest". Das fand ich voll süß.
Es ist schön, dass du ein Kind schon hast, aber du hast da vollkommen Recht, allein der Tod des eigenen Babys macht ein so fertig.
Ja der Schmerz wird weniger, aber manchmal rede ich tagelang nicht und weine zu Hause. Mein Mann und meine Mama haben totales Verständnis dafür, auch wenn ich meinen Mann nur am WE sehe und meine Mom nur 1 mal im Monat.
Dein Sohn ist ja voll süß, hat mich zum Lachen gebracht. Wie alt ist er denn der Kleine?
Es geht mir schon besser jetzt und hoffe es wird noch besser.
Bis morgen hoffentlich.
LG angel

Fehlgeburt

Hallo Angel,

Lukas ist jetzt 7 Jahre alt geworden.

Natürlich drücke ich dir heute um 16:50 Uhr die Daumen.:THUMBS UP: Sei aber nicht allzu traurig falls es noch nicht geklappt hat.

Ich wünsche Dir für heute ganz viel Glück und drücke dir alles was ich habe.

LG Nadja

Fehlgeburt

Hallo Nadja,
ich bin natürlich nicht schwanger. Habe seit 7 Tagen meine Emma, ansonsten geht es mir soweit ganz gut. Mein Arzt hat mir erstmal Blut abnehmen lassen, für die Zykluskontrolle. Meine Blutwerte waren super, sieht wohl so aus, als ob bei mir alles in Ordnung wäre. Bei meinem Mann sind seine kleinen nicht so gut, also nicht so beweglich, wie sein sollen. Weißt du, ob man sowas hormonell behandeln kann?
Wir würden gerne Inseminationen machen lassen, nur leider ist mein Mann ja immer nur am WE da. Das ist so gemein. Ich möchte dieses Jahr unbedingt wieder schwanger werden, nur mit den Vorraussetzungen wird es nicht einfach sein. Wie geht es dir denn und deiner kleinen Familie?
viele Grüße
Angel

Fehlgeburt

Hallo Angel05,
es tut mir sehr Leid für Dich! Ich kann das so gut nachfühlen, diese Angst, ob es überhaupt wieder klappt: Ich habe unsere Antonia quasi unter der Geburt (41. SSW!) verloren, still geboren, mehrfache straffe Nabelschnurumschlingung. Und zu dieser Wunschschwangerschaft sind wir auch nicht so leicht gekommen: Meine körperlichen Voraussetzungen und die meines Mannes waren nicht optimal. Dann hat es endlich geklappt, eine super tolle Schwangerschaft, die ich von Anfang bis Ende genossen habe, und dann das! Falls Du das genauer wissen möchtest, ich habe am 22.01.09 hier was geschrieben.
Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte: Nachdem wir auch länger versucht haben beim ersten Kind, habe ich nun total Angst, dass es vielleicht nur ein "positiver Ausrutscher" war und ich vielleicht doch nicht mehr schwanger werden kann. Ich erlebe jeden Zyklus die totale Achterbahnfahrt der Gefühle: morgens die ängstlich-gespannten Blicke auf meinen Persona, ob denn wohl das Eisprungsymbol aufleuchtet. Wenn dem so ist, bin ich total euphorisch und gut drauf. Aber in der zweiten Zyklushälfte dann die Angst, ob es überhaupt geklappt hat, und wenn ja, ob es bleibt. Nun habe ich am 5. Tag nach dem ES leichte Schmierblutungen. Ha, da erlebe ich das Wechselbad " Einnistung???" - "Gelbkörperabfall???" - "extrem frühe Regel???" - "...". Ich lese jeden Artikel zur Befruchtung, krame meine Bücher aus meiner Schwangerschaft hervor, versuche mich zu erinnern, wie es bei Antonia vor einem Jahr war, traue mich nicht zum Sport zu gehen, falls was passieren könnte, habe ein schlechtes Gewissen bei einem Bierchen oder Kaffee (trinke nur 1 Becher am Tag, ist ja echt wenig eigentlich). Na ja, und dann die Tage vor den Tagen: Oh Gott, geh lieber nicht aufs Klo, vielleicht ist schon alles rot. Jeden Morgen die Angst, dass alles rot sein könnte. Und wenn alles rot ist, falle ich ein tiefes Loch der Hoffnungslosigkeit. Seit April bin ich in therapeutischer Behandlung, und diese monatliche Angst will ich beim nächsten Mal thematisieren, denn ich habe Angst, dass wenn ich jetzt so verkrampfe, es dann überhaupt nicht mehr klappt, weil meine Psyche spinnt. Ich weiß das doch alles, dass man locker bleiben soll. Aber ich bin es nicht. Bei Antonia war es so, dass ich mir gesagt habe, nach dem Skiurlaub gehe ich zum Gyn, der soll das dann regeln, war also entspannt und habe die "Verantwortung" abgegeben - und prompt konnte ich mit 'nem positiven Test zum Gyn gehen (der hat sich toootal gefreut, süß!). Und trotzdem habe ich jetzt so Angst...
Ich konnte Dir nun überhaupt nicht helfen, habe sogar eher meinen Frust runtergeschrieben (hoffe, das war okay :SORRY:). Aber ich merke, dass der Erfahrungsaustausch hier mir mittlerweile auch ganz gut tut. Man hört ja sonst nur von glücklichen Schwangerschaften/Geburten, und hier ist es nicht so: Man steht mit seinem Schicksal nicht allein da. Also vielleicht hat es Dir auch ein wenig geholfen, dass Du siehst, Du bist nicht allein in dieser Situation. Und noch was: Wenn Du so Angst hast und auch medizinischer Hilfe bedarfst, vielleicht wäre eine psychotherapeutische Unterstützung auch hilfreich für Dich?
Ganz liebe Grüße und alles Gute Euch
Kerstin mit Antonia im :IN LOVE:

Fehlgeburt

es ist total ok, was du schreibst, wir müssen uns ja irgendwie gegenseitig unterstützen und helfen. Ich finde dein Schicksal ist ja noch viel schlimmer zu ertragen als meins. Ich habe ja "nur" ein kleines baby gesehen, aber du warst ja quasi fertig mit austragen. Das tut mir total leid für dich, du hast mein abolutes Mitgefühl. Mir fehlen eigentlich die Worte. Es ist das Schrecklichste, was eine werdende Mutter erleben muss. Meine Mama musste damals meinen Halbbruder komplett austragen und nach 1 Tag ist er gestorben, aufgrund eines Herzfehlers. Das war vor 36 Jahren, ist zwar schon lange her, aber wir reden trotzdem mal mehr und mal weniger darüber. Das tut meiner Ma immernoch weh. Ich wünsch dir sowas von viel Kraft und drück dich ganz ganz fest. Ich hoffe und wünsche dir das du alles verarbeiten kannst und ganz viele Babys bekommen wirst.
Doch du hast mir geholfen, sogar sehr. Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist, obwohl es schöner wäre, wenn niemand sowas erleben müsste.
Mal schauen, ob ich mir psychotherapeutische Unterstützung holen werde. Kommt darauf an wie es mir am Do geht. Es ist momentan viel angenehmer mit dir und anderen Mädels sich auszutauschen, als einem Psycholgen dass zu sagen.
Vielleicht bin ich auch einfach noch nicht soweit, hier ist das ja sowas wie anonym.
Naja ich hoffe du kannst heut trotzdem gut schlafen
lg angel

Fehlgeburt

Hallo Angel,
bei mir hat es 3 Monate gedauert, bis ich mir professionelle Hilfe geholt habe. Es ist halt kein Knochenbruch, wo man auf dem Röntgenbild erkennt "Oh, Arm kaputt, muss behandelt werden.". Mir geht es immer mal auf mal ab, ich konnte es schwer greifen, ob ich Hilfe benötige oder nicht. Im Nachhinein kann ich sagen, dass das gut war/ist - denn u.a. hat mir meine Therapeutin bestätigt, dass manche Gedankengänge und auch Trauerreaktionen gut sind und ich nichts unterdrücken soll. Ich bin ein Typ, der zumindest nach außen immer stark sein will. Selbst im Kreißsaal, nach der schrecklichen Nachricht, habe ich die Geburt sogar ohne PDA durchgezogen, weil ich es einfach wollte, auch für meine Tochter. Ich war mental in einem anderen Film und wollte einfach funktionieren. Die Zusammenbrüche, die ich danach hatte und habe, sind erst nach einiger Zeit aufgetreten. Tja, und da ich im Schuldienst arbeite (Hauptschule), kann man sich ein nur 50%-iges "Dasein" nicht erlauben, meine Schulleiterin ist total super und gibt mir die Möglichkeit, wann immer es mir schlecht geht und ich nicht arbeiten kann, einen Tag auszusetzen (kam bisher 3 Mal vor). Aber grundsätzlich tut mir die Arbeit wirklich gut: Selbst, wenn ich morgens hier noch rumheule, bin ich dann in der Penne so von den armen Jugendlichen gefordert, dass ich total abgelenkt bin. Ich muss nur aufpassen, dass ich nichts verdränge - und dabei hilft mir die Therapeutin.
Schau einfach für Dich, wann Du wen/was brauchst und scheu Dich nicht, Dir zu nehmen, was immer Dir hilft. Für Donnerstag wünsche ich Dir alles erdenklich Gute! Ich drücke Dir die Daumen, dass es für Euch einen Hoffnungsschimmer gibt! WIR HABEN ES NICHT ANDERS VERDIENT!!!
Ganz liebe Grüße
Kerstin
P.S.: Ach ja: Zuerst konnte ich auch nichts mit Foren dieser Art anfangen, weil mir das alles zu schicksalsbehaftet war. Ich dachte es sei besser, wenn ich nie wieder schwanger würde, weil ja sooo viel passieren könne. Aber mit etwas Abstand und gleichzeitiger Hilfe durch die Therapie tut es mir wirklich gut, mich hier umzutun und mich mit anderen Mädels auszutauschen.

Fehlgeburt

Liebe Angel,
tut mir so leid, dass Du Dein Sternchen wieder gehen lassen musstest. Meine FG in so ungefähr derselben SSW war zwar schon 2000, aber ich erinnere mich sehr gut, was das für ein Gefühl war. Was mich irgendwie getröstet hat, war:
- ich habe die Traurigkeit irgendwann akzeptiert - es ist eben eine ganz spezielle Form der Erinnerung an mein Mini-Baby. Wäre ich nicht traurig, wäre es so, als hätte es dieses Baby nie gegeben ...
- ich hab diese Schwangerschaft als einen Schritt auf dem Weg zu meinem Wunschbaby betrachtet. Immerhin ist so eine SS eine Höchstleistung des Körpers - allein das Hormonchaos, dann müssen noch ganz viele Chromosomen mühevoll zusammengepuzzlet werden, dabei darf nicht der kleinste Fehler passieren ... Mein Körper hat es halt im ersten Versuch nicht ganz richtig gemacht. Aber er hat was draus gelernt, und beim nächsten Versuch wird er es besser machen!
Es hat dann zwar noch ein bischen gedauert, bis ich wieder schwanger wurde (musste mich erst von meinem Mann trennen und einen neuen suchen), aber 2002 wurde ich ganz problemlos wieder schwanger - und hatte nach 8 Monaten Zittern und Hoffen mein Baby im Arm. Inzwischen sind es drei - und bis auf eine Eileiter-SS zwischendrin hatte ich keine Probleme mehr.
Liebe Grüße und alles Gute,
Claudia
PS: Ich weiss nicht, ob Du das folgende Märchen schon kennst - sorry für eventuelles Doppeltlesen.
DAS MÄRCHEN VON DER TRAURIGEN TRAURIGKEIT
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung".
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