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Fehlgeburt und schuldgefühle

Als ich 15 J. war,
hatte ich ein Frühabort....
Was ich zu dem Zeitpunkt tot geschwiegen habe und das bis heute,
(nur mein Freund weiss davon) Ich wollte es einfach nur Verdrängen,
vergessen als sei es nie passiert...
Nur merke ich das es nicht so einfach geht und es ist auch nicht der richtige Weg.
Nur wie gesagt, war ich damals noch sehr Jung und wusste nicht mit der Situation umzugehen,
was ich bis heute leider immer noch nicht weiss
Jahre lang ging es recht gut mit dem Verdrängen,
denn ich wurde nie mit diesem Thema konfrontiert,
bis die Zeit anfing das alle um mich rum Schwanger wurden.
Damit fings dann an das alles hoch kam, Gefühle die damals hätten sein sollen,
die ich aber zu der Zeit nicht rauslassen wollte oder nicht konnte
Es Quält mich und tut einfach nur verdammt weh
Und ich gebe mir die Schuld dafür,
das es passiert ist, das ich nicht genug auf mein Baby aufgepasst habe (hört sich blöd an, ist aber so)...
Auf einer Seite sollt ich ja froh sein das ich nicht so Jung Mutter geworden bin, was ich ja auch eigentlich bin...
Aber trotzdem Trauer ich drum und ich wünsche mir jeden Tag das der Schmerz aufhört, denn es tut nur weh
Und im nächsten Jahr wollen mein Schatz und ich mit dem üben anfangen,
denn wir wünschen uns sehr ein Baby.
Nur habe ich eine riesen Angst das es wieder passiert, und ich kann mit der einen schon nicht umgehen....und dann nochmehr Schmerz
Wie geht ihr damit um, bzw. was macht ihr um dieses Erlebniss zu verarbeiten?

Liebe Grüsse Ängu

Bisherige Antworten

Fehlgeburt und schuldgefühle

Liebe Ängu,

es tut mit leid, dass auch Du diese leidvolle Erfahrung machen musstest. Aber ich kann Dir sagen: FG passieren! Und als Mutter kann man da nichts dafür. Es gibt keinen Grund, Dir Vorwürfe zu machen...

Wie alt bist Du denn inzwischen, wenn ich fragen darf? Ich denke, es ist wichtig, dass Du das Erlebte und damals Verdrängte nun richtig verarbeitest. Viele Frauen können das alleine, viele aber auch nicht. Deshalb gibt es eigentlich überall auch Selbsthilfegruppen. Schau mal bei Euch in der Wochenzeitung o.ä. nach - bei uns ist da jede Woche eine ganze Seite mit Selbsthilfegruppen drin - u.a. eben auch eine für Eltern von Fehl- und Totgeburten bzw. Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Oder käme eine Therapie für Dich in Frage? Aber vielleicht ist als erster Schritt so eine Selbsthilfegruppe nicht schlecht...

Meine FG ist inzwischen schon dreieinhalb Jahre her und ich habe inzwischen zwei gesunde Kinder zur Welt bringen dürfen. Ich hatte auch lange Zeit mit der Verarbeitung des Erlebten bzw. des Verlustes zu kämpfen - und ganz "fertig" wird man damit vermutlich nie sein. Aber die FG bestimmt INZWISCHEN nicht mehr mein ganzes Leben. Sie gehört dazu - und vor allem mein Hummelchen gehört zu mir und meinem Leben dazu. Aber trotzdem kann ich wieder froh sein. Dazu haben mir viele Gespräche verholfen - und auch einige Mädels, die ich hier bei 9mon kennengelernt habe.

Ich wünsche Dir die Kraft, die FG zu verarbeiten - und den Mut, Dir die dafür nötige Hilfe zu holen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu holen, wenn sie nötig ist.

Alles Liebe,

Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia 19 Mon in ihrem Bettchen und Jonathan, 2 Wo auf Papas Bauch...

Fehlgeburt und schuldgefühle

Hallo Ängu
Hatte vor etwa 4Jahren eine FG (7.SSW) War damals auch total traurig, v.a. weil wir schon ein paar Jahre auf unser zweites gewartet hatten (bin jetzt mit dem 3. schwanger :-).
Was mir persönlich am besten geholfen hat, war der Glaube an Jesus Christus und die Hoffnung, dass dieses kleine Wesen es nun besser hat, als es in der Welt je möglich wäre. Ich meine, all die Schwierigkeiten, die einem das Leben beschert, die kümmern unser "Sternchen" nun nicht. Klar, es gibt auch viel schönes in der Welt, drum "stell' ich auch noch mehr Kinder in die Welt". Das war mein Trost, und so bin ich eigentlich ziemlich schnell drüber hinweggekommen. Aber was dann trotzdem blieb, war die "Angst", dass ich gar nicht mehr schwanger werden könnte (war wohl unbegründet, aber war halt so), und bei der nächsten SS hatte ich jedes Mal, wenn ich aufs Klo ging Panik, dass ich wieder Blutungen hätte und das Baby weg sein würde. Jetzt bin ich glücklich, dass es noch ein drittes Kind geben wird (darauf hoffe ich ganz fest), und ich bin auch nicht mehr in Panik.
Nun, dafür kann man nix, wenn's eine FG gibt, aber auch nix dagegen. Die Ärztin damals hat mir gesagt, dass das Baby, das ich verloren habe, wohl zur "Montagsproduktion" gehört habe, und gar nicht lebensfähig gewesen wäre. Das ist die Möglichkeit der Natur, "Fehlproduktionen" (sollte jetzt nicht so kalt tönen, aber mir fällt kein besseres Wort ein) zu verhindern. Und die FG-Rate in den ersten paar SSW sei sowieso ziemlich hoch (weiss die genauen Zahlen nicht mehr, war aber glaub so um 30 Prozent). Ja, solche Aussagen helfen zwar vielleicht (wahrscheinlich) nicht über den Verlust hinweg, aber wenigstens nehmen sie die Schuldgefühle. Jedenfalls bei mir wars so.
Ich wünsche dir, dass es dann bei euch bald klappt, und wenn dann mal ein kleiner Wurz da ist, vergisst man manches... (Nun, ich denke selten mehr an das Verlorene, bin so beschäftigt und freue mich so über meine zwei Mädels, die mir geschenkt sind.) Und wenns irgendwie geht: Lass dich nicht von der Angst runterziehen, sondern lebe in der Hoffnung!
Hoffe, dass dir das hilft.
LG Nunc

Fehlgeburt und schuldgefühle

Hallo Ängu,
ich habe am 08.04.09 eine Fehlgeburt bzw. eine Ausschabung gehabt. Ich bin 39 Jahre alt und wir hatten 4 Jahre probiert. Als es dann endlich klappte war die Freude groß - leider nur 3 Wochen und dann war mein kleiner Schatz tot. Seitdem hatte ich viele schlaflose Nächte und habe mich mit Selbstvorwürfen gequält. Auf Rat meiner Frauenärztin bin ich zu donum vitae gegangen. Das ist ein Verein, die Dich insbesondere in allen Bereichen rundum Schwangerschaft, Familie, aber auch Fehlgeburt unterstützen. Die Dame dort hat mir wirklich sehr geholfen und ich bin froh, dass ich diesen Weg gefunden habe. Es tut zwar noch SEHR weh, aber ich kann inzwischen akzeptieren, dass es nicht an mir gelegen hat. Mein Mann war die ganze Zeit über bei diesen Gesprächen dabei und es hat uns auch SEHR viel für unsere Beziehung gebracht. Am 03.06. nun wird mein kleiner Wurm beerdigt und das, obwohl ich ihn leider schon in der 10. SSW verloren habe. Auch dies ist mir wirklich ein großer Trost und hat mir in dieser schweren Zeit sehr geholfen. Ich kann Dir wirklich nur empfehlen doch einmal so ein Beratungszentrum aufzusuchen. Es sind keine Psychater, doch sie können Dir soviel helfen in dem Sie einfach nur zu hören und Du Dir den ganzen Kummer von der Seele reden kannst. In seiner endlosen Trauer übersieht man manchmal das ein oder andere Signal um wieder ins Leben zurück zu kommen. So sehr mir mein Wurm auch fehlt, so weiß ich doch jetzt, dass er leider nicht lebensfähig gewesen ist und sich so von seiner Mutter früh verabschiedet hat. Doch ich danke diesem kleinem Wurm, denn er hat mir SEHR die Augen geöffnet. Obwohl ich noch traurig bin, so kann ich doch jetzt nach vorne blicken. Und Du kannst mir eines glauben. Ich werde den kleinen Wurm IMMER in meinem Herzen behalten und hoffe, dass ich nochmal schwanger werden und dann seinem Geschwisterchen von diesem kleinen Wessen berichten kann.
LG, reti
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