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Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo Ihr Lieben,

ich bin 30 Jahre alt, habe eine dreijährige Tochter.
Heute habe ich beim Arzt erfahren, dass meine Schwangerschaft (8SSW) nicht intakt ist. Ich hatte bei 6+3 schon ein Ultraschall, bei der man eine Fruchthöhle und einen Dottersack sah. Allerdings konnte man keinen Embryo sehen. Heute bei 7+4 waren Feuchthöhle und Dottersack gewachsen, aber er konnte keine Herzaktivität feststellen. Ich habe einen tollen Arzt, der eigentlich immer sehr positiv ist. Diesesmal hat er mich ganz traurig angeguckt und mir gesagt, dass es leider nicht gut ausschaut.
Meine Welt ist in dem Moment zusammengebrochen.
Ich sollte Blut abgeben und morgen früh nochmal, um zu schauen, ob der HCG Wert schon runtergeht.
Ich war vorher nur einmal schwanger und da lief alles gut. Ich habe schon oft über Fehlgeburten gelesen und es kam auch schon bei Freunden vor. Allerdings kann ich es kaum fassen, dass es mir nun auch passiert ist.
Das schlimmste ist, dass ich immernoch unter Übelkeit leide...
Wie seid ihr mit eurer Fehlgeburt umgegangen?
Habt ihr auf einen natürlichen Abgang gewartet oder habt ihr eine Ausscharbung durchführen lassen?
Ich bin hin und hergerissen. Einerseits würde ich gerne warten, andererseits möchte ich, dass diese Übelkeit aufhört. Es ist auch ein komisches Gefühl etwas in sich zu tragen, was da eigentlich nicht hingehört...
Vielleicht kann mir hier jemand das ein oder andere empfehlen...
Es trifft einen so unerwartet... :.(
Bisherige Antworten

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo Sternchen,

es tut mir leid, dass dir das passiert ist.
Ich glaube es ist auch so schlimm, weil niemand uns auf solche Erfahrung vorbereitet. Aber es ist, wie du schon ankündigst, leider ein schmerzhafter Verlust den unheimlich viele Frauen ertragen müssen. Die Aussage wird dir sicherlich nicht wirklich helfen aber der Austausch mit andern tut meistens gut.
Mir hat es geholfen mit anderen darüber zu sprechen und selbst zu erfahren, dass ich damit nicht alleine bin.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Frauen die selbst davon betroffen waren dann auch sehr offen darüber sprechen. Man muss es allerdings häufig erst von sich aus ansprechen. Ich war dann oft erstaunt, was so einige alleine durchgemacht haben und dann auch noch die ganze Zeit für sich behalten haben. 

Eine Ausschabung hatte ich nicht aber eine Eileiterentfernung. Als die Schwangerschaftsanzeichen weg waren, ging es mir auch recht schnell mental besser. 

Die Nachricht vom Arzt und das Gefühl der Leere, werde ich bestimmt nicht vergessen, aber ich konnte einen guten Umgang damit finden. Ich bin im Nachhinein auch froh, dass es gleich zu Beginn der Schwangerschaft war.
Am Anfang weint man viel und dann spricht man plözlich darüber ohne zu weinen und es wird besser. 


Deine kleine Maus wird dir indirekt auch dabei helfen, dass es weiter geht.;-)

Fühl dich gedrückt.

 

 

 

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo Sternchen,

es ist sehr traurig wenn einem solch eine Nachricht überbracht wird. Da ist dieses besondere Gefühl und auf einmal ist es weg. Das hat mich damals auch sehr mitgenommen bei meinen FG.
Ich glaube es gibt viel viel mehr Frauen als bekannt ist, die eine oder mehrere FG hatten.
Mir hat zB geholfen zu wissen, dass es zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht sein sollte, warum auch immer. Ich hatte das Glück, nach der ersten Traurigkeit, relativ rational damit umzugehen. Ganz besonders wenn das Baby noch ganz am Anfang abgeht. Das Warten hat sich echt gelohnt. Hätte ich meine beiden FG nicht gehabt, dann hätte ich jetzt nicht meine super tolle Tochter.
Ich hatte übrigens 2 natürliche Abgänge und fand es für mich auch richtig so. Wir konnten dann immer direkt weiter versuchen.
Ich wünsche dir alles Gute!

LG, Kathrin

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo
Tut mir leid für dich das auch das durchmachen musst.
Ich hatte vor drei Wochen auch in der 8. Ssw eine Fehlgeburt. Ich habe eine ausschabung machen lassen weil ich es " hinter mir" haben wollte. Danach ging es mir 3 Tage sehr schlecht. Nicht vom körperlichen, Schmerzen hatte ich so gut wie keine. Habe aber viel geweint und mit Freunden geredet (darüber reden hat mir am meisten geholfen). Auch durch meine 2 kinder die ich schon habe, hatte ich immer wieder Aufmunterung. Inzwischen geht es mir ganz gut, auch wenn es ab und zu wieder hoch kommt.
Aber es hat mich völlig unerwartet getroffen das es grade jetzt beim 3. Mal nocht geklappt hat.
Fühl dich gedrückt
LG Jule

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo Sternchen,
Das tut mir sehr sehr leid, dass Du das erleben musst. Auch wenn es noch früh war, fühlte man sich ja trotzdem schon schwanger, insbesondere wenn dann auch die "tollen" Begleiterscheinungen mit auftraten.
Mir ging es ähnlich wie Dir. In 7+4 war auch nur Fruchthöhle und der Dottersack zu sehen. Irgendwie machte mich das schon stutzig, aber meine FÄ beruhigte mich, dass spätestens in einer Woche die Eizelle eingezogen ist. Tja, in 8+1 bekam ich Blutungen und einen Tag später hat sich die Eizelle verabschiedet. Ich konnte es gar nicht glauben, hab mir bittere Vorwürfe gemacht, weil ich 2Tage vorher noch den 3. Geburtstag meiner Tochter vorbereitet habe.
Meine FÄ wollte noch eine Woche warten, ob sich die Fruchthöhle von allein löst und abgeht. Da sich eine Woche später aber überhaupt nichts verändert hatte, musste ich zur Ausschabung. Damit konnte ich aber einen Schlussstrich ziehen. Trotzdem tut es auch jetzt, knapp 3 Monate danach, manchmal noch weh, aber wir gucken nach vorn und probieren es weiter.
Für mich war der große Vorteil, dass ich noch kein Herz schlagen gesehen habe. Die Eizelle wollte halt einfach nicht einziehen.
Es hat mir auch sehr geholfen, hier im Forum zu lesen. Es gibt soooo viele, die ähnliches und noch viel viel schlimmeres erlebt haben.
Ich wünsche Dir alles Gute und die Kraft, die Fehlgeburt zu verarbeiten.
LG Tanja

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo Sternchenn,

Zuallererst mein herzliches Beileid zu deinem Verlust! Das tut mir sehr leid!
Ich habe mich gerade extra wegen dir angemeldet;-)
Ich habe auch eine MA erfahren, bzw bin noch dabei und hatte das Bedürfnis mein Erlebnis zu teilen, um vllt auch anderen Frauen mit meiner Erfahrung zu helfen. Und dein Beitrag klang passend.
Ich möchte dir aber sagen, dass ich mit meiner Missed Abortion schon eine Weile zu tun habe, ich hatte viel Zeit das zu verarbeiten und ich werde vermutlich manche Dinge mit mehr Abstand sehen, abgeklärter. Bitte sei daher nicht entrüstet, wenn dir eine Beschreibung unhöflich oder "gemein" erscheint, ich kann dir versichern, ich war auch an dem Punkt an dem man mir frisch gesagt hat, dass es nicht geklappt hat. Mehrfach sogar und es tut jedes Mal wieder weh, auch wenn man denkt man hat es jetzt verstanden.
Erstmal ein bißchen was zu meinem Hintergrund:
Ich bin 34 und war zum ersten Mal schwanger.
Ich muss dazu sagen, dass ich in den USA lebe und daher mit amerikanischen Gepflogenheiten umgehen muss. Vieles was ich wusste zum Thema Schwangerschaft wird hier ganz anders behandelt.
Ich hatte meine letzte Periode am 9.Juni diesen Jahres. Am 1. August hatte ich meinen ersten Ultraschall bei 7+4 nach meiner Kalkulation und man konnte sogar schon ein wenig sehen und ein Herz schlagen hören. <3 Allerdings stufte mich der Arzt stark zurück und sagte, es sähe soweit gut aus, aber nach Größe der Fruchthöhle sei ich erst 6+3 und es wäre wirklich noch früh in der Schwangerschaft. Ok, das war viel aber durchaus noch irgendwie mit "langsamer Einnistung" zu erklären.
Ich wollte wechseln, vom Arzt zur Hebamme, das hatte ich ohnehin geplant, weil ich nicht starr in einem KH gebären wollte. Ausserdem mochte ich bei meinem Arzt die Krankenschwester nicht, die mich betreut hat. Ganz kalter Fisch, keine Ahnung warum die den Job hatte...
2 Wochen später, 2 Tage vor der geplanten Anmeldung im Geburtszentrum bekam ich plötzlich Bauchschmerzen und leichte Blutungen. Panik!!!
Bin dann am nächsten Tag gleich ins Geburtszentrum, die haben mich anstandslos aufgenommen und gleich geschallt. Sogar kostenfrei!
Leider hatte sie keine guten Nachrichten, Fruchthöhle nur auf Stand 6+6, nix zu sehen und kein Herzschlag. Das war ein Schock! Sie hat mich ganz lieb vorbereitet auf eine mögliche Fehlgeburt, was ich erwarten kann, wie so etwas abläuft und ab wann ich mir Sorgen machen sollte.
Sie sagte aber auch, dass ich in einer Woche wieder kommen soll zum gucken, vllt sei es doch ein Eckenhocker momentan. Es sei ja noch recht frisch und die Stärke der Blutungen sind erstmal noch kein akuter Grund zur Sorge.
Ich hatte viel gelesen über die Wahrscheinlichkeiten einer Fehlgeburt, ich bin als Erstgebärende ja auch schon fast ein bißchen alt;-)
Daher wusste ich, dass das gar nicht so selten ist, so früh ist es eigentlich immer was Genetisches mit dem Kind, allermeist eine starke Trisomie 21, die die Entwicklung behindert, weil es nicht lebensfähig wäre, sagte mein Arzt. Gelitten habe ich trotzdem, sag ich ehrlich! "Wieso ich?", "Wieso will es nicht bleiben", "Ich kann nicht mal richtig Kinder kriegen" waren die Gedanken in meiner schlimmsten Zeit. Ich habe am Tag der Info viel geweint, alles Mögliche hat mich anschliessend wässrige Augen kriegen lassen.
Ich wusste von Anfang an, dass ich keine Ausschabung will, wenn es sich vermeiden lässt. Schon weil es eine OP ist und Risiken birgt. Du wirst das gelesen haben.

Meine Hebamme sagte ganz süß: die Natur hat sich das schon passend eingerichtet, sonst wären wir schon ausgestorben und Recht hat sie! Wenn es eine FG ist dann sorgt die Natur dafür dass es abgeht, da ist sie ganz rational eingestellt. "Taugt nix, also weg"
Dass wir Menschen das emotional sehen, hat damit ja nix zu tun.

Ich habe also 1 Woche leicht blutend (wässrig aber eingefärbt, mal rot mal braun) versucht meinen Alltag zu meistern, dass war sehr schwer! Die Tage waren endlos und ich konnte mich Null konzentrieren, jedes Zipperlein im Körper wurde genau registriert, ich war völlig fertig.
Deine Symptome wie Übelkeit sollten zeitnah nachlassen, bei mir ging es relativ schnell, dass alles weniger wurde. Mir war nie so doll übel, aber das lies als Erstes komplett nach. Brustschmerzen haben sich noch lang hingezogen.
Aber ich hatte doch die Hoffnung irgendwo, dass es ein Eckenhocker ist.
Nach einer Woche bin ich wieder hin, die Hebamme war überrascht, dass es noch nicht abgegangen war und schallte nochmals. Sie hat nur ein kleines Gerät und konnte zu dem Zeitpunkt nichts sehen. Nur meine Blase.
Aber von einem Abgang ohne eine Binde genutzt zu haben (Slipeinlagen hatten bisher ausgereicht) hatte sie noch nie was gehört. Sie wollte mich zum Spezialisten schicken, aber ich war ohnehin auf dem Weg nach Deutschland und sagte ihr ich würde dort lieber gehen. Auch aus Zeitgründen.
Seitdem laufe ich mit Binden in der Handtasche rum. Für alle Fälle. Nicht sehr sexy...
Ich wusste also weiter nicht 100%ig ob es jetzt ne MA ist obwohl sich mein Negativgefühl ausgebreitet hatte. Immer mehr Dinge sprachen dafür dass es nicht geklappt hatte. Ich begann auch mit meinem Freund darüber zu sprechen als wäre es schon sicher verstorben, er hatte noch mehr Hoffnung als ich.
In Deutschland bin ich zum FA meiner Schwester, nochmal 2 Wochen später. Diese Ungewissheit war schwer zu ertragen, aber mit meiner Schwester konnte ich drüber reden.
Ich wäre zu dem Zeitpunkt Anfang SSW 14 gewesen, der Arzt hat aber bestätigt, dass es sich nicht weiter entwickelt hat. Er wollte mich gleich sofort in KH schicken mit dem Kommentar "es ist 11 Uhr morgens, das schaffen die heute noch"...
Ich dachte nur: "Wie bitte? Warum die Eile? Bekommt er nen Bonus vor 12 Uhr mittags?"
Ich hatte das Kind seit Woche 7 tot mit mir rumgetragen, da muss es jetzt auch nicht stressig werden.
Er sagte mir alle möglichen Horrorszenarien voraus mit Blutvergiftung etc etc aber ich blieb standhaft.
Ich wollte nicht wenige Tage vor meinem Rückflug eine OP haben von der ich nicht weiss wie sie ausgeht. Und ich wollte meinen Freund, wenn schon, dabei haben. Als Stütze und weil es auch sein Kind war. Er muss auch die Möglichkeit bekommen zu Trauern und Abschied zu nehmen. Mit "meine Freundin kommt "leer" aus dem
Urlaub zurück" ist es nicht getan.
Meine Hebamme hatte mir gesagt man könne ohne Probleme 8 Wochen warten ob der Körper es allein abstößt.
8 Wochen fand ich viel, aber die Erklärung einleuchtend. Der Körper muss erst merken, dass es da nicht weitergeht und dann so umstellen dass die Hormone einen Abgang unterstützen. Das kann schonmal etwas dauern. Wären ja ca. 2 Zyklen.
Manchmal hat auch die Psyche damit zu tun. Wenn man innerlich als Frau zum Loslassen noch nicht bereit ist, dann wartet der Körper auch das ab. Bei mir gab es da viele Gründe für. Meine Schwester ist auch schwanger, bei ihr ist es allerdings gut gegangen. Wie waren nur 2 Wochen auseinander. Und wir wollten es unserer Familie auf ihrer Hochzeit zusammen sagen. Da hatten wir uns schon drauf gefreut.
Sowas kann also auch eine Blockade sein.
Auf der Hochzeit habe ich zum ersten Mal wieder was getrunken, mich sogar be-trunken, ich musste jetzt ja keine Rücksicht mehr nehmen und die Stimmung war gut. Irgendwann morgens um 4 hatte ich einen Drink zu viel und habe auf einer leeren Tanzfläche bei lauter Musik hemmungslos und laut geheult. Richtig geschluchzt und gewimmert. Hat ja keiner gehört oder gesehen. Weil mir alles nochmal hochgekommen ist. Diese Endgültigkeit, dass nichts zu retten ist. Alles. Habe meinem Freund getextet und mich entschuldigt dass es nix geworden ist, ihm gesagt, was immer mir in den Kopf kam und einfach geheult, geheult, geheult. Irgendwann kam meine Schwester, die ja alles bisher schon mit mir durchlitten hatte und wir haben zusammen geweint.
Zurück in den USA waren die 8 Wochen "problemlos drin lassen" quasi rum und ich wurde ein wenig panisch. Habe Akkupunktur gemacht, mehrere Bund Petersilie gegessen und andere Naturmittel ausprobiert um meine Wehen anzukurbeln. Auch wenn man nur eine kurze Schwangerschaft hatte ist es eine kleine Geburt und der Muttermund muss sich öffnen un alles rauszulassen.
Nichts davon hat mir geholfen.
Irgendwann bin ich dann zu meinem ursprünglichen Arzt zurück. Wenn ich doch noch eine Ausschabung machen muss, kann mir mein Geburtshaus nicht weiterhelfen.
Ich habe ihm die Situation geschildert und nach Optionen gefragt, aber auch gesagt, dass ich keine OP will.
Und da hat mich ein Ami-arzt mal echt überrascht!
Er war ganz entspannt. Sagte mir, die Abtreibungspille empfiehlt und nutzt er nicht, das Risiko des übermäßigen Blutverlusts sei ihm zu hoch.
Er verstehe meine Sorge mit den 8 Wochen, aber es gäbe eigentlich keine Obergrenze fürs Warten.
Wenn ich plötzlich Fieber bekomme, solle ich ins KH fahren, wegen möglicher Blutvergiftung. Wenn es anfängt zu bluten und ich mehr als 4 Binden in der Stunde brauche soll ich ins KH fahren, wegen zu hohem Blutverlust. Ich wohne in der Stadt, hier sind überall KHs, das ist also kein Problem.
Mehr gäbe es nicht zu beachten.
Ich war baff! Das solls gewesen sein?? Ich war auf wilde Diskussion eingestellt und er sagt mir einfach ich soll weiter warten? Und keine "Sie können sterben" Kommentare wie man sie hier leider oft hört.
Wahnsinn!
Dazu 1x die Woche zur Blutabnahme zum HCG wert prüfen und alle 2 Wochen zum Ultraschall.
Und das mache ich seitdem. Es ist immer noch nicht raus, mein HCG Wert ist bei 460 und ich wäre jetzt ca. 19. Woche. Mittlerweile haben Blutungen angefangen, die ich als Regelblutung bezeichnen kann und ich bin seit 4 Uhr morgens mit leichten Krämpfen wach. Vllt geht es jetzt ja doch endlich los.
Ich sage es ehrlich, die Zeit bisher war kein wirkliches Vergnügen, hatte immer mal wieder blutigen Ausfluss ohne dass der Abgang wirklich startete und ich würde wirklich gerne mal wieder mit meinem Freund durch die Matratzen toben, du weisst was ich meine. Ich bin auch so ungeduldig.
Aber ich bin schmerzfrei, fühle mich gut, kann alles machen und bin unendlich dankbar, dass ich keine OP haben muss. Es beeinträchtigt mich überhaupt nicht körperlich.
Ich bin mehr als bereit mit der Situation abzuschliessen, habe schlicht die Faxen dicke, aber ich bin auch stolz auf mich dass ich genug Vertrauen in meinen Körper habe, dass er das selbst regeln kann. Und das tut er, zu seinen Konditionen, in seinem Tempo. Ohne wirkliche Nachteile für mich. Dauert es lange? Absolut, zumindest bei mir, das liesse sich erstmal mit einer Ausschabung schneller lösen (etwaige Komplikationen ausser Acht gelassen), aber bei vielen dauert es gar nicht so lang.
Finde ich es komisch das ein totes Kind in mir ist? Nein, weil es so früh (7. SSW) gestorben ist, dass es wirklich noch winzig war, es hat ja kaum die Form eines Menschen, daher ist es eher wie eine verspätete Regel. Ausserdem ist es trotz allem noch meins. Es tut mir ja nix und wir haben das zusammen angefangen, wir gehen das auch zusammen zu Ende! Ich bin für mein Kind den ganzen Weg da. So wie ich es für ein Lebendes wäre. Wenn es bereit ist zu gehen, dann geht es.
Man soll ja keine Tampons verwenden, nur Binden, das ist eine echte Strafe für mich. Aber sollte ich in den abgehenden Gewebestücken auf der Binde etwas finden, das ich als Fruchthöhle oder wie auch immer identifizieren kann (oder möchte), werde ich es in einer Zündholzschachtel beerdigen, das habe ich schon vor Wochen beschlossen.
Mit meinem Freund, der mir eine echte Stütze ist und auch viel lernt gerade. Er kannte auch nur Ausschabung wenn man nicht sofort blutet. Und er vertraut mir, dass ich ok bin mit diesem Weg und ihm sagen würde wenn was nicht stimmt.

Ich lerne meinen Körper ganz neu kennen und finde die Prozesse spannend. Es entspannt mich zu wissen, dass er das hinbekommt. Und das schau ich mir jetzt also quasi an. Auch das OK meines Arztes hat mir sämtliche Angst genommen!
Ich werde sozusagen von meinem Körper gesteuert diese Situation zu verarbeiten, ich möchte nicht eine Minute der Zeit missen. Alle Tränen, alle Gespräche waren wichtig und schön so im Nachhinein betrachtet. Werde ich nochmal weinen wenn es raus ist? Bestimmt! Und werde ich daran denken wenn zB meine Schwester ihr Kind bekommt? Auf jeden Fall! Wir werden noch viel drüber reden. Und das ist auch in Ordnung so.
Ich kann dir nur ans Herz legen die Möglichkeit des Abwartens zu berücksichtigen. Viele Frauen bedauern die Ausschabung, weil sie nachträglich das Gefühl hatte in die Entscheidung gedrängt worden zu sein während sie eigentlich noch dabei waren den Verlust zu begreifen. Sie fühlen sich wohl "beraubt" und trauern nachträglich, was es wohl schwieriger machte für manche. Zumindest habe ich das oft online gelesen, ich selbst empfinde das nicht so.
Es ist alles medizinisch unproblematisch solange es dir gut geht. Du kannst und solltest dich bei sowas begleiten lassen, viele Hebammen bieten das an. Die passen sich auch deinem Begleitungsbedarf an. Auch Ärzte machen das, wobei man wohl Glück haben muss, einen zu finden, der dich darauf einlässt. Und der versteht, das man zu der Entscheidung steht und um Hilfe bittet bei der Durchführung, nicht um seinen Rat zur Entscheidungsfindung.
Und suche dir auf jeden Fall Menschen mit denen du drüber sprechen kannst, wenn dir danach ist. Bei mir haben mehr Leute von dem Verlust erfahren als von der Schwangerschaft. Auch meine Eltern. Es ist immer eine Überraschung, aber nur eine kurze Enttäuschung, weil sie sich ja nicht erst lange drauf freuen konnten. Und das Mitleid hält sich sehr in Grenzen, das fand ich persönlich gut. Es ist was es ist und ich habe nicht falsch gemacht, das lag einfach nicht in meiner Hand.
Da kommen erstaunliche Geschichten zum Vorschein, es trifft echt viele, man spricht nur nicht drüber. Ich hatte schon tolle Gespräche weil ich es einfach erwähnt habe. Ich schäme mich nicht dafür, es ist Teil meiner Geschichte und ich bin kein schlechterer, unvermögender Mensch weil es jetzt einmal nicht geklappt hat. Ich wollte eigentlich keine Kinder, es war ein Unfall, den ich aber sofort ins Herz geschlossen habe. Und einer der mir gezeigt hat,dass mir die Idee Mutter zu sein doch gefällt. Also werden wir es wieder versuchen und wenn es dann klappen soll, tut es das auch.
Ich möchte auch noch erwähnen, das ich einen Artikel gelesen hatte zum Thema Ausschabung. Er erzählte von einer Studie aus England wo ermittelt wurde, dass jedes Jahr Hunderte Schwangerschaften für erfolglos erklärt werden und wenige Tage später eine Ausschabung gemacht wird obwohl da vollkommen gesunde Kinder hätten draus werden können. In diesem frühen Stadium der Schwangerschaft gibt es viele Eckenhocker und wenn es sich gut versteckt oder der Arzt nicht richtig schallt, wird ein Todesurteil gesprochen ohne Grund.
Der HCG wert ist unumstößlich, wenn der fällt ist es wirklich nichts geworden :-(
Aber allein die Vorstellung, dass ich überhastet einer Ausschabung zustimme "weil mein Arzt ja weiss was er tut und sicher Recht hat" finde ich erschreckend.
Wie viele Eltern trauern obwohl das nicht nötig gewesen wäre?
Das ist für mich auch ein Grund abzuwarten bis es von alleine geht, nur dann ist es sicher.
Das ist also meine Geschichte, mit allen Gedanken die ich mir zusammen mit Infos bisher gemacht habe.
Vllt hilft dir ja das ein oder andere bei einer Entscheidung in die ein oder andere Richtung. Wie immer deine Entscheidung ausfällt, es ist in Ordnung! Sie muss für dich passen, für keinen anderen. Niemand hat das Recht dich für deine Entscheidung zu verurteilen.
Lass dich nicht stressen! Du brauchst für deine Entscheidung so viel Zeit wie du eben brauchst. Und wenn es mehrere Wochen sind oder du vllt erst warten willst und dich dann doch für ne Ausschabung entscheidest, alles ist ok.
Dein Körper wird dir so schnell keine Probleme machen. Unsere Großeltern hatten weder Ultraschall noch HCG Tests, die wussten nur, dass es nicht geklappt hat als die Blutungen anfingen, weil der Körper es geregelt hat. Wie lange das Kind da schon verstorben war war oftmals nicht mal klar.
Also denk in Ruhe drüber nach, verabschiede dich, weine, wenn du weinen musst und tu einfach wonach dir ist.
Alles Gute für dich!

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Hallo Patmia,
vielen Dank, dass du deine Erfahrung mit mir geteilt hast... mir sind einige Tränen geflossen und ich bin fasziniert, wie stark du bist!!
Ich wünsche mir für Dich, dass es nicht mehr all zu lange dauert. Es ist toll auf seinen Körper vertrauen zu können. Gerade nachdem man ja eigentlich denkt, dass der Körper „versagt“ hat... lange habe ich mir Gedanken darüber gemacht, warum es so gekommen ist... ich habe überlegt ob ich etwas falsches gegessen oder getrunken habe, zu schwer gehoben oder mich zu oft gebückt habe... es gibt einfach keine Antwort auf diese Frage. Es ist einfach so und ich muss es hinnehmen... ich habe es am Dienstag erfahren. Es ist heute also der dritte Tag... der dritte Tag, an dem ich aufwache und mich übergeben muss... mir ist den ganzen Tag übel und ich weine viel...
Mein Arzt hat mich heute angerufen und mir die HCG Werte mitgeteilt. Sie lagen am Dienstag etwa bei 24000. Einen Tag später bei erwa 23000. Also ist es wirklich endgültig.
Ich habe Angst davor abzuwarten. Ich habe jedes mal Angst davor, dass ich auf Toilette eine Blutung bekomme. Ich kann die Symptome nicht mehr ertragen. Ich finde es gemein, unter Schwangerschaftsübelkeit zu leiden, obwohl ich keine intakte Schwangerschaft mehr habe.
Du wirst sicher nicht erstaunt sein, wenn ich dir sage, dass ich schon morgen einen Termin im Krankenhaus habe.
Ich war heute schon zur Beratung dort und morgen ist der Eingriff.
Ich wünschte ich könnte so stark sein wie du und könnte alles in die Hand der Natur legen... Ich kann die Situation einfach nicht känger ertragen... ich möchte wieder viel mit meiner Tochter unternehmen... das kann ich seit drei Wochen schon nicht auf Grund der Übelkeit...
Ich bin froh, dass das ganze bald ein Ende hat und ich nach vorne Blicken kann.
Ich hoffe nicht, dass ich meine Entscheidung bereuen werde...
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für die Zukunft und einige baldige erneute Schwangerschaft, die wie im Bilderbuch abläuft. Ich danke Dir sehr für deine Antwort!

Re: Fehlgeburt in der 8. SSW

Vielen Dank für deine Antwort!
Ich kann dich sehr gut verstehen. Aber lass dich nochmal versichern, es ist überhaupt nicht deine Schuld! Essen nicht, Sex nicht, Heben nicht... gar nix. Die Natur hat sich da einfach verstolpert und die Reissleine gezogen. Ich sehe es für mich so, dass das Kind einfach nicht hätte leben können und dann bin ich ehrlich gesagt für mich froh, dass es so früh passiert ist. Besser als wenn ich ein Kind später tot hätte gebären müssen oder es nur kurz nach der Geburt verstorben wäre. Das hätte ich wohl nicht gekonnt.
Wenn deine Übelkeit so arg ist und dir der enge Kontakt zu deiner Tochter fehlt ist deine Entscheidung absolut verständlich. Und wie ich schon sagte, die Entscheidung liegt ganz bei dir. Du musst deinem Empfinden gerecht werden und dann wird das auch die richtige Entscheidung sein!
Ich drücke dir die Daumen für den morgigen Termin und dass es dir ganz schnell besser geht. Körperlich und psychisch. Deine Lieben können es sicher kaum erwarten. Alles Liebe für dich und viel Erfolg für eine kommende Schwangerschaft!
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