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Fehlgeburt in der 17. SSW

Ich (36) war am Montag (16+6) beim Arzt. Eigentlich war kein Ultraschall dran, aber um zu schauen, haben wir einen gemacht. Bei der letzten Untersuchung in der 13. SSW war alles in Ordnung u. das Baby hat sich bewegt, halt so wie es sein sollte. Aus irgendeinem Grund hatte ich ein ungutes Gefühl und als nach langem hin und herschauen sich das Baby gar nicht bewegte, wurde meine Ärztin unruhig. Ich wusste da schon, was jetzt kommt. Keine Herztöne, Baby viel zu klein für das jetzige Alter. Es war also gestorben - vielleicht schon vor 2-3 Wochen. Für mich brach eine Welt zusammen.

Ich muss dazu sagen, dass wir bereits 2008 einen gesunden Jungen bekommen haben und nun der lange Wunsch nach einem 2. Kind erfüllt werden sollte. Es dauerte auch etliche Monate, um wieder schwanger zu werden (wohl stressbedingt). Dann hatte es im Sommer 2011 geklappt, aber in der 7. SSW war die Fruchthöhle leer. Die Blutung setzte dann eine Woche später von alleine ein. Direkt im Anschluss hatte es im 2. Zyklus wieder geklappt und nun das.

Am Dienstag musste ich dann in die Klinik, um meinen kleinen Jungen zur Welt zu bringen, da ab der 13. Woche wohl nur eine Geburt möglich ist. Anschließend musste dennoch eine Ausschabung gemacht werden. 2 Tage hatte ich dort bei liebevoller Umsorgung Zeit für mich - es war schmerzhaft, aber dennoch die menschlichste Art und ich bereue auch nicht, meinen Sohn gehalten und mich von ihm verabschiedet zu haben. Nun habe ich das Gefühl, eine Welt ist zusammengebrochen, es ist da nur noch diese Leere und ich vermisse meinen Kleinen so. Es hilft mir wirklich darüber zu reden, auch wenn die Tränen ständig fließen. Leider geht hier zu Hause alles den gewohnten Gang, mein Mann redet kaum darüber und ich hab das Gefühl, das nicht zu ertragen.

Ich weiß nicht, wie ich nun nach vorne schauen soll. Irgendwie möchte ich so schnell wie möglich wieder schwanger werden, andererseits werde ich mir wohl ständig Sorgen machen, das es wieder so ausgeht. Ich frage mich nach dem WARUM, habe ich etwas falsch gemacht? Man sagte mir, dass ein gesundes Baby bleibt und der Kleine einen Grund hatte. Untersuchen lassen wollte ich das nicht. Er sah so friedlich aus und sollte auch so beerdigt werden, wie er ist. Und hätte es mir wirklich weiter geholfen? Ich glaube nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. kann mir jemand Mut machen, dass es hinterher doch gut ausgehen kann?

Bisherige Antworten

Fehlgeburt in der 17. SSW

Hallo,
ich fühle mit dir. Ich hatte vor vier Wochen meine zweite Fehlgeburt und auch Ausschabung. So weit wie du war ich nicht. Beide Schwangerschaften waren geplant und als wir unser Kind das erste Mal verloren hatten, brach auch für mich eine Welt zusammen. Man geht zum Arzt und denkt sich nichts Schlimmes. Man ist so freudig und innerlich mit sich im Reinen. Und dann sowas.
Zuerst konnte ich garnicht weinen. Ich war so geschockt. Es war furchtbar. Wir mussten auch sehr schnell weiter ins Krankenhaus und Blutabnahme machen und sie mussten mir alle nötigen Informationen geben und die ganze Zeit musste man "cool" bleiben. Als wir dann endlich durch waren konnte ich nicht mehr weinen. Ich spürte keine Trauer mehr, sondern, wie du auch, Leere.
Es hat 5 Tage gedauert bis ich wirklich richtig geweint und getrauert hatte.
Mir hat es geholfen, dass ich meine Eltern hatten und vor allen Dingen meinen Verlobten. Wir haben uns umarmt und zusammen geweint, uns gehalten und uns alles von der Seele geredet. Das ging 4 Monate so. Nach der ersten Nachsorgeuntersuchung( 2 Wochen nach der Ausschabung) war uns klar: Wir versuchen es weiter. Naja leider hat das auch nicht geklappt, aber für uns ist es jetzt viel leichter und wir basteln bereits wieder, aber der Verlust sitzt tief. Eine Antwort auf das "Warum" gibt es für uns leider nicht.. Wir wissen das Wunder einer erfolgreichen Schwangerschaft jetzt viel mehr zu schätzen und genießen alles noch viel mehr. Es ist wichtig sich immer, wenn einem danach ist, richtig auszuheulen. Sich alles von der Seele zu reden.
Sprech mit deinem Partner, mit deiner Mutter u. o. Vater und deiner Freunde. Wenn du dich von ihnen nicht richtig verstanden fühlst, dann ist auch ein Psychologe sicherlich nichts falsches. Immerhin geschah dein Verlust auf eine andere Weise als unserer.
Wir haben uns sofort einen Karton angelegt mit allem, was wir von unseren Krümmelchen haben und ein US-Bild haben wir uns zweimal kopiert und laminiert und tragen es immer in unseren Geldbeuteln.
Ich werde auch dich in meine Gebete einschließen und dir viel Kraft und Gesundheit wünschen. Ich hoffe sehr, dass ihr eure Hoffnung wieder bekommt und es euch bald wieder besser geht.
Wenn es dir schlecht geht, dann schreib ruhig wieder einen Post, ich bin hier täglich drin und alle anderen werden sich auch um dich kümmern. Wir halten zusammen.
GlG Giulia

Hier dasselbe in der 18. SSW

Mir (36) ist Ende November dasselbe passiert wir dir. Ich war bei 17+3 zur normalen Vorsorge beim Ultraschall, als meine Ärztin nach einer Weile stutzig wurde, da sich das Kleine gar nicht bewegte (sie hat erst eine ganze Weile nach dem Geschlecht schauen wollen). Bis sie immer ernster wurde und mir schließlich mitteilte, dass da leider kein Herzschlag mehr zu finden war und das Kleine gestorben war. Für mich ist in dem Moment auch eine Welt zusammengebrochen. Bin dann 2 Tage später gleich ins KH zur Geburtseinleitung und danach zur Ausschabung. Wir haben uns die Kleine eine ganze Weile angesehen (auf die Hand nehmen konnten wir nicht, weil sie so klein und zerbrechlich aussah) Ich wurde auch nett umsorgt im KH und ging am nächsten Tag nach Hause. Die ersten Tage war ich wie betäubt, aber nach ein paar Tagen traf mich der Schmerz mit voller Wucht. Seitdem hab ich mich so durch die Tage und Wochen geschleppt. Wir haben noch 5 Kinder und ich musste mich nach einer gewissen Zeit für sie wieder "zusammenreißen". Aber sch...egal, das wievielte Kind es war, ich trauere genauso darum! Wenn andere sagen, ihr habt ja noch 5 gesunde Kinder, ist das für mich kein wirklicher Trost! Was noch dazukommt, ist dass mein Mann am anderen Ende Deutschlands arbeitet und nach 4 Tagen schon wieder abreisen musste. Ich hatte keinen, der mich danach tröstet und in den Arm nimmt. Wir sehen uns leider nur alle paar Wochen. Nur am Telefon zusammen zu trauern, das ist doof, und so musste und muss ich mehr oder weniger alles mit mir alleine ausmachen.
Wir wollen die Kleine noch beerdigen. Sie liegt noch in der Pathlogie solange.
An weiteren Nachwuchs denke ich momentan nicht, weil die Umstände gar nicht passen würde z. Zt. Sie hätten schon bei dem Baby nicht gepasst, aber wir haben uns trotzdem drauf gefreut. Ich denke, dass letztendlich die ganzen Umstände zumindest mit beteiligt waren, dass es soweit gekommen ist. Ich war ss mit 5 Kindern und stehe ja allein da mit allem und das hat die Panik in mir immer mehr aufsteigen lassen. War sicherlich psychisch.
Ich kann dir keinen Rat geben für die Zukunft, wie es mit einer weiteren SS aussieht, aber ich versteh dich, da es mir ziemlich ähnlich geht.

Fehlgeburt in der 17. SSW

Ihr beiden Lieben! Vielen Dank für eure Beiträge - es hört sich alles ähnlich an und ist doch jedesmal aufs Neue so schlimm, das zu lesen. Es tut mir auch für euch sehr, sehr leid. Eins ist klar, aufgeben darf man einfach nicht. Bei mir ist gestern noch eine Blasenentzündung dazu gekommen (wohl von der OP), was mich noch mehr runter gezogen hat. Ich telefoniere viel mit Freunden oder Kollegen und das hilft. Immer und immer wieder reden. Und weinen. Musste heute beim Arzt gleich losweinen, der mit das Antibiotika verschrieben hat und dann beim Apotheker... man stößt aber auch auf unheimlich viel Verständnis und wird ermutigt, die Tränen rauszulassen und das tröstet einen enorm.

Ich möchte in der nächsten Woche bei der Nachsorge noch mal mit meiner Ärztin reden. Ich möchte einfach alles ausschließen, was evtl. bei mir nicht in Ordnung gewesen sein könnte und hoffe, dass sie mich da unterstützt. Habe was gelesen von Unterversorgung der Plazenta usw. und dann fängt man wieder an, zu grübeln, ob es vielleicht dies war oder jenes. Ich habe Angst davor, beim nächsten Mal wieder Angst zu haben... und die wird man haben. Schwangerschaft genießen ist wohl vorbei nach so einem Erlebnis. Aber ich möchte sicher sein, dass alles Mögliche getan wird, um eine gute Voraussetzung zu haben. Mir wurde in den letzten Tagen so oft gesagt "Ihr habt ein gesundes Kind!" und ja, es war eine reibungslose Schwangerschaft und eine Traumgeburt. Es muss einfach noch mal klappen und es wird! Ich sage das jetzt, weil ich mir Mut machen muss und auch hoffe, dass nicht noch ein Loch kommen wird in den nächsten Tagen oder Wochen, in das ich dann falle... meinen Mann habe ich zum Reden ermutigt und es hat schon besser geklappt, auch er darf mal die Tränen rauslassen.


Ich wünsche euch beiden ganz viel Kraft und Mut und drücke ganz fest die Daumen für ein gutes Ende! Ganz liebe Grüße und eine Umarmung!!

Aus tiefstem Herzen...

...möchte ich Dir bzw Euch allen hier mein Beileid und vollstes Mitgefühl aussprechen...

Und Euch, auch wenn das im Moment noch fern zu sein scheint, Mut machen für die Zukunft.

Auch wir haben unser zweites Kind gehen lassen müssen. In der 36. Schwangerschaftswoche. Einen genauen Grund hat uns nie jemand sagen können, weil wir uns ebenfalls dazu entschlossen haben, unser Kind nicht obduzieren zu lassen. Wahrscheinlich aber war es eine Plazentainsuffizienz...

Wie erschüttert und tieftraurig wir waren, muss ich Euch nicht schildern...

Inzwischen sind eineinhalb Jahre seitdem vergangen. Die Trauer wird uns unser Leben lang begleiten, aber der Schmerz über diesen immensen Verlust wird erträglich mit der Zeit.

Trost hat uns unsere erste Tochter geschenkt, sie war eine lange Zeit der einzige Grund für mich, morgens aufzustehen.

Und was Euch nun ganz viel Mut schenken soll:

Nach einer natürlich angsterfüllten dritten Schwangerschaft liegt unsere dritte Tochter inzwischen 7 Monate alt und kerngesund oben in ihrem Bettchen und macht ihren Mittagsschlaf...

Und trotzdem bleibt unser kleines Sternenkind unser zweites Kind. Sie wird für immer diesen Platz in unseren Herzen behalten und wir halten die Erinnerung an sie lebendig.

Herzliche und mitfühlende Grüße von

puenktchen.

Fehlgeburt in der 17. SSW

Hallo!

Es tut mir unendlich leid für Dich und bei Deinen Zeilen standen mir sofort die Tränen in den Augen!

Ich hatte zwar viel früher (8 SSW) eine Fehlgeburt und hatte vor zwei Woche eine Absaugung - also kein Vergleich zu Deinen Erlebnissen...

Aber die Reaktion Deinen Mannes und die der Umwelt kommt mir leider allzu vertraut vor.

Für meinen Mann ist die "Sache" abgehakt und auch meine Umwelt fragt mich nicht mehr wie es mir geht. Auch direkt nach der FG musste ich mir sagen lassen, dass wir ja schon ein gesundes, wunderbares Kind hätten und ich mich doch darüber freuen solllte.

Mein Gott, als könnte man die Trauer über ein verlorenes Kind so einfach verarbeiten!!!

Irgendwann habe ich diesem Umfeld gesagt, es solle mir bitte überlassen wie lange ich wegen einer Fehlgeburt trauere.

Irgendwie scheint das immer noch ein Tabuthema zu sein...

Natürlich geht das Leben weiter und mittlerweile weine ich auch nicht mehr jeden Tag, weil eben auch der Alltag mit einen 22 Monate altem Kind und einem 30 Std Job leider nicht viel Raum für Trauer lässt.

Mein Mann hat mich vor zwei Tagen gefragt, warum ich immer so sehr in mich gekehrt sei. Als er mich in den Arm genommen hat habe ich gemerkt wie wenig Nähe ich gerade ertragen kann, weil dann sofort diese dumpfe Trauer wieder da ist....

Was ich Dir sagen möchte: nimm Dir die Zeit zu trauern!! Du hast alles Recht dieser Welt dazu! Irgenwann wirst Du wieder nach vorn schauen können (dabei ist ein kleines Kind wirklich eine große Hilfe!) und dann wirst Du auch wieder den Mut für eine neue Schwangerschaft haben.

GLG, jenin

Fehlgeburt in der 17. SSW

Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen und weiß wie du dich fühlst.
ich hab 08 meine Tochter in der 22.ssw still gebären müssen und jetzt im dez 11 hab ich unser sternchen in der 15.ssw gehen lassen müssen.
wir haben aber auch schon 3 jungs.
ich möchte auch so schnell wie möglich ss werden, hab aber auch angst davor.
wir verhüten nicht und lessen es auf uns zukommen.... positiv denken und darüber reden hilft meiner meinung nach am besten.
Drück dich
LG
Sabrina
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