Hallo zusammen!
Mein Name ist Melanie und ich bin 27 Jahre alt. Im November 2019 habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Für uns war diese Schwangerschaft nicht geplant, vor allem, weil ich gerade fertig mit dem Studium bin und erst im September 2019 die erste Stelle als Sozialarbeiterin angetreten bin. Erst war ich Niedergeschlagen, weil ich nicht wusste, wie ich das der Arbeit mitteilen soll und wann der beste Zeitpunkt ist.
Mein Freund hingegen freute sich direkt, wir sind schon einige Jahre zusammen und wir haben eine gemeinsame Wohnung.
Da ich selbst in einer Mutter-Kind-Einrichtung arbeite, wollte ich es ,zum Schutz unseres Babys, direkt der Arbeit mitteilen. Ich erhielt sofort ein Beschäftigungsverbot und bin seitdem zuhause. Nun war die schwerste Hürde erledigt und ich freute mich auf das Baby. Wir haben schon unsere Zukunft umgeplant (mein Freund hat sich in einer anderen Stadt beworben, wir schauten dort nach Wohnungen - damit unser Kind in der Nähe der Großeltern aufwächst, usw.).
Bei dem zweiten Arztbesuch hörte und sah man schon ein Herzschlag, der war so kräftig, dass ich dachte, dass nichts mehr schief gehen kann.
Ende Dezember spürte ich komische Veränderungen, irgendwas stimmte nicht. So ging ich spontan ins Krankenhaus, um zu schauen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist. Die Ärztin teilte mir dann mit, dass kein Herzschlag mehr zu sehen ist, und eine Ausschabung gemacht werden muss. Das war für mich der Horror. Die Gedanken darüber, was ich falsch gemacht haben könnte, hören einfach nicht auf. Am gleichen Tag erfuhr ich von meiner Schwester, dass sie nun schwanger ist. Ihre Aussage war: "Hey, du wirst nicht nur Mutter, sondern auch Tante!".
Ich habe meiner Arbeitsstelle die Informationen weitergeleitet, so dass ich nun wieder arbeiten gehen muss - ich weiß nicht so recht ob ich dazu bereit bin. Mein Frauenarzt war mir keine große Hilfe. Bei der Nachkontrolle nach der AS, war er relativ kalt zu uns und hatte kaum Zeit für meine Fragen. Auch jetzt weiß ich nicht, was mit meinem Körper los ist. Es gibt Tage, da blute ich stark, am nächsten Tag überhaupt nicht mehr, ich habe Schmerzen usw.
Ich bin einfach mit der ganzen Situation überfordert, meine Trauer hört nicht mehr auf und mein Freund versucht mich dauerhaft aufzufangen. Er sagt, dass wir, sobald ich dazu bereit bin, eine weitere Schwangerschaft versuchen werden. Und das möchte ich unbedingt. Aber nun muss ich ab heute auch wieder arbeiten gehen und in 2-3 Monaten wieder schwanger werden und ein Beschäftigungsverbot erhalten, finde ich gemein gegenüber der Arbeitsstelle. Dann kommt dazu, dass wir eigentlich in eine andere Stadt ziehen wollten und mein Partner dort die Tage ein Vorstellungsgespräch hat.
Weiterhin ist meine Angst, dass ich eine weitere Fehlgeburt bekomme, was ich emotional überhaupt nicht schaffen würde.
Habt ihr Tipps, Erfahrungen oder sonstiges?
Viele liebe Grüße,
Mel