Es war furchtbar...
...ich glaube gestern war wohl der furchtbarste Tag, den ich je in meinem Leben erlebt habe...:,(
... um 8:30 war ich nüchtern auf der Station und musste dann 6 1/2 Stunden warten, bis ich an der Reihe war.
Ich hab nur auf meinem Bett gesessen und abwechselnd aus dem Fenster gestarrt, geheult, geschlafen, geheult, ... bis ich irgendwann vom vielen Heulen, dem Durst und dem niedrigen Blutzucker unerträgliche Kopfschmerzen bekommen habe %)
Dann im OP haben sie vier Mal in meinen Handrücken und zuletzt in die Innenseite des Handgelenkes gestochen, um mir die Narkosemedizin geben zu können :DEVIL:
Nach dem Eingriff haben sie mich dann kaum wach bekommen, so daß ich erst mal auf der Intensivstation gelandet bin. Dort hat die Überwachung ständig alarmiert, weil mein Puls immer wieder unter 40 gefallen ist ... ich habe gedacht, ich komme hier nie wieder raus.
Meinem Mann haben sie gesagt, daß der Eingriff nur 15-20 Minuten dauert - als ich nach einer Stunde immer noch nicht wieder da war, ist er auch immer nervöser geworden.
Um 18:00 Uhr kam ich endlich wieder auf die Station und um 19:30 durfte ich nach Hause und meine beiden Mädchen in die Arme schließen.
Ja, in einer solchen Situation ist es ein großer Trost, zwei gesunde Kinder zu haben und trotzdem ist die Trauer unendlich groß.
Es erwischt mich immer wieder, daß ich plötzlich losheulen muß oder das Bedürfnis habe, mich zurück zu ziehen.
Kommt man jemals darüber hinweg? Hilft es, wenn man schnell wieder versucht, ss zu werden? Ist die nächste SS nicht von ständiger Angst begeitet? Ich kann im Moment gar nicht richtig sehen, wie es weitergehen soll.
Verzweifelt,
Eure
Lilalu ... :,(
Es war furchtbar...
Ich kann Dich nur zu gut verstehen.
Meine Ausschabung war am 1.8.Ich war in der 11. Woche, aber das Kind war nur wie 8. Woche entwickelt.
Ich mußte auch von früh 8:00 bis ca. 14:00 warten. Da ich mich kurzfristig doch für die Ausschabung statt Cytotec entschied, wurde ich nur so mit in den Plan reingeschoben.
Ich vertrieb mir meine Zeit mit Fernsehen, heulen, Musik hören, heulen, lesen, heulen...Es war einfach furchtbar.
Ich mußte vor Aufregung ständig zur Toilette.
Und immerzu plagten mich die Gedanken, es könnte ja genau das Falsche sein, was ich hier tue. Vielleicht lebt ja mein Kind doch noch, und die haben nicht richtig geschaut.
Als es dann los ging hatte ich einfach nur noch Angst, das ich da nicht mehr raus komme.
Die OP dauerte bei mir nicht so lange. Und als ich im Aufwachraum lag bekam ich einen Heulkrampf. Da wurde mir dann so richtig bewußt, was ich gerade getan habe.
Ich habe auch 2 gesunde Kinder (10 Jahre, 14 Monate) und das ist mein einziger Trost.
Mein FA gab mir den Rat, für das Kind einen Gedenktag festzulegen , ein Erinnerungsstück(Stein o.ä.)in der Wohnung aufzustellen, dem Kind einen Namen zu geben und einen Brief zu schreiben um besser über die Trauer hinweg zu kommen.
Ich habe mich bis vor kurzem überhaupt noch nicht mit dem Thema Fehlgeburt beschäftigt, und dachte niemals, daß es mich mal treffen wird. Als ich die Diagnose hörte, brach für mich eine Welt zusammen. Allerdings hatte ich schon so eine komische Ahnung von Anfang an der SS, wollte es aber nicht wahr haben.
Und ich habe selbstberständlich nun riesige Angst, daß ich das gleiche nochmal durchmachen muß.
Wir sind momentan sehr aktiv dabei, wieder schwanger zu werden, da ich denke, erst darüber hinweg zu sein, wenn ich ein mopsfideles Kleines Krümel in meinem Bauch springen sehe.
Ich denke, darüber hinweg kommen tut man nur schwer, es ist ja immerhin ein Kind, was man verloren hat. Es bleibt immer ein Teil von Dir und ganz tief drin in Deinem Herzen.
Ich wünsche Dir viel Kraft über die schwere Zeit der Trauer hinweg zu kommen.
Entscheide selbst für Dich, wie Du am besten darüber hinweg kommst. Ob Du mit einer neuen SS noch wartest, oder ob ihr es gleich wieder versucht. Da kann man glaub ich keine Ratschläge geben. Tu das, was Du für richtig hälst.
Ganz liebe und mitfühlende Grüße
Pexi
Liebe Pexi...
Ja, es ging mir auch genauso wir Dir. Das Thema FG lag mir auch ganz fern und obwohl auch ich von Anbeginn der SS ein ungutes Gefühl hatte, hätte ich niemals gedacht, daß es mich auch treffen könnte. Ich bekomme richtig eine Gänsehaut, denn wenn ich genauer darüber nachdenke, habe ich sogar mehrmals geträumt, daß ich anfange zu bluten. Das habe ich ja bis zuletzt nicht, aber sicher nur, weil mein Körpergefühl mich schon vorher gewarnt hat und es dann gar nicht so weit kommen konnte.
Ich habe auch in der langen Wartezeit immer wieder gedacht, ob ich nicht noch einmal um einen US bitten soll, nur um auch wirklich sicher zu sein. Ich hatte auch Angst, daß dies eine falsche Entscheidung ist. Als ich auf dem OP-Tisch lag, alle Viere von mir gestreckt, habe ich nur geheult, während sie mir immer wieder erfolglos in beide Hände und Arme gestochen haben. Es war ein Alptraum. Ich werde diesen Tag niemals vergessen.
Ich glaube nicht, daß ich dem "Krümel" einen Namen geben werden, ich weiß ja nicht einmal ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Es wird bei "Krümel" bleiben - so hat mich meine Großmutter auch immer genannt.
Ich werde noch ein paar Tage warten, bis ich wieder arbeiten gehe und habe mir für heute vorgenommen, all das Erlebte, die SS und deren Ende aufzuschreiben. Es soll eine Art Brief werden, an den kleinen "Krümel" oder vielleicht auch für später an meine beiden Töchter, denen ich immer noch so sehr ein Geschwisterchen mehr wünsche.
Es tut gut, darüber zu reden/schreiben und festzustellen, daß man nicht allein ist, mit seinem Kummer.
Danke für´s Zuhören
Lilalu... :,(
Hallo nochmal....
Das mit dem Namen geben geht mir genau so.Ich weiß ja auch nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen war.
Ich habe einen Brief geschrieben und ein US-Bild von dem Kleinen. Das Bild entstand an dem Tag, wo ich das erste mal das Herzchen schlagen sehen habe. Das ist auch gleichzeitig das Datum des "Gedenktages".Was ja aber nicht heißt, daß ich sonst nicht dran denke.
Ist schon komisch, das man vorher so eine Ahnung hatte. Ich hab auch in beiden anderen SS schon vom ersten Tag an sagen können, ob es Junge oder Mädchen wird(nur so ein Gefühl). Aber in dieser SS konnte ich mich nicht festlegen. Das kam mir auch schon komisch vor. Ich hab 3 SS-Tests gemacht, das war sonst auch nicht so. Und das schlimmste war ja, ich hatte ca.1Woche SS-Beschwerden, die ich in den beiden anderen SS massivst und sehr lange hatte. Nach der Woche war alles wie weggeblasen, obwohl mein HCG noch bei über 30.000 war?!
Auch waren für mich die Tage von der schlimmen Diagnose bis zur Ausschabung ganz schlimm. Das Gefühl zu haben, ein lebloses kleines Wesen in sich zu tragen, und nichts mehr dafür tun zu können.
Meinen Mann hat die Diagnose auch erstmal umgehauen, aber er war nach außen hin (wirklich nur nach außen hin)ziemlich schnell darüber hinweg. Und ich fühlte mich so unverstanden.
Dann kam noch, daß meine Kollegen davon Wind bekamen und es gibt ja solche bösen Frauen, die sich sogar noch freuen.
Da kommt man schon ins zweifeln. Ich habe niemandem etwas böses getan, aber Neid ist ganz schlimm. (Ich arbeite mit meinem Mann zusammen in einer Firma mit vielen Frauen).
Nun wünschen wir uns natürlich mehr denn je noch ein drittes Kind. Und das wird genau wie bei Dir ganz gewiß auch klappen.
Ruh Dich noch die Tage etwas aus und schau nach vorn, ohne zu vergessen, daß es außer Deinen beiden Mädels noch ein Kleines in Deinem Herzen gibt.
PS: Meine Freundin hat das gleiche durch(nach ihrem ersten Kind) und hat nun unterdessen schon 2 Kinder nach der FG. Sie ist mein Vorbild. Sie wurde kurz nach der FG schon wieder schwanger und es lief alles planmäßig.
Wir schaffen das auch!!!!
Liebe Grüße Pexi :THUMBS UP:
Es war furchtbar...
ich hab meine kleine im januar in der 24 woche geboren, bin jetzt gerade wieder in der 24 woche mit ihrem kleinen bruder.
ob man darüber hinweg kommt kann ich nicht sagen, aber die situation verändert sich, man lebt sich rein, wächst mit ihr. ob eine folge-ss sinnvoll ist, so wie es einem immer gesagt wird kann ich dir auch nicht beantworten. es ist nicht zu unterschätzen. auf der anderen seite wird man so dazu angehalten, nach vorne zu blicken, was bestimmt von vorteil ist. eben, wies wäre, wenn ich nicht schwanger wäre, kann ich dir leider nicht beantworten, ich seh die situation nur, wie sie jetzt bei mir ist.
die angst hat sich eigentlich noch in grenzen gehalten, wenn man nonstop angst hätte, dann würd man gänzlich durchdrehen, ich denk, die natur und die seele haben das ganz gut eingerichtet, ich hab mich eigentlich meist nur auf den kleinen gefreut, nur kurz vor dem grossen organscreen wurds schwieriger und jetzt gerade, weil ich mich in der woche befinde, wo sie zu welt kam.
ich weiss nicht wie weit du gewesen bist, aber ich könnt mir vorstellen, dass du, wenn der "kritische" zeitpunkt überschritten ist und wurm nach wie vor gesund bei dir ist, etwas entspannen kannst.
mit dem losheulen, dass pendelt sich mit der zeit ein, anfangs stand das gefühl plötzlich wie ne mauer vor mir und die tränen kamen einfach, mittlerweilen ists nicht mehr so extrem.
ich würd an deiner stelle erstmal wieder zuhause ankommen, dich auseinandersetzen, dann wirst du auch spüren, ob dus gleich nochmal versuchen willst, oder ob du erst noch ne weile warten willst, wie gesagt, ich denk, egal was die ärzte sagen, beides hat vor-und nachteile.
schick dir viel zuversicht für die kommende zeit!
l.
Es war furchtbar...
Hallo Lilalu, ich kann Dir alles so nachfühlen... Zum Glück ist mir das KH erspart geblieben - aber auch nur, weil ich kurz vor Weihnachten eine FG (8.SSW) hatte und meine Tochter noch so klein war. Da hat die FÄ jeden Tag Blut abgenommen und die Werte sind lehrbuchmäßig gefallen und so musste ich nicht ins KH. Wenn ich Fotos sehe aus dieser Zeit - grauenhaft. Ich sehe so schlecht aus. Ich hab auch keinen rechten Trost gefunden. Mein Mann hat ja erst mit der Mitteilung, dass es verloren geht, gehört, dass ich schwanger bin. Ich wollte es ihm zu Weihnachten sagen... Ehrlich gesagt, habe ich sofort versucht, wieder schwanger zu werden. Aber der Körper lies sich nicht austricksen. Der erste Zyklus war bei 35 Tagen, der nächste hatte 28 und im dritten bin ich am 28. ZT schwanger geworden... einfach so. Nun wird mein Konstantin, der am 27.12.2005 zur Welt kam (also ein Jahr nach der FG) in sieben Tagen ein großer Bruder. Die Angst vor einer FG war seit dem 20.12.2004 in jeder Minute beider Schwangerschaften präsent. Aber ich habe mir auch immer wieder gesagt: Noch ein Kind gebe ich nicht her. Das hat mir geholfen. Nun freue ich mich sehr auf unsere Nr. 3 und habe unser Sternchen im Herzen, das am 13.08. 3 Jahre alt geworden wäre. Ich wünsche Euche Kraft und Zuversicht. Schone Dich, komme zu Kräften und überlass Dich der Natur. Wenn Du soweit bist, wirst Du wieder schwanger - manchmal klappt es gerade in dem Moment, wo man es absoltut nicht erwartet ;-)
Sei lieb gegrüßt von Anke
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