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Epilepsie - Schwangerschaft - MA 10.SSW - Uterus duplex

Meine lieben Leidensgenossinnen,

nach langem Zögern und Hin- und Her-Überlegen habe ich mich nun doch entschlossen meine Geschichte mit Euch zu teilen. Einerseits für andere Betroffen, dass sie wissen, dass sie nicht allein sind, aber andererseits auch für mich.

Damit alles ein bisschen leichter nachzuvollziehen ist, muss ich ein bisschen ausholen:

Mit 4 Jahren hatte ich einen Krampfanfall und man hat festgestellt, dass ich mehrere Blutschwämme im Kopf habe, wobei einer einblutet. Nach knapp 3 Jahren wurde ich operiert und mir wurde der "aktive" Blutschwamm entfernt. Daraufhin ging es mir viele Jahre super und ich habe nichts von den Blutschwämmen gemerkt. 2004 habe ich dann meinen jetzigen Mann kennengelernt, den ich 2013 geheiratet habe. Im Dezember 2012 habe ich dann auf einmal immer wiederkehrende Sprachstörungen gehabt. Man ist im Kopf klar da und weiß was man sagen möchte, aber aus dem Mund kommt nichts raus. Diagnose: Fokale epileptische Anfälle, d.h. Epilepsie. Medikamentöse Behandlung wobei die ersten beiden Wirkstoffe bei mir nicht angeschlagen haben. Mein Mann und ich hatten da schon einen Kinderwunsch, aber wir hatten dann mit einer Kombi-Therapie aus 2 Medikamenten begonnen und das hätte eine höhere Missbildungsrate mit sich gebracht. Langsam haben wir es dann geschafft eines der Medikamente auszuschleusen ohne dass die Anfälle zurückkamen.

Und dann, Anfang 2016, konnten wir endlich loslegen. Im 4. ÜZ hat es dann geklappt: Der Schwangerschaftstest war positiv! Die Freude war unbeschreiblich groß und ich habe vor Glück geweint als ich den positiven Test in der Hand halten durfte! Da ich leichte Blutungen hatte, ging ich direkt zu meiner FA. Die verschrieb mir Progesteron und 2 Wochen Bettruhe. Und die Blutungen haben sofort aufgehört, der ß-HCG stieg auch ordentlich. Mir ging es super - keine Übelkeit - einzig Kaffee konnte ich nicht mehr trinken. Was beim FA da aber schon auffällig war: Die Fruchthöhle lag sehr weit links. Bei der Kontrolle in der 7.SSW dann der Herzschlag. Das Gefühl war überwältigend! Nächste Kontrolle (offizielle Erstuntersuchung) dann in der 10.SSW. Und da gab es dann die kalte Dusche: Keine Herzaktivität mehr, Embryo seit ungefähr einer Woche nicht mehr gewachsen. Ich war fertig mit der Welt, mein Mann kam mich in der Praxis abholen. Am nächsten Tag Termin zur Ausschabung.

Nach der Ausschabung im Aufwachraum habe ich an meinem Bauchnabel ein Pflaster gespürt und dachte in dem Moment schon: "Oh nein - irgendwas stimmt hier nicht." Zurück im Zimmer kam dann irgendwann der Oberarzt vorbei und meinte, dass er sowas ja in 40 Jahren seiner Dienstzeit noch nicht gesehen hätte. Da gingen die Ärzte noch von einer herzförmigen Gebärmutter aus mit nur einem Zugang und dass der Zugang zum linken Teil (in der die Schwangerschaft saß) vom anderen irgendwann abzweigt. Auf jeden Fall haben die Ärzte es nicht geschafft in den linken Teil zu gelangen.

Dann kam es zur Diskussion wie wir nun weitermachen. Die Entscheidung fiel dann für Methothrexat (Chemotherapeutikum). Das Medikament sollte bewirken, dass der Körper das Gewebe selbst abbaut und die Schwangerschaft quasi langsam resorbiert.

Ich bin dann wöchentlich zur ß-HCG-Kontrolle und das Hormon sank gut. Nach etwa 4 Wochen bekam ich Bauchschmerzen und ich dachte zuerst: "Okay - Du bekommst Deine Tage". Aber dann sank der Schmerz im Laufe des Tages immer weiter nach unten und ich konnte nicht mehr sitzen. Im Krankenhaus bekam ich dann eine starke Blutung und ich habe einen großen Teil der Schwangerschaft verloren. Nach weiteren 2 Wochen kam dann am Morgen der Rest raus. Im Krankenhaus hat sich der Arzt dann bei der Untersuchung furchtbar gefreut: "Jetzt musste ich Sie zig mal untersuchen, aber jetzt habe ich endlich verstanden wie das bei Ihnen ist". Lange Rede kurzer Sinn - ich habe zwei gleichwertige Gebärmütter, beide mit eigenem Zugang.

Das ganze ist mittlerweile knapp 3 Monate her.

Ich muss sagen, dass ich am Anfang mehr damit beschäftigt war, damit klar zu kommen, dass bei mir im Körper etwas nicht stimmt. Ich dachte nur: "Warum schon wieder ich?" Erst als die Sache körperlich durchgestanden war, konnte ich erst richtig den Verlust betrauern. Es gibt nach wie vor Momente in denen es mir wahnsinnig schlecht geht und ich furchtbar traurig bin, aber die Momente werden weniger und die Zeit zwischen den Tiefpunkten länger.

Aufgrund des Methothrexats dürfen wir es erst nach insgesamt 6 Monaten wieder probieren. Aber ich bin froh, dass körperlich jetzt eigentlich nichts gegen eine normale Schwangerschaft spricht. Und da eine normale Geburt wegen der Blutschwämme (Druck auf den Kopf) sowieso nicht infrage kommt, ist ein Kaiserschnitt für mich keine schlimme Vorstellung.

So Mädels, das war meine Geschichte.

Ich wünsche Euch allen und mir, dass wir mit unserem Verlust umzugehen lernen und dann wieder positiv nach vorne blicken. Und dann wird es auch klappen!

Bisherige Antworten

Re: Epilepsie - Schwangerschaft - MA 10.SSW - Uterus duplex

Muss sagen bin erstaunt was es nicht alles so gibt.... 

Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft und das ihr bald euer Baby in der Hand halten könnt :-)

@Christina88

Liebe Christina,

Herzlich willkommen in unserer 9monate-Community.

Vielen Dank für Deinen Beitrag und das Du deine Geschichte mit uns teilst.

:ROSE:

Ich hoffe, die Wartezeit von sechs Monaten wird schnell für Dich vorbeigehen und wünsche Dir für die Zukunft alles Gute.

Viele Grüße

Victoria

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