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Eigentlich dachte ich, ich komm besser damit klar

Hallo!

Im September habe ich nach einem halben Jahr des Übens positiv getestet. Den ersten Ultraschall hatte ich in der 8. Woche. Hatte aber ein paar Tage vorher so merkwürdige Gedanken und hab dann abends ein historisches Buch gelesen, in dem zufälligerweise jemand eine Fehlgeburt hatte. (Wurde ziemlich treffend beschrieben). Auf jeden Fall war ich danach total unsicher und hab vor dem FA-Termin noch mal nen Test gemacht. Wieder positiv.

Optimistisch bin ich dann zum FA, aber beim US konnte ich selber erkennen, dass das nicht in ORdnung war.

Mittlerweile habe ich die AS hinter mir und dachte eigentlich, ich würde besser damit klar kommen. Schließlich konnte man ja kein Kind sehen (Windei), um das ich trauern könnte...

Heute beim Kontrolltermin im KH hat es mich dann fast umgehauen, als sie erzählt hat, es gäbe im Frühjahr eine Bestattung für die FGs. Das wühlt mich grad so stark auf und ich fange jetzt wirklich an zu trauern. Vorher habe ich es wohl verdrängt. Ob ich dahin gehen werde, weiß ich noch nicht. Ist der Schmerz dann nicht noch größer?

Wie habt ihr das gemacht?

Bisherige Antworten

Eigentlich dachte ich, ich komm besser damit klar

Hallo Eva,
es tut mir leid, dass Du hier unterwegs bist.
Trauer ist völlig normal egal wie weit man in der Schwangerschaft ist. Du hast ein Kind verloren !!!
Bei uns gab es leider kein Angebot der Bestattung. Daher haben wir selber eine symbolische Beisetzung (1 Karton mit dem 1. Strampler, den Ultraschallbildern, einem Abschiedsbrief etc. im Garten neben dem Familienkater) gemacht. Dabei haben wir zwar tierisch geheult, aber es hat so gut getan, denn wir haben Abschied genommen von unseren Sternchen und somit irgendwie auch abgeschlossen(mussten es 2 Mal erleben). Vielleicht hilft Euch das auch schon jetzt und nicht erst im März, weil dann wird ja wirklich alles nochmal von ganz tief unten geholt. Männe sagte, dass v.a. das "Ausheben" des Grabes ihm gut getan hat. Sprich mal mit Deinem Männe.
Viel Kraft für die nächste Zeit wünscht Jarste

Eigentlich dachte ich, ich komm besser damit klar

Hallo Eva,
wir haben im Januar diesen Jahres unsere Tochter am Ende der 23.SSW verloren. Damals wurde mir auch gesagt, dass im Mai/Juni eine "Sammeltrauerfeier" stattfinden wird. Ich wollte unsere Kleine zu dem Zeitpunkt weder sehen noch selbst bestatten. So hatte ich also Zeit mir zu überlegen, ob ich dieses Angebot annehme. Bis Anfang Mai war ich noch unsicher, auch mein Mann hatte Angst vor dieser Situation. Unsere Ärzte waren unterschiedlicher Meinung, einige rieten uns ab, andere fanden es gut zur Verarbeitung. Was soll ich sagen, wir sind dann doch im Juni zur Trauerfeier mit anschließender Beisetzung gegangen. Es wird einem dort erst so richtig begreifbar gemacht. Sie ist nicht mehr da, ich kann sie nicht wiederholen und wir sollen uns auf die Zukunft konzentrieren und nicht in der Vergangenheit verweilen. Du hast dann die Möglichkeit während der Trauerfeier (auch am Grab) einige persönliche Sachen mit beizulegen. Bei uns hat das Krankenhaus sogar Sachen bereit gestellt: Rosen, Wiesenblumen, Muscheln, Glaskugeln, Schmetterlinge, Kerzen, ... und auch Blätter (kleine runde und eckige) um deinem Schatz noch ein paar letzte persönliche Zeilen zum Abschied zu schreiben. Es war für uns beide sehr aufwühlend aber gut. Denn es wird, wie gesagt, erst dann so richtig begreifbar. Am Anfang lebt man doch in diesem Schockzustand. Immer wieder die gleichen Fragen, warum ich, was habe ich falsch gemacht, warum passiert es keiner anderen... Gut, dass wir nicht alleine sind, sehen wir hier in diesem Forum. Aber bei dieser Trauerfeier wirst du sehen, wie viele in deiner näheren Umgebung davon betroffen sind. Alleine bei uns waren ca. 15 Paare da. Und das waren nicht alle. Es kommt auch nicht das Gefühl der Massenabfertigung auf. Es war wirklich eine schöne Veranstaltung. Ich persönlich kann dir nur dazu raten. Und der lange Abstand bis zur Trauerfeier ist gar nicht so schlecht. Bis dahin hast du auf jeden Fall die Schockphase hinter dir und kannst dich im Vollbesitz deines Geistes (bitte nicht falsch verstehen) von deinem Sternchen verabschieden. Und du hast einen offiziellen Platz, an den du immer wieder gehen kannst, wenn dir danach ist. Letztendlich ist es deine bzw. eure Entscheidung. Wie auch immer diese ausfällt, ich wünsche euch ganz viel Kraft und alles Gute.
Liebe Grüße
Andrea

Eigentlich dachte ich, ich komm besser damit klar

Hallo,

bei uns gab es dieses Angebot leider nicht und mein Mann war auch strickt gegen eine eigene Zeremonie. Er wollte nicht ständig daran erinnert werden - nach der 2. FG hab ich ihm dann gesagt, dass es mir aber helfen würde mich zu verabschieden auch wenn es beide Male erst in der 9. bzw. 6. SSW war, hat man doch ein Kind verloren. Es war in meinem Bauch und in mir ist es gestorben - das können Männer meist nicht so nachvollziehen, warum wir da solche Schuldgefühle haben. (Warum ich? Was hab ich falsch gemacht? Warum muss ich dass 2mal durchmachen?)

Daher haben wir nach der 2.FG (war im Dez.08 ) dann zwei Himmelslaternen gekauft für unsere Sternchen - damit konnte er sich anfreunden. Da das Wetter aber immer nicht so gepasst hat und wir es in der Zwischenzeit tatsächlich fast vergessen hatten, haben wir erst im August unsere beiden Sternchen verabschiedet und die Ballons steigen lassen. ES hat uns nochmal aufgewühlt aber es war auch gut um sich zu verabschieden und abschließen zu können. Im Sept. hielt ich dann wieder einen positiven Test in Händen.

Als ob der Körper auf diesen inneren Abschied gewartet hätte.

Leider durften wir uns wieder nur 3 Wochen freuen - aber das hab ich in einem eigenen Beitrag alles schon geschrieben.

Wünsche Dir ganz viel Kraft und denkt euch ruhig eine eigene Zeremonie aus (Kerze im Fenster o.ä.) und dann könnt ihr euch später noch überlegen ob ihr zu der Trauerfeier gehen wollt. Mit Abstand sieht man das manchmal anders.

Bleib stark und alles Gute für Dich, Bianca

Eigentlich dachte ich, ich komm besser damit klar

Hallo,

ich war zwar schon lange nicht mehr hier unterwegs, da ich Anfang des Jahres (Mai) auch eine FG hatte und erstmal ein wenig Abstand gewinnen wollte, aber in letzter Zeit zieht es mich immer öfter wieder hier hin.

Unser Würmchen (war damals 13. Woche) durfte auch nicht mehr bei uns bleiben. Bei uns im KH ist dsa üblich, dass schon bei der 1. FG die Kinder untersucht werden. Bei uns war damals allerdings alles in Ordnung. Außerdem gibt es auch hier 2-3 Mal im Jahr eine kleine "Bestattungsfeier" für die Sternchen-Kinder. Mein Mann und ich (wir haben nach der FG unsere Hochzeit 1/2 Jahr vorverlegt, weil es uns so verbunden hat) waren uns auch erst nicht sicher ob wir zud er Trauerfeier gehen sollen. Wir waren dann letztendlich da und sind heute sehr sehr froh darüber. Wir hatten nochmal die Möglichkeit uns zu verabschieden und haben einen Platz an dem unser Kind ist. Wenn uns danach ist, gehen wir auf den Freidhof und besuchen unseren Schatz. Klar taruers du dann nochmal und es kommt auch nochmal alles hoch. Aber danach hast du einen Abschluss und kannst neu anfangen. Ich fühle mich seitdem wirklich besser, obwohl ich immer öfter wieder dran denken muss, je näher der ET (eigentlich 17. Nov.) kommt. Aber das wird auch vorbeigehen. "Gönn" dir die Zeit zu trauer. Das alles zu unterdrücken ist auch keine gute Lösung.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen eine Entscheidung zu treffen. Mein Rat ist es die Chance zu nutzen, um mit der Fg abzuschließen.

LG Tina

Eigentlich dachte ich, ich komm besser damit klar

liebe eva.
wie du weiter unten sehen kannst, hat mich meine letzte FG erst nach 4 monaten (nach AS) eingeholt....traure, sei wütend lass es zu, sonst holt es dich immer wieder ein!
fühl dich gedrückt!
lg steffi - die sich gerade fragt warum man dir bei einem windei das mit der bestattung erzählt hat... war wohl nicht gut nachgedacht
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