Ich muß das Erlebte von heute einfach niederschreiben
Am 12.4.2012 und am 26.12.2012 verloren wir unsere beiden Kinder.
Das 1. Sternchen ging durch Ausschabung zu Ostern am 12.4. in der 8. SSW, am 2. Weihnachtsfeiertag, 26.12. mussten wir unseren 2. Stern ziehen lassen. Dies gesch in der 10. SSW auf natürlichen Weg mit anschließender Ausschabung der verbliebenen Reste einen Tag später. Für uns waren es schlimme Erlebnisse, den beide Sterne waren absolute Wunschkinder und werden auch immer unsere Kinder bleiben, auch wenn sie nie ihre kleinen Füße auf diese Welt setzen durften. Für uns sind sie existent und gehören fest zu unserer Familie.
Darum las ich mit großer Freude, als im Forum hier ein Bericht gepostet wurde, das seit dem 15.5.2013 die Gesetzesänderung Petition "Sternenkinder" nach §31 Personenstandsverordnung eine Neuregelung traf, das nun ALLE Sternenkinder beurkundet werden können, auch jene, die vor dem 15.5. zu den Sternen gingen.
Ab diesem Zeitpunkt stand für uns sofort fest, das unsere beiden Kinder beurkundet werden, denn für uns sind sie einfach ein Teil von uns und dies möchten wir für uns auch in Papierform amtlich machen. Viele mögen denken: Es waren doch noch keine richtigen Kinder, sie haben doch noch nicht gelebt...Das mag für andere richtig sein, doch ab dem positiven Schwangerschaftstest waren wir Eltern. Der Ausgang war traurig, doch waren sie bei/in uns, ...nur das ist wichtig.
Heute nun, am Dienstag, 17.9.2013 ging ich zum Standesamt und wollte die Kleinen beurkunden lassen. Mir war im Vorfeld klar, das es andere vielleicht nicht verstehen würden, aber was ich dort erlebte, treibt mir noch immer die Tränen in die AugenIch kann nicht alles wiedergeben, weil alles wie im Film ablief, darum nur Auszüge. Ich ging in die 1. Etage des Standesamtes und vorher kam ein Paar heraus, welches heiraten wollte. Klar ist das ein schöner Anlass und dann ich anschließend mit meinem Anliegen. Sicher war es eine Umstellung für die Beamtin, aber was ich dann erlebte, furchtbar..... Ich erklärte ihr, das es sicher nicht alltäglich wäre, womit ich jetzt käme, aber ich habe erfahren, das Sternenkinder auch aus frühen SS beurkundet werden dürfen laut §31.... und dies wolle ich nun tun. Darauf sie: Na so neu ist das nicht mehr und im Internet stehe sowieso nur zur Hälfte die Wahrheit, sie müsse darüber erst mal mit ihrer Chefin reden, die aber im Urlaub ist und dann macht man erst mal einen Termin. Sie zweifelte einfach alles an, was ich sagte und hatte immer so einen abweisenden Ton, das ich ihr dann direkt sagte, das ich das Gefühl habe, das sie mir gar nich helfen wolle. Darauf sie: Beschwert hat sich hier noch keiner über mich und stand auf. Ich meinte dann nur, das ich mich doch nicht beschwere, ich mich aber nicht ernst genommen fühle. Darauf sie wieder: Na wir hatten hier SOWAS noch gar nicht und sie müsse erst mal prüfen, ob das alles so seine Richtigkeit habe. Ich kämpfte so mit meinen Tränen und sagte: Na meinen Sie, ich komme her, weil es mir Spaß macht. Mir ist es ernst, das meine beiden Sterne auf der Urkunde stehen, mehr wolle ich doch gar nicht. Während sie mir dann die Bestätigungen über die Existenz der Beiden abnahm, um sie zu kopieren, bekam ich einen Heulkrampf, weil ich einfach nur verzweifelt war, das ich mich hier anscheinend für mein Vorhaben rechtfertigen müsse. Als sie wiederkam, gab sie mir ein Taschentuch und ihre Stimme war schon ruhiger. Sie gab mir die Unterlagen wieder, machte den Termin mit der Chefin für den 10.10. fertig, entschuldigte sich dann bei mir und nahm mich in den Arm, das es ihr leid täte. Ich sagte ihr dann nur, das es doch schon so schwer wäre für uns und das wir doch nichts unmögliches wollen.
Im nachhinein denke ich einfach, das sie sich damit überfordert gefühlt hat. Letztendlich ist es für mich/uns wichtig, das ich nun alles angekurbelt habe und das auch durchziehen werde, auch wenn ich noch nicht weiß, wie mir dann am 10.10. die Chefin gegenüber treten wird.
Jedoch ist es echt traurig, was einem widerfährt, wenn man nicht alltägliche Dinge regeln möchte........ Ich bin einfach nur traurig darüber