Liebe Emily

Das tut mir so leid für Dich und Deinen Mann. Worte können Dich im Moment wohl kaum trösten, darum fühl Dich ganz lieb umarmt von mir. Wünsche Euch ganz viel Kraft.

Liebe Kyala,

vielen Dank für Deine netten Worte. Es hilft mir wirklich, zu merken, dass jemand Anteil nimmt. Danke.

Emily

Liebe Emily,

es tut mir sehr leid, dass du das erfahren musstest. Ich weiß leider nur zu gut, wie du dich fühlst. Ich habe letztes Jahr das gleiche erleben müssen, ich war genauso weit wie du.

Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals wieder zur Arbeit gehen zu können, so traurig und betroffen war ich. Ich war seit 2 Wochen krankgeschrieben, aber zuhause wurde es nicht besser, bei mir jedenfalls nicht. Ich hatte ebenfalls furchtbare Angst zur Arbeit zu gehen und gefragt zu werden, was ich den habe. Von meiner SS und FG wusste nur eine Kollegin, die gerade selbst schwanger war.

Ich habe mich der Angst aber doch noch gestellt und bin natürlich die ersten Tage immer wieder in Tränen ausgebrochen, wenn ich gefragt wurde, wie es mir geht. Ich weiß, du kannst dir im Moment nicht vorstellen, dass es wieder besser wird. Ich kann dir nur sagen: es wird besser, auch wenn der Schmerz bleibt und du das nie vergessen wirst!

Ich muss gerade selber weinen, weil ich noch ganz genau weiß, wie leer und einsam ich mich nachdem ich zuhause war, gefühlt habe. Natürlich vermisst du dein Baby! Das tue ich bis heute noch. Letzte Woche Freitag wäre mein ET gewesen, das war ein besonders trauriger Tag für uns.

Aber es geht wieder bergauf, glaube mir. Du wirst noch länger traurig sein und das ist normal, lasse deine Gefühle zu und beschäftige dich damit, dann wirst du damit besser umgehen können.

Ich wünsche dir für die kommenden Wochen ganz viel Kraft und vor allem Mut sich damit auseinander zu setzen.

Alles Liebe Gänseblümchen*

Liebes Gänseblümchen,

es tut mir so leid, dass Du auch diese schreckliche Erfahrung machen musstest. Und ich kann mir gut vorstellen, wie traurig ihr auch am ET gewesen sein müsst. 

Um so dankbarer bin ich, dass Du mir geantwortet hast und Deine Erfahrungen mit mir teilst. Ich lese sie immer wieder und werde das wohl auch in nächster Zeit tun und empfinde dabei etwas Zuversicht. Es tut wirklich gut, zu lesen, dass jemand dasselbe empfunden hat und empfindet.

Genau wie Du schreibst habe ich sehr grosse Angst vor den lieb gemeinten oder auch nur neugierigen Fragen meiner Kollegen, wie es mir geht und was ich denn hatte. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass ich es schaffen könnte, nicht sofort in Tränen auszubrechen und vielleicht auch noch irgendeine erfundene Geschichte zu erzählen. Eigentlich möchte ich nämlich nicht mein Seelenleben und die Tatsache der FG vor Kollegen, die zwar nett sind zu denen ich aber kein persönliches Verhältnis habe, preisgeben.

Ich muss noch ein bisschen darüber nachdenken, was ich mache...

Hast Du es Deinen Kollegen dann erzählt?

Nochmal vielen Dank für Deine Hilfe. 

Ganz liebe Grüsse

Emily

Liebe Emily,

es freut mich, dass ich dir mit meinen Worten ein wenig Zuversicht für die Zukunft mitgeben durfte. Mir hat es damals auch geholfen hier zu schreiben und mich auszutauschen.

Ich habe es damals 2 ganz lieben Kolleginnen erzählt, weil wir zusammen arbeiten und auch zusammen sitzen. Die Anderen habe ich gebeten mich nicht zu fragen, was ich habe bzw. eigentlich hat es eine der Kolleginnen übernommen. Die wussten, dass etwas Schlimmes passiert ist, aber eben nicht was. Das haben sie soweit akzeptiert und mich nicht gefragt.

Ich habe damals auch überlegt irgendeine Geschichte zu erfinden, um in Ruhe gelassen zu werden. Glaube mir, es ist schwerer als man denkt. Denn während du anfängst zu erzählen, erinnerst du dich daran, was wirklich passiert ist und dann fängt man wieder an zu weinen. So ging es mir, als mich meine Nachbarin im Treppenhaus angesprochen hat, weil sie mich länger nicht gesehen hat. Versuche es, natürlich, wenn es dir damit besser geht. Setze dich nicht unter Druck, das habe ich nämlich gemacht und es ging nach hinten los...

Am Anfang habe ich es niemanden erzählen wollen, weil es so schmerzhaft war, darüber zu sprechen. Nach einigen Wochen legte sich aber die Angst und ich kann heute gut darüber sprechen. Am schlimmsten war die Phase, als ich wieder überall hingegangen bin (Familientreffen, Geburtstage etc.) da musste ich mir manchmal anhören: "Mensch, bist du immer noch nicht schwanger"! Das tat richtig weh und am liebsten hätte ich es herausgeschrien, was passiert ist. Aber so sind die Menschen eben, taktlos. Viele verstehen eben nicht, dass es ein ganz sensibles Themas ist. Ich würde nie auf die Idee kommen, so etwas eine Frau zu fragen....

Du wirst für dich eine Entscheidung treffen, da bin ich mir ganz sicher. Dein Gefühl wird es dir sagen...

Wenn du noch etwas fragen möchtest, dann schreibe mir gern auch eine PN.

Alles Liebe*

LG Gänseblümchen

Vielen Dank Gänseblümchen,

ich werde noch darüber nachdenken müssen, wie ich bei der Arbeit damit umgehen werde.

Die erste Familienfeier habe ich schon hinter mir. Die Hochzeit meines Schwagers war zwei Tage nach der AS. Meinen Schwiegereltern hatten wir als einzigen erzählt was passiert ist. Aber irgendwie habe ich es geschafft, den Tag zu überstehen, da ich weder meinem Schwager und seiner Frau die lang geplante und erwartete Hochzeit verleiden, noch durch Abwesenheit Spekulationen und Aufmerksamkeit hervorrufen wollte. Es war sogar erträglich mit der Tochter des Patenonkels meines Mannes am Tisch zu sitzen, die in der 22. Woche mit einem Jungen schwanger ist. Das Gespräch ging natürlich viel ums Baby... Aber  ich konnte das ertragen. Meine Trauer bezieht sich ganz konkret auf meinen kleinen Krümel und daher war das irgendwie ok. Schwer zu erklären und genauso schwer zu verstehen wahrscheinlich...

Aber ich stand an diesem Tag auch gar nicht im Mittelpunkt und es ist nicht aufgefallen, dass ich einige Male zur Toilette bzw. nach draussen gegangen bin, um ein bisschen Zeit für mich zu haben.

Vor konkreten Ansprachen des Themas fürchte ich mich aber auch, vorallem weil mein Mann und ich inzwischen schon über 16 Jahre ein Paar und seit 7 Jahren verheiratet sind. Da erwarten die Leute, dass "endlich mal Kinder kommen". Und solche dahin gesagten Sachen können extrem verletzend sein. So eine Situation hatte ich vor ca 1,5 Jahren im Freundeskreis. Die Gastgeber und wir waren das einzige bis dahin kinderlose Paar und die Gastgeberin sagte zu mir, ob es mich auch nerven würde ständig nach Kinderrn und Schwangerschaft gefragt zu werden. Und keine 10 Minuten später hat sie ihre Schwangerschaft bekannt gegeben. Ich war völlig vor den Kopf gestossen.

Morgen habe ich den ersten Nachsorgetermin bei meiner Gynäkologin. Mal sehen, wie es mir dann so geht.

Ganz liebe Grüsse und danke!

Emily

Liebe Emily,

Ich kann sehr sehr gut verstehn wie es dir geht.Und im Moment gibt es auch nichts was dich trösten kann.

MIr ist es vor 2  1/2 Wochen genau so ergangen wie Dir.

Ich war wie gelähmt.HAbe tagelang nur geweint und war auch krankgeschrieben.

In der Arbeit hatte es niemand gewusst dass ich schwanger war. Ich habe es aber meiner Chefin gesagt als ich wegen einer As dann von einem TAg auf den anderen ausfiel.

Der schock ist sehr tief bei mir.Es war ein absolutes Wunschkind.

Mittlerweile habe ich schon eine woche wieder gearbeitet und es ist wie wenn ich in einem Film wäre.Ich funktioniere einfach nur noch.Wie ein Roboter.

Ich kann Dir nur sagen,dass es mir sehr geholfen hat hier drin zu schreiben und mich auszutauschen ...und sogar mit einigen Frauen hier intensiver zu schreiben.

Wir alle verstehn dich und sind für dich da.

Liebe Grüße und fühl dich gedrückt.

Sweetie

Danke liebe Sweetie,

dass Du Dein Baby auch verloren hast tut mir sehr leid.

Aber es tut wirklich gut hier so viel Zuspruch zu bekommen. Ich kann noch gar nicht einschätzen, wie ich das nächste Woche bei der Arbeit hinkriegen werde. Mal sehen...

Bei mir ist die Verzweifelung auch stark tageszeit abhängig. Wenn ich nachts wachliege und morgens weine ich  die ganze Zeit. Im Laufe des Tages, wenn ich mit meiner Mutter und meiner besten Freundin telefoniert habe, viel gelesen, gekocht usw. wird es etwas besser, nur um in der nächsten Nacht wieder mit voller Wucht zuzuschlagen...

Liebe Grüße und auch eine Umarmung für Dich!

Emily