Hallo,
ich habe Ende September eine wunderschöne Tochter in der 20sten Schwangerschaftswoche still geboren, nachdem ich fast 4 Wochen im Krankanhaus um sie gekämpft hatte. Wir mußten über den Fortgang der Schwangerschaft entscheiden. Nach dem ganzen Bangen und Hoffen habe ich sie dann ganz natürlich auf die Welt gebracht. Sie hatte keinerlei Anzeichen von Fehlbildung.
Ich habe sie nach der Entbindung kurz gesen mußte dann aber in den OP. Dort bin ich fast verblutet und eine Not-OP mit Blutkonserven rettete mein Leben und meine Gebärmutter. Ich bin dankbar, daß ich noch lebe denn zu hause wartete sehnsüchtig meine kleine Dreijährige.
Erst 5 Tage später konnte ich sie noch einmal sehen und sie war noch schöner als zuvor. Ich liebe sie tief. Ich hatte Zeit mich von ihr zu verabschieden. Ich habe sie geküßt. Sie war wunderschön. Sie ist mein Mädchen.
Noch im Krankenhaus habe ich einen kleinen besonderen Sarg für sie entworfen, den der Schreiner für sie speziell gebaut hat. Zu hause haben wir sie ganz in Stille auf unserem Friedhof beerdigt. Von unseren Fenstern aus kann ich jederzeit rüber sehen.
Wo aber sind die tiefen Tränen? Ich spüre sehr viel Liebe für sie und sehr viel Dankbarkeit, weil sie unser Leben energisch verändert hat.
Ich verstehe aber nicht, wo die Verzweiflung bleibt und die tiefen Tränen. Ich frage mich, ob ich das alles verdrängt habe. Wenn ich mich absolut auf den jetzigen Moment konzentriere, meinen Atem verfolge, den Geräuschen lausche, ist da Ruhe. Nur wenn ich anfange zu denken, wie es hätte werden können, dann packt mich eine Ahnung der Verzweiflung. Angst habe ich auch vor dem errechneten Entbindungstermin. Valentinstag 2009. Ein ganz besonderes Datum finde ich.
Manche Nächte träume ich. In einem der letzten Träume stand ich vor der Gewißheit sterben zu müssen. Am nächsten Morgen war ich super erschöpft. Und auch in anderen Nächten träume ich, bin sehr erledigt danach aber erinnere nicht.
Wie geht ihr mit Eurer Trauer um? Helfen Euch die Tränen oder lassen sie Euch verzweifeln?
GLG, Dani