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Angst vor Zusammenbruch

Hallo!

Ich hatte heute meine AS und bin erstaunlich gefasst im Moment.Ich war in der 6 woche. Habe Angst, dass meine eventuelle Fassade bald zusammenbrechen könnte. Auf der Straße, auf der Arbeit.... So wie bei der Diagnose Fehlgeburt beim Frauenarzt.... Ich saß im Wartezimmer. Das Zimmer war voller schwangerer Frauen und einer Frau mit Baby. Ich versuchte mich zu beherrschen. Aber ich stürmte dann heulend aus dem Raum.Ich hatte eine Stinkwut auf die Ärztin, die mich trotz meines Zustandes, in das vollbesetzte Wartezimmer gesetzt hatte. Ich fühlte mich dort schlecht beraten und abgefertigt, wie im Schlachthaus. Zum Glück waren die Leute im Krankenhaus viel verständnisvoller. Aber auch dort schien mich alles darauf stoßen zu wollen: Du bist keine werdende Mutti mehr. Ich stand im Aufzug neben einer jungen Frau, die ihre Wehen hatte.... Egal wo ich hingucke, überall Mütter mit Kindern. Im Fernsehen, auf der Straße. Ich habe Angst in so einer Situation die Nerven zu verlieren. Bald ist eine `Beerdigung der kleinen Würmchen`für die Frauen die vor der 22SSw ihr Kind verloren haben. Soll ich da hin? Bin Hin und Her gerissen. Wird mir das helfen oder komme ich so damit klar? Werde ich damit umgehen können eine Fehlgeburt gehabt zu haben oder zerbreche ich daran? Hat jemand ähnliche Gedanken und Gefühle gehabt? Ich bin froh über jeden Rat. Danke im Vorraus! Babsi

Bisherige Antworten

Angst vor Zusammenbruch

Hallo Babsi!

Das Problem mit den überall gegenwärtig Schwangeren haben wir, glaub ich, alle. Man sieht irgendwie nur noch Babys und schwangere Frauen. Das ist natürlich sehr hart, aber zumindest bei mir, hat die "Zeit" (5 Wochen nach AS) doch etwas geholfen.

Mit dem Abstand geht es mir schon besser, die ganze Sache zu verkraften. Das wünsche ich dir und allen anderen natürlich auch. Das Problem mit der Beerdigung werden wir auch noch haben. Aber da es eine M.A. wegen Windei war, werd ich wohl nicht hingehen. (Mir würde das nicht gut tun.)

Aber das muss jeder natürlich selber entscheiden. Dazu wünsch ich dir einfach viel Mut und viel Kraft, die für dich richtige Entscheidung zu treffen. Hör einfach auf dein Herz.

War das dein erster FA-Termin? Oder warum wusstest du schon im Wartezimmer, dass etwas nicht stimmt?

Frauenärzte haben häufig kein Taktgefühl. Ich habe mir nach der Diagnose und dem Spruch "Das hat jede 2. Frau. Jetzt gehören Sie auch dazu" einen neuen Frauenarzt gesucht.

Schreib dir einfach deinen Frust von der Seele. Wir haben hier wohl alle Ähnliches durchgemacht.

Ich wünsch dir alles Gute!

ANKE

Angst vor Zusammenbruch

Hallo Anke!

Ich hatte vor 3 Tagen schon Blutungen und die Ärztin meinte dort schon, dass es eine FG werden könnte. Wie sie das gemerkt hat..keine Ahnung. Ich fand sie ohnehin sehr kalt und abgebrüht. War in der Praxis leider noch nie und mußte direkt beim 1 Besuch so ne Kälte erfahren.und keinerlei beratung und Aufklärung. Als ich einen Tag später bei ner Freundin zu Besuch war, kamen starke Blutungen. Sie fuhr mich zu ihrem Frauenarzt. Der machte Ultraschall uns sah, dass sich alles löste in der Gebärmutter. Ich habe vorher schon gefühlt, dass es vorbei war. Irgendwie schon merkwürdig, dass man dafür ein Gefühl hat....Und gestern mußte ich zum Bluttestergebnis zu meiner Ärztin und es stand fest, der Wert sank....Ja ich wußte dann bescheid und hab wegen Überweisung dort sitzen müssen. Ich kam mir so allein vor und abgefertigt.Obwohl mein Papa, der zukünftige Opa, mit dabei war.Und dann die ganzen glücklichen Schwangeren um einen herum. Das tat sehr weh. Wenn man selber dann weiß, das das eigene Engelchen, auch wenns rein optisch nicht zu sehen war, nicht mehr da ist.

Angst vor Zusammenbruch

Hallo Babsi,

es tut mir sehr leid.

Deine Gedanken und Gefühle kennen wir wahrscheinlich alle. Auch für mich war es der Horror, im KH vor dem Kreißsaal auf die Untersuchung vor der AS warten zu müssen. Und natürlich schien es plötzlich so, als ob nur noch dicke Bäuche und Babys auf der Straße zu sehen wären... Klar, Du hast nur dieses Thema im Kopf - und da springen Dir die Bäuche und Babys fürmlich ins Gesicht.

Deine Gyn ist allerdings wirklich der Oberhammer!!! Das geht ja mal überhaupt nicht. Klar, in einem Gyn- Wartezimmer sitzen SS und Babys. Das ist normal und auch gut so. Aber eine Frau mit der Diagnose FG dorthin zu setzen geht gar nicht!!! Ich durfte damals in den CTG- Raum (auch heftig, klar, aber dort hatte ich wenigstens meine Ruhe...).

Ob Du zu der Beerdigung gehen sollst oder nicht, ist Deine Entscheidung. Wir waren damals dort - und es war die absolut richtige Entscheidung. Es war "schön" und wahnsinnig traurig - aber es hat mir gezeigt, dass unser Hummelchen auch für andere Menschen bereits ein Mensch und etwas wert war. Und wir haben jetzt ein Grab, zu dem wir hingehen können (mache ich inzwischen kaum noch, aber vor allem in der Anfangszeit hat es mir sehr geholfen).

Bzgl. Deiner Angst, die Nerven zu verlieren: ich habe oft bei der Arbeit oder auch in der Öffentlichkeit angefangen zu weinen, hatte "kleine Zusammenbrüche"... beim Thema Baby, beim "Bewundern" anderer Babys, wenn ich erfahren habe, wer jetzt wieder ss ist, beim Kaufen eines Grabgesteckes usw... Das ist völlig normal. Und auch okay so. Es wird nachlassen.

Ich habe nach der FG (lange KiWu-Zeit hinter uns) auch keinen Sinn mehr im Leben gesehen, wollte nicht mehr, konnte nicht mehr... Aber wenn Du die Trauer zulässt, dann wird es Dir irgendwann wieder besser gehen. Und Du wirst den Mut für eine neue SS finden.

Ich wünsche Dir den Mut zur Trauer, Kraft und Zuversicht für die nächste Zeit!

Dein Kind trägst Du immer in Deinem Herzen!!!

Traurige Grüße

Alex mit Hummelchen für immer im Herzen (11. SSW), Lucia 2 Jahre alt und Jonathan 7 Monate alt

Angst vor Zusammenbruch

Danke Alex für deine tröstenden Worte!!! Ich hab grad etwas weinen müssen, aber ein befreiendes Weinen. Danke! Ich denke ich werde zur Trauerfeier gehen...Vielleicht hilft es zu Verarbeiten! Die Geschichte deiner FG hat mich auch sehr berührt, ich drücke dich fest und denke bestimmt auch an dein Hummelchen, an der Trauerfeier.Mit großem Respekt!

Angst vor Zusammenbruch

Hallo Babsi!

Es tut mir leid, was dir passiert ist.

Dass mit dem Arzt hört sich schlimm an. Ich hatte zum Glück noch nicht solche Erfahrungen. Gut, unsere Kleine ist am Et tot zur Welt gekommen. 4 Tage vorher war noch alles ok. Und dann der Schock. Das ganze ist jetz ein halbes Jahr her und sie fehlt mir jeden Tag. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Vor 6 Wochen hatte ich eine Fg in der 9.SSW. Eine Woche später hatte ich Wehen. Ich weiß durch die Blutgerinnsel nicht wann mein Sternchen kam und kann es daher nicht beerdigen.

Aber lass mich dir eines sagen: Wir haben unsere Tochter nach der Geburt beerdigt und es war das beste, was wir machen konnten. Wir konnten Abschied nehmen und sie auf ihre Reise schicken. Wir haben damals eine Seebestattung gemacht, denn Wasser kannte sie ja schon aus meinem Bauch. Wir haben ihr warme Sachen mitgegeben und Musik und eine Taschenlampe, denn es ist ja sehr dunkel und damit sie nicht so allein ist, ein Kuscheltier. Jeder von uns hat einen Abschiedsbrief geschrieben.

Naja Kinder werden irgendwann flügge, nur hätte ich gern ein paar Jahre mit ihr verbracht...das habe ich ihr u.a. geschrieben. Es ist schwer loszulassen und wird dich auch die erste Zeit immer wieder einholen. Aber lass deinen Gefühlen freien Lauf, du wirst sehen, es wird besser.

Von unserer Tochter habe ich natürlich viele Erinnerungen, die mir dabei geholfen haben, damit fertig zu werden, aber auch meinem 2. Sternchen habe ich einen Namen gegeben und die wenigen Erinnerungen in eine Schachtel getan.

Ich kann verstehen, dass du grad alles meiden würdest, was mit Kindern zu tun hat. So gings mir auch, aber es sind nicht plötzlich mehr Schwangere unterwegs und mehr Werbung für Babysachen, du nimmst es jetzt nur anders wahr.

Bist du neidisch? Ich war es und bin es, wenn ich ne Schwangere sehe. Nicht, dass ich den Leuten das nicht gönne, aber es kommen Erinnerungen wieder hoch, die schmerzhaft sind und der Wunsch nach einem Baby ist trotz allem ungebrochen bei mir. Und ich weiß, dass es irgendwann passieren wird. Dieser Gedanke lässt mich nicht aufgeben. Ich werde die beiden immer bei mir tragen und in meinem Herzen leben sie weiter. Ich schreibe heute noch Briefe an die beiden und lasse sie so an meinem Leben teilhaben. Ich weiß, dass an den Tagen, an denen sie gestorben sind, zwei neue Sterne am Himmel aufgegangen sind.

Nimm Abschied von deinem Sternchen. Ich habe mir von einer Freundin aus einem anderen Trauerforum erzählen lassen, dass die Beerdigung der kleinen Sternchen schön war, schmerzhaft, aber mit sehr viel Gefühl.Einfach wird es nicht, aber es hilft beim Verarbeiten.

Nimm dir Zeit zum Trauern und wenn du reden möchtest, wir sind da für dich!

GLG

Es ist jetzt 2 Monate her...

Und das Baby fehlt mir.
ICh lebe weiter. Und ich bin kein permanenter Trauerkloß- war ich von Anfang an nicht. Ich war wütend und habe geheult, aber dann war auch wieder gut.
Das kleine Mädchen kommt wieder zu mir. Das weiß ich. Es hat nur vor mit erkannt, dass die Zeit dafür gerade nicht reif ist. Das hat mir geholfen.
Ich rechne noch immer. 17+1 heute. Ich würde die Bewegungen spüren und unter den Tritten würde mein Bauch ein wenig erschüttert. Wie auch bei unserem Sohn...
Und wenn ich doch mal mehr damit zu kämpfen habe (eine Freundin erzählte mir jüngst davon, dass sie abtreibt...), dann lese ich dsa hier:
Still, still, seid leise,
es war ein Engel auf der Reise.
Er wollte nur kurz bei euch sein,
warum er ging, weiß Gott allein.
Er kam von Gott, dort ist er wieder,
wollte nicht auf diese Erde nieder.
Ein Hauch nur bleibt von ihm zurück,
in eurem Herzen ein großes Stück.
Er wird nun immer bei euch sein,
vergeßt ihn nicht, er war so klein.
Geht nun ein Wind an mildem Tag,
so denkt es war sein Flügelschlag.
Und ihr fragt, wo möge er jetzt sein,
ein kleiner Engel ist niemals allein.
Er kann jetzt bunte Farben sehn
und barfuß über Wolken gehn.
Und wenn ihr ihn auch sehr vermisst
und weint, weil er nicht bei euch ist,
so denkt daran im Himmel, wo es ihn nun gibt,
erzählt er stolz: "Ich werd´geliebt!"

Angst vor Zusammenbruch

Hallo Babsi!

Erstmal tut es mir leid, dass auch dich dieses Schicksal getroffen hat.

Ich hatte im Mai eine FG in der 13. Woche und weiß wie es ist, wenn man andauernd ss Frauen um sich herum sieht. Ich hatte damals dsa Gefühl, als ob ich von denen "verfolgt" werde oder die mir "mit Absicht" über den Weg laufen. Das war natürlich totaler Quatsch. Im Sommer ging es mir dann ganz gut bis der Anruf von der Sozialhilfe kam, dass die Beisetzung der Sternenkinder anstand. Mein (mittlerweile) Mann :) und ich waren uns erst nicht sicher, ob wir da hin gehen sollten, weil es uns zu dem Zeitpunkt wieder ganz gut ging. Wir sind dann doch hingegangen. An dem Tag kam nochmal alles (!!) hoch und ich habe die ganze Zeit während der Feier nur geweint. Danach habe ich aber gemerkt, dass alles das, was ich unbewusst in mich hineingefressen hatte, jetzt raus war. Wir konnten uns nochmal verabschieden und haben jetzt immer eine Stelle, an die wir kommen können. Es tat also echt gut. Vor allem merkst du dann, dass du nicht alleine bist mit deinem Schicksal. Nicht nur hier im Forum gibt es Frauen, sondern auch bei dir in der Gegend. Ich habe damals dann erfahren, dass auch schon einige Nachbarinnen von uns FG hatten und so blöd wie sich das anhört: Zu wissen, dass man nicht alleine ist, tut richtig gut.

Momentan geht mir das Thema und unser Sternchen immer öfter in den Kopf und ich muss wieder oft weinen, da wir morgen den ET-Termin gehabt hätten... :,( Ich denke aber, dsas sich das auch wieder legen wird.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst positiv in die Zukunft zu schauen. Wir wissen auf jeden Fall, dass wir überhaupt Kinder bekommen können und das ist meiner Meinung achs chon sehr viel Wert.

Viel Kraft für die nächsten Tage/ Wochen wünsche ich dir. Kopf hoch; auch wenn das leichter gesagt ist, als getan. :THUMBS UP:

LG Tina

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