Hallo Jenny,
drück dich erstmal feste.
So wie mir mein Arzt heute erklärt hat, kann man ab der 2.FG verschiedene Untersuchungen machen lassen, um eine Ursache der Fehlgeburt zu finden. Evtl solltest Du mal mit deinem FA sprechen?
Ich muss leider auch zur Ausschabung, am Mittwoch, und hab ordentlich Angst davor was da jetzt alles auf mich zukommt.
Wäre jetzt in der 9.Woche aber leider haben wir seit 2 Wochen schon auf das schlagen der Herzleins warten müssen, und nun die traurige Gewissheit, das unser Baby nicht weitergewachsen ist. Die Fruchthöhle hat sich nicht weiterentwickelt und mein HCG Wert ist gefallen, von letzten Dienstag auf Freitag.
Ich habe jetzt gelesen, das manche auf eine Ausschabung verzichten möchten und lieber den natürlichen Abgang abwarten. Ich verstehe nur den Grund dafür nicht? Könnt ihr mir das erklären?
Grüßle akeks :,(

Hallo Akeks,

fühl dich ganz fest gedrückt.

Vor der Ausschabung brauchst du keine Angst haben. Ich habe schon 2 Ausschabungen hinter mir und weiß so langsam wie sich das alles anfühlt. Ich hatte bei beiden FG starke Blutungen und man konnte im US jeweils keine Frucht mehr erkennen.

Du wirst an einen Tropf gehangen, bekommst das Beruhigungsmittel und die Narkose. Die OP dauert nicht mal 15 min und dann wachst du wieder auf und alles ist vorbei. Das Schlimme ist die Zeit danach. Wenn dir langsam klar wird, dass es einfach nicht mehr da ist. (Ohje ich fang gleich wieder an zu weinen.Es tut immer noch weh)

Das manche Frauen auf eine Ausschabung verzichten und auf den natürlichen Abgang warten, versteh ich auch nicht. Meine FA hat mich direkt ins KH eingewiesen zur Ausschabung. Ich hätte mir beide Male gewünscht, dass man es früher entdeckt hätte, dass die Babys tot sind, denn dann hätte ich diese Schmerzen nicht gehabt.

Ich wünsch dir viel Glück und vorallem ganz viel Kraft!

LG kaily

Hallo Akeks,

bei meiner ersten Fehlgeburt im Dezember wurde auch eine Ausschabung gemacht. Mir wurde erklärt, dass es das Beste ist, wenn man erneut Kinderwunsch hat, damit man sicher ist, dass auch wirklich alles "raus" ist. Und sich die Gebärmutterschleimhaut wieder neu aufbauen kann. Die Ausschabung selbst war gar nicht schlimm und auch danach hatte ich keine wirklichen Schmerzen. Nur das Psychische ist das schlimme. Aber das ist bei jeglicher Art von Fehlgeburt da. Mir wurde im Dezember gesagt, dass die Frucht so fest saß, dass ich da noch 2-4 Wochen hätte warten können, bis die Blutungen losgehen. Und das konnte ich nicht. Ich wollte es dann auch so schnell es geht hinter mich bringen.

Eigentlich hätte ich ja heute früh auch wieder eine OP haben sollen, aber da ich keine dollen Blutungen habe und der HCG-Wert innerhalb von 24 Stunden schon um die Hälfte gefallen ist, war das nicht mehr nötig. Jetzt wird nächste Woche lediglich mein HCG-Wert überprüft. Aber wenn ich hätte ungewiss warten müssen, hätte ich mich auch wieder für eine Ausschabung entschieden.

Liebe Grüße und ich drück dir die DAumen

Jenny

Hallo Akeks,
ich bin eine von denen, die versuchen eine AS zu umgehen. Das hat für mich viele Gründe: Letztes Jahr hatte ich meine 1. AS, nach einer missed Abortion. Der gesamte Klinikablauf war sehr schlimm, ich wurde wie eine Nr. behandelt, mußte sogar 2 Std. auf dem OP-Tisch liegen und vorm OP warten, bis der frei wurde. Klar das ist nicht in allen Kliniken so, aber das hat mich traumatiesiert.
Zum anderen fühlte ich mich total ss, mein Körper hat mir keine Zeichen für eine FG gegeben. Mir kam es vom Bauch wie eine Abtreibung vor, auch wenn der Kopf was anderes sagt. Was, wenn der Arzt sich nur in der ssw verrechnet hat und das Herz vielleicht erst später angefangen hätte zu schlagen... Ich kam mir vor als hätte man mir mein Kind herausgerissen, einen Teil von mir, ein Stück Leben geklaut. Ich hatte keine Zeit, mich mit der Situation, die mich so aus meinem Leben riss, abzufinden.
Dann hat alles sein Vor- und Nachteile: bei einer AS kann der Uterus zu sehr verletzt werden und vernarben, was für Folgeschwangerschaften schlecht ist. Klar ein natürlicher Abgang hat auch seine Risiken. Aber ich habe sehr schlechtes Bindegewebe, bei mir vernarben Verletzungen/ OP Wunden oft mit sehr viel Narbengewebe. Aber das war nur ein kleiner Grund für mich.
Diesmal hatte ich im Feb. wieder eine missed Abortion, sogar zur gleichen Jahreszeit, es war wie ein Dejavue. Ich habe mich mit Händen und Füßen gegen eine AS gewehrt. Letztendlich leider doch erfolglos aber es geht mir diesmal viel besser! Ich konnte es in Ruhe realisieren, mich verabschieden. Mein Körper fing an mir Signale zu schicken, Blutungen gingen los, ich konnte mein Baby daheim still gebären, mußte es nicht zerstückeln lassen. leider war die FG nicht komplett und ich mußte doch ins KH zur AS. Aber ich wurde diesmal viel besser betreut, durch meinen FA und ging nicht im Klinikalltag unter. Und diesmal auch in einem anderen KH, da waren fast alle viel umsichtiger.
Und es hat mich persönlich nicht gestört, mein verstorbenes Baby unter meinem Herzen zu tragen. Vier Wochen blieb es noch bei mir, ich dachte es geht schneller und ich würde es trotzdem wieder so machen.
Ich kann natürlich aber auch jede Frau verstehen, die das nicht kann und möchte. Jede muß den für sie besten Weg wählen. Ich persönlich finde, daß in Deutschland viel zu schnell operiert wird, allgemein, daß bringt den KH`s auch mehr Geld und Quoten für die Operateure. Es ist wie bei der Becken- Endlage, man bekommt automatisch einen KS. Die wenigsten Gynäkologen beherrschen die äußere Wendung oder die spontane Geburt aus BEL. Man sollte es wenigstens jeder Frau ermöglichen selbst zu entscheiden, wie und es mitteilen, daß es verschieden Möglichkeiten gibt.
Sorry, wurde sehr lang, kann es aber irgendwie nicht kürzer fassen.
LG
Birgit mit Jannik (5) an der Hand
und zwei Sternchen (+4.3.08/ * 5.3.08) und (+6.2.09/ *5.3.09)

Hallo Birgit,
vielen Dank für deine ehrliche und lange Antwort. Ich hoffe das meine Frage Dich nicht verletzt hat oder angegriffen hat. So wäre es nämlich in keinem Fall gemeint gewesen.
Ich habe auch darüber nachgedacht abzuwarten, ich habe bis heute noch keine Blutungen, bin aber inzwischen davon überzeugt, dass uns BiB nicht mehr lebt. So traurig es auch ist, und es zerreisst mir fast das Herz, aber ich kann es nicht ungeschehen machen und nur versuchen es zu verarbeiten.
Ich finde es sehr mutig, so lange zu warten bis unsere Sternchen von selber gehen, für mich wäre es im Moment eine totale Totur. Ich glaube das ich das nicht aushalten würde. Vom Kopf her weiss ich ja schon ne Weile das etwas nicht stimmt, auch mein Gefühl hat mir gesagt das irgendwas schief läuft, vielleicht habe ich deswegen schon abschied genommen? Zumindest etwas. Ich habe erst am Donnerstag meinen Termin zur Ausschabung, und hoffe das es mir nicht so ergeht wie dir beim 1.Mal, aber da es sich um eine Geburtenklinik handelt und als erstes die Kaiserschnitte behandelt werden, kann es mir schon passieren das ich ne Weile (für mich dann ne Ewigkeit) warten muss.
HEute waren wir, mein Freund und ich, zur Besprechung im KH.
Der Arzt sagte ich wäre heute schon die 4. mit einem Abort.
Und er hat mir definitiv zur Ausschabung geraten, da er meint, das selbst wenn das Baby von selber geht, uns eine Ausschabung bevorsteht.
ups jetzt hab ich aber auch ganz arg viel geschrieben, sorry ;O)
Wü nsche Dir alles gute und vielleicht lesen wir nochmal voneinander
grüße akeks

Hallo Akeks,
das ist schon völlig in Ordnung, daß Du gefragt hast. Ich fühlte mich keineswegs angegriffen. Und bei einem so sensiblem Thema, finde ich es halt wichtig, daß jeder seinen, Weg geht. Meinungen sind verschieden und das ist auch ok. Ich kann auch jede verstehen, die nicht mit einem toten Baby umherlaufen kann.
Ich glaube wichtig ist, daß Du für Dich selbst begriffen hast, daß die ss nicht normal ist. Und Du wirst bestimmt nicht im KH vor`m OP warten müssen. Üblich ist, daß man vom Zimmer geholt wird, sobald die OP starten kann. Bei mir hatte sich lediglich der Oberarzt mit der vorangehenden OP verkalkuliert, sie dauerte 2 Std. länger als geplant.
Auf dem OP Tisch angeschnallt völlig nakt, bis auf ein Laken drübergelegt zu liegen und zu warten, daß der OP Saal frei wird ist untypisch.
Ich wünsche Dir für Deinen schweren Gang am Do. alles Gute und einfühlsames Personal!
LG
Birgit

Hallo Birgit,
dann bin ich ja froh, das du mir meine Frage nicht "krumm" nimmst!
;O)
Ich habe heute leichte Blutungen und finde es eigentlich auch schon fast gut, denn dadurch wird es für mich wieder etwas leichter zu glauben/begreifen das es meinem BiB nicht gut geht bzw. es leider nicht mehr lebt.
Wenn die Blutungen stärker werden bzw die Schmerzen schlimmer werden werde ich beim Arzt anrufen und schauen was ich machen muss. Ansonsten werde ich morgen ganz normal zur AS gehen und dann hoffen das alles gut geht. Und ich mich einigermaßen wohl fühle im Krankenhaus. Denke schon auch das dies wichtig ist!
Alles Gute für Dich
Akeks

Hallo Jenny,
es tut mir sehr leid für Dich, daß auch Du dieses Schicksal hast!
Ich glaube es ist egal, wie weit die ss war. Wenn man sich darauf freut ist es immer traurig und ein schlimmes Erlebnis.
Leider ist es so, daß Du Ansprüche auf Diagnostik erst nach der 3. FG hast. Mein Doc hat sich aber bereit erklärt, bei mir auch jetzt nach der 2. FG alle Untersuchungen inkl. Genetik zu machen. er findet es wie Folter, die Frauen so lange hinaus zu zögern. Hier im med. Bereich habe ich gelesen, daß ein FA schrieb, wenn man über 30 ist kann schon nach der 2. FG Diagnostik betrieben werden. Ich glaube, es ist oft das Problem einen Arzt zu finden, der mitmacht, dank der Gesundheitsreform.
Ich würde es an Deiner Stelle auch versuchen so viel Diagnostik wie möglich durchführen zu lassen. Vielleicht ist es "nur" eine Gerinnungsstörung, die Problemlos behandelt werden kann. Es ist so traurig, daß wir hier von Menschenleben reden und erst 2-3 sterben müssen, damit so ein popeliger Bluttest bezahlt wird.
Ich dürcke Dir die Daumen, daß auch Du bald einen kleinen Wurm im Arm halten darfst.
LG
Birgit mit Jannik (5) an der Hand
und 2 Sternchen (+4.3.08/ *5.3.08) und (+6.2.09/ *5.3.09)