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hallo zusammen

eine ganz liebe freundin von mir hat vor 3 tagen am et per not-ks ihren sohn entbunden. wie sich herausstellte war der kleine schlecht versorgt, da die plazenta fast aufgebraucht und viel zu klein war. der kleine liegt nun auf der neonatalogie. sie ist total durch den wind (ich auch). sie hat probleme auf ihrer station im kh, da sie leider nicht bei den wöchnerinnen liegt sondern auf der gyn (war kein platz für sie auf der wöchnerinnen).

nun frage ich mich, wie ich ihr im moment und in naher zukunft am besten helfen kann.

ich glaube sie wird an all dem was gerade passiert sehr zu "knabbern" haben. habt ihr euch hilfe geholt um solche erlebnisse zu verarbeiten? wenn ja bei wem?

ich selbst habe vor 16m meine kleine sohn auf natürliche weise entbunden und alles lief total gut. umso mehr tut es mir für meine freundin jetzt leid. sie hatte sich das alles so toll vorgestellt, wie es damals bei mir gelaufen ist.

liebe grüße und schon einmal vielen dank für eure antworten

elli

Bisherige Antworten

hallo zusammen

Hallo elli,
das tut mir leid für deine Freundin, dass die Geburt so verlief, ich kann nachempfinden, dass ihr das zu schaffen macht. Ist nicht schön, wenn man sich ja auch noch Sorgen um den Kleinen machen muss. Hoffentlich kommt er bald von der Neonatalogie raus und direkt zu ihr in die Arme! Denn das wird das erste sein, was ihr hilft, die Geburtserlebnisse zu verarbeiten: ihr Kind in ihren Armen, gesund und wohlbehalten angekommen. Mir hat das zum einen geholfen, mit meiner Enttäuschung, Trauer, Wut über die "verpatzte" Geburt (hauptsächlich bei meinem ersten Kind) zu verarbeiten. Was mir noch geholfen hat, waren Gespräche mit meinem Mann, meiner Hebamme, auch mit meinem Frauenarzt. In Therapie war ich nicht, aber schlecht ist es bestimmt nicht, sich professionelle Hilfe zu holen, bevor sich noch eine Wochenbettdepression dazu gesellt. Da kann deiner Freundin aber sicher ihre Hebamme oder ihr Arzt/Ärztin weiterhelfen mit Adressen. Was du für sie tun kannst, wenn sie das will natürlich, einfach dasein und zuhören, auch wenn sie den Geburtsvorgang tausendmal wieder erzählt und ihre Gefühle dabei. Denn das hat mir letztendlich geholfen, darüber reden. Es gab auch Leute, die mich schon beim ersten Mal abgewürgt haben und gemeint haben, sei doch froh, du hast ein gesundes Kind, vergiss doch das drumherum und schau nach vorn. Das hat mir NICHT geholfen, denn froh war ich ja trotzdem und ich wollte ja nicht undankbar sein. Aber es hat mich verletzt, dass mir manche nicht zugestehen wollten, dass diese Geburt sch..... verlief und ich traurig und enttäuscht bin. Es war als ob es ihnen lästig war, mir da zuzuhören. Heute habe ich es verdaut, ich kann damit leben, nie "normal" entbunden zu haben, obwohl das mein sehnlichster Wunsch war (gibt ja auch Frauen, denen das nicht so wichtig ist, auch ok, mir wars halt wichtig). Aber ein kleines bißchen werde ich darüber immer traurig sein. :SORRY:
LG und alles Gute für deine Freundin
Astrid

hallo zusammen

hallo astrid,

danke schön für deine antwort.

das mit dem kuscheln bei meiner freundin muss leider noch etwas warten, da der kleine derzeit bei einer körpertempi von 33 grad gehalten werden muss. warum weiß ich leider nicht. jedenfalls darf sie nur hand und fuss streicheln. das ist natürlich nicht sonderlich viel.

meine hilfe habe ich ihr und ihrem mann bereits angeboten. und ich denke auch, dass sie wenn sie es möchte dann auf mich zukommen wird. mir fällt es schwer, jetzt erstmal "die füße still zu halten" und nicht permanent anzurufen oder ins kh zu fahren. da muss ich mich zügeln ihr zu liebe, das weiß ich.

dass man eine solche geburt nur schwer verarbeitet kann ich mir ausmalen. ich habe zwar normal entbunden und alles hat gut geklappt, aber ich fand dieses erlebnis derart prägend und außergewöhnlich dass auch ich eine ganze weile gebraucht habe, das erlebte indieser eigentlich normalen situation zu verarbeiten.

lg elli

hallo zusammen

hi elli,
ich selbst habe meinen 1. sohn einen tag nach ET per not ks entbunden und es hat lange gedauert bis ich damit klar kam. aber jeder geht anders damit um. mir hat darüber reden sehr gut geholfen. andere machen es mit sich aus oder brauchen eine professionelle hilfe in form einer therapie.
sei einfach für sie da und wenn sie an sich zu zweifeln beginnt, dass sie versagt hat o.ä. mach ihr immer wieder klar, vor 30 jahren wäre sie und das baby jetzt nicht wohlauf sondern womöglich nicht mehr hier! es ist ein seegen dass es den ks gibt und es ist EGAL WIE man ein kind zur welt bringt, sie hat es dennoch ZUR WELT GEBRACHT!
Alles gute
steffi

hallo zusammen

hallo elly,

ich lag auch immer auf der gyn und nicht auf der wöchnerinnenstation. wird oft so gemacht, damit die frauen, die ihr kind nicht bei sich haben können nicht mitansehen müssen wie andere, glückliche mamis, ihren nachwuchs bei sich haben dürfen und sie eben nicht.

was mir half: ich hatte zwar nicht das geburtserlebnis, das man sich als "das geburtserlebnis" vorstellt und wünscht, jedoch hatte ich andere freuden.

6 stunden nach der geburt durfte ich fabian zum ersten mal sehen und streicheln. war leider mehr schock als glücksgefühl.

12 stunden nach der geburt durfte ich ihn schon stillen - war leider auch nicht erfolgreich.

Aber dann kam das, was andere kurz nach der Geburt erleben. Ich gehe in die Neonathologie und suche meinen Sohn, kann ihn aber nicht finden. Eine Schwester zeigt auf ein Bettchen, ein ganz normales Bettchen - kein Inkubator, und meint "Hier liegt ihr Sohn!" Keine Schläuche, ... ich war total glücklich. Vier Stunden später, ich sitze auf meinem Bett und lese. Tür geht auf, Schwester kommt rein: "Wir bringen ihnen ihren Sohn!". Positives Geburtserlebnis Nummer zwei. Und als ich mit meinem Sohn das Krankenhaus verlies, da war ich dann total glücklich. Mit einem lebenden, gesunden Kind das Krankenhaus zu verlassen, für viele vielleicht selbstverständlich, für mich ein kleines grosses Wunder.

LG Steffi mit Fabian

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