Verarbeitung KS
ich habe einige Beiträge hier durchgelesen und mir schossen sofort wieder die Tränen ins Gesicht.
Ich hatte vor vier Jahren bei unserem ersten Kind einen Not-KS in der 36. SSW (Blutungen, Plazenta begann sich vorzeitig abzulösen, Muttermund nur 1cm offen und Herztöne wurden schlechter). Zwei Stunden nach Beginn der Blutung war unser Kind dann da, sah blau aus, mußte wiederbelebt werden, aber hat es ohne Schäden überstanden. Ich war sehr froh damals, daß es den KS gab und hatte nie seelische Probleme gehabt, daß ich nicht normal entbinden konnte, da es ja unser beider Leben gerettet hat.
Vor einem halben Jahr nun sollte unser 2. Kind kommen. Nachdem es sich auch noch irgendwann aus der BEL in die richtige Lage gedreht hatte, freute ich mich nur noch auf eine normale Entbindung. Wir kamen auch bis in die 40.SSW, als ich mit Wehen ins KH fuhr. Dort sagte man mir, daß Muttermund noch zu ist, man mir aber aufgrund einer tieferliegenden Plazenta, die vielleicht mit der alten Narbe verwachsen sein könnte und da es ein Sternengucker sei, einen KS nahe legen würde. Es wäre laut OÄ das sicherste, einfachste und schnellste für mich. Für mich brach eine Welt zusammen. Am nächsten Tag waren sämtliche Wehen weg, ich durfte noch mal heim, da ich keinen KS wollte und mußte täglich zur Kontrolle. Die Ärztin blieb beim KS, was mich störte, war die Tatsache, daß mein FA immer sagte, die Plazenta liegt weit genug oben.
Nach vier Tagen entschlossen wir uns eine Zweitmeinung einzuholen. Hier hieß es, daß die Plazenta nicht das Problem ist, endet auf Höhe meines Nabels. Dieser Arzt sagte trotzdem, daß er bei mir einen KS machen würde und zwar sofort, da der Kopfumfang sehr groß sei, der Kopf auf meinem Schambein aufliegt und unter den Wehen auf die alte Narbe drücken würde, ich noch nie richtige Wehen hatte und der errechnete Geburtstermin schon erreicht war. Ob es ein Sternengucker ist, konnte er nicht sicher sagen. Mir war inzwischen alles egal, so daß wir dem KS sofort zustimmten. Es ging alles gut, KU war 35cm und es war auch ein Sternengucker. Der Arzt meinte nach der Geburt, wir hätten alles richtig gemacht, ich hätte mich nur gequält, aber ich hätte mich gern gequält für eine normale Geburt!!
Im nachhinein quälen mich immer wieder diese Gedanken, daß ich nicht noch einemal nach den Chancen für eine normale Geburt gefragt habe, vielleicht hätte es ja klappen können. Ich frage mich immer wieder, warum hat es nicht normal funktioniert, habe ich zu schnell dem KS zugestimmt?
Wann wird es besser? Ich hätte nie gedacht, daß ich mit diesem Erlebnis solche Problem im nachhinein habe.
Rapunzelchen
Verarbeitung KS
ich war nicht in deiner Situation, ich hatte vor 21 Monaten einen geplanten KS wegen BEL: Und ich hatte mich auch bewußt für den KS entschieden, die Ärzte hätten mir auch erlaub es auf normalem Wege zu versuchen. Ich habe mich dann für denKS entschieden aus 2 Gründen: 1. meine FÄ riet von einer normalen Geburt ab, sie hatte als Geburtshelferin im KH zu oft erlebt, dass es lebensgefährliche Komplikationen gab. 2. Und das war auch entscheidend: Ich hatte zu viel Angst, dass es zu einem Not-KS kommen würde. Es ist alles gut gegangen und ich habe den KS auch nicht als schlimme Erfahrung gespeichert. ABER: Wir haben 5 Jahre Kinderwunschbehandlung und 4 ICSIs hinter uns gebracht um unsere Tochter zu bekommen und deshalb verfolgt mich jetzt ganz oft der Gedanke: "Warum hast die es nicht versucht,normal zu entbinden=?" Und ich denke mir dann, eine normale Geburt wäre vielleicht ein intensiveres Geburtserlebnis gewesen.... Denn ich werde kein zweites Kind bekommen können und habe so auch nicht mehr die Chance auf eine normale Geburt. Wann diese gedanken aufhören?keine Ahnung...
LG Tylaka
:KISSING:
an Tylaka: Verarbeitung KS
vielen Dank für Deine Nachricht. Ich freue mich sehr für Euch, daß es nach so langer Zeit mit eurem Kinderwunsch doch noch geklappt hat. Ich kann nachvollziehen, wie schwer das alles für Euch gewesen sein muß. Wir hatten bei unserem 1. Kind zwar keine ICSI, aber nach anderthalb Jahren erfolglosem Kinderwunsch bekam ich eine Clomifenbehandlung, die im 2. Versuch auch erfolgreich war, wir sollten Zwillinge bekommen, was auch alles normal bis zur 12. SSW lief, 2 Wochen später hatte dann aber das Herz des einen Kindes einfach aufgehört zu schlagen. Ich habe lange gebraucht, um damit halbwegs fertig zu werden.
Wegen meinem KS: Bei BEL hätte ich mich auf alle Fälle auch wie Du entschieden, es wäre sicher zu riskant gewesen. Ich glaube aber, daß ich weniger diese Probleme habe, das erlebte zu verarbeiten, weil ich nicht eine normale Geburt erleben konnte, sondern, weil ich ganz gerne drei Kinder gehabt hätte. Und dies birgt ja nach zwei Kaiserschnitten mehr Risiken: es wäre der 3. KS und jede Op birgt Risiken, die Plazenta lagert sich wohl viel häufiger an der alten Narbe ab und damit häufig zu weit unten, was wieder zur vorzeitigen Plazentalösung und starken Blutungen führen kann, meine MTHFR-Mutation - eine Gerinnungsstörung, die sicher auch die OP riskanter macht, und das Problem der Narbe bei vorzeitigen Wehen.
Jeder würde wahrscheinlich sagen, soll sie sich doch freuen, daß sie zwei gesunde Kinder hat. Darüber freue ich mich auch riesig. Aber der Gedanke, der Wunsch von einem dritten Kind und die damit verbundenen Risiken lassen mich einfach nicht los, so daß ich mich wahrscheinlich schweren Herzens damit abfinden muß, kein 3. Kind zu haben. Wie habt ihr es geschafft, damit umzugehen, keine weiteren Kinder haben zu können? Ich finde es immer so ungerecht, es gibt so viele, die ein Kind nach dem anderen bekommen und diese dann nicht mal ordentlich versorgen oder diejenigen, die ihre Babys einfach abtreiben.
Rapunzelchen
Verarbeitung KS
Hallo Rapunzelchen,
das was Du schreibst entspricht in etwa meiner Geschichte. Du kannst ja mal auf meiner Seite lesen wenn er Dich genauer interessiert.
Ich hätte mir auch immer nichts sehnlicher gwünscht als eine normale Geburt, aber es sollte nicht so sein, meine Schwangerschaft mit meinem Sohnemann endete im Notkaiserschnitt - keine Herztöne, keine Atmung mehr, Kind schlaff und blau, er wurde intubiert und er begann dann wieder zu atmen und schaffte es wie durch ein Wunder ohne Schäden, ich war so unendlich froh, aber es hat mich sehr lange verfolgt, denn erstens war ich 5 Tage lang von meinem Baby getrennt, da ich auch auf die Intensivsation kam (hatte eine Schwangerschaftsvergiftung und HELLP-Syndrom) und mein Baby wurde in die 50 km entfernte Kinderklinik mit dem Babynotarztwagen gebracht, denn in meiner Klinik gab es keine Babyintensivstation. Erst dann sah ich mein Baby zum ersten Mal und ab da war alles vergessen, er war so mini (47 cm) und so dünn (2605g) aber vollkommen und als er mich ansah und sich an mich gekuschelt hat, wußte ich sofort, daß er wußte daß ich seine Mama bin. Aber das Ende von dem allem ist, daß ich nur noch per Kaiserschnitt entbinden kann wenn ich nochmal ein Baby will, da ein t-Schnitt gemacht werden mußte in der Gebährmutter, da sie das Baby nicht raus gebracht haben und es ja schnell gehen mußte. Und wenn ich eine normale Geburt versuchen würde, könnte die Naht aufgehen und da ich auch eine sehr lange Narbe habe (19cm) könnte eben alles aufplatzen und ich verbluten. Aber nachdem Florian auch per ICSI gezeugt wurde und wir eben auch 5 Jahre gewartet haben, bis es eben geklappt hat, bin ich trotzdem froh, daß alles so gut ausgegangen ist. Ich habe zur Verarbeitung eine Therapie gemacht. Habe aber trotzdem Angst vor einer weiteren Geburt, daß es wieder so enden könnte und dann entweder ich oder das Baby nicht so viel Glück haben und sterben, denn der Arzt bestätigte mir, wenn noch länger gewartet worden wäre, dann hätte es zumindest für mein Baby schlecht ausgesehen und ich wäre im Laufe der Nacht gestorben, wenn man das hört, dann wird es einem ganz anders. Florian´s Kopfumfang war 32 cm, also das wäre zumindest easy gewesen, ihn auf die Welt zu bringen und er war auch in SL.
Liebe Grüße
Andrea und Florian *08.05.07
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