Hallo. Ich erzähle mal ein bisschen von der Geburt meines Sohnes, vielleicht geht es jemand genauso wie mir und hat das erlebt.
Montags war ich beim Frauenarzt, errechneter Entbindungstermin war Dienstag 26.08., Muttermund war komplett geschlossen und auch keine Anzeichen von Wehen oder sonst was. Gut wieder nach Hause gefahren, nächster Termin für Untersuchung war Mittwoch, 27.8., da merkte ich schon das ich einen Blasensprung hatte, also ab zum Frauenarzt. Der bestätigte mir den Blasensprung und sagte 3-4cm offener Muttermund.
Also Überweisung für die Klinik bekommen und hingefahren. Da wurde ich aufgenommen, bekam gleich Antibiotika als Tropf. Alle Stunde wurde ein CTG gemacht, aber nicht eine Wehe war zu sehen. In der Nacht bekam ich auf einmal starke Schmerzen und rief nach der Hebamme. Wieder CTG, immer noch keine Wehen, nur vaginaler Schmerz. So lief ich die ganze Nacht im Zimmer herum ohne das sich jemand um mich kümmerte. Mein Mann durfte nicht über Nacht bleiben. Morgens um 7 Uhr sollte er wieder kommen.
Nachdem ich die ganze Nacht mich übergeben habe und herum gelaufen bin, wurde ich von der Hebamme um 6 Uhr in den Kreißsaal gebracht und legte mich dort hin. CTG wieder, keine Wehe, nur vaginaler Schmerz. Mein Mann kam endlich um 7 Uhr. Ich lag da und wusste nicht was ich tun soll. Es waren mehrere Hebammen anwesend, die lieber Kaffee getrunken haben, anstatt mal ein paar Fragen zu beantworten. Die varginalen Schmerzen wurden immer schlimmer, doch keine Wehe war zu sehen.
Gegen 10 Uhr bekam ich eine PDA, da ich einfach nicht mehr konnte und wollte. Um halb elf gaben sie mir einen Wehentropf und dann ging alles relativ schnell, um 11.15 Uhr war er dann da. Ich hatte nicht einmal gemerkt das ich geschnitten wurde. Die Presswehen habe ich gar nicht bewusst wahrgenommen. Sie waren da, taten aber nicht sonderlich weh. Erst das zunähen habe ich mitbekommen, war sehr schmerzhaft.
Natürlich sagen viele das wäre eine Traumgeburt wie ich sie erlebt habe, dafür daas es die erste Geburt war. Aber ich empfinde das nicht so. Ich fühlte mich als ob man mir die bewusste Geburt genommen hätte. Ich war die ganze Nacht alleine gewesen und wollte so viel die Hebammen fragen doch die gingen darauf gar nicht ein oder ignorierten mich, genauso im Kreißsaaal. An mir wurde rumgefummelt, die Beine gespreizt und das alles ohne mit mir zu sprechen oder fragen zu beantworten. Sie funktionierten wie Roboter und ich lag wie ein Stück Fleisch einfach da.
Kaum war mein Sohn da, fühlte ich eine innere Leere wie noch nie in meinem Leben. Ich könnte die ganze Zeit nur noch heulen und tue dies auch. Niemand kann mich verstehen oder will es. Ich liebe meinen Sohn über alles, doch diese Leere frisst mich dermaßen auf, dass ich manchmal nicht weiter weiß.
Geht es jemanden genauso?