Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
vor 6 Wochen habe ich eine traumatische Geburt erlebt und habe seitdem große Probleme. Nun erwäge ich, mir pschologisch helfen zu lassen. Ich habe inzwischen schon mit meiner FÄ darüber gesprochen und sie hat mich bereits "vermittelt". Bisher habe ich aber noch keinen Termin bzw. war noch nicht da.
Nun wollte ich wissen, ob hier noch weitere Leidensgenossen sind, die diesen Schritt bereits gewagt haben. Wie sind eure Erfahrungen? Hat es geholfen oder geht es euch nun noch schlechter? Wie lief es ab?
Freue mich, wenn ich von euch lesen.
Vielen Dank
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
Hallo,
ich weiß nicht ob mein erlebnis auch zu einer traumatischen geburt zählt. aber wenn du magst, kannst du mir ja mal erzählen, was passiert ist.
lg dine
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
was hast du denn erlebt? Wenn du magst, kannst du es mir auch gerne erzählen!
Ich könnte eine lange Geschichte über eine sehr kurze (30 Minuten von Ankuft in der Klinik bis zur Geburt) aber für mich traumatischen Geburt erzählen. Aber ich beschränke mich mal auf eine kurze Erläuterung, auch wenn ich gerne dieses Erlebnis ausführlich erzähle.
In der Klinik angekommen, durfte ich gleich im CTG-Zimmer (!) anfangen zu pressen, da der Muttermund bereits komplett offen war, die Blase in dem Moment gesprungen ist und das Kind am Beckeneingang (oder - mitte!?) war. Jedoch hatte ich noch keine Presswehen! Nach ein paar Wehen und Pressen wurde das CTG pathologisch, so dass mir in einer Wehe ein Dammschnitt verpasst und die Saugglocke angesetzt wurde. Nachdem das Köpfchen geborgen wurde ging es nicht mehr weiter. Der Körper kam nicht nach, da mein Sohn mit den Schultern am Schambein hängen geblieben ist (Schulterdystokie) - eine absolute (seltene) Notsituation, wo es um das Überleben des Kindes geht, was ich aber erst 1 1/2 Tage später erfuhr! Danach ging alles sehr schnell. Mit einer zweimaligen Notfallmaßnahme (Beine ausstrecken, Becken hoch lagern und Beine über Kopf werfen) wurde mein Sohn geboren. Ohne ihn zu sehen wurde er zu den KÄ gebracht, wo mein Mann auch nicht mit durfte. Dann erfuhren wir, dass mit ihm alles in Ordnung sei und etwas später kam er dann endlich zu mir. Soweit so gut. In dem Moment war mir gar nicht klar, was passiert war. Ich war einfach nur glücklich, dass es ihm gut geht.
Doch eineinhalb Tage später erfuhr ich, was passiert war. Aber auch nur deshalb, weil dann heraus kam, dass er bei der Geburt doch nicht ganz verschont geblieben ist. Er leidet nun an einer leichten Form der Plexusparese (Lähmung an der Schulter bzw. am Arm), die mit intensiver KG behandelt werden muss. Darüber hinaus hat er auch eine leichte Lähmung am Mund, die inzwischen aber deutlich besser geworden ist. Später kam noch ein "Schiefhals" aufgrund einer Einblutung im/am Halsmuskel hinzu, die wahrscheinlich ebenfalls auf die Geburt zurück zu führen ist.
Nun leide ich sehr unter dem Geschehenem, da bei der Entbindung möglicherweise einiges hätte anders laufen können und wir dann diese Probleme nicht hätten. Tagtäglich werde ich beim Anblick meines Sohnes - durch seine Körperhaltung - und den Übungen, die ich regelmäßig mit ihm mache und er jedesmal dabei herzzereißend schreit, an die Geburt und die folgenden Tage erinnert. Zurzeit geht es mir verhältnismäßig gut, doch ich weiß, dass ich schnell einen "Rückfall" bekommen kann. Denn auch mein erstes Kind (Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr - langer Klinikaufenthalt in der Schwangerschaft, Fühgeburt in der 31. SSW) ist nicht ganz unproblematisch gewesen, wo ich auch sehr lange alleine daran geknabbert habe. Daher möchte ich mir nun psychologische Hilfe holen, denn ich habe nicht die Kraft, es wieder alleine zu bewältigen.
Nun ist es doch sehr lange geworden, auch wenn es eigentlich nur die Kurzfassung war :-)
LG
Arzu
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
ohje, das tut mir leid.
wenn ich das so höre, dann war meine geburt wohl doch nicht so schlimm.
ich habe nur so ewig in den wehen gelegen. ich habe fr um 22.30 wehen bekommen. direkt alle 5 minuten. und eine riesige Panik gehabt, weil ich ja alleine war. gemerkt das es wehen sind, habe ich erst so um 1 uhr nachts. bis meine eltern da waren und wir im krankenhaus waren, war es 2 uhr nachts. da hatte ich dann alle 2 minuten wehen. und der muttermund war 1cm auf. um 4 ist dann die blase geplatzt und dass wars es dann. mit alle 2 minuten wehen lag ich dann noch bis so mittag im kreißsaal und erst dann wurde ein kaiserschnitt gemacht. Zum Glück war die ganze zeit über mit der kleinen alles in ordnung, und ihr geht es auch heute noch gut. aber nach 37 stunden wehenmaraton. bald 50 stunden keinen schlaf gehabt, war ich lange so traumatisiert das ich auf keinen fall ein zweites wollte. aber mittlerweile hat sich das gelegt.
hoffe, dir und dem kleinen geht es bald besser.
lg Nadine
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
na ja, dein Geburtserlebnis hört sich auch nicht so an, wie man es sich wünscht und vorstellt. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass man auch solch eine Geburt als traumatisch empfindet!
Aber du kannst tatsächlich glücklich sein, dass es der Kleinen gut geht. Trotzdem war es natürlich keine schöne Geburt.
Ich hoffe, dass die Zeit die Wunden heilt und ich eine gute Psychologin finde, die mir dabei hilft. So einfach ist es nämlich nicht, die richtige Person zu finden. Jedenfalls geht es mir inzwischen schon deutlich besser ...
Lieben Gruß
Arzu
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
ich hatte das vor 4 JAhren. Meine 1. Tochter mußte bei 26+5 SSW per Notkaiserschnitt geholt werden. Die Extremfrühgeburt habe ich nur sehr schwer verkraftet. Die Psychologin hat mir neue Wege gezeigt und mir sehr geholfen.
Mach das, es wird dir besser gehen!
LG, Nicki
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
Eine Extremfrühgeburt ist ja tatsächlich ein einschneidendes Erlebnis. Ich hoffe, dass es deiner Tochter (den Umständen entsprechend) gut geht.
Ich fand die Frühgeburt meines ersten Sohnes in der 31. SSW schon als recht traumatisch, weshalb ich spätestens nach dieser aktuellen Entbindung reif für eine Therapie bin :-)
LG
Arzu
Psycholgische Hilfe nach traumatischer Geburt?
Talissa ist inzwischen ja schon 6 Jahre alt. Es beschäftigt einen trotzdem immer noch. Talissa ist zwar geistig total fit, aber hat halt einige körperliche Problemchen mitgetragen: zu kleine Lunge und Kleinwuchs. Letzteres wird seit 1 3/4 Jahren mit Hormontherapie behandelt und dank dessen hat sie, wenn alles weiter gut läuft, die Chance auf eine akzeptable Größe. Die Lunge fängt jetzt langsam an aufzuholen, da sie seit 2 Jahren sonst weitesgehend gesund ist. Zuvor war sie dauerkrank. Eine Bronchitis jagte die nächste Lungenentzündung und diese widerum eine Mandelentzündung usw. Dazu etliche Op's und Kránkenhausaufenthalte. Nachdem wir die MAndeln vor 2 JAhren entfernen ließen ist alles okay.
Ich hab die Therapie gemacht, als Talissa 2 war und ich wieder schwanger. Ohne die wäre ich wohl als Wrack durch die 2. SS gegangen oder hätte wieder ein Frühchen bekommen, wer weiß.
LG, Nicki
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