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Was lange währt....

Hallo,
vor langer, langer Zeit hatte ich hier mal Berichte aus der Schwangerschaft gepostet und eine Fortsetzung versprochen. Danach bin ich jedoch lange nicht zum schreiben gekommen. Jetzt habe ich es aber geschafft! Wer mag, nach den Grüßen findet sich die nächste Fortsetzung. Achtung, ist sehr lang geworden!
LG
Tuffi mit
Räuber 05.10.02 und
Mäuserich, Maus und Mäuschen 15.07.04
Der Tag der Geburt und der Tag danach
Nach Auskunft am Abend vor dem Kaiserschnitt sollte ich morgens um 8.00 Uhr in meinem Zimmer abgeholt werden. Ich bat daher darum, morgens um 7.00 Uhr geweckt zu werden, damit ich noch in Ruhe duschen gehen kann. Mein Mann wollte dann auch um 8.00 Uhr da sein.
Erstaunlicherweise schlief ich in der Nacht sehr gut, damit hatte ich zuvor nicht gerechnet. Morgens um 7.00 Uhr kam dann auch die diensthabende Hebamme herein, ich dachte zu wecken.. Statt dessen legt sie mir den OP-Kittel, Thrombose-Strümpfe und Haube auf das Bett und sagt zur mir, ich solle das jetzt anziehen, man nähme mich dann jetzt mit. Das jetzt musste dann etwas verschoben werden, weil ich zumindest erst noch einmal auf die Toilette musste und meinen Mann anrief, das es jetzt doch eher losginge. Danach half mir die Hebamme in die Thrombose-Strümpfe und brachte mich zur OP-Vorbereitung runter in den Kreißsaal. Dort stieß dann auch mein Mann zu uns.
Im Kreißsaal wurde ich dann zunächst rasiert und musste dann doch noch wieder einen Moment warten. Dann ging es ab zur OP-Schleuse, wo ich mich kurz von meinem Mann trennen musste, der sich zunächst umziehen musste. Im OP traf ich ihn dann ganz in grün, mit Haube und Mundschutz wieder.
Im OP traf ich dann auch einen sehr netten Anästhesisten. Dieser legte sehr geschickt die Spinal-Anästhesie, traf direkt beim ersten Versuch und er war auch bis auf etwas Druck kaum etwas zu spüren. Anschließend legte ich mich wieder auf den Tisch, ein Arm wurde festgeschnallt, der andere blieb frei. Mein Mann saß auf der einen Seite neben meinem Kopf, der Anästhesist auf der anderen. Der Anästhesist erklärte uns dann die ganze Zeit, was auf der anderen Seite des Vorhangs so passierte. Dachten wir zumindest... Er beschrieb die ganze Zeit, wie jetzt desinfiziert würde, dann wurde es etwas kalt, angeblich ein Test, ob alles gefühllos wäre, dann ruckelte etwas, angeblich eine Überprüfung, wie die Kinder liegen... dann meinte er nur, jetzt ginge es los und keine zwei Sekunden später hörte ich das erste Kind meckern. Der Anästhesist hatte die ganze Zeit erzählt um mich abzulenken, während schon längst operiert wurde. Die Ablenkung hat super geholfen, Nervosität kam gar nicht erst auf und ich konnte den ersten Schrei von Mäuserich richtig genießen! Die erste Hebamme kam dann mit Mäuserich auf dem Arm zu mir, ich durfte ihn kurz streicheln und dann ging sie anscheinend mit ihm raus.
Von mir und meinem Mann unbemerkt ging sie jedoch um den Tisch herum und eine andere Hebamme zeigte ihn mir ein zweites Mal als das zweite Kind. Dieses war jedoch schon längst draußen beim Kinderarzt und wurde dort behandelt, weil sie leider nicht spontan anfing zu atmen und kurz bebeutelt werden musste. Um mich nicht zu beunruhigen, wurde uns daher Mäuserich ein zweites Mal gezeigt. Das dritte Kind und zweite Mädel kam direkt hinterher, die Mädels wurden in der selben Minute geboren
Das ?ausgelassene? Kind wurde uns dann vor Abschluss der OP auch noch gezeigt, da war sie dann auch fit und atmete selbstständig.
Nur erst mal die offiziellen Maße:
Mäuserich 48 cm 2.330 g
Maus 47 cm 2.120 g
Mäuschen 46 cm 2.280 g
Vom OP aus wurden Mäuserich und Maus direkt auf die Intensivstation der nebenliegenden Kinderklinik gebracht, Mäuschen verbrachte die erste Nacht auf der Frühchenintensiv in der Frauenklinik.
Mein Mann blieb zunächst erst noch etwas bei mir, während ich zur Beobachtung im Kreißsaal blieb. Als man mich dann auf mein Zimmer brachte, ging er erst einmal unsere Kinder besuchen.
Beim Zurückbringen auf das Zimmer kam dann leider eine nicht ganz so schöne Überraschung. Vor dem Kaiserschnitt hieß es, das ich nach der OP wieder in mein altes Zimmer käme, da ich ja nicht auf die Wöchnerinnenstation müsste, da die Kinder ja nicht bei mir wären. Da ich mich mit meiner Zimmernachbarin so gut verstand, wollte man uns nicht auseinanderreißen. Aufgrund dieser Aussage hatte ich keine Sachen zusammengepackt, alles lag mehr oder weniger ordentlich im Nachtisch und im Kleiderschrank. Leider wurde das Bett dann wohl doch für eine Schwangere benötigt, ich kam doch auf die Wöchnerinnenstation, der Inhalt meines Schrankes lag komplett einfach auf dem zweite Bett, der Nachtisch war komplett runtergebracht worden. Statt abschalten zu können lag ich also in einem ziemlich unaufgeräumten Zimmer und konnte mich selbst verständlicherweise nicht darum kümmern. Das hat dann später mein Mann erledigt, nachdem er bei den Kindern war.
Nachdem nachmittags die Anästhesie nachließ, fing es doch langsam aber sicher immer mehr an zu schmerzen. Das habe ich aber zunächst noch ignoriert, gegen Abend dann aber doch nach einem Schmerzmittel gefragt. Da man erst genauer mit dem Anästhesisten Rücksprache halten wollte, bekam ich zunächst nur eine Paracetamol, die aber nicht sehr lange half.
Nachdem ich abends das erste Mal aufgestanden und selbst zur Toilette gegangen war, ging mein Mann dann nach Hause. Am nächsten Morgen wollte er früh wieder da sein.. Im Laufe des Abends wurden die Schmerzen immer schlimmer und waren nach einiger Zeit kaum noch auszuhalten. Ein stärkeres Schmerzmittel wurde mir gegeben, half aber kaum. Daraufhin riefen die Schwestern dann eine Ärztin zur Kontrolle herbei, die eine Verdickung im Bereich der OP-Wunde feststellte und eine US-Untersuchung veranlasste. Dabei wurde eine starke Nachblutung festgestellt, die eine Nachoperation erforderlich machte. Die Gebärmutter hatte sich durch die Überdehnung nicht ausreichend zusammengezogen, so das es immer weiter in den Bauchraum blutete.
Von der US-Untersuchung sollte ich direkt in den OP gebracht werden, statt dessen bogen die Schwestern zwischendurch ab und brachten mich in den Kreißsaal, wo ich von einer Hebamme beobachtet wurde. Ein Not-Kaiserschnitt war dazwischengekommen, der in diesem Moment natürlich absolut Vorrang hatte. Ich wurde solange mit einer Flüssigkeits-Infusion wegen des Blutverlustes und einem starken intravenösen Schmerzmittel stabilisiert. Gleichzeitig fragte man mich, ob man meinen Mann anrufen solle. Das verneinte ich, das es mittlerweile fast Mitternacht war und er ja auch einen langen Tag gehabt hatte. Ich dachte mir, das es reicht, wenn er am nächsten Morgen davon erfährt. Rechtzeitig zur OP wäre er sowieso nicht dagewesen.
Im OP traf ich dann den selben Anästhesisten wie vormittags, der tatsächlich immer noch im Dienst war. Er fragte mich, ob ich wieder eine Spinal-Anästhesie wolle oder lieber eine Vollnarkose. Da ich nur noch schlafen wollte, bat ich um eine Vollnarkose.
Am nächsten Morgen kam ich im Aufwachzimmer zu mir und fror schrecklich. Ein Pfleger kam dann und baute über mir eine Decke mit einem Heizgebläse auf, das ich super angenehm fand. Danach bekam ich auch etwas zu trinken, wurde ihm Bett gewaschen und eine Zahnbürste brachte man mir auch. Gleichzeitig bekam ich eine Blutkonserve und Kochsalzlösung. Bis gegen Mittag schlief ich immer wieder ein, während die Infusionen liefen.
Mittags kam dann auch mein Mann. Er war zunächst bei den Kindern gewesen. Mäuserich lag noch auf der Intensiv-Station, die beiden Mädchen schon zusammen auf der normalen Neugeborenen-Station, allerdings auch noch im Brutkasten. Leider war niemand auf die Idee gekommen, meinem Mann zu sagen, wo ich bin, so das er freudig morgens in mein Zimmer kam und sich ziemlich erschrak, als ich nicht da war. Erst nach einigem Rückfragen erfuhr er, das man mich nachts noch einmal operiert hatte und ich im Aufwachzimmer war.
Erst nach zwei Blutkonserven und diverser anderer Flüssigkeit kam ich gegen Abend wieder zurück auf mein Zimmer, immer noch ziemlich schlapp. Bisher hatte ich meine Kinder abgesehen von dem kurzen Moment im OP nur auf Polaroid-Fotos gesehen, die mein Mann mir mitgebracht hatte. Auf meine Nachfrage erklärte man mir auch, das ich frühestens am nächsten Tag zu meinen Kindern dürfe, da ich durch den Blutverlust ziemlich geschwächt sei. Mein Mann war währenddessen nachmittags schon mit den Omas und Opas, meiner Schwester und seiner Tante bei den Kindern gewesen, nur ich kannte sie noch nicht! Statt dessen fing ich dann abends an, Milch abzupumpen und ließ mich auch nachts alle drei Stunden von den Schwestern wecken. Anfangs lief es nur spärlich, doch beim vierten Mal abpumpen kamen immerhin schon 50 ml zusammen.
Bisherige Antworten

Was lange währt....

Hallo,
schön , dass Du Zeit gefunden hast weiter zu schreiben. Um die Geburt und vor allem um das danach bist Du wirklich nicht zu beneiden. Ich war damals schon ohne zweite Op körperlich total am Ende und habe bestimmt 3 Monate gebraucht um mich etwas zu erholen. Wann konntest Du denn wieder "gerade aus gucken". Das wirst Du uns bestimmt dann in den nächsten Berichten schreiben.
Liebe Grüße Marion

Was lange währt....

Hallo,
bin so selten im Forum, dass ich mich freue, nun auf die Fortsetzung zu treffen. Ich kann mir ansatzweise vorstellen, wie es Dir und Deinem Mann ging.
Ich hatte nach meinem Not-Kaiserschnitt die beiden nur aus dem OP-Saal durch eine Klappe geben sehen und fand das ganz furchtbar, ich habe sie nicht auf den Arm bekommen, mein Mann auch nicht, ich empfand das als "Kinder abnehmen", aber mir ging es so schlecht, dass ich mich nicht wehren konnte.
Weil es mir dann immer schlechter ging, habe ich die Nacht auf der Intensivstation verbracht (meine Jungs nicht, denen gings prächtig). Als mein Mann mich besuchen wollte, fand er das Überwachungszimmer, wo ich vorher lag, ebenfalls leer vor. Schock...
Dann war er bei den Kindern, und ich hatte sie immer noch nicht gesehen! Ich fand das ganz gemein! Gottlob kam ich morgens dann wieder in das Überwachungszimmer zurück, und da brachte mein Mann dann die Kleinen gemeinsam in einem Baby-Stationswagen. Ich musste vor Rührung weinen. Erst am nächtsten Tag kam ich dann in mein für den eigentlichen Termin reserviertes Einzelzimmer, was ganz nah bei der Säuglingsstation war. Ich konnte trotzdem noch nicht hinlaufen und musste sie mir immer bringen lassen, aber wenigstens wurden sie mir nicht mehr vorenthalten. Das fand ich wirklich das Schlimmste.
Viele liebe Grüße
Galina
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