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Trotzanfall in der Brockenbahn

Hallo, Ihr Lieben!
Der Beitrag von Spatzus unten rief mir wieder folgende Begebenheit ins Gedächtnis:
Letztens waren wir mit unseren Süßen in der Brockenbahn im Harz (Schmalspur-Bahn mit Dampflok, die zum Brocken hoch fährt) und dort bekam unser Töchterchen, weil müde, einen Trotzanfall.
Kennt Ihr das??
"Willst du deine Schuhe anziehen?" - "Nein!" - "Ok, dann musst du aber auf den Schoß." - "Nein! Schuhe anziehen!" - "Ok - Dann ziehen wir die Schuhe an." - "Nein! Nicht Schuhe anziehen" - etc. Das Ganze mündet dann in Gestrampel und Gekreische.
Unsere Tochter lag also in der Brockenbahn unter unseren Sitzen und kreischte. Sie reagierte auf keine Ansprache bzw. schrie dann noch lauter. Da ihr dort auf dem Boden nichts passieren konnte, ließen wir sie also schreien und wollten den Anfall einfach abwarten. Allerdings ist es in einem Dampflok-Zug nicht besonders sauer, zugegeben.
Unser Sohn war friedlich. Bis dahin war ich nicht sonderlich im Stress, denn es war schließlich nicht der erste Trotzanfall. Wenn nur die anderen Leute nicht gewesen wären...
Vor uns saß eine Truppe Leute. Sie sprachen uns nicht direkt an, sondern unterhielten sich nur untereinander. Wir konnten alles jedoch - trotz Gekreisch meiner Tochter - wunderbar verstehen. Sie sprachen laut genug. "Bei mir würde sowas nicht durchgehen", war da zu vernehmen. Oder: "Unverschämtheit!" Am besten war: "Die haben ihre Kinder nicht im Griff."
Erst da begann für mich der Ärger. Nach einigen Minuten kam unsere Tochter - etwas eingeschwärzt - unter dem Sitz hervor und war ganz lieb. Sie ließ sich die Schuhe anziehen und setzte sich friedlich hin um aus dem Fenster zu gucken. Feuchttücher entfernten Ruß von Händen und Gesicht. Eigentlich wäre dann alles vorbei gewesen, aber ich ärgerte mich immer noch über die blöden Sprüche, die wir offensichtlich hören sollten.
Blöd, oder!? Wir haben zu den Leuten nichts gesagt. Aber trotzdem hat es uns geärgert. Wie hättet ihr reagiert? Was macht ihr in solchen Situationen? Was macht ihr bei Trotzanfälle in der Öffentlichkeit?
Alles Liebe Anne
Bisherige Antworten

Trotzanfall in der Brockenbahn

Hallo Anne,
ach die Leute haben ja so Recht...und dann immer ordentlich eins hintendrauf, damit das Kind auch spurt...und überhaupt war früher ja alles viel besser. *würg*
Also ich hätte den Leuten gegenüber nicht ruhig bleiben können und hätte was passendes gesagt. So was ärgert mich schon beim Lesen. Und was eure Tochter angeht: Die kennt ihr ja am allerbesten und wisst, wie mit so was umzugehen ist. Ich hätte unsere Kinde auch austoben lassen.
LG - Corri

Trotzanfall in der Brockenbahn

Hallo anne,
schön, dass du auch mal sowas beiträgst, was zu unseren täglichen Unzulänglichkeiten und Missgeschicken sagst. Obwohl es keine Missgeschicke sind, sondern einfach nur ERziehungsarbeit. Das schlimme ist wirklich, man ärgert sich gar nicht so sehr über den Anfall an sich, sondern dass andere Leute über einen ablästern und man das mitbekommt. Man fühlt sich hilflos und bloss gestellt und das ist ein mieses gefühl. Ich denke, viele Leute warten nur darauf zu sehen, wie das kind tobt und dann kommt wieder dieses "durch Schlüsselloch--Syndrom" auf, was die ganzen Realityshows so erfolgreich macht. Die freuen sich, wenn andere auch PRobleme haben und schlagen dann noch mal in dei Kerbe rein. das ist schon ganz hinterhältig und wird uns wohl immer wieder passieren. Diesern GAffern ist wenig entgegenzusetzen, das ist wie auf der Autobahn, wenn ein STau auf der gegenfahrbahn entsteht!!BEi der ERziehung gibt es nunmal keine klaren Antworten, wie man ja an ständigen Änderungen in den Curricala der SChulen sieht. Im moment ist wieder mehr Disziplin in, wie das Bestsellerbuch "lob der Disziplin" zeigt. gleichzeitig wird gerne auf die Lehrer geschimpft, die ja alle versagen, siehe "das Lehrerhasserbuch".
Keiner will die schuld bei sich selbst sehen, nur die anderen sind sch...
ES ist schon manchmal frustrierend, aber gott sein dank, gibt es ein paar mütter, die einen aufbauen!!!
VG
Bettina

Trotzanfall in der Brockenbahn

Hallo,
ich hätte das Mädels wohl auch toben lassen und die Leute versucht zu ignorieren. Innerlich hätte ich aber wohl auch gekocht. Solche Situationen sind halt immer etwas unangenehm. Maus hatte letztes in einem Geschäft einen totalen Trotzanfall, weil sie unbedingt ein Fahrrad haben wollte (klar, mit 2,5 Jahren!). Mein Mann hat dann mit den anderen weiter eingekauft und ich bin mit ihr rausgegangen und habe sie sich draußen austoben lassen. So gab es weniger dumme Blicke und blöde Sprüche und Maus konnte während ihres Trotzanfalls nicht sämtliche Regale leerfegen. Bei dir war das aber nicht möglich, deswegen hätte ich sie dann halt auch im Zug toben lassen.
LG
Tuffi
Lilypie Fünfter Pic Lilypie Fünfter Ticker
Lilypie Dritter Ticker

Trotzanfall in der Brockenbahn

Hallo Anne,
ich hätte meine Zwerge auch toben lassen. Das ist die schnellste Methode. Wenn man versucht auf sie einzureden dauert das nur noch länger. Zu den Kommentaren hätte ich aber vermutlich was gesagt. Wenn man die Kids aus der Situation raus tragen kann würde ich sie irgendwohin tragen/zerren wo sie sich mit weniger Öffentlichkeit austoben können aber das ging ja in der Bahn nicht.
Übrigens, wir werden in 1,5 Wochen mit der Bahn fahren. Sag mir doch schon mal unter welchem Sitz deine Tochter geputzt hat. Wir werden nämlich 4 4-5 jährige Kinder mithaben. Einer flippt da bestimmt mal aus.
Gruß Marion

Trotzanfall in der Brockenbahn

Hallo Anne, interessantes Thema. Ich lasse meine Kinder nicht so rumwüten. Zum Glück kam es eigentlich bei uns noch nicht so richtig heftig. Also die Reaktion der Leute ist mir schnuppe, die nehme ich gar nicht wahr. Ich habe drei kleine und bin meistens alleine mit ihnen unterwegs. Dazu noch einen Hund, wenn da jmd müde wird oder wütend oder beides habe ich ich damit genug zu tun um zu merken, was andere sagen. Mari war mal sauer im Supermarkt, es ging um Schokodessert das sie wollte ich aber nicht. Irgendwann war sie allen Argumenten gegenüber verschlossen und wütete rum. Ich habe sie dann in den Einkauswagen gesetzt und ihr gedroht, das wir sofort gehen, wenn sie sich nicht beruhigt. Ich glaube ich fahre eher die Schiene aus Erpressung und bestechung. Und irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei. Aber sie toben zu lassen, wäre eine Nichtbeachtung iher Gefühle, das will ich auch nicht. Verstehst du was ich meine? Ich will das meine Kinder merken das ich da bin für sie, immer, egal wie wütend sie auf mich sind. aber ich will auch das sie merken, das es Grenzen gibt an die wir uns alle halten müssen.
In einer anderen Situation habe ich mit mari (mhh ist bei uns wohl immer mari:-)), dem raum verlassen, habe gewartet bis sie ruhiger war, ihr nochmal erklärt was ich meine und sie dann in den Arm genommen. dann habe ich sie "erpresst" und ihr gesagt das ich mit ihr erst zu den anderen zurückgehe, wenn sie wieder ruhig ist. Das ging dann prima. Aprppro Leute. Ich lebe auf dem land in F. hier ist der Kinderdurchschnitt 2,5 d.h. die meisten haben 1,2,3 oder mehr Kinder und da verurteilt dich keiner so leicht. vielleicht ist es das was mich da auch cooler macht.
LG Cornelia
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