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Sohnemann will nicht trocken werden

Hallo, Ihr Lieben!
Ich habe schon einmal vor ein paar Tagen geschrieben, aber das Thema beschäftigt mich immer noch sehr. Deshalb frage ich euch noch einmal nach eurer Meinung.
Mein Söhnchen ist 3 1/2 und noch nicht trocken. Als er mit 3 in den Kindergarten kam, da haben sie dort ziemlich bald mit "Training" begonnen. Er hat ziemlich schnell Pipi auf der Toilette gemacht. Jedoch ging das "große Geschäft" mit ziemlicher Sicherheit jedes Mal in die Unterhose. Als ich eine Woche lang jeden Tag eine vollgesch... Hose mit nach Hause nehmen durfte, fragte ich mal nach, ob er denn überhaupt schon einmal die Toilette dafür benutzt hätte. "Nein", war die Antwort. Da er das auch zu Hause noch nie gemacht hatte, fragte ich mal vorsichtig nach, wie die Erzieherin darauf käme, dass er seinen Stuhlgang überhaupt schon kontrollieren könne. Wir einigten uns schließlich darauf, ihm Höschenwindeln anzuziehen.
Tja. Und nun macht er wieder alles in die Windel. Ich frage ihn regelmäßig, ob er nicht mal für ein Stündchen mit Unterhose herumlaufen wolle, aber er will absolut nicht und verlangt sehr energisch eine Windel. Auch die Höschenwindeln zieht er nur unfreiwillig an.
Meine "Taktik" ist nun aus Ratlosigkeit geboren: Ich wickele ihn einfach weiter und lasse ihm seine Windel. Langsam allerdings mache ich mir Sorgen. Da ist wohl was falsch gelaufen. Ich habe den Eindruck, dass ihm eine volle Windel peinlich ist, denn er verschweigt regelmäßig, dass er gewickelt werden müsste.
Seine Schwester ist seit einem halben Jahr tagsüber trocken. Bei ihr war es ganz locker.
Ich will ihm auf keinen Fall Druck machen, aber ich weiß nicht, ob ich es mir leisten kann, die ganze Sache einfach schleifen zu lassen. Vielleicht dauert es dann noch Jahre, weil er diese Angst entwickelt hat.
Was würdet ihr machen?
Alles Liebe Anne
Bisherige Antworten

Sohnemann will nicht trocken werden

Hallo Anne!
Eigentlich will ich Dir was Mutmachendes schreiben, aber vielleicht stellen sich bei Dir jetzt gleich alle Nackenhaare zu Berge, wenn ich Dir erzähle: Wir haben hier genau dasselbe Thema mit dem Unterschied, daß mein Söhnchen im Juli 5 geworden ist ;-). Deine Beschreibungen treffen auf Jonathan genauso zu, und ich kann Dir Deine Ratlosigkeit sehr gut nachempfinden!
Bei Julius war das Sauberwerden im Alter von 3 (zum Kigaeintritt) kein Problem, bei Jonathan klappte es mit dem Pipimachen auch gut, aber das große Geschäft ging gar nie ins Klo. Wir haben alles mögliche probiert - auch immer möglichst ohne jeden Druck - von regelmäßigen Klozeiten, über versprochene Belohnungen, Gespräche, um rauszufinden, was da in ihm vorgeht. Mit dem Ziel, daß er zuletzt nur noch Windeln trug, nachdem ich einfach keine Berge an dreckigen Unterhosen mehr sehen konnte. So wollte er das auch, und wir haben es ihm gelassen (er steht allerdings auf die Höschenwindeln, denn "die mit den Schnallen sind mir nicht bequem" ;-)). Bei ihm ist es auch so, daß er nicht etwa 1-2 Mal am Tag eine größere Portion absetzt, sondern ständig kleine Kotspuren in der Windel hat (die natürlich nicht weniger stinken). Im Hinterkopf hatte ich immer die Aussage von unserem Kinderarzt (letztes Jahr bei der U8), daß es bis ins sechste Lebensjahr hinein "normal" sein kann. Nun ja, soweit haben wir es jetzt ja auch gebracht ;-). Nun war ich vor ca 3 Wochen mit ihm beim Kia, inzwischen völlig ratlos, da einfach kein Land in Sicht war, und ich auch merke, daß ich die Geduld nicht mehr aufbringen kann und es mich nur noch nervt, ein weiteres Wickelkind zu haben (das nächstes Jahr eingeschult werden soll). Zum einen hat sich herausgestellt, daß Jonathan praktisch permantent verstopft ist. Er hat immer einen größeren Kotklumpen im Enddarm, dadurch hat er Angst, der Klogang könne ihm weh tun ( wobei er das nie konkret gesagt hat), also verdrückt er sich´s lieber,...ein Kreislauf. So erklären sich auch die "Schmierereien", er läuft quasi irgendwann über (sorry diese Beschreibungen, das Thema ist halt einfach kein Schönes ;-). Letztendlich hatte Jonathan nie ein Gefühl dafür, ob er jetzt muß oder nicht. Wir bekamen dann einen Lactulosesaft, der den Stuhl weich macht und ihm somit die Angst nehmen soll, daß es weh tun könnte. Nach zwei Wochen sollten wir wieder kommen und berichten. Tatsächlich ging er noch am selben Nachmittag auf die Toilette, als ob er nie was anderes gemacht hätte, ich dachte, ich bin im falschen Film! Es hat dann mal geklappt und mal nicht, und letztlich kommt da eben auch der ganze psychische Aspekt mit ins Spiel, den zu durchschauen wohl ein Buch mit sieben Siegeln ist. Unser Kia hat nun auch eine Therapie empfohlen (seitdem ich bei der Therapeutin angerufen habe klappt es übrigens perfekt ;-))
Ich habe mich auch gefragt, was wir falsch gemacht haben, hätte ich nicht schon längst dies oder das tun sollen...Vor allem jetzt, da sich alles so scheinbar einfach gelöst hat (wobei ich da noch nicht hurra schreien möchte...) Aber ich denke, daß Jonathan wirklich erst jetzt bereit war, sich darauf einzulassen. Ganz wichtig hat er´s mit seinem Saft, mit der Sanduhr geht er nach dem Essen aufs Klo (3 Minuten!), noch vor einem halben Jahr hätte er sich garantiert völlig verweigert! Mit dieser neuen Erkenntnis was die Dauerverstopfung angeht wär ich vermutlich doch schon eher zum Arzt gegangen...wer kann auch sowas ahnen?
Lass ihm die Zeit, die er braucht, wobei ich Dir wirklich nicht wünsche, daß es sooo lange dauert, es ist schon ein unglaublicher Nervenaufrieb. Ich denke, mit 3 1/2 ist da noch gar nix zu spät, und diejenigen, die die Krise kriegen, weil ihr Kind mit 2 1/2 IMMER NOCH NICHT auf´s Klo geht, die ignorierst Du eben.
Wenn Du für Dich selbst merkst, daß Deine Geduld nicht mehr ausreicht, dann würde ich Hilfe aufsuchen (das war bei mir jetzt auch der Punkt), vielleicht zuerst über den Kia, oder eine Beratungstelle. Gar nicht unbedingt, um ein noch größeres Thema daraus zu machen, einfach, weil es manchmal gut tut, eine andere Sichtweise zu hören. Und wer weiß, vielleicht ist ja der entscheidende Tip dabei ;-).
Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg - Du übst keinen Druck aus, nimmst ihn ernst, setzt Dich im Kiga für ihn ein, ich glaube, viel mehr kannst Du im Moment nicht tun.
Ich kann ja mal berichten, wie es in unserer Endlosgeschichte weiter geht, wenn Du magst.
Alles Gute, vor allem gute Nerven,
Andrea

Sohnemann will nicht trocken werden

Liebe Andrea!
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Du hast mir wirklich sehr geholfen, denn - egal wie platt das klingt - ich fühle mich jetzt nicht mehr so allein mit dem Problem.
Gestern habe ich in der Sache noch einen "pädagogischen Fehltritt" begangen und meinem Süßen ein Lego-Piratenschiff versprochen, wenn er mal tagsüber eine Unterhose nimmt. Ansonsten werde ich nichts mehr tun.
Ich habe mir jetzt erst mal eine Frist bis Januar gesetzt in der ich einfach NICHTS tun möchte. Mal sehen, was passiert.
Mich würde sehr interessieren, wie es bei dir weitergeht!
Alles Liebe Anne

Sohnemann will nicht trocken werden

hallo anne,
viele sorgen solltest du dir nicht machen, die einen sind schneller als die anderen. wir haben im frühling mit unseren (mädels) gezielt trainiert, d.h. sie ohne windel gehen lassen. einmal gab es einen unfall dann nicht mehr. allerdings haben sie in der krippe auch geübt. ich finde üben und trainnig sinnvoll. es geht ja nicht darum das sie mit 18 mon sauber sind aber mit drei jahren ist es möglich. hier in f. darf niemand mit windel in den kiga, keine ausnahme. also ist man gezwungen zu üben und 98% der kinder gehen mit drei in die kiga.
bei meiner schwester war es auch so das sohnemann in der kiga sich vollgekackt hat und sie musste ihn dann imer abholen. irgendwannist ihr der strcik gerissen und sie hat ihn nicht sauber gemacht, sondern mit kacka in der hose laufen lassen. war der längste weg ihre lebens sagt sie. seit dem ist er sauber. klingt vielleicht rabiat aber ich fand es schon sinnvoll mal einen punkt zu setzen.
nachts sind die kinder wirklich unterschiedlich, unsere nachbarin ist 4 und macht nachts noch in die windel. meine sind noch keine drei und auch nachts sauber oder sie stehen auf und wecken uns *stöhn*.
der qualientwicklungsrundbrief sagt zu diesem thema:
Mädchen beherrschen Blase und Darm normalerweise früher als Jungen. Zwischen 1 und 1 ? Jahren gibt ein Mädchen zu erkennen, dass sie registriert, wann ein kleines Geschäft in die Windel geht. Das ist das erste Anzeichen für die langsame Reifung der Blase. Eine Darmkontrolle stellt sich erst später ein. Jungen erreichen dieses Stadium gewöhnlich zwischen 1 ? und 2 ? Jahren. Die Kinder können jedoch noch nicht ?einhalten?, bis sie auf der Toilette oder dem Töpfchen sitzen.
In dieser Phase sollten Sie Ihrem Kind ein Töpfchen oder einen Aufsatz für die Toilette geben und es ruhig zuschauen lassen, wenn Sie auf die Toilette gehen.
Setzt das Kind sich zunächst angezogen auf sein Töpfchen, können Sie es auch daran gewöhnen, das gleiche ohne Windel zu tun. Auch bei jedem Windelwechsel kann es dort nach dem Saubermachen Platz nehmen. Zeigt es großes Interesse, darf es 2 oder 3 Mal täglich auf dem Töpfchen sitzen.
Es ist wichtig, dass das Kind hierbei sein eigenes Tempo bestimmen kann, ohne elterlichen Druck. So lernen die Kleinen es im Allgemeinen schneller und es passieren später weniger ?Unfälle?. Greifen Sie in diesen kontinuierlichen Lernprozess ein und erwarten zu früh zu viel, läuft die Sache häufig schief. Kinder, die zum frühen Sauberkeitstraining gezwungen werden, neigen öfter zum Bettnässen und Einkoten als solche, die sich gemäß ihrer eigenen Geschwindigkeit entwickeln durften.
Irgendwann, meistens zwischen dem 15. und 18. Monat sagt ein Mädchen ?Bescheid?. Wenn Sie schnell genug reagieren, kann das ?kleine Geschäft? zum ersten Mal auf dem Töpfchen klappen. Bei Jungen geschieht das oft erst zwischen 2 ? und 3 ? Jahren. Dann können die Kinder auch schon anhalten, bis sie ?Platz genommen? haben.
Mädchen erreichen ihre Darmkontrolle danach meistens ziemlich schnell und werden auch nachts trocken. Vielen Mädchen passieren nach dem Alter von 3 ? Jahren keine ?Unfälle? mehr. Jungen tun sich damit etwas schwerer. Bei ihnen kann es bis zum 6. Lebensjahr dauern, bis sie auch nachts sicher trocken sind.
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alles in allem nicht verzweifeln, aber ich würde strickt trainieren und zu hause niemmer eine windel anziehen.
alles liebe, cornelia
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