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Mal ein sehr langer Bericht von uns

Hallo,
ich hatte hier mal vor einiger Zeit nachgefragt, ob Interesse an einem ausführlichen Bericht über eine Schwangeschaft mit Drillingen besteht. Da einige Interesse äußerten, bin ich einfach mal angefangen, das Ganze aufzuschreiben. Ich bin zwar noch nicht fertig, stelle aber gerne den Anfang hier rein. Wenn ihr wollte, versuche ich das Ganze mal bis zum 1. Geburtstag oder so fortzusetzen.
LG
Tuffi
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Lilypie Dritter Ticker
1. Vorstellung der Familie und der Kinderwunsch
Kennen gelernt haben wir uns im Jahr 1991 durch unser gemeinsames Hobby, die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Beide verbrachten wir einen Teil des Sommers in Grömitz beim Wasserrettungsdienst, obwohl wir beide aus Dortmund stammen.
Wieder zu Hause trafen wir uns weiterhin regelmäßig, aus der Hobby-Bekanntschaft wurde Liebe und 1997 beschlossen wir zu heiraten.
Während dieser Zeit reifte auch in uns der Kinderwunsch und so wurde im Jahr 2002 unser ältester Sohn Räuber geboren. Für uns war schnell klar, das er kein Einzelkind bleiben sollte. An seinem ersten Geburtstag beschlossen wir daher, auf die Verhütung zu verzichten. Ein Erfolg stellte sich schnell ein, kurz vor Weihnachten 2003 hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand.
2. Die Diagnose
Da es ja nicht die erste Schwangerschaft war und ich mich daher für routiniert hielt, beschloss ich erst im nächsten Jahr, also nach dem ganzen Weihnachtstrubel, zum Frauenarzt zu gehen. Unseren Familien erzählten wir noch nichts, dafür war uns die Schwangerschaft noch zu frisch. Eine Magenverstimmung musste als Ausrede für den Alkoholverzicht während der Weihnachts- und Silvesterfeiern herhalten. Verdacht schöpfte niemand.
Nach den Weihnachtsferien stand dann der erste Frauenarzttermin an. Ich wollte vorfahren, mein Mann mit Räuber nachkommen und mich abholen. Direkt mitnehmen wollte ich die beiden nicht, da ich kein Termin hatte und daher mit längerer Wartezeit rechnete. Zu diesem Zeitpunkt war ich in der 7. SSW.
Die Frauenärztin gratulierte mir zunächst zu der Schwangerschaft und machte dann ein Ultraschall zur genaueren Kontrolle. Sie sagte zunächst nichts, aber da mir die Ultraschallbilder unseres Großen ja noch bekannt waren, viel mir schon auf, das da mehr als ein Kind zu erkennen war und ich sprach sie direkt darauf an. Sie sagte mir dann, dass es drei Kinder wären, alle drei zeitgerecht entwickelt. Bei allen dreien war bereits die Herztätigkeit zu erkennen.
Ich war im ersten Moment ziemlich sprachlos. Die Ärztin bat mich dann zunächst, mich anzuziehen und führte mich dann zu einem Gespräch ins Nebenzimmer. Dort erklärte sie mir genaueres und wie auch darauf hin, das sich oft ein oder zwei der Kinder nicht weiter entwickeln würden, es also nicht unbedingt bei Drillingen bleiben müsste. Vor der 14. SSW könne man da nichts genaueres sagen. Anschließend vereinbarten wir einen neuen Termin in einer Woche.
Als mein Mann mich abholte, zeigte ich ihm zunächst kommentarlos das Ultraschallbild. Er sagte direkt: Wie, Drillinge? Dann nahm er mich in den Arm und sagte nur, das schaffen wir schon. Ich brauchte aber doch mehrere Tage, um diese Nachricht zu verdauen.
3. Die Schwangerschaft
Nachdem der erste Schock zunächst abgeklungen war, gingen wir mit positivem Schwung die Schwangerschaft an. Wir beschlossen, dass wir das, was andere schaffen, auch schaffen können!
Zum Glück verlief die Schwangerschaft zunächst völlig problemlos. Selbst von stärkerer Übelkeit blieb ich verschont, ich musste nur darauf achten, regelmäßig zu essen. Mit dem Hungergefühl kam auch immer gleich die Übelkeit.
Da unser Sohn Räuber bei der Diagnose gerade erst 15 Monate alt war, war es natürlich utopisch, das Tragen schwerer Gegenstände ganz zu vermeiden. Er war erst kurz zuvor angefangen zu laufen und daher noch nicht in der Lage, längere Strecken zu bewältigen. Einkäufe und ähnliches machte ich natürlich mit dem Kinderwagen, trotzdem wollte er natürlich oft auf den Arm. Aus seinem Bett machten wir aber bereits jetzt die Schlupfsprossen raus, so das er mit meiner Hilfe selbst raus und reinklettern konnte. Außerdem setzte ich mich mit ihm zum essen an seinen Kindertisch, damit ich ihn nicht in den Hochstuhl heben musste. Auf diese Art konnte ich zumindest manche typischen Hebesituationen vermeiden.
Unsere Familien informierten wir erst in der 12. SSW von unserem dreifachen Zuwachs, da wir zunächst etwas sicherer sein wollten, das auch alle drei bei uns bleiben. Als sich dann zwei Familienfeiern, ein Geburtstag und ein Hochzeitstag, am selben Tag zur gleichzeitigen Information anboten, schlugen wir zu! Als Geschenke überreichten wir jeweils einen Gutschein gegen Langeweile sowie drei Schnuller. Es dauerte eine Weile, bis alle darauf kamen, was den wohl die drei Schnuller bedeuten sollten. Danach wurde der Gutschein aber gleich als Bitte um zukünftige Hilfe verstanden. Lustig waren einige spontane Reaktionen. Die Großmutter meines Mannes fragte nur ganz entgeistert, warum wir das den gemacht hätte. Auf unsere Frage, wie wir es denn hätten verhindern können, fand sie dann aber auch keine Antwort. Meine Schwester meinte nur ganz spontan, das sie auf keinen Fall mehr schwanger werden würde, das sei ihr mit ihren zwei Kindern doch zu riskant. Insgesamt wurde die Nachricht aber sehr positiv aufgenommen.
Die Schwangerschaft verlief weiterhin unproblematisch. Alle weiteren Untersuchen wie z.B. Nackenfaltenmessung und Missbildungsultraschall ergaben keine Probleme. Beim Missbildungsultraschall in der 20. SSW outeten sich unsere Drillinge, es waren zwei Mädchen und ein Junge. Das war unsere Wunschkombination, da wir ja bereits einen Jungen hatten. Wir hätten es für ihn sehr schade und vielleicht zukünftig auch schwierig gefunden, wenn er drei Schwestern bekommen hätten. Bei zwei Jungen und einem Mädchen wäre es vielleicht für das Mädchen nicht so schön gewesen. So aber herrschte ein gutes Gleichgewicht.
Während dieser Zeit begannen wir auch mit den ersten Umbauten in unserem Haus. Zum Glück war es eigentlich groß genug. Drei Kinderzimmer waren problemlos möglich, dafür musste nur der Dachboden ausgebaut werden, was mein Mann mit Unterstützung der Familie dann in Angriff nahm. In dem dabei entstehenden Raum kam dann unser Schlafzimmer.
Ein Kinderzimmer war ja bereits von Räuber bewohnt, die beiden anderen Räume wollten wir für unsere Drillinge nutzen. Eines davon sahen wir als Schlafraum vor, den anderen wollten wir zunächst für nächtliche Fütter- und Wickelaktionen sowie als Wasch- und Anziehraum nutzen. Außerdem war es zur Zeit noch unser Arbeitszimmer, was sich ja nicht gegenseitig störte.
Nachdem die Umbauarbeiten soweit fertig waren und der Schlafraum bis auf die Einrichtung bezugsfertig, wollten wir noch einmal nur zu dritt in Urlaub fahren um uns für den kommenden Stress zu erholen. Aus ärztlicher Sicht sprach nichts dagegen, so das wir in der 22. SSW zur Nordsee aufbrachen. Dort unternahmen wir viel mit Räuber, vielleicht auch zuviel, so dass ich eines abends bemerkte, das mein Bauch immer wieder hart wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich in der 24. SSW. Ich dachte mir zunächst nichts dabei, brachte abends Räuber ins Bett und legte mich dann auf die Couch, weil ich dachte, das mein Bauch dann auch wieder ruhiger würde. Leider war das aber nicht der Fall, so dass mein Mann und ich beschlossen, doch lieber vorsorglich einen Arzt aufzusuchen. Dafür mussten wir zunächst einmal herumtelefonieren, da wir zwar wussten, wo die nächsten Krankenhäuser sind, nicht jedoch, welches davon über eine Gynäkologie verfügt. Anschließend mussten wir Räuber leider wecken und brachen dann Richtung Krankenhaus auf.
Die dort diensthabende Hebamme schloss mich an das CTG an und stellte regelmäßige Wehen fest. Zum Glück waren diese aber bisher nicht muttermundswirksam, was wohl auch an dem in der 17. SSW vorsorglich gelegten Cerclage-Pessar lag, der den Druck vom Muttermund abfederte.
Nach Rücksprache mit den Ärzten bekam ich zunächst Magnesium intravenös, da diese leider keine Auswirkung auf die Wehen hatte, folgte ein Tropf mit Wehenhemmern, Partusisten. Dieser wirkte zum Glück sofort, auf dem CTG waren keine Wehen mehr erkennbar. Mittlerweile war es ein Uhr morgens.
Es war klar, das ich zunächst im Krankenhaus bleiben musste. Mein Mann fuhr mit Räuber zurück ins Ferienhaus und telefonierte mit seinen Eltern, die am nächsten Tag kamen. Da der Urlaub meines Mannes zu Ende war, blieben seine Eltern mit Räuber in meiner Nähe und mein Mann fuhr nach Hause.
Nach einer Woche durfte ich das Krankenhaus zunächst verlassen, sollte mich aber direkt am nächsten Tag bei meiner Frauenärztin melden. Gleichzeitig musste ich weiterhin Wehenhemmer als Tabletten einnehmen.
Zu Hause liefen die Vorsorgeuntersuchungen dann im Wechsel, eine Woche bei meiner Frauenärztin, eine Woche in der Entbindungsklinik. In der 28. SSW blieb ich dann eine Nacht in der Entbindungsklinik, während dort die Lungenreife gespritzt wurde. Gleichzeitig wurde die vorsorgliche stationäre Aufnahme für den 15.06.2002 vereinbart, mit Beginn der 30.SSW.
Bisherige Antworten

Mal ein sehr langer Bericht von uns

hallo tuffi,
da bekomme ich ja richtig gänsehaut!!!! bitte mehr davon! ich finde das so faszinierend, wie die natur sowas möglich macht, und das auch noch auf natürlichm wege ... ist bei uns nicht ganz so einfach gewesen ;-) aber wenn ich das so lese, bekomme ich schon wieder lust auf ss. auch wenn es sich so einfach liest, was du erlebt hast, so ist es sicher mit ganz anderen schwierigkeiten und gefühlen behaftet, wenn man 3 babys im bauch hat, als wenn es "nur" zwei sind ... mein zwillings-ss war so schön, daß ich mir gleich nochmal wünsche ss zu sein. von mir aus auch nochmal zwillinge ... wobei das nur die ss betrifft ;-)
wir sind gerade dabei ein haus (eine doppelhaushälfte) zu planen und überlegen, wie wir die kizis gestalten und wieviele wir brauchen. hat bei dir jedes kind ein zimmer? wieviel platz habt ihr? *neugierig bin* wie ist eure weitere planung bezüglich der zimmer? was macht ihr in der teenie-zeit? fragen über fragen, aber das ist numal im moment der inhalt unserer abendstunden. würde mich freuen, wenn du mir mal deine erfahrungen zur zimmeraufteilung und gemeinsamer zimmernutzung schreibst ... lg moorschnuck

Mal ein sehr langer Bericht von uns

Hallo,
ursprünglich hatten wir nur unser Schlafzimmer auf den Dachboden verlegt, unser Schlafzimmer wurde zum Drillingszimmer und in das Arbeitszimmer kam anstelle des Schreibtischs eine Wickelkommode, ein bequemer Stuhl und vorsorglich eine Matratze, quasi als Fütter-, Wickel- und auf der Matratze-Kuschelzimmer. Leider stellte sich dann im Laufe des ersten Jahres heraus, das unsere Drillinge nicht zusammen schlafen wollen, ganz im Gegensatz zu jedem "Ratgeber". In das Wickelzimmer kam dann zunächst Mäuserichs Bett, die Mädels blieben vorläufig zusammen. Da sie aber anfingen, sich beim einschlafen zu stören, schlief einer im Reisebett in unserem Schlafzimmer ein und wurde später umgebettet. Als sie dann anfingen, sich zusätzlich nachts gegenseitig zu stören, haben wir dann einen Schlusstrich gezogen und den Dachboden weiter ausgebaut. Jetzt hat jedes Kind ein eigenes Zimmer, wir unser Schlafzimmer wieder für uns, nur ein Arbeitszimmer gibt es nicht mehr, der PC steht jetzt halt im Schlafzimmer. Wenn sie später wollen, können sie natürlich gerne auch wieder zusammen schlafen, das müssen sie dann selber wissen.
Das jedes Kind ein eigenes Zimmer bekommt, hatten wir eigentlich erst für die Teenie-Zeit geplant, ist halt doch etwas eher geworden. Seitdem ist aber abends und nachts meist Ruhe und wenn einer Schwierigkeiten macht, sind nicht gleich alle betroffen. Groß sind die Zimmer zwar alle nicht, zwischen 11 und 13 qm, aber jeder hat sein eigenes Reich.
Wenn ihr bauen wollt, würde ich für jedes (geplante) Kind ein Kinderzimmer rechnen. Wer weiß, ob sie immer zusammen bleiben wollen, wenn es nur ein gemeinsames gibt. Spätestens in der Pubertät wünschen sich doch die meisten ein eigenes.
Viel Erfolg bei eurer Bauplanung. Wir sind unseren Hauskauf damals sehr blauäugig angegangen. Damals hatten wir noch gar keine Kinder und auch nur maximal zwei geplant. Das Ergebnis ist ja bekannt...
LG
Tuffi

Bitte runtersrollen, der Bericht steht unter dem Banner!

Mal ein sehr langer Bericht von uns

Hallo Tuffi

toll! dein bericht liest sich richtig spannend! schreib bitte weiter!

genau wie du fingen bei mir um die 22. schwangerschaftswoche die wehen an.... zig mal pro stunde wurde der bauch hart... und wir waren auch im urlaub, in holland.... sind dann eine woche eher nach hause gefahren, da ich eh nur liegen durfte und das fand ich trotz unseres sehr schönen appartements nicht gerade prickelnd.....

hast du dir während der schwangerschat notizen gemacht oder schreibst du aus der erinnerung?

viel spaß beim weitermachen und liebe grüße

Ulrike

Mal ein sehr langer Bericht von uns

Hallo,
leider habe ich keine Notizen gemacht. Ich schreibe jetzt quasi aus der Erinnerung rückwirkend ein Tagebuch. Ich denke mal, das das ja später auch für die Kinder interessant sein wird. Ich möchte für sie das ganze dann noch mit entsprechenden Fotos versehen und ihnen dann geben, wenn sie älter sind.
LG
Tuffi
Lilypie Fünfter Pic Lilypie Fünfter Ticker
Lilypie Dritter Ticker

Mal ein sehr langer Bericht von uns

Hallo ,
ein schöner Bericht. Man könnte meinen, dass ihr das so locker weggesteckt habt. Wer da dann aber auch etwas zwischen den Zeilen liest, kann sich aber auch vorstellen, dass ihr doch auch sehr viel Sorgen/Ängste während der Schwangerschaft hattet. Vorsorglich eine Cerclage. Wehen schon so früh, Lungenreife in der 28. Woche. Schön das wir hier wissen, dass alles gut ausgegangen ist. Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel
Gruß Marion
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