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Eltern-Frust: unzufriedene, nörgelnde, zickige Zwillingsmädchen...

Liebe Zwillings-Mamas,
ich bin schon lange eifrige Leserin dieses Forums und die "mitgelesenen" Tipps haben mir schon öfters sehr geholfen. Jetzt muß ich selber mal um Eure Hilfe bitten, da mein Mann und ich ziemlich gefrustet sind.
Also, wir sind Eltern von 5 1/2 jährigen Zwillingsmädchen Sophie und Isabel und unserem 13-monatigen Nesthäkchen Amelie. Alle 3 waren absolute Wunschkinder und wir lieben unsere Mädchen über alles.
Allerdings macht es uns ziemlich traurig und ratlos, dass unsere Zwillinge anscheinend niemals zufrieden sind. Sie waren schon recht anstrengende Babys, die sehr viel geschrien haben und hingen extrem an mir (ich bin zuhause und mein Mann arbeitet sehr viel). Ich ging damals schon auf dem Zahnfleisch und überstand die Zeit eigentlich nur, weil mir meine Schwiegereltern öfters unter die Arme gegriffen haben. Aber da ich selbst eine nicht gerade schöne Kindheit hatte, habe ich mich schon immer bemüht, immer für sie da zu sein und viel Zeit mit ihnen zu verbringen.
Aber irgendwie haben wir immer das Gefühl, sie sind nie zufrieden. Wir lieben unsere Kinder, unternehmen recht viel mit ihnen (z.B. Zoobesuche, Kasperltheater, Ausflüge etc), lesen ihnen viel vor, versuchen ihnen Wünsche zu erfüllen (natürlich nicht alles, aber gelegentlich mal eine Kleinigkeit), haben ein offenes Haus für ihre kleinen Freunde etc. Aber sie scheinen sich nur selten über etwas zu freuen, nörgeln ständig und wenn sie etwas bekommen, kann man lange auf ein "Danke" warten. Und obwohl wir seit ihrer Geburt immer darauf geachtet haben, keine zu benachteiligen und sie immer gleich zu behandeln, scheint es meistens darum zu gehen, dass beide grosse Angst haben, gegenüber der anderen benachteiligt zu werden.
Ehrlich gesagt ist dieses Dauergenörgel und diese Dauerunzufriedenheit sehr frustrierend für uns. Damit Ihr mich nicht falsch versteht: wir erwarten keine Dankesovationen oder filmreife Freude-Szenen. Aber es wäre schön, wenn sie nicht ständig nörgeln würden (es ist wirklich so: sie nörgeln über alles mögliche) und öfters mal den Eindruck erwecken würden, dass sie halbwegs glücklich und zufrieden sind. Und es ist auch nicht so, dass wir sie verziehen würden: bei uns gibt es klare Regeln, an die sie sich halten müssen. Und wir sind konsequent (was auch sehr anstrengend ist...).
Wißt Ihr, was ich meine???! Wir sind einfach unsicher, ob unsere Mädchen glückliche Kinder sind - denn wie mein Mann gestern abends sagte: "Glückliche Kinder wirken doch auch glücklich, oder??" Machen wir irgendwas falsch?? Oder ist das in dem Alter bei allen Mädchen so?
Es wäre schön, wenn Ihr mir ein wenig von Euren Erfahrungen berichten könntet.
Vielen Dank im voraus und herzliche Grüße
Luckymaxl :-X
Bisherige Antworten

Eltern-Frust: unzufriedene, nörgelnde, zickige Zwillingsmädchen...

Hallo Luckymaxl,
ich kann Dir leider nicht direkt helfen - mein Pärchen ist 4,5 Jahre und abgesehen von gelegentlichen heftigen Zickereien meiner Tochter eigetnlich ganz ausgeglichen. Sie hat allerdings auch ständig die Sorge, dass sie von ihrem Bruder mit irgendetwas übervorteilt wird und alles muss immer sofort auf Gleichwertigkeit überprüft werden. Was der eine macht oder hat, muss die andere auch machen oder haben und ab und zu wiederholen sie sogar einen Satz, den der andere gerade gesagt hat-. Dennoch sind sie charakterlich sehr unterschiedlich, von daher hoffe ich das sich das gibt. Was mir bei Deinem Beitrag spontan einfiel: Kennst Du hier das Erziehgungsberatungsforum unter "Sprechstunden/ Kinderärzte/ Erziehungsprobleme"? Da würde ich die Frage mal stellen, Frau Kuhn Goldbecker ibt immer äußerst pragmatische und bodenständige Tipps und Antworten. Ich kann mir schon vorstellen, wir frustrierend das ist, immer nur Genörgel zu ernten. Vielleicht bekommst Du ja da einen guten Tipp - würde mich jedenfalls auch interessieren.
LG Luisa mit Maus und Mäuserich 4,5

Eltern-Frust: unzufriedene, nörgelnde, zickige Zwillingsmädchen...

Hallo,
du schreibst zwar zum Schluss, dass ihr die beiden nicht "verzieht" oder verwöhnt und auch konsequent seid.
Aber für mich klingt der Rest des Textes sehr danach, dass die Mädchen bei euch im Mittelpunkt stehen und ihr alles dafür tut, dass sie zufrieden sind.
Weißt du, manchmal ist das auch einfach zu viel des Guten. Kinder verlernen, sich selbst zu beschäftigen und dass eben nicht einfach alles hergeflogen kommt. Versucht doch mal, euch wieder eher auf eure eigenen Bedürfnisse zu beschränken und die Kinder mal mehr eigenständig agieren zu lassen. Und auch nicht auf jedes Gequengel und Gezicke eingehen, einfach mal ignorieren.
Falls du Lust hast, kannst du dir ja mal folgendes Buch antun: "Lieben, ermutigen, loslassen - Erziehen nach Montessori" von Heidi Maier-Hauser. Nicht von Montessori abschrecken lassen. Die Frau schreibt wirklich sehr gut und vor allem praxisnah. Da geht es nicht um irgendwelche Theorien, sondern sie beschreibt Situationen aus ihrem Alltag als Erzieherin. Mir hat es sehr geholfen, etwas Abstand zu gewinnen und die ein oder andere Situation mal zu überdenken. Ich habe auch dazu geneigt, meine Kinder immer zu bespielen, mich mit ihnen zu beschäftigen. Aber warum denn, wenn sie sich so schön selbst beschäftigen können?
Alles Gute für euch,
liebe Grüße,
Simone mit Jakob, Emely und Helen

Eltern-Frust: unzufriedene, nörgelnde, zickige Zwillingsmädchen...

Hallo :-)
ja..die Zeit kenne ich auch noch und es war waaaaaaaahnsinnig anstrengend.
Ich hatte immer das Gefühl ich strampel mir nen Wolf ab und ernte nur Geknatsche und nichts ist gut genug. Egal ob es ums Essen ging, um das Abholen vom Kindergarten, ein Spiel - was weiß ich. Es war FALSCH. Und selbst wenn man einen superschönen Tag hatte im Urlaub - alles war toll, dann gab es unter Garantie irgendeine Kleinigkeit und schwupps - waren schon wieder lange Gesichter da.
Mir ging es damals dann ziemlich ähnlich wie dir. Es hat mich belastet und ja - ich fing tatsächlich auch an, an mir zu zweifeln. WAS machten wir falsch?? Und ich war traurig, weil wir eben doch auch glückliche und zufriedene Kinder haben wollten..
Wie sind wir dann da rausgekommen.. Erstmal denke ich im Nachhinein, das es wohl einfach auch eine (Entwicklungs-)-Phase war. Hat vielleicht ein halbes Jahr ungefähr gedauert.
Zum anderen habe ich dann irgendwann andere Seiten aufgezogen. Ich war das Genörgele soooooooooooowas von satt.
Ich hab mir meine Kinder geschnappt und hab Klartext geredet. Hab gesagt das mir das Genörgele tierisch auf die Nerven geht und das es mich traurig macht und ich das gequengel nicht mehr dulde. Wer meint wieder bockig sein zu müssen und rumzuquaken der geht hoch in sein Zimmer (damals gabs bei Extremgebocke aber auch noch die Auszeit im Flur).
Ich hab deutliche Grenzen gesetzt - auch wen ich den leisesten Anflug merkte, das sie schon wieder anfangen rumzuquengeln dann sagte ich: Saraaaaaaaaaaah...hör auf!!!
Klar hat es gedauert, aber manchmal brauchten sie a.) Zeit für sich selbst um mit dem Kindergarten klarzukommen, der damals extrem stressig für sie war und b.) hatte ich den Eindruck das sie ihr Gequengel selbst gar nicht wirklich wahrgenommen haben.
Sie mußten lernen, das es noch andere Personen in unserem Haushalt außer sie gibt und das auch wir Gefühle haben und es uns eben traurig macht, wenn sie ständig rummotzen.
Auch wenn es nicht gewollt war und sicherlich pädagogisch auch nicht sonderlich professionell - einmal war ich tatsächlich soweit, das ich vor meinen Kindern geheult habe. Weil ich deprimiert war, wütend, traurig und sich einfach viel angestaut hatte und das Maß einfach voll. Ich hab richtig Klartext geredet und sie angeschnauzt das es mich ankotzt wie sie sich aufführen und das ich echt sauer und traurig bin.
Die Kinder haben es verstanden..... Ich würde sowas niemals bewußt einsetzen, aber es hat mir gezeigt, das wir Eltern auch mit unseren Kindern offen reden können über UNSERE Gefühle und sie verstehen es. Ich denke tatsächlich, das sie manchmal so in ihrem Fahrwasser drin sind, das sie es nicht mehr merken.
Heute - mit 6 1/2 haben wir sehr zufriedene und glückliche und ausgeglichene Kinder. Nicht nur das - was mir aufgefallen war, das sie sehr viel besser mit ihren Gefühlen umgehen können. Vor einem Jahr noch war es nicht denkbar das sie von sich aus gesagt hätten: Duuuuu Mama, ich hab dich lieb! Klar, sie haben auch gerne gekuschelt, aber das wars.
Heute sind sie offener geworden. Kommen von sich aus an, und flüstern mir ins ohr: Mami, ich hab dich so lieb wie die Welt groß ist. Oder sagen auch: Ich bin traurig WEIL...
Sie haben gelernt es zu benennnen und damit kann ich wesentlich besser umgehen, als ein undefinierbares rumgejaule. Da kann ich sie abholen, drauf eingehen und die Sache klären.
Also ich kann dir Mutmachen.....:-))
Lg Martina mit Sarah und Alina *06.03.03
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