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langes oder kurzes Protokoll?

Hallo an alle hier,
möchte mich erstmal vorstellen: bin seit geraumer Zeit stille Mitleserin, 39 Jahre alt und habe Anfang diesen Jahres (nach erster ICSI) einen Sohn bekommen :-)) Nun möchten mein Mann und ich möglichst schnell ein zweites Krümelchen hinterher haben, damit unser Sohnemann sich nicht allein mit uns vergnügen muss.
Meine Frage an euch ist nun diese: welche Behandlung wurde bei euch gemacht, oder genauer: macht ihr eine Downregulierung oder nicht? Bei meiner ersten ICSI wurde eine Downregulierung gemacht und ich fand die hormonelle Auswirkung stimmungstechnisch nicht ohne... welche Erfahrung habt ihr da gemacht?
Werde meine Frage auch noch im Reproforum starten - also nicht wundern, wenn ihr sie zweimal findet;-)
Vielen Dank für eure Meinung/Erfahrung und liebe Grüße -
Frederike
Bisherige Antworten

langes oder kurzes Protokoll?

Hallo Friederike,
also downregulieren musst Du wohl bei einer IVF/ICSI in jedem Fall, denn das bedeutet ja lediglich, dass der eigene Zyklus stillgelegt wird und ein quasi künstlicher Zyklus eingeleitet wird, in dem die Eier kontrolliert reifen und vor allem nicht unkontrolliert springen können. Also eine Voraussetzung für die IVF.
Es gibt nach dem Wissen aus meiner jahrelangen Repro-Erfahrung nur die Wahl zwischen langem Protokoll (mit der DR wird im Vorzyklus begonnen) oder kurzem Protokoll (DR findet gleichzeitig mit Stimulation statt, also parallel im selben Monat der IVF). Ich hatte bei meinem ersten (negativen) Durchgang ein langes Protokoll - mit dem Resultat, dass die Regel dann fast 3 Monate ausblieb und erst durch einen Pillenzyklus wiederkam. Bei den drei nachfolgenden Durchgängen haben die Ärzte dann mit kurzem Protokoll downreguliert. Es kommt also drauf an, wie Dein Körper auf die Regulierung anspricht (evtl. auch aufs Alter? Bin genauso alt wie Du). Da es bei Dir schon Erfahrungswerte gibt, würde ich die Ärzte drauf ansprechen. Ich fand das kurze Protokoll wesentlich angenehmer, da es einfach schneller ging und man nicht 2 Monate mit einer ICSI beschäftigt ist (abgesehen von der psychischen Belastung, dass die Regel dann ganz wegblieb und nur durch Pille wiederkam!).
Viel Erfolg
LG Luisa mit Twins

langes oder kurzes Protokoll?

Hallo Luisa,
habe mir eben mal dein Profil durchgelesen - das ist ja eine lange und letztendlich schöne Geschichte!
Bei mir klappte die erste ICSI ja gleich (allerdings haben wir vorher 3 mal erfolglos IUI versucht mit dem einzigen Ergebnis einer Zyste:-( Ich denke, dass wir wieder das lange Protokoll machen werden, da es sich einfach bewährt hat. Planst du auch noch ein weiteres Kind?
LG und nochmals Danke für die Infos -
Frederike

langes oder kurzes Protokoll?

Hallo Frederike,
ich würd auch bei dem Bewährten bleiben. Bei uns ist die Planung abgeschlossen. Im ersten Jahr der Zwillinge hatte ich noch einen geradezu schmerzhaften weiteren Kinderwunsch - hab mich selber für verrückt erklärt, denn der Anfang mit den beiden war wirklich sehr sehr stressig. Aber je älter die Mäuse werden und damit einfacher (sie sind jetzt 2,5 Jahre), umso mehr verblasst der Wunsch zum Glück. Denn vom Kopf her wollen wir nicht nochmal, nach unserer Geschichte sind wir glücklich über zwei gesunde Kinder und wollen das Schicksal nicht nochmal herausfordern.
LG Luisa und viel Glück!

langes oder kurzes Protokoll?

Hallo Frederike,
hab dass bei wunschkinder.net gefunden:
Unterdrücken des Eisprungs (Downregulation)
Bei den Behandlungen zur Reagenzglasbefruchtung ist ein Eisprung nicht erwünscht, da die Eizellen ja aus den Eibläschen gewonnen werden (Punktion). Man gibt daher zusätzlich ein weiteres Hormon, welches die Hormonproduktion der Hirnanhangsdrüse unterdrückt. Diese Maßnahme wird als ?Downregulation? bezeichnet. Bei der hierbei verwendeten Substanz handelt es sich um das Hormon des Zwischenhirns (Hypothalamus) GnRH. Nun ist auch bekannt, dass GnRH die Hirnanhangsdrüse stimuliert und ihre Funktion nicht unterdrückt. Wieso kommt es jetzt also bei der Gabe dieses Hormons (Enantone gyn depot-, Zoladex-, Decapeptyl depot-Spritze, Buserelin- /Suprecur- /Suprefact- /Synarela-Nasenspray, Enatone uno, Decapeptyl 0,1) zu einer Ausschaltung der Hypophysenfunktion?
Wirkweise der GnRH-Agonisten
Wie bereits in dem eben erwähnten Kapitel beschrieben, wird die Ausschüttung der Hypophysenhormone durch eine pulsartige Ausschüttung des GnRH gesteuert. Wenn GnRH nun nicht in dieser ?pulsierenden? Form gegeben wird, sondern kontinuierlich, dann werden die Hormone der Hirnanhangsdrüse noch ein letztes Mal ausgeschüttet und eine weitere Abgabe von LH und FSH in die Blutbahn unterbleibt, da die Pulsfrequenz aufgehoben ist und durch eine ?Dauerstimulation? ersetzt wird, die nicht natürlich ist und dadurch die Funktion der Hirnanhangsdrüse ?lahmlegt?.
Wirkweise der GnRH-Antagonisten
Eine weitere Form der Downregulation ist vergleichsweise neu. Hierbei kommen Medikamente zu Einsatz, die genau gegenteilig wie das GnRH wirken (Antagonisten). Diese Substanzen wirken also nicht durch den ?Trick? mit den fehlenden Pulsen, sondern bewirken an der Hirnanhangsdrüse tatsächlich das genaue Gegenteil des GnRH und blockieren die Funktion der Hirnanhangsdrüse sofort. Mehr dazu in unserem Artikel zum ?Antagonisten-Protokoll?.
Man kann sie daher im Verlauf der Stimulation mit FSH oder hMG geben, wenn die Follikel so groß sind, daß ein Eisprung droht. Dies macht die Vorbereitung auf eine IVF wesentlich einfacher und wird wahrscheinlich der Weg der Zukunft sein, da lange Vorbereitungszyklen wegfallen, die Nebenwirkungen geringer sind und die Funktion der Eierstöcke nicht so nachhaltig supprimiert wird wie bei den Depotpräparaten. Mittlerweile sind zwei dieser Medikamente auf dem Markt (Orgalutran und Cetrotide)
Dosierung
Üblicherweise wird mit einer solchen ?Downregulation? mit GnRH-Agonisten in der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung begonnen (ca. 18.-22. Zyklustag). Ab diesem Tag wird dann mit einer Depotspritze (die Wirkung hält mehr als 4 Wochen an), einer täglichen Gabe eines Nasensprays oder täglichen kurzwirksamen Spritzen der natürliche Rhythmus der GnRH-Ausschüttung unterbrochen und damit die Funktion der Hirnanhangsdrüse unterdrückt. Die eigentlich Stimulation folgt dann erst nach der Blutung (=langes Protokoll). Beim sogenannten ?Short?- und ?Ultrashort?-Protokoll wird mit einer täglichen Gabe im Stimulationszyklus begonnen. Detailliertere Informationen finden Sie im Kapitel ?Protokolle?.
Kontrolle
Beim langen Protokoll (nach wie vor das am häufigsten verwendete) wird nach 14 Tagen oder nach Eintritt der Blutung die Wirkung des Medikaments mit einer Kontrolle des Östradiol-, LH- und FSH-Wertes überprüft. Wenn diese Werte sehr niedrig sind, dann ist der gewünschte Effekt erreicht (?Downregulation?) und die eigentliche Stimulation kann beginnen. Es mag erstaunen, daß nach Auschaltung der Hirnanhangsdrüse noch eine Blutung auftritt, wo doch die stimulierende Wirkung der Hypophyse nun fehlt. Das erklärt sich dadurch, daß zum Zeitpunkt des Beginns der Downregulation die Schleimhaut der Gebärmutter bereits hoch aufgebaut ist und auch ohne weitere hormonelle Signale zunächst abbluten muss.
An dem Vorgehen bei der Überwachung des Zyklus ändert sich nichts im Vergleich zur hormonellen Stimulation ohne eine Downregulation. Wenn die gewünschte Follikelzahl und -größe erreicht wurde, dann muß der Eisprung, wenn gewünscht, mit hCG ausgelöst werden, da die Hirnanhangsdrüse der Frau nach der Downregulation dazu ja nicht mehr selbständig in der Lage ist.
Nebenwirkungen/Nachteile
Die Nebenwirkungen der GnRH-analogen Therapie entsprechen denen der Wechseljahre: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Kreislaufstörungen, gelegentlich Depressionen und Libidoverlust. Bei lange andauernder Gabe (die bei der hormonellen Vorbehandlung zur Kinderwunschbehadlung jedoch nur selten durchgeführt wird) kann es zum Verlust von Knochensubstanz kommen (Osteoporose)
Außerdem ist die Reaktion der Eierstöcke auf die hormonelle Stimulation meist stärker (bei Frauen mit guter Ovarfunktion) und dadurch auch die Gefahr eines Überstimulationssyndroms größer. Bei Frauen mit schlechter Ovarfunktion (low responder) kann es passieren, daß die Eierstocksfunktion so stark unterdrückt wird, daß eine ausreichende Anzahl von Eizellen nicht mehr stimuliert werden kann.
Die Stimulation der Gelbkörper nach Punktion oder ausgelöstem Eisprung ist durch die Downregulation eingeschränkt, weshalb in der zweiten Zyklushälfte zusätzlich Gelbkörperhormone (Progesteron) gegeben werden müssen oder hCG-Spritzen, damit ausreichend Progesteron gebildet wird.

langes oder kurzes Protokoll?

Hallo Lilli,
da hast du dir aber echt Mühe gemacht, das ist echt nett von dir!
Die rein mechanischen bzw. medizinischen Hintergründer einer DR kenne ich im groben, ich wollte aber gerne wissen, wie hier die Erfahrungswerte im Forum sind. Ich denke, wir werden wieder ein langes Protokoll machen lassen, da wir gleich bei der ersten ICSI damit Erfolg hatten.
Welche Erfahrungen hast du denn gemacht? In jedem Fall mit positiven Ausgang, nehme ich an. Da du ja hier in dem Forum schreibst;-)
LG und dir weiterhin alles Gute - Frederike

langes oder kurzes Protokoll?

Hallo Frederike!

Ich hatte ein langes Protokoll und fand die Auswirkungen stimmungstechnisch auch nicht ohne. Ausserdem war ich schwer überstimuliert. Ob das bei einem kurzen Protokoll anders wäre - keine Ahnung. Ich werde keine Icsi- Behandlung mehr machen lassen, dafür waren die Erfahrungen zu heftig.

Dir viel, viel Glück fürs 2. Baby :o)

Lg, Anja mit Kampfzwergin 27+1

langes oder kurzes Protokoll?

HAllo Anja,
eine Überstimulation hatte ich nicht und deshalb werde ich das Risiko nochmal eingehen. Die Stimmungsscwankungen muss ich (oder mein Mann:-) dann eben in Kauf nehmen.
Wie scheint, warst du aber erfolgreich mit der ICSI, oder? Dann hat es sich doch in jedem FAll gelohnt.
Ich wünsche dir und deiner süssen Kampfzwergin alles Gute für die restliche SS!
LG - Frederike
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