Hallo liebe Mädels,
ich habe gerade ein bisschen Zeit (klingt irre, aber habe ich echt) und wollte berichten...
Zuerst einmal: es ist unglaublich, was wir für ein Baby bekommen haben. Total pflegeleicht, trinkt super, ist nur lieb, weinen tun wir nie, wenn wir essen wollen, dann wird geschmatzt und wenn etwas in die Hose geht, dann wird herumgebrockelt, ansonsten ist sie -wenn sie wach ist- einfach nur neugierig und schaut mit ihren rießigen Augen durch die Welt.
Sie schläft praktisch seit der ersten Nacht durch (8 Stunden), allerdings findet das die Hebamme nicht so ideal, d.h. nach 4 Stunden wecke ich sie, wir wickeln und kuscheln und schlafen dann beide beim Stillen ein.
Babybett ist zwar angebaut an meiner Seite, dient aber mehr zur Ablage, ich kann sie einfach nicht weglegen... Maus schläft entweder auf meinem Bauch oder direkt neben mir, mit Nase an meiner Brust. Natürlich ist die ganze Familie hin und weg, und der Papa hat eine neue Nr.1 in seinem Leben... bisher war das ja ich ;-)
Nachdem wir nur 2 Tage abgenommen haben, legt sie nun schon wieder ordentlich zu, und Stillen klappt, als hätten wir beide nie etwas anderes gemacht.
Überhaupt... wir werden jeden Tag von der Hebi gelobt, wie ruhig und harmonisch das ist.
So... woran liegt es? Keine Ahnung, ich habe aber die ambulante Geburt im Verdacht.
Wir mußten am So wegen Blasenriss in KH (hatte ordentlich Blut verloren, mir aber keine Sorgen gemacht, weil sie geturnt hat), sind da sehr entspannt angekommen, da aber der Fruchtwassertest positiv war, und zudem dann die AB gesperrt wurde wegen Eisregens, sind wir auf die Wochenbettstation verlegt worden. Das war trotz Familienzimmers einfach furchtbar. Ich habe auf Mo kein Auge zugemacht, entweder es hat ein Baby gebrüllt, oder eine Mutter einen Wecker gestellt, oder die Schwester kam rein um zu schauen ob wir noch leben, oder vor der Tür haben die Schwestern auf dem Flur Diskussionen geführt... und die Betten waren auch grauslich!
Nachdem die Wehen dann nicht freiwillig kamen, mußte ich einleiten lassen, super, war ich ja kein Fan von. Ich habe dann am Montag 4x eine Tablette geschluckt, ohne dass ich gemerkt hätte, dass das etwas bringt. Und dann die Aussicht darauf, dass das Einleiten ca. 4-5Tage dauern kann... ahhhh. Am Nachmittag hat die Hebamme mich gefragt, ob ich noch etwas homöopathisches machen will, also Nelkentampon rein, Wehentee und Bauchmassagen gemacht.
Um 22 Uhr sind wir ins Bett, 50min später wurde ich wach, hatte zwei leichte Wehen und mußte dann sowieso um 23.30 nochmal in den Kreissaal zur Kontrolle. Schatz hat weitergeschlafen. Bis ich im Kreissaal ankam (das waren ca. 150m...) hatte ich alle 3min Wehen, von jetzt auf gleich. Schatz kam also rüber, Mumu war 2cm offen und wir durften uns ausleben. Wir sind dann 2 Stunden lang auf dem Flur spazieren gewesen, und haben Witze gerissen, so lange bis es so weh tat, dass ich nur noch über jeden 2. lachen konnte.
Da waren wir dann bei 3cm... Ich fand das Tempo etwas langsam ;-) Dann durfte ich in die Wanne zum Entspannen, war echt toll, nach 15min hat es aber echt geknallt und ein Tsunami ging durch die Geburtswanne und die Fruchtblase hat sich tatsächlich verabschiedet. So laut, dass mein Mann total erschrocken ist.
Tjaaaaa, und dann ging es los. Um es kurz zu machen: es tat weh, aber die gute Nachricht: man kann es überleben. Meine ganzen guten Vorsätze mußte ich über Bord werfen und habe nach Kaiserschnitt und PDA gebrüllt, nachdem die Akupunktur nur eine Stunde lang etwas Erleichterung gebracht hat. Irgendwann konnte ich nicht mehr, dann bekam ich ein leichtes Schmerzmittel in die Vene, das waren die besten Drogen der Welt. Tja, dann lag ich da und mein Mann meinte "kann man den Mumu aufatmen?"... Keine Ahnung ich habe es probiert.
So meine Damen, dann kam der Knaller: jaaaa, das geht;-) Ich habe meinen Mann angewiesen dafür zu sorgen, dass der Anästhesist kommt, bevor das Buscopan ausläuft, vorher wurde ich aber untersucht und... der Mumu war komplett offen (in 2 Stunden von 3cm auf offen scheint echt ein Rekord zu sein). Ich habe es gerade noch so vom Wehenzimmer in den Kreissaal geschafft bevor die Presswehen kamen. Schatz meinte kurz vorher noch "es schneit, jetzt kommt sie gleich"
Witzig fand ich, dass der Teil, vor dem ich Respekt hatte, echt toll war. Presswehen sind super, ich wußte ja, das dauert max. 20min, dann ist sie da, und das hat dann auch nicht mehr weh getan. Und als sie da war... das war einfach unglaublich. Ich habe sie gleich auf den Bauch bekommen, hysterisch geheult und Mausi hat uns einfach nur ganz lange mit großen Augen betrachtet... und dann nach 30min angefangen zu schmatzen und zu suchen. Irgendwie habe ich wohl noch die Plazenta rausbefördert und wurde genäht (ich habe einen 1cm langen Dammschnitt, total harmlos und obwohl ich die Schere gesehen habe, hat es nicht wehgetan. Aber bei 37cm Kopfumfang... die Hebi hat sich tausendmal entschuldigt, aber ich habe selbst gemerkt, dass der Kopf so nicht rausgepasst hat). Maus hat dann eine geschlagene Stunde getrunken, ...
Nach 2 Stunden bin ich dann aufgestanden, aufs Klo und habe Frühstück bekommen (total irre), Schatz ist mit der Maus zum Kinderarzt zur U1, danach habe ich darauf bestanden, dass die beiden Kuscheln. Nach 3 Stunden wurden wir wegen guter Führung nach Hause entlassen und seitdem...
Ich bin überzeugt, dass das alles so toll läuft, weil wir gleich heim sind. Dort haben wir uns ausgeruht, und lagen samt Hund im Bett, haben gekuschelt, gestillt, gelacht, geweint... Abends kam unsere Familie und wir haben die Prinzessin mit Champagner begrüßt.
Ich bin total mobil, kann alles machen (meine Mutter ärgert sich total, weil ich am 2. Tag eine Maschine Wäsche gewaschen habe, als Papa und Tochter schliefen). Nachdem ich unter Wehen angedroht habe, weitere Kinder nur per Kaiserschnitt zu gebären, stand ich am Mittwoch unter der Dusche und dachte "na, wenn ich die eine rausbekommen habe, dann schaffe ich das wieder"... wobei mir schon klar ist, dass der Punkt käme, wo ich es bereuen würde- werde.
Babyblues hat mich auch verschont, heulen muss ich zwar jede Nacht, aber einfach, weil mich immer schübeweise das Glück überrollt. Wir können das alles noch garnicht fassen.
Interessant war, dass Kinderarzt und Gyn mich dabehalten wollten, während alle Hebammen der Klinik uns Daumen hoch gegeben haben und geflüstert haben "auf jeden Fall heim, das ist viiiiiieeeel besser". Stimmt auch. Unsere Eltern sind toll, die kommen jeweils einmal am Tag zum Knuddeln vorbei, und wechseln sich mittags mit Essenslieferungen ab, damit Papa nicht einkaufen, kochen und abwaschen muss. Der Service sollte zwar 2 Wochen aufrecht erhalten werden, aber mein Mann übernimmt am Montag, das klappt schon.
Also Mädels, das Leben ist echt schön, und wer sich traut: ich kann es echt nur empfehlen, schnell aus dem KH zu verschwinden, da kann man sich so schön und in aller Ruhe kennenlernen.
Wir grüßen euch ganz herzlich,
Sybi und Turnprinzessin, die gerade beim Papa in der Manduca sitzt und mit ihm "arbeitet"