Hallo Ihr Lieben,
zugegeben: 75km pro Autostrecke sind langweilig für ein Kleinkind. Da nutzt es nichts, dass die ganze A57 eine Baustelle ist und meinem begeisterten Sohn einen Bagger nach dem anderen präsentiert. Der vehementen Aufforderung, eine Vollbremsung zu machen, auszusteigen und die Bagger genauer unter die Lupe zu nehmen, komme ich nicht nach. Also höre ich Geheul und Geschrei auf den billigen Plätzen.
In Ermangelung eines Alternativplans zur Ruhigstellung beginne ich zu singen. Lauthals und ein Kinderlied nach dem anderen. Das Geschrei weicht andächtigem Lauschen. Denke ich zumindest, da ich mich nicht umdrehen kann, um nachzusehen. Jedenfalls ist es still. Ich singe also weiter. Den ?Katzentatzentanz? mit vielen selbst erdichteten Strophen, das ?Sandmännchen?, ?Au Claire de la Lune?? Es beginnt, mir Spaß zu machen. ?Der Kuckuck und der Esel?, ?Alle meine Entchen?, ?Guter Mond, Du gehst so stille?. In der hinteren Region meines Autos ist es nach wie vor still. Nach Erschöpfung meines Kinderliederrepertoires beginne ich mit der Darbietung einiger harmloserer Ärzte-Songs, die mir gerade in den Sinn kommen, um anschließend wieder ein paar Wiederholungen bereits gesungener Kinderlieder zu geben.
Irgendwann erreicht ein dünnes, aber leicht genervtes Stimmchen mein Ohr. Es kommt von hinten, und es sagt:
?Mama aus!?
Auf weitere Sangeskonzerte wird allseitig verzichtet?
Ganz liebe Grüße
Lena, die sich schon eine Menge Wahrheiten von ihrem Sohn an den Kopf werfen lassen muss, aber darüber sehr lachen musste