Hallo Juhindra,
erstmal herzlichen Glückwunsch!
Ich finde auch, das die Entstehung der SS nicht jeden was angeht. Und es ist, finde ich, auch ziemlich daneben, einfach so zu fragen, ob es eine künstliche Befruchtung war (es sei denn, ihr seid gut befreundet). Ich frag doch auch nicht nach dem Zeugungsakt! Ich finde, das ist ein sehr persönliches Thema, und auch im Namen meiner Kinder möchte ich das nicht jedem auf die Nase binden.
Wir sind damals einen sehr schweren Weg gegangen, und haben es nur sehr weinigen erzählt - und auch das erst beim 2-3 Durchgang. Unsere Eltern und Geschwister wussten Bescheid und die allerengsten Freunde. Meine Schwester war total getroffen (fast beleidigt) dass ich ihr erst so spät davon erzählt habe, sie nimmt es mir heute noch übel. Aber es hätte mich unter zusätzlichen Druck gesetzt, wenn mehr Leute davon gewußt hätten. Alle anderen haben sehr gut reagiert und hatten auch Verständnis dafür, dass wir es nicht jedem, und auch nicht früher, erzählt haben.
Ich würde es jetzt Deiner Mutter erzählen, sie wird es schon vestehen, dass du es vorher nicht sagen konntest.
Und ich finde nach wie vor, das geht nicht jeden was an! Nicht aus Scham (gibt ja nichts, wofür man sich schämen müsste), sondern weil ich mich einfach nicht noch mit völlig unqualifizierten Kommentare (Stichwort "Retortenbaby") beschäftigen will. der Weg war schwer genug.
Ich merke heute sehr schnell, ob jemand mit diesem Thema zu tun hat und betroffen ist. Dann erzähle ich auch von mir. Denn Verständnis von Betroffenen finde ich sehr wichtig, nur Betroffene können wirklich ermessen, was man durchmacht, wenn man in kiWubehandlung ist.
LG Luisa mit Twins

Hallo Luisa,
ich versteh gar nicht, wieso Deine Schwester getroffen war, dass ihr es nicht vorher erzählt habt. Aber vermutlich ist es so wie Du schreibst, dass Außenstehende gar nicht ermessen können, was man durchmacht.
Meine Eltern wissen es jetzt auch. Meine Mutter sagte "ach so, ja gut". Aber was soll man auch sagen. Keine Ahnung, was sie denken. Ist eine komische Situation.
LG Juhindra

Liebe Juhindra,
das freut mich ehrlich, so gute Nachrichten von Dir zu lesen. Da ist das "blöde Gefühl", dass die für Dich in der KiWu-Praxis zur Zeit keine Verwendung mehr haben, doch auch gleich wieder weg, oder? ;-)
Ich bin übrigens noch nicht offiziell entlassen worden. Mein KiWu-Doc ist noch bis Ende kommender Woche im Urlaub und weiß daher noch gar nichts von seinem (?), in jedem Fall aber meinem Glück. Er wird davon wohl erst in der übernächsten Woche erfahren. Dann hab' ich meinen nächsten Gyn-Termin, und meine FÄ wird ihm dann einen - hoffentlich positiven! - Arztbrief schreiben. Ich werde daher wohl auf den förmlichen, persönlichen Rausschmiss verzichten müssen.
Ich finde auch, ob und wie ein Kind entsteht, geht per se niemanden etwas an. Es liegt ganz an Euch, wen Ihr inwieweit darüber in Kenntnis setzen wollt. Bei mir weiß ohnehin nur der engste Familienkreis Bescheid, dass ich mehrere FG hatte und jetzt in KiWu-Behandlung bin. Mit meinen Schwiegereltern habe ich echtes Glück gehabt. Anders als viele von Euch hier, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie wirklich mit uns mitleiden und echtes Verständnis aufbringen.
Dass Teile unserer Familie Bescheid wissen, bedeutet aber nicht, dass sie ständig auf dem aktuellen Stand sind. Wir reden nur dann darüber, wenn wir (heißt: ich; mein Mann redet nicht darüber) das Thema von uns aus ansprechen. Ich hatte mir das von Beginn an so ausgebeten und bin damit auf vollstes Verständnis gestoßen. Nichts hätte mich mehr genervt, als zu wissen, dass da x Leute wissen, wann der Transfer stattfindet oder wann mein SST ist.
Übrigens weiß außer Euch in den Foren noch niemand (klar, Männe schon *g*), dass es überhaupt geklappt hat. Im Moment habe ich auch gar nicht das Bedürfnis, es jemandem mitzuteilen. Es ist einfach gut so, wie es ist, und enn alles weiter gut läuft, habe ich ja noch lange genug Zeit, allen zu erzählen, dass ich schwanger bin.
Wie "es" passiert ist, werde ich vermutlich nicht allzu vielen auf die Nase binden. Ich weiß nicht, ob ich es als Kind selbst gut gefunden hätte, wenn "alle Welt" weiß, dass meine Eltern mich mit Hilfe eines Arztes im Reagenzglas haben zeugen lassen - was natürlich nicht der Fall war, weil es diese Möglichkeit damals noch gar nicht gegeben hat. Ich meine nur: Ich erwarte ein Kind, und dieses Kind ist genauso normal wie jedes andere auch. Dass die allerersten 48 Stunden (oder so um den Dreh) seines Lebens anders verliefen als die der meisten Menschenkinder, kann ich nicht ändern, aber es ist kein Wesensmerkmal dieses Kindes.
Ich weiß nicht, ob jetzt klar ist, was ich eigentlich sagen wollte. *g* Vermutlich nicht so wirklich. In jedem Fall betrachte ich den Zeugungsakt als mein Privatvergnügen, ob mit Punktion, ICSI, Transfer usw. oder eben nicht.
Ich bin gespannt, wie Du Dich entscheidest und wem Du etwas sagst. Übrigens finde ich nicht, dass Du "verpflichtet" bist (oder Dich so fühlen solltest), es den Eltern und oder Schwiegereltern zu sagen. Wenn die Basis dafür da ist und Du es WILLST, ist es sicher nicht verkehrt. Aber nur deshalb, weil sie Oma und Opa werden, haben sie nicht das natürliche Recht, zu erfahren, WIE Euer Kind entstanden ist, und Ihr seid ihnen da keine Rechenschaft schuldig.
Liebe Grüße und weiterhin alles Gute!
chocolate-cookie
P.S.: Ohne Dir zu nahe treten zu wollen (Du kannst ja sowieso nichts dafür): Was sind das für Menschen, die sich nicht darüber freuen können, dass ihr Kind / Schwiegerkind ein zweites Kind erwartet?

Hallo chocolate-cookie,
meinen Eltern habe ich es jetzt gesagt, aber meinen Schwiegereltern werde ich es nicht sagen. Übrigens habe ich oben geschrieben, wieso sie sich nicht so freuen.
Tja, Du wirst wohl nicht gerne rausgeschmissen, was? Ich eigentlich auch nicht, aber dieses Mal habe ich mich gefreut!
LG Juhindra