Hallo Zusammen,
ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, an dem ich verzweifel und ich mich mit Menschen verbinden möchte, die verstehen können, wie es mir geht. Aber mal von vorne:
Ich bin 35 Jahre alt und weiß noch, wann die berühmt berüchtigte biologische Uhr zu ticken begann. Da war ich 26, wollte aber noch kein Kind. Damals hatte ich schon einen recht unregelmäßigen Zyklus. Das störte mich aber nicht. Eigentlich fand ich das sehr praktisch. Auch die SD-Unterfunktion wurde höchstens als "latent" abgetan und nicht weiter behandelt.
Heute ist es so, dass ich SD-Hormone zur Regulation nehme und auch mein PCO wegen des Kinderwunsches behandelt wird. Dazu nehme ich 2 x 500mg Metformin und von ZT 5 - 9 zwei Tabletten Clomifen. In Kürze startet der dritte Clomifen-Zyklus.
Dank Metformin hab ich auch wieder einen regelmäßigen Zyklus von 31 -32 Tagen. Nur der ES lässt auf sich warten. Es will sich einfach kein Leitfollikel bilden. Das Blutergebnis vom aktuellen Zyklus steht aber noch aus.
Mein größtes "Problem" ist mein Freund. Ich weiß gar nicht, wie ich diesbezüglich mit ihm umgehen soll. Anfangs hatten wir viel Sex, aber auf einmal kam die totale Flaute. Schon nach ein paar Monaten. Ich vermute, er war in einer depressiven Phase. Er ist da aber ein echtes Klischeemodell. Reden ist nicht seins. Also kann ich nur Rückschlüsse aus seinem Verhalten treffen und an seinen Reaktionen sah ich, dass ich oft recht hatte mit diesen Rückschlüssen. Nun ja, jedenfalls hatten wir in der Zeit fast 1,5 Jahre keinen Sex! Ich kann euch gar nicht sagen, wie ungewollt und asexuell mich fühlte! Das Thema Nachwuchs war auch erstmal vom Tisch - dabei war er noch bevor wir überhaupt zusammen waren Feuer und Flamme und wollte schnellstmöglich Vater werden. Das musste ich erstmal irgendwie verarbeiten..
Nach dieser Zeit hatten wir etwa alle 14 Tage wieder Sex. Ist ja schon mal ein Fortschritt, wenn auch lange nicht das ursprüngliche Niveau. Er schiebt als Grund wahlweise Rücken-, Fuß-, sonstige Schmerzen vor. Auf Drängen von mir hat er manchmal auch einfach keine Lust und es fehlt ihm auch nicht.
Inzwischen hat er sich aber wieder deutlich FÜR ein Kind entschieden. Er versichert mir auch immer wieder, dass sich daran nichts geändert hat. Aber so richtig was tun kann/will er scheinbar nicht. Jetzt waren wieder 2 Monate Flaute, obwohl ich schon mit Tabletten meinen Zyklus zu regulieren versuche. Er spürt zu viel Druck, sagt er. Auch wenn ich nix konkretes sage, vermittel ich ihm das. So ganz genau kann er es auch nicht benennen, aber so ist es wohl. Sagt er. Ich hab dann vor 2 oder 3 Wochen maximal entspannt, locker, witzig verpackt nach Sex nach Termin gefragt. Ja. Da ist wieder der Druck und das will er nicht. Ich verstehe das ja, ist für mich ja auch komisch. Aber von nix kommt auch nix. Und meinen Druck trage ich alleine. Sein Spermiogram war super - nur bei mir funktionierts nicht, wie es soll. Heute ist echt ein schlechter Tag und ich weiß einfach nicht weiter. Er tut das auch gerne mit "Ach was, das schaffen wir schon" oder "Ach was, so alt bist du doch noch gar nicht, du hast noch voll viel Zeit" ab. Ich weiß im Moment nicht, ob unsere Beziehung das aushält. Ob ich das aushalte.
Ich versuche jetzt mal zu schlafen und nicht ewig nachzudenken. Tut ja schon gut, dass nur mal zu schreiben mit der Hoffnung, dass es hier Jemanden gibt, der mehr oder weniger ähnliches durchlebt hat.
Sorry, dass es so ein Roman geworden ist. Wollte mich eigentlich kurz fassen°
Gruß
Mufflon