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Habe PCO "besiegt" - meine Geschichte (Achtung lang)

An alle, die diese Diagnose erhalten haben und jetzt verwirrt sämliche Informationen sammeln, was man tun kann oder sollte oder aber auch nicht...... Ich wollte euch meine Geschichte mit der Diagnose erzählen, vielleicht ist für den ein oder anderen eine Anregung dabei.

Ich muss dazu sagen, dass ich meines Erachtens eine "leichte" Form der PCO erwischt habe, oder ich hatte einfach nur Glück es so früh zu erfahren, dass es noch nicht so schlimm war, wie es hätte werden können.

Es begann alles - naja - eigentlich mit "nicht"-einsetzen der Periode als Jugendliche. Bis dahin war ich spindeldürr, aber ich bekam einfach meine Tage nicht. Irgendwann mit ca. 14 1/2 Jahren gabs mal Schmierblutungen, aber nix richtiges eben, ihr kennt das vermutlich. Der Frauenarzt verordnete die Pille, die, die auch gegen die heftige Akne hilft. Hurra, jetzt bekam ich richtige Blutungen - mann war ich ein Dummkopf damals. Abbruchblutungen haben nichts mit der reellen Hormonlage im Körper zu tun, aber man verläßt sich ja auf den Arzt.

Irgendwann mit 22 wollte ich keine Pille mehr nehmen und ließ mir eine Kupferspirale einsetzen. Ergebnis (wie überraschend): Keine Zyklen, wochenlange Schmierblutungen. Ich hatte immer noch böse Akne, inzwischen so einige Kilo mehr auf der Waage, einen Riesenbusen. Probleme mit Haar und Nägel.

Eine neue FÄ entfernte die (sowieso falsch gesetzte) Spirale und machte einen Hormontest. Ergebnis PCO mit 22 Jahren.

Inzwischen hatte ich das Internet für mich entdeckt und begann meine Suche nach Hilfe im Netz. Ich fand eine wirklich gute Gruppe und entdeckte, dass noch kaum ein Arzt überhaupt etwas von PCO gehört hatte. Nach vielen Info´s entschied ich mich für einen richtigen Check beim Endokrinologen und einem Insulinresistenz-Test. Ergebnis PCO wurde bestätigt und eine IR lag auch vor.

Damals wurde der IR der Kampf angesagt und somit wurde schon die Weiche gestellt, dass ich auf Zucker und Weißmehl weitmöglichst verzichte. Ich weiß nicht wie es aktuell ist, aber damals war Atkins und sämtliche Eiweiß-Diäten gegen die IR sehr in. Kam mir zugute, ich liebe Fleisch und gekochtes Gemüse war auch lecker. Auch Metformin habe ich dann genommen. Und obwohl ich noch sehr jung war und mein Freund und ich ich erst unsere Wohnung ausbauten, entschieden wir uns, zu versuchen, schwanger zu werden und ich fing nach 3 Monaten Pille mit dem Tempi-messen an.

Bereits im 3. Zyklus wurde ich schwanger. Met habe ich noch bis ca. 12. SSW weitergenommen, außerdem ASS, Folio (ohne Jod) und einen Vitamin B-Komplex, vielleicht noch mehr.

Was soll ich heute, 10 Jahre später sagen? Ich würde es nie wieder so machen. Mein Großer, mein Wunschkind, mein Schatz, ist zwar nicht direkt dumm, aber so richtig aufgeweckt wie Gleichaltrige war er nie. Immer recht ruhig, in sich gekehrt und vorsichtig, mit allem etwas später dran. In der Schule kommt er gerade so mit, sollte vor einem Jahr sogar auf die Förderschule wechseln. Erst nach einer Schwermetall-Ausleitung und einigen Fördermaßnahmen ist er jetzt im Mittelfeld und schreibt (ohne lernen, das haßt er) 2er und 4er.

Nach der SS (immer noch sehr vorsichtig mit Zucker und Weißmehl) wurde nochmal die IR getestet: Sie war WEG!

Mein Zweiter wurde im 3. Zyklus nach Nuvaring gezeugt, allerdings war da der ES schon am 30. ZT und die FÄ sah da schon wieder die typischen Perlenschnüre im US. Damals habe ich schon auf Met und so weiter verzichtet, ich glaube aber, ich hatte wieder Folio genommen. Anton ist viel aufgeweckter aus sein großer Bruder und tut sich viel leichter in der Schule oder im Sozialverhalten.

Nach dieser SS habe ich wieder mit Nuvaring verhütet, der ist recht paktisch zu handhaben. Allerdings hat sich mein Leben seither sehr verhändert. Ich kürze hier ab, was und wie ich dazu gekommen bin, aber inzwischen bin ich Mobilfunk-Gegner, Impf-Gegner, absoluter Verfechter von gentechnikfreien Lebensmittel und der wohl größte Schritt - 95 %tiger Rohköstler mit Hang zum veganem.

Und hier ist für mich DER Knackpunkt, wie ich meines Erachtens PCO besiegt habe: Die Ernährung.

Schon einige Jahre sind wir Vollwertler nach Dr. Bruker, das beinhaltet, dass man Zucker und Weißmehl vermeidet, Honig und natürliche Süßungsmittel, sowie frisch gemahlenes Korn verwendet. Tierisches Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Milch u.s.w. gibt es nur wenig. Ich backe mein eigenes Vollkornbrot, zum Frühstück bekommen die Kinder Butter und eigenen Honig drauf.

Ich selber bin dann vor über einem Jahr (noch vor absetzen des Nuvarings) noch einen Schritt weitergegangen. Ich esse roh. Grüne Smoothies, Salate, Gemüsenplatten, rohveganes Eis und Schokopudding, sowie selbstgemachte Schokolade sind bei mir nicht mehr weg zu denken. Und plötzlich änderte sich alles.

Plötzlich war die Akne, die mich 15 Jahre lang gequält hat, fort. Meine Haare sind dichter, die Nägel brauchen nicht mehr gefeilt zu werden um schön fest zu sein, ich bin fitter, mein Gewicht (teils 88 kg bei 180 cm Größe) reduziert sich langsam UND ich habe regelmäßige Zyklen.

Seit 1 Jahr verhüten wir mittels der Temperaturmessmethode, ich wollte einfach das ganze Hormonzeug nicht mehr, das Libido und Weiblichkeit so sehr beschränkt. Und ich habe regelmäßige Zyklen, was ich seit meiner Jugend NICHT hatte.

Auch viele andere Krankheiten und Problem unserer Zivilisation scheinen sich mit der Rohkost kurieren zu lassen. Ich kenne inzwischen sympthomfreie Asthmatiker, Allergiker und sogar MSler, auch Hautleiden wie z. B. Schuppenflechte verschwinden.

Ich kann euch nicht sagen, was ihr machen sollt, dafür hat jeder eine zu individuelle Leidensgeschichte. Aber ich kann euch ans Herz legen, euch mit der Ernährung zu befassen. Sie ist unser Treibstoff, sie bringt das in den Körper, was er braucht, um zu leben, zu funktionieren und sich selbt zu reparieren. Und dabei ist es ganz besonders von Bedeutung, dass wir LEBENSmittel und nicht nur degenerierte, tote Nahrungsmittel zu uns zu nehmen.

Wer es bis hier geschafft hat: Danke fürs zuhören! Und euch allen wünsche ich von Herzen, dass eure sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen. O:-)

Bisherige Antworten

Re: Habe PCO "besiegt" - meine Geschichte (Achtung lang)

Hallo Jojo

erstmal Glückwunsch das du PCO hinter dir lassen könntest.

Super das du die IR in den Griff bekommen hast.

Aber sag mal  deine Feststellung zu deinem grösseren Wunschkind, worauf basieren die genau.

Zitat

Was soll ich heute, 10 Jahre später sagen? Ich würde es nie wieder so machen. Mein Großer, mein Wunschkind, mein Schatz, ist zwar nicht direkt dumm, aber so richtig aufgeweckt wie Gleichaltrige war er nie. Immer recht ruhig, in sich gekehrt und vorsichtig, mit allem etwas später dran. In der Schule kommt er gerade so mit, sollte vor einem Jahr sogar auf die Förderschule wechseln. Erst nach einer Schwermetall-Ausleitung und einigen Fördermaßnahmen ist er jetzt im Mittelfeld und schreibt (ohne lernen, das haßt er) 2er und 4er.

Gibt es da wissenschaftliche Fakten?

Kann es nicht sein das dein Kind einfach nur ganz normal ist.

Es gab und gibt halt immer Unterschiede bei Kindern auch bei Geschwistern.

Erlich gesagt machst du mir damit angst. Auch ich werde mit Metformin behandelt. 

Freu mich auf eine Antwort.

 

Re: Habe PCO "besiegt" - meine Geschichte (Achtung lang)

Hallo chasiel!

Ich möchte dir natürlich keine Angst machen, sondern alle, die jetzt an dem Punkt sind wie ich vor 10 Jahren aufzeigen, dass es nicht nur 1 Lösung gibt. Damals erschien es mir Met als alternativlos und ich hatte es ja noch bis zur 12. SSW genommen. Heute bin ich der Überzeugung, dass Ernährung (fast) alles ist. Eine richtige Ernährung ist Gesundheit und wer Gesund ist, kann ohne Medikamente Kinder bekommen. Das alles hier zu beschreiben würde Bücher füllen und das haben schon viele andere getan (z. B. Dr. Bruker, Markus Rothkranz, Bruno Weishbrodt, Dr. Joachim Mutter u.s.w.).

Es gibt bestimmt Fälle von PCO und IR, wo Met über einen begrenzten Zeitraum den Stoffwechsel in eine richtige Richtung bringt. Aber das zugrundeliegende Problem bleibt bestehen und wenn der KiWu vorbei ist, hat man dieses Problem immer noch.

ICH würde heute Met auf keinen Fall mehr in der SS nehmen. Ob Michael schon immer so "langsam" ist WEGEN Met in der SS, kann ich natürlich weder beweisen, noch weiß ich um eine Studie dazu. Möchte ich auch gar nicht, denn dann hätte ich meine Dummheit schwarz auf weiß. Aber allein schon die MÖGLICHKEIT, ICH könnte es provoziert haben, ließe mich eben heute die Finger davon lassen. Vor allem, weil ich eben heute weiß, dass Met eben nie das Problem, sondern nur ein Symptom bekämpft hat.

Inzwischen gehen die Dinge Michael etwas leichter von der Hand, aber wir haben auch viel Geld inzwischen ausgegeben und so einiges hinter uns.

Wie gesagt, ich sehe heute vieles anders als damals. Damals habe ich auch ohne Bedenken wegen jedem Wehwehchen eine Aspirin ectr. eingeschmissen. Heute überlege ich erst, woher das Wehwehchen kommt und versuche die Ursache zu bekämpfen. Und somit bin ich seit über 2 Jahren komplett medikamentenfrei und noch nie gings mir besser. Aber der Weg dorthin war lang und manchmal steinig.

Dir wünsche ich alles Gute bei der schwierigen Wahl, welcher Weg der richtige für dich ist und natürlich auch, dass es mit der Erfüllung des KiWu klappt.

Re: Habe PCO "besiegt" - meine Geschichte (Achtung lang)

Hallo Jojo,

ich bin gerade auf deine Geschichte gestoßen.

Auch ich habe PCO und inzwischen zwei gesunde Kinder (9 und 3).

Vor meiner ersten Schwangerschaft habe ich begonnen, mich nach Dr. Bruker zu ernähren, um meine Pollenallergie in den Griff zu bekommen. Der Nebeneffekt war ein regelmäßiger Zyklus und die SS. Zu dem Zeitpunkt war mir das nicht klar. 

In der Zeit nach der Schwangerschaft habe ich mich wieder "normal" ernährt. Der Heuschnupfen kam nach einiger Zeit wieder und Zyklen waren nicht wirklich vorhanden. Wir haben dann lange Jahre versucht ein zweites Kind zu bekommen. Ich hatte schon damit abgeschlossen, wollte aber aufgrund meiner Allergie nocheinmal eine Ernährungsumstellung versuchen, wieder mit doppeltem Erfolg.;-)

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Ernährung und die PCO in Zusammenhang stehen.

VIele Grüße,

maerz11

Re: Habe PCO "besiegt" - meine Geschichte (Achtung lang)

Hallo!

Es ist schön, dass es auch andere Frauen gibt, die diese Erfahrung gemacht haben. Es nimmt viel von der Hoffnungslosigkeit, die man Anfangs der Diagnose PCO hat. 

Und ich bin mir sicher, das PCO nur der Anfang ist, hinter dieser "Krankheit" stecken ja noch viele andere - wenn du Bruker gelesen hast, weißt du ja darum.

Alles Gute dir weiterhin :THUMBS UP:.

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