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Wenn der Partner nicht so mitspielt wie man möchte...

Hallo ihr Lieben,

Ich hab nun diesen Monat eher unfreiwillig mit dem Hibbeln ausgesetzt. 

An sich sind mein Mann und ich uns einig - wir wollen noch ein Baby. Aber als es diesen Monat so weit war und ich 3 Tage vor dem ES schonmal zum Üben anfangen wollte kam eine Zurückweisung. Gut, das hat mich natürlich gestört, aber als am nächsten Tag wieder erst Annäherungsversuche und dann ein "ne, doch nicht" kam, war ich sauer. Er meint er ist ja keine Maschine die man ein und aus schalten kann. Nun, das bin ich auch nicht, aber wenn man Eltern werden möchte, dann sollte man, Lust hin oder her, zu einer gewissen Zeit Sex haben.

Ich hab dann natürlich angezweifelt, ob er es denn tatsächlich ernst meint mit Baby Nr. 2, aber er meint "ja, auf jeden Fall".

Ich hab mir die letzten Tage etwas Bedenkzeit eingeräumt und hatte sogar Trennungsgedanken. Das Körperliche zwischen mir und meinem Mann lässt schon seit fast 2 Jahren zu Wünschen übrig. Aber wir sind die besten Freunde, ein tolles Elternteam und ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. 

Dazu kommt, dass ich heute Nacht von unserem zukünftigen Baby geträumt hab. Ich hab mich auf Anhieb in den kleinen Engel verliebt und es war so schön! Ich liebe ja auch unseren Sohn über alles, aber irgendwie fehlt mir einfach noch etwas.

Ich weiß nicht ob man das nachvollziehen kann, aber irgendwie ist mein Junior das "Übungsbaby" (boah, klingt das schlimm - ich geh schonmal in Deckung). Wir wussten nicht was auf uns zu kommt. In der ersten Zeit wusste ich auch gar nicht was ich mit dem kleinen Bündel anfangen soll und war eigentlich schon froh, dass er so viel geschlafen hat. Wir waren beide (ich und mein Mann) so hilflos in der Kolik-Zeit und teilweise mit den Nerven am Ende. Wir haben einfach so viel gelernt und auch lernen müssen und dürfen, bei unserem Übungsbaby xD (Herrje, der Ausdruck wird nicht besser, je öfter man ihn verwendet). Was mir persönlich auch sehr weh getan hat und worauf ich bei Baby Nr. 2 irgendwie hoffe ist, dass es mit dem Stillen funktioniert. Bei meinem Junior ging das leider nicht. Aber im Endeffekt, auch wenn es mit dem Stillen wieder nicht funktionieren sollte und Babys Nr. 2 auch durch die Koliken durch muss und sich alles negative wiederholt, wäre es mir auch einerlei. Ich liebe mein Baby jetzt schon, egal ob es in diesem Leben noch kommt oder nicht.

Was sagt ihr? Bitte ehrliche und nicht nur nette Meinungen. Bin ich dumm? Sollte man nicht ans Kinder machen denken, wenn die Beziehung nicht 100% super läuft? Ich bin etwas hin und her gerissen und natürlich muss ich selber wissen was ich tue - bin ja schon alt genug. Trotzdem...

Bisherige Antworten

Re: Wenn der Partner nicht so mitspielt wie man möchte...

Hi,

es ist normal und diese Zeit und Phase hatten wir auch durch mit beiden Kindern. Ich konnte ihn aber auch irgendwie verstehen und deinen auch. Wenn das körperlich zwischen dir und deinem Mann nicht mehr so intensiv ist und du dann immer um die ES-Sprung Zeit ankommst und sagst "Eisprung - los jetzt" dann kommt er sichwahrscheinlich als Mittel zum Zweck vor. So war es auf jeden Fall bei uns. Wir hatten immer viel um die Ohren. Beim ersten Kind beschissener Job, zusätzliche Weiterbildung mit Abendkursen und Prüfungen und als der Große da war, drehte sich alles rund ums Baby. Da bleibt das Paar sein ziemlich auf der Strecke. Und dann kommt das neue Ziel ein Baby zu bekommen und ich als Frau habe mich dann total darauf versteift. Am Anfang plätscherte alles so ein bisschen vor sich hin, aber als es nicht auf Anhieb klappte dann ging es los mit Ovus und Schwangerschaftstests und Enttäuschung und bei mir spielte das Alter auch noch eine Rolle und irgendwann war ich so im Babybaumodus, dass mich mein Mann wieder runterholen musste. Wir nahmen uns Zeit, unternahmen was miteinander, machten uns einen schönen Abend auf der Couch und es lief wieder. Und vor allem habe ich mit ihm nicht mehr über das Thema Ovulationstest, Eisprung, Mens etc. gesprochen. Man hat es halt dann so hingedeichselt

Mit jedem Baby wird man reicher an Erfahrung und irgendwie ist jedes Baby in gewisser Weise ein Übungsbaby. Die Kinder sind nicht gleich, aber mit jedem Kind wird immer eine Lücke an Unwissen mehr gestopft.

Das man manchmal seine Beziehung in Frage stellt und alle Eventualitäten durchdenkt ist normal. Das braucht man ab und zu, weil sich Situationen ändern aber auch der Mensch ändert. Manchmal kommt man auch zur Erkenntnis, das man sogar selber derjenige ist, der sich verändert hat. Wenn du aber irgendwann nicht mehr das Gefühl hast, dass es sich dafür zu kämpfen lohnt und dir alles egal ist, liegt da schon mehr im argen. Aber soweit ist es ja bei euch noch nicht.

Ich wünsche euch beiden alles Gute und viel Spaß für Baby Nr. 2

 

Re: Wenn der Partner nicht so mitspielt wie man möchte...

Herzlichen Dank für deine Antwort! Es ist schon, wenn man nicht alleine mit solchen Themen ist und ich denke du hast völlig recht. Ich glaube Männer leiden einen ziemlichen Erfolgsdruck wenn sie wissen dass es um die Zeugung des Nachkommen geht. Im letzten Monat war er auch schon so komisch, mit der Prämisse "ich will ja dass es etwas besonderes ist, wenn bzw. wie wir unser Baby zeugen". Als ob das normale rein-raus-spielchen nicht ausreichend wäre. Ich mach keine Tests und messe auch keine Temperatur und gar nichts. Das würde mich nur verrückt machen. Aber ich denke es macht Sinn ihm einfach auch nicht mehr zu sagen wann der ES ist um ihm den Druck ein wenig zu nehmen.

Danke nochmal :)

Re: Wenn der Partner nicht so mitspielt wie man möchte...

Ja ein dringender Kinderwunsch ist schon eine Herausforderung für die Liebe, kann aber auch bereichernd sein. Uns geht es da ähnlich, siehe auch mein vorheriger Beitrag zu 

https://www.9monate.de/community/thread/Kinderwunsch-und-Partnerschaft/Liebe-machen-nach-Kalender?threadId=15107590.

Ganz ähnliches Thema. Wir behalten inzwischen einverständig die fruchtbaren Tage im Blick (mein Mann will sie anscheinend auch wissen) - und finden da zT auch öfter zueinander - versuchen aber auch ansonsten zärtlich zu sein und immer Mal Zeit zu zweit zu finden (gelingt im Urlaub besser und bei Mehrfachbelastung mit Jobs, Haushalt, Kind oft nicht). 

Infragesstellen der Beziehung kommt schon auch mal kurzfristig vor, vor allem bei manchmal fehlendem Verständnis für Bedürfnisse des Partners und zum Teil nicht ganz kompatiblen Ideen zur Lebensplanung/beruflichen Plänen, die von einem oder anderen erhebliche Kompromisse erfordern. Für uns beide sind aber alles in allem unsere Familie und unser Zusammenhalt und Liebe Priorität. Wenn dieses Gefühl überwiegt, lässt sich vieles lösen oder zeitweise durchstehen. 

Ich wünsche euch viel Glück. Bei mir hat es diesen Zyklus leider noch nicht geklappt, mal sehen, wie es weiter läuft 

 

 

Re: Wenn der Partner nicht so mitspielt wie man möchte...

Natürlich bist du nicht dumm! :-) Aber wenn man Kinderwunsch hat und dann auch im Zyklus noch in die heiße Phase kommt, kann ich mir schon vorstellen, dass man emotional ein bisschen überreagiert. Und so kommt es mir bei dir schon ein bisschen vor. Sex nur zu einem Zweck zu haben und nicht weil man auch Lust aufeinander hat, ist für viele hart, glaube ich. Ich selbst könnte ohne Libido auch bei großem Kinderwunsch nicht einfach so, nur weil ich weiß, dass der Zeitpunkt günstig ist. Da muss die Lust bei mir schon auch mitspielen.

Bei vielen Männern ist das, glaube ich, genauso. Und gefühlter Leistungsdruck und die gefühlte Erwartungshaltung jetzt "seinen Mann stehen" zu MÜSSEN kann bestimmt auch für viele Männer zu viel sein.

Könnt ihr denn nicht eine Weile den Druck rausnehmen, körperlich wieder mehr zueinanderfinden, Lust aufeinander entwickeln und warten, was passiert? 

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