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Wann kommt der Kinderwunsch?

Hallo zusammen,

mich beschäftigt ein Thema immer mehr: wann kommt der Kinderwunsch?

Kurz zu mir: Ich bin 32 Jahre alt, seit 10 Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung (wir teilen Hobbies, Reisen, Kuschelabende, haben aber auch jeder seine eigenen Hobbies und Unternehmungen ohne den anderen), wir haben beide einen sehr gut bezahlten Job, der uns Spaß macht, und besitzen eine tolle Wohnung. Wir hatte beide eine glückliche Kindheit und haben auch jetzt sehr innige Beziehungen zu unseren Familien. Wir haben 2 Neffen und eine Nichte und lieben die drei von Herzen und sie uns auch. Ich habe schon immer gerne auf Kinder aufgepasst und spiele/tobe/bastle/koche,... mit viel Geduld und Kreativität mit Ihnen. Windelwechseln und kranke/verschleimte Kindernasen gehören nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber Probleme sind das für mich nicht (mein Partner findet volle Windeln eher eklig, aber nicht dramatisch). Im Freundes- und Familienkreis werde ich immer gerne gefragt, ob ich auf Kinder aufpassen kann und die Kleinen kommen mit riesen Freude zu mir/freuen sich, wenn ich komme. Auch wenn wir auf Reisen sind, engagiere ich mich im Kinderschutz und nehme Spenden für Schulen/Krankenhäuser etc. mit. Bei einem weinenden Kind kann ich nicht wegschauen und bei einem lachenden Kind muss ich auch lächeln. Alles in allem bin ich also definitiv keine "Kinderhasserin". Ich habe auch auch Bekannte, die keine Kinder mögen, extra in Kinderfreie Hotel gehen, kein Verständnis für weinende Kinder im Café haben und demnach auch keinen Kinderwunsch haben. So ist es bei mir/uns aber ja überhaupt nicht!

Dennoch habe ich bisher keinen eigenen Kinderwunsch. Viele Freundinnen bekommen derzeit Kinder und jeder frag warum wir noch keine Kinder haben, alles würde ja so gut passen und das stimmt auch. Mein Partner und ich reden offen über alles, er hat auch nichts dagegen Kinder zu bekommen, aber einen richtigen Kinderwunsch hat er auch nicht, genau wie ich. Würde ich sagen "hey, jetzt machen wir ein Baby", wäre er einverstanden, aber von sich aus sagt er auch nicht "los jetzt". Bitte nicht falsch verstehen, ich warte nicht auf sein Kommando, ich will nur unsere Situation beschreiben: wir beide mögen Kinder und hätten auch nichts gegen eigene, aber wir sind eben auch nicht völlig überzeugt, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt ist - warum auch immer es sich so anfühlt ist uns ja selbst nicht klar. Ich weiß von Freunden und Verwandten wie drängend ein Kinderwunsch sein kann und wie sehr man darunter leiden kann, wenn es nicht gleich klappt ein Kind zu bekommen. Aber dieses "ich muss jetzt unbedingt und am besten sofort ein Kind haben" kommt bei mir einfach nicht, trotz meiner großen Freude an Kindern. Eigentlich bin ich immer davon ausgegangen, dass der Wunsch schon irgendwann kommt und habe mir auch immer vorgestellt irgendwann Kinder zu haben...aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher ob es ohne "richtigen" Kinderwunsch nicht besser wäre keine zu bekommen... und diesen Gedanken finde ich auch irgendwie traurig... aber nicht so traurig, dass ich jetzt schwanger werden möchte...

Kann es sein, dass nicht jeder diesen überwältigenden Kinderwunsch bekommt? Vielleicht muss man sich einfach trauen und "den richtigen Zeitpunkt" gibt es nie? Wie ist/war es bei euch?

Ich würde mich wirklich sehr über ein paar Erfahrungen freuen und Danke euch schon im Voraus dafür!

Bisherige Antworten

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Hallo,

zunächst einmal: Du hast euer Leben und eure Gedankenwelt sehr gut beschrieben, in vielem davon finde ich mich bzw. uns wieder.

Mein Mann und ich waren recht lange der Meinung keine Kinder bekommen zu wollen. Wir hatten beide in unserer Kindheit selbst nicht die finanziellen Möglichkeiten um zu reisen und sonstige Dinge zu erleben und wollten da einfach erst mal viel nachholen, was wir auch getan haben. Auch unsere freie Zeit daheim war uns immer sehr wichtig, dort im Gegensatz zum Arbeitsleben keinen Zwängen, Terminen etc unterworfen zu sein.

Im Juni 2016 haben wir dann aber doch einfach öfters mal über das Thema Kind geredet (für uns steht bislang eigtl fest, dass es nur eins wird, wir sind selbst beides EInzelkinder und waren damit immer glücklich). Wir waren dann beide nicht unbedingt auf der "Es-muss-jetzt-unbedingt-klappen-und-ohne-Kind-hat-unser-Leben-keinen-Sinn"-Welle, sondern haben einfach gesagt: Wenn es klappt ist es schön und wenn nicht sind wir weiterhin auch zu zweit sehr glücklich.

Ich hab dann zwar trotzdem mit dem Tempi messen begonnen, um die fruchtbaren Tage nicht ständig zu verpassen, aber wir waren trotzdem immer sehr entspannt am ganzen Thema.

Tja und nun bin ich aktuell in der 33. SSW und wir freuen uns auf unsere kleine Prinzessin :GIRL 039:

Also du siehst: Auch bei mir bzw. uns war nie dieser mega starke Kinderwunsch vorhanden sondern für uns kam ein Leben mit aber auch ohne Kind in Betracht :-)

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Vielen Dank für deinen schönen Bericht! Es ist toll zu hören, dass ihr den Schritt gewagt habt, auch wenn es nicht diesen immensen Kinderwunsch und anfänglich sogar ein "wir wollen keine Kinder" gab. Es klingt auch ein bisschen so, als ob der erste "Wir lassen es drauf ankommen"-Schritt der Wichtigste war und dann hat sich der Risikogedanke erst so richtig zu einem Wunsch verfestigt, sonst hättest du ja nicht mit Tempi messen angefangen. Das macht mir auf jeden Fall Mut.

Ich wünsche euch dreien von Herzen alles, alles Gute!

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Hallo godiva, 

ich finde das sehr interessant, was du schreibst. So ähnlich ging es mir als ich zwischen 22 und 29 war auch. 

Ich war super gerne Tante und Patentante, aber immer froh, die Kinder wieder nach einer gewissen Zeit zurück zu bringen. 

Einen Wendepunkt kam, als meine Schwester ihren Sohn bekam und ich das neugeborene Baby 2 Stunden nach der Geburt gesehen habe. Da habe ich  - ganz plötzlich - auch einen starken Kinderwunsch gespürt.  

Es hat dann allerdings noch 6 Jahre gedauert, bis ich meine Tochter bekam. (Aber das ist eine andere Geschichte). 

Ich denke, deine Ausgangssituation ist super. Du bist glücklich und dein Partner und du könnt euch ein Leben mit und ohne Kinder vorstellen. 

An deiner Stelle würde ich die Pille oder sonstige hormonelle Verhütungsmethoden weglassen und ab sofort anderweitig verhüten. Denn es kann ein oder 2 oder (wie bei mir auch) 2 1/2 Jahre dauern, bis sich wieder ein normaler Zyklus eingestellt hat.  

D.h. solltest du in 2 oder 3 Jahren erst die Pille absetzen, dann bräuchte dein Körper ja erst wieder Zeit den Zyklus zu regulieren. Und dann kann (muss natürlich nicht) es sein, dass es schwieriger wird mit dem Schwanger werden. 

Und solltest du dann plötzlich denken, oh, jetzt möchte ich, dann könnt ihr einfach loslegen. 

Sollte es dann nicht klappen, dann weißt du, was du an deinem kinderlosen Leben schätzt und machst das Beste daraus eine tolle Tante, Patentante oder Freundin einer Mutter zu sein ... und das ist doch auch super! 

Ich bin inzwischen 36 und um mich herum haben inzwischen fast alle meine Freundinnen auch Kinder. Die meisten haben studiert und erst spät mit dem Kinderkriegen angefangen. Was ich so mitbekommen habe, war, dass es bei jedem 2.Paar nicht ganz so einfach war mit dem Schwanger werden. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht.  Viele haben auf verschiedene Arten nachgeholfen. 

Deshalb denke ich, wenn man prinzipiell Kinder möchte, und den passenden Partner hat, sollte man nicht zu lange warten. 

Mir geht es gerade ein bisschen so mit der Entscheidung ob wir ein zweites Kind bekommen sollen oder nicht. 

An manchen Tagen denke ich, dass es toll wäre. Und manche Tage sind so unglaublich anstrengend wegen der  schwierigen Vereinbarkeit von Beruf, einem 2jährigen Kleinkind und dem Haushalt, dass ich es lieber sein lassen sollte. 

Deshalb lassen wir das Schicksal entscheiden. Wir verhüten nicht und gucken, was passiert. Entweder es soll so sein oder nicht. 

GLG, Sophie

 

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Hallo Sophie,

vielen Dank für deinen ausführlichen und sehr interessanten Bericht!

Bei mir ist es auch so, dass fast alle im Freundeskreis studiert haben und darum geht das Kinderkriegen im Freundeskreis gerade erst so richtig los :) . Du hast völlig recht, dass es natürlich lange dauern kann, bis man nach der Pille schwanger wird, das muss man auf jeden Fall bedenken! Darf ich dich fragen wie lange du die Pille genommen hast? (Ich schon fast durchgängig 16 Jahre lang...was für eine Zeit, hab ich mir noch nie so bewusst gemacht)... Eine meiner Freundinnen dachte auch, dass sie die Pille absetzt und dann in 1-2 Jahren schwanger wird...denkste...2 Monate nach absetzen war sie "quasi unerwartet" schon schwanger (ohne Temperaturmessen o.ä.) und hat inzwischen eine zuckersüße 4 Jährige.

Nach jeder Geburt meiner 2 Neffen und Nichte war ich auch am selben Tag noch im Krankenhaus und habe diese zarten Persönchen sofort ins Herz geschlossen. Ich würde alles für die drei geben und werde immer für sie da sein. Aber einen Kinderwunsch hat auch das nicht ausgelöst.

Schön zu hören, dass bei dir alles so gekommen ist, wie du es dir gewünscht hast. Ich glaube deine Sorgen, dass ein zweites Kind noch viel mehr Stress bedeuten kann, sind nicht unberechtigt. Mein Bruder und seine Frau haben Tage, an denen sie mit dicken Augenringen fast im stehen Einschlafen und vor lauter Übermüdung kaum noch eine normale Unterhaltung führen können. Aber in der Summe sind sie überglücklich mit ihren zwei Rabauken und für sie ist es auf jeden Fall die Richtige Entscheidung gewesen! Für die Kinder ist es sehr schön ein Geschwisterchen zu haben, aber die ein oder andere Prügelei und Streiterei gehört natürlich auch dazu. Und ein Stündchen allein mit Mama oder Papa wird dann auch gerne angenommen - danach wird der Bruder wieder von Herzen umarmt.

Ich wünsche euch alles, alles Gute für die Zukunft, zu dritt oder zu viert :)

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Weißt du was? Ich gratuliere Dir mal zu dieser unglaublich gesunden Lebenseinstellung! :ROSE:

Was ich da rauslese: Du liebst Kinder, weißt aber auch was eigene Kinder für Belastungen / Einschränkungen mit sich bringen. so kurz lässt sich das meiner Meinung nach sagen.

Mein Tipp: nehmt Euch einen ruhigen Abend und spielt mal beide Varianten in allen Einzelheiten durch: Einmal die Variante mit Kind(ern), wie ihr Euch das mit dem Arbeiten aufteilen würdet, wann in die Krippe / Kindergarten, wie sich Eure Urlaubsgestaltung ändern würde, etc. Und dann einmal ohne Kind: Euer Leben wird ja auch nicht ewig so bleiben. Wenn ihr älter seid, ob ihr dann lieber weiter Eure Freiheiten genießen wollt oder ggf doch gerne Großeltern seid und Euch um Enkelkinder kümmert. Und dann überlegt ihr was sich besser anfühlt.

Bei mir war es übrigens so dass ich mit 24 meinen jetzigen Ex-Mann kennengelernt habe. Der hatte einen riesigen Kinderwunsch und hat mich ziemlich früh gefragt wie es den bei mir aussieht. Und ich hab ein wenig in mich hineingehorcht und festgestellt dass ich schon gerne Kinder hätte, also warum nicht jetzt?

Ich glaube diesen riesigen Kinderwunsch hat man nicht zwangsläufig. Das kommt vielleicht eher wenn man es lange probieren muss oder nach einer Fehlgeburt oder wenn man schon Kinder hat und weiß was da kommt.

Nebenbei hätte ich noch einen Tipp, da es sich bei Euch sehr ausgeglichen und harmonisch anhört Solltet ihr Euch für Kinder entscheiden würde ich Euch dringend raten Euch gut zu überlegen wie ihr die Aufgabenverteilung macht. Nicht dass dadurch Euer Gleichgewicht auseinanderfällt. Gerade das erste Kind ist ein unglaublicher Umbruch, den man sich einfach nicht vorstellen kann, wenn man es nicht selber erlebt hat. Mein (jetziger) Mann hatte nach der Geburt jeweils eine Monat Elternzeit und er sagt, hätte er nicht hautnah erlebt wie das ist mit Säugling, er hätte es sich nicht vorstellen können. Dieses Verständnis war aber unglaublich wichtig um mich später besser verstehen zu können. Auch später hat er immer nochmal mehrere Monate Elternzeit genommen so dass ich Vollzeit arbeiten konnte. Das hat mir sehr gut getan mal rauszukommen und mal wieder ein anderes Leben zu haben. Wenn ihr beide gut verdient könntet ihr das ja sogar 50:50 aufteilen, das wäre vielleicht eine gute Lösung. Wenn jeder jeden Bereich mal übernimmt tappt man nicht so leicht in die üblichen Beziehungsfallen "Du hast es gut, kannst einfach morgens aus dem Haus gehen!" oder "Du hast es gut, kannst den ganzen Tag zu Hause bleiben!".

Puh, das ist jetzt lang geworden. Hätte ich gar nicht gedacht!

Liebe Grüße,

Paula

 

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Liebe Paula,

Ich unterschreibe zu 100%

Liebe Grüße

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Danke! :o)

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Liebe Pauka,
vielen Dank für deine liebe, hilfreiche und ausführliche Antwort! Du bringst es sehr genau auf den Punkt und es ist eine gute Idee das weitere Leben mal konkret durchzuspielen. Das haben wir gemacht und festgestellt, dass es schon schön wäre eine Familie zu haben, da wir ja auch jetzt das Familienleben (trotz allem Stress der dazu gehört) sehr mögen. Auch die Idee, dass beide zu 50% arbeiten ist gut, es muss ja eigentlich kein entweder oder geben. Bei mir wäre das problemlos möglich und mein Partner kann sich ein Leben, bei dem er voll arbeitet und sein Kind nur am Wochenende sieht, weil er früh aus dem Haus ist und spät heimkommt, auch nicht vorstellen...und ich hätte tatsächlich die Sorge, dass mir ganz ohne Arbeit vielleicht die Decke auf den Kopf fällt, einfach weil ich es schon bei Freunden und Familie miterlebt habe...eine Beziehung im Freundeskreis stand fast vor dem aus, die beiden haben sich gegenseitig zerfleischt, aber als sie nach 3 Jahren "nur" Mama wieder halbtags arbeitete haben sich einige Streitpunke quasi unbemerkt in Luft aufgelöst und heute sind sie wieder eine glückliche Familie!
Diesen starken Kinderwunsch kenne ich auch bei Freundinnen, die noch keine Kinder haben/Fehlgeburten hatten...manche scheinen sich da einfach sicher zu sein. Aber ich bin grundsätzlich ein Mensch, der lieber einmal zu viel nachdenkt :)
Nochmal vielen Dank für deine Antwort und einen schönen Abend!

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Hallo Godiva,

auch ich finde Deinen Bericht sehr interessant und Deine Gedankengänge klasse.

Ich bin mit 36 das erste Mal Mama geworden. Vorher war einfach nicht der richtige Partner und die richtige Zeit da. Den riesen Kinderwunsch hatte ich auch nie. Klar, ich konnte mir schon gut vorstellen, Mama zu werden, aber diese Sehnsucht danach, die manche beschreiben, hatte ich einfach nicht.

Mein Deckel (mein jetziger Partner und Vater unserer Tochter) hatte bereits ein Kind, als wir ein Paar wurden. Und so kam zwangsläufig das Thema auf, ob er denn ein weiteres möchte. Ich selbst war mittlerweile 32 und dachte mir, naja, so langsam solltest auch mal anfangen, wirst ja nicht jünger. Aber es dauerte trotzdem nochmal drei Jahre, bis ich endlich die Pille abgesetzt habe (haben ein Haus gekauft und einen Hund, und das musste sich auch finanziell erstmal alles wieder einpendeln). Dann dachte ich, nach 20 Jahren Pille nehmen dauert es sicherlich noch ne ganze Weile, bis es überhaupt klappt. Aber nix da, nach 5 Monaten wurde ich ohne irgendwelche Planung, Apps, Tempi messen oder sonstiges schwanger. Unsere Maus ist jetzt 3 1/2 Jahre und trotz aller Schwierigkeiten in den ersten Monaten, die wahrscheinlich viele Paare haben, habe ich nicht eine Sekunde bereut.

Vor knapp einem Jahr ging es darum, ob wir nun so langsam mal die Babysachen unserer Tochter verkaufen. Für mich war ein zweites Kind kein Thema, aber mein Partner duckste plötzlich rum, dass er eigentlich schon gerne noch ein Kind hätte....äh ok, war ich erstmal geschockt. Ich war ja immerhin "schon" 38. Ich hatte also wieder nicht diesen riesen Wunsch nach einem weiteren Kind, dachte aber ok, wir können es ja für ein Jahr versuchen und wenn es nicht klappt, soll es auch nicht sein und alles ist gut. Pille abgesetzt und schwupp, 2 Monate später wieder schwanger. Leider hatte ich in der 10. SSW eine Fehlgeburt, mit der ich nie gerechnet hätte. Und danach war das erste Mal diese Sehnsucht da, dieser absolute Wunsch nach einem weiteren Kind. Nach einer Ausschabung und dem Beginn der absoluten Kontrolle über meinen Zyklus und die fruchtbaren Tage dauerte es wieder nur 4 Monate, bis ich ein drittes Mal schwanger war. Leider auch hier das Ende in der 6. SSW. Meine FÄ meinte ganz lapidar, meine Eizellen sind wohl schon zu alt. Der Wunsch war danach schlagartig verschwunden. Wir betreiben grad ein wenig Ursachenforschung und probieren es noch ein weiteres mal. Geht es wieder schief, war es das für mich.

Was ich Dir mit diesem ganzen Roman eigentlich sagen will:

1. 16 Jahre Pille nehmen bedeutet nicht zwangsläufig, dass es auch lange dauert, bis man schwanger wird.

2. wenn Ihr Euch beide sicher seid, wartet nicht zu lange. Insbesondere dann, wenn es evt. sogar noch ein zweites Kind geben soll (was man jetzt vielleicht noch gar nicht im Kopf hat). Die Probleme steigen mit zunehmendem Alter, auch wenn es natürlich auch noch viele Frauen Ü40 gibt, die gesunde Kinder problemlos zur Welt bringen.

3. Ihr habt eine sehr gesunde Einstellung zum Leben, seid gefestigt. Probiert es doch einfach. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass Dich der Gedanke an ein eigenes Kind nicht erschreckt. Die Gefühle kommen und das geballt. Als ich mit meiner Tochter damals aus dem KH kam, stand mein Hund vor mir und ich dachte nur: eigentlich möchte ich jetzt viel lieber mit Dir rumtoben, als mich um das Baby zu kümmern. Mich hat der Gedanke erschreckt, aber es dauert manchmal auch eine Weile, bis die Bindung zum Kind kommt.

Ich wünsche Euch alles Gute. Halte uns auf dem Laufenden.

LG Tanja

Re: Wann kommt der Kinderwunsch?

Huhuu!

Ich bin schwanger mit Kind Nummer 2. Für mich stand immer fest, das ich zwei Kinder haben möchte. Und zu meinem Glück habe ich meinen Mann kennengelernt, wenn auch erst mit 30.
In meinem Freundeskreis habe ich durchaus Pärchen, die kinderlos und zufrieden damit sind. Wieso auch Nicht? Eine Erzieherin zum Beispiel. Sie mag Kinder, aber sie mag auch ihren Feierabend. Ein paar ist da total.. naja, nicht kinderhasser, aber als eine Freundin schwanger würde (Da war ich noch single), hieß es schon, nun sei die Freundschaft hinüber. Und eine Freundin hätte fast den Text von dir schreiben können. Nur, dass sie bei den ganz kleinen eher Sorge hat, sie kaputt zu machen und sie nicht zu verstehen.

Ich finde deine Sicht okay. :)
Vielleicht überlegst du dir einfach in zwei oder drei Jahren, ob du dir tatsächlich ein Leben ohne Kind vorstellen kannst. Denn spät Mama werden ist einfach schwerer..

Lass dich nicht verunsichern. Ein Kind ist viel Verantwortung!

Liebe Grüße
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