Als mich meinen Mann kennenlernte war ich 26 und er 31. Er wollte eigentlich auch keine Kinder, aber ich habe ihn damals festgenagelt - ich wollte auf jeden Fall welche und habe ihm gesagt, dass ich er sich besser von mir fernhaelt, wenn er keine Kinder will. Er hat damals "ja" zu mir und zum Kinderwunsch gesagt und kaum das 11 Jahre vergangen waren (lange Berufsausbildung und dann hat es nicht sofort geklappt), hatten wir das erste Kind. 3 1/2 Jahre spaeter noch eines. Er hat also Wort gehalten, aber ... es ist auch nicht immer leicht. Denn er ist nun mal kein Papa aus Leidenschaft und das merkt man ihm auch an. Fuer das taegliche Einerlei (Wickeln, Waschen, Fuettern, Zubettbringen, Zaehneputzen, Zum Kindergarten-Bringen, den Alltag aushalten) fuehlt er sich nicht berufen; das haengt allein an mir. Er macht dann so die seltenen Sonderaktionen (Schwimmengehen, Ausfluege etc.) und die sind auch eher selten. Der Satz "Du wolltest sie doch haben" haengt unausgesprochen, aber greifbar in der Luft, wenn ich abends voellig platt bin, der Haushalt aber noch weitestgehend ungemacht.
Ich will damit nicht sagen, dass mein Mann seine Kinder nicht liebt. Damit taete ich ihm sicher unrecht. Aber Tatsache ist, dass er es bislang noch kein einziges Mal geschafft hat, seine nunmehr 5 Monate alte Tochter zu baden oder ins Bett zu bringen, geschweige denn versucht haette, BEIDE ins Bett zu bringen.
Es ist jetzt nicht unbedingt so, dass es mich nach meiner alten Freiheit draengt und ich staendig abends weg wollte und es mich deswegen belastet, immer alles selbst zu machen. Aber es ist manchmal einfach hoellisch anstrengend. Es ist auch nicht so, als haette ich auf die Kinder verzichtet, wenn ich das vorher gewusst haette. Aber ich habe das Gefuehl, irgendwann kommt da noch mal ein *dickes Ende* nach und sei es nur, dass den Kindern irgendwann auffaellt, dass sie in ihrer Kindheit mit ihrem Vater eigentlich eher wenig zu tun hatten.
Das soll Dich nicht davon abhalten, fuer Deinen Kinderwunsch zu kaempfen, aber Du musst die Moeglichkeit in Betracht ziehen, dass die Zukunft mit Deinem Partner und Kindern diesen Wermutstropfen zu bieten haben koennte.
Gruesse!

Hallo!
Liebe Grüße und alles Gute euch
Sum

Hallo Sum!
Wie wäre es denn umgekehrt?
Ihr lernt euch kennen, sagt, dass ihr beide keine Kinder wollt, ein paar Jahre später kommt dein Partner und sagt, er möchte ein Kind. Ihr versucht es, es klappt nicht und du müsstest dich diversen Untersuchungen und Behandlungen hingeben, damit es vielleicht klappt. Aber eigentlich stehst du noch zu deinem Wort von damals: du willst kein Kind!
Was würdest du machen?
Ich finde, in so einer Situation sollte man sich immer in den Partner hinein versetzen!
Ich finde auch, wenn man sich kennen lernt und das Thema Kinder zur Sprache kommt und beide sagen, man will keine Kinder, dann lässt man sich anders auf diese Beziehung ein als wenn man sagt, man will vielleicht Kinder oder man will sicher Kinder!
Mein Mann und ich haben damals, als wir gerade ein paar Tage zusammen waren, schon über Hochzeit und Kinder geredet - ganz offen, locker und unverbindlich!
Hätte er mir damals gesagt, er will keine Kinder, dann wäre ich nicht lange mit ihm zusammen geblieben. Für mich hat ein Leben ohne Kind absolut keinen Sinn und ich will meinen Partner auch nicht "bearbeiten", so dass er vielleicht mal seine Meinung ändert!
Dein Freund hat sich nun darauf "eingestellt", dass ihr keine Kinder wollt - und plötzlich wirfst du alles über den Haufen. Gerade Männer sind bei diesem Thema meiner Meinung nach total unflexibel!
Wenn ihr nun kein Kind bekommt, wirst du ihn vielleicht später dein Leben lang dafür "hassen" - wenn ihr ein Kind bekommt, auch wenn er es liebt, wird er dich vielleicht dafür "hassen". Das kann man ja vorher nie wissen!
Also solltest du abwägen, was du willst. Ich persönlich würde mich trennen. Ich bin mit meinem Schatz sehr glücklich, wir sind im Sommer 2 Jahre verheiratet und er ist auch mein bester Freund - alles perfekt!
Wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht klappt, kann man nichts machen. Aber wenn er mir plötzlich sagt, er will kein Kind, dann wäre es das für mich gewesen!
Ich weiß, dass ich meinen Mann dafür in einigen Jahren "hassen" würde, eine Hassliebe entwickeln würde. Und dann geht die Ehe früher oder später sowieso kaputt - und ich wäre vielleicht zu alt, um ein Kind zu bekommen!

Hallo!
Tja, hätte ich wohl besser "planen" bzw. alles Mögliche vorab denken müssen... sollen - habe ich aber nicht, weil Beziehungen was Emotionales (über den Kinderwunsch hinaus) sind und auch ich für Mich nicht in die Zukunft schauen kann, wie ich mich entwickele...
.... außerdem mag ich ein "Abchecken" auch überhaupt nicht.
Wenn es bei euch so war, dass es sich zufällig ergab und ihr locker darüber reden konntet, ist das ja super. Nur oft ist es auch so, dass eben bei den ersten Dates genau die Leute das tun...also nicht nur so im Blick darauf, ob man zueinander passen könnte freizeitmäßig und so, sondern eben für die nächsten 40 Jahre in allen Kategorien die es so gibt. Ist auch nicht unschlau von denen, nur ob das das Glück (bleibend) bringt bezweifele ich doch massiv.
Stimmt, ich werfe alles über den Haufen. Doch ist ein Kinderwunsch nicht etwas ganz Natürliches? Muss ich mich dafür rechtfertigen? Oder darf man ihn nur haben, wenn man ihn schon immer hatte oder ihn nur nach vorheriger Ankündigung bekommen? Nicht das ich wüsste...
Ist wahrscheinlich eine Typfrage...also sich zu trennen, obwohl bis auf das "sonst alles perfekt" ist. Keiner kann in die Zukunft sehen...vielleicht käme Hass in der alten Beziehung auf....vielleicht ist der Neue den du dann mit Kind hättest bzw. eure Beziehung, so schei..., dass du dich fragen würdest, warum du den bis auf das Kind perfekten Mann in die Wüste geschickt hast.
Liebe Grüße
Sum

Was ich geschrieben habe, war absolut nicht böse gemeint - du fasst das aber scheinbar leider so auf! :(
Ihr scheint damals doch schon darüber gesprochen zu haben, weil du geschrieben hast, dass ihr beide keine Kinder wolltet. Ob nun relativ früh oder später erst, spielt ja keine Rolle. Dein Freund hat sich nun aber darauf "eingestellt", dass du auch keine Kinder willst - und dann "überfährst" du ihn damit, dass du nun doch Kinder willst!
Natürlich kannst du mit 20 nicht sagen, ob du mit 30 nicht komplett anders denkst. Aber Männer (nicht alle, aber die meisten) sind in der Hinsicht total anders als wir!
Wenn du ihnen sagst, du willst keine Kinder, dann heißt das für sie "keine Kinder - nie". Vielleicht hättest du sagen sollen "momentan nicht, vielleicht mal später, bin aber nicht sicher". So hätte er sich anders auf die Zukunft einstellen können!
Viele Männer schauen einfach nur geradeaus, nicht nach links oder rechts. Sie fahren schnell fest. Ich habe das bei meinem Onkel gesehen, denn meine Tante hatte damals die gleichen Probleme!
Ich spreche jetzt weder dich noch deinen Freund an, sondern die Allgemeinheit. Vielleicht ist es bei euch ja anders (was ich dir wünschen würde). Aber ich finde auch, du solltest ihn nicht krampfhaft überzeugen!
Wie gesagt: du musst dich mal in seine Lage versetzen. Du willst keine Kinder, dein Partner weiß das auch und will auch keine, du hast dir schon deine Zukunft ohne Kinder ausgemalt, hast Pläne und so weiter. Und dann kommt dein Partner plötzlich und sagt, er will doch ein Kind!
Für uns Frauen ist das um einiges leichter als für einen Mann, denn wir sind nicht so festgefahren!
Bei meinem Schatz und mir ist auch alles perfekt, wir sind seit fast 2 Jahren glücklich verheiratet. Er ist auch mein bester Freund und wie ein großer Bruder für mich. Wir machen alles zusammen, können über alles reden - eben perfekt!
Aber ich persönlich sehe in einem Leben ohne Kind keinen Sinn. Ich wäre lieber alleinerziehende Mutter als an der Seite meines Partners, der kein Kind will und wo ich genau weiß, dass ich ihn dafür hassen würde!
Dass du das anders siehst, ist doch vollkommen super. Ich würde es auch lieber so sehen, aber ich weiß, dass ich bis an mein Lebensende trotz der perfekten Ehe unglücklich sein würde!
Ich wünsche dir natürlich viel Glück, dass sich dein Freund anders entscheidet. Aber wie gesagt: jemanden zu "überzeugen", das bringt es meiner Meinung nach nicht. Oder willst du später eine Partnerschaft mit Kind führen, wo dein Freund dann aber unglücklich ist, nur weil er dir zuliebe einem Kind zugestimmt hat!?

Hat dein Onkel denn jetzt ein Kind bzw. Kinder?

Hallo Sum!
Bei meinem Onkel war es so, dass meine Tante ihn ewig lange bequatscht hat. Die beiden hatten ständig Stress deswegen. Das ging dann so weit, dass meine Tante die Pille einfach abgesetzt hat und nach ein paar Monaten schwanger wurde!
Mein Onkel "lebt" jetzt damit und er liebt seinen Sohn auch irgendwo, aber er beschäftigt sich nicht mit ihm und er fährt zum Beispiel auch jedes 2. Wochenende mit Kumpels nach Köln saufen!
Meine Tante kümmert sich ganz alleine um den Kleinen. Mein Onkel wollte keine Kinder, wollte weiterhin weggehen, Spaß haben - er ist einfach egoistisch. Und das zieht er auch jetzt weiter durch!
Für meine Tante ist das ganz schrecklich und für den Kleinen sicher auch. Trennen tun die beiden sich aber (noch) nicht, sie leben so nebeneinander her!
Auf einer Familienfeier hat mein Onkel sogar mal gesagt: "Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich kein Kind will. Du musstest mich dann ja hintergehen, also kümmere du dich um den Kleinen!" :-|
Ich wünsche wirklich niemandem, dass das passiert. Deshalb sollte man gut abwägen, was man macht und wie es weitergeht!
Ich wünsche dir jedenfalls alles, alles Liebe und Gute und hoffe, dein Schatz entscheidet sich (auch ohne langes bequatschen) für ein Kind!

Hallo Sum,

habe jetzt erst mal die ganzen Postings gelesen und möchte dir gerne auch schreiben, weil es bei uns ähnlich ist.

Ich bin 32, mein Partner 35 und wir sind über acht Jahre zusammen. Anfangs haben wir darüber gesprochen, evtl. mal "irgendwann" Kinder zu haben. Und dann bin ich ungewollt schwanger geworden und es war eine extrem komplizierte Eileiterschwangerschaft mit drei OPs, an der ich fast gestorben wäre. Das hat alles geändert. Unser Kinderwunsch wurde begraben, da wir beide erst mal fertig waren.

Jetzt ist es so, dass bei mir ein Kinderwunsch aufgekeimt ist und er will nicht so richtig. Ich bin mir auch so sicher, dass er ein toller Vater wäre, aber er sich eben nicht. Ich habe schon mit vielen Freundinnen gesprochen und oft gehört, dass Männer sich da wirklich schwerer tun. Ich habe meinem Freund auch gesagt, dass in der letzten Konsequenz dann Trennung käme, da ich ihm nicht versprechen kann, den Kinderwunsch zu begraben und ich glaube auch nicht, dass man das sollte. Ich möchte definitiv mit diesem Mann zusammen sein!

Bei uns ist es jetzt so, dass wir nicht verhüten, ich aber klar gesagt habe, dass ich mich freuen würde und ihm auch Kondome gekauft habe, die er benutzen kann, wenn er möchte. Er benutzt sie nicht, allerdings ohne große Worte darum zu machen. Ich bin mir aber auch sicher, dass mein Freund zwar ein guter Vater wäre, die Verantwortung aber hauptsächlich an mir hängen würde. Und ich habe auch wie du gedacht, ok, das geht für mich. Ich glaube, gerade von den zweifelnden Männern darf man dann auch nicht erwarten, dass sie einem alles abnehmen. Ach, das ist schwierig auszudrücken, ich hoffe, du verstehst was ich meine.

Ich habe eine Freundin von 39 Jahren, deren Freund definitiv kein Kind wollte, sie wurde schwanger und das Kind ist nun 1 1/2 Jahre und sie macht alles alleine. Das finde ich persönlich ziemlich Horror.

Ich weiß auch nicht, was wäre, wenn es nicht klappt - zu einerKiWu-Klinik würde mein Freund auch nicht mitkommen, da bin ich mir sicher. Ich weiß aber auch nicht, ob ich es wollen würde. Ich nehme die Dinge wie sie kommen und möchte mein Glück nicht vom Kinderwunsch abhängig machen, obwohl es Momente gibt, wo ich zweifle.

Ich glaube die größte Angst der Männer ist die Verantwortung und Verpflichtung, schließlich kann man sich dann nciht mehr so frei fühlen.

Sorry für mein Gedankenchaos, aber ich habe einfach meine Gedanken geschrieben. Er war ja schon bei einer Untersuchung, oder? das hätte er doch nicht gemacht, wenn er gar nicht wollte?

Ich hoffe, ihr findet einen gemeinsamen Weg. Ach ja, und noch eins: Ich habe auch schon einige gesehen, die alle unbedingt wollten inkl. Partner und als das Kind da war, sah alles anders aus. Vielleicht machen sich unsere Männer einfach zu viele Gedanken und manch andere zu wenig.

Liebe Grüße :IN LOVE:

Marleen