zweites Kind?
wir - beide Mitte und Ende 40 - haben eine tolle vierjährige Tochter, die uns total glücklich macht. Nach drei Jahren ist auch meine Müdigkeit nicht mehr sooo schlimm, so dass ich endlich wieder angefangen habe bzw. es auch mal schaffe, noch um 20.00 das Haus zu verlassen und zum Sport oder irgendwo anders hinzugehen. Obwohl - es bleibt ein Kraftakt.
Nun tauchte bei uns vor ca. 1/2 Jahr der Wunsch nach einem zweiten Kind auf - mit immer mal wieder durchaus ambivalenten Gefühlen. Viel Zeit zu überlegen blieb uns ja nicht, so dass wir uns gesagt haben, dass Schicksal wird es auch dieses Mal für uns entscheiden. Ich war total zuversichtlich, dachte schon vor zwei Monaten, es hätte geklappt und hätte es toll gefunden. War aber leider nicht.
Diesen Monat war es völlig anders. Einige Tage vor ZT 1 bin ich jede Nacht aufgewacht mit der totalen Sorge, dass es geklappt haben könnte, das Kind krank sein könne, unsere Tochter gar nicht mit ihr klar kommt, unsere tolle Familiensituation verloren gehen könnte und dem Wunsch, dass der Kelch an mir vorrübergehen möge. Als dann klar war, dass wir nicht ss sind, war ich erleichtert, aber auch ein wenig traurig. Nun, Zeit, die Entscheidung zu überdenken, habe ich nun nicht wirklich.
Was ist das?
Das Signal, es bleiben zu lassen? Auf der anderen Seite habe ich ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich aus egoistischen Motiven, wie nicht mehr müde sein zu wollen, endlich mal wieder Zeit für mich haben zu wollen etc. unserer Tochter ein Geschwisterchen vorenthalte.
Andererseits wissen wir natürlich sowieso nicht, ob´s noch mal klappen würde. Wir haben halt gedacht, wenn wir es bis zum "Ende" ausprobieren, muss ich mir auf jeden Fall keinen Vorwurf machen, es nicht versucht zu haben. Und nun sowas!
Kennt Ihr das? Was ist das?
Wäre nett, wenn Ihr mir erzählen würdet, ob ihr ähnliche Sorgen oder so hattet.
Danke und lG,
Sunny
zweites Kind?
das Gefühl kenne ich gut. Ich war 37 bei der 2. Schwangerschaft und sie war absolut gewollt. Und als ich dann schwanger war (nach 2 Monaten üben oder so) war ich entsetzt! Bescheuert oder? Oh Gott, was hast du getan? habe ich mich gefragt. Auf der anderen Seite habe ich mich natürlich gefreut, aber zwei Herzen schlugen in meiner Brust.
Natürlich ist es eine immense Umstellung mit einem zweiten Kind. Die durchwachten Nächte werden auch nicht einfacher und manchmal hat man das Gefühl durch zu drehen. Aber es gibt so viele schöne Momente, dass ich der Meinung bin, dass es sich lohnt.
Für uns und besonders für mich, war das zweite Kind ein riesiger Einschnitt ins Leben und im Nachhinein, das Beste was uns passiert ist.
Also, wenn ihr euer Schicksal in die Hand von wem auch immer legt (ich weiß nicht, ob du gläubig bist), braucht ihr euch nichts vorzuwerfen. Und es gibt bei uns einen Spruch, der lautet: Der liebe Gott mutet einem nie mehr zu, als man zu tragen in der Lage ist.
LG Rocabe
zweites Kind?
Hallo liebe Rocabe,
habe eben Deinen Beitrag gelesen, und den letzten Absatz fand ich für mich sehr zum Nachdenken.
Der liebe Gott mutet einem nie mehr zu, als man zu tragen in der Lage ist.
Hmm, ich glaube das auch . Allerdings mache ich mir darüber dann auch solche Gedanken. Ich hatte jetzt letztes Jahr 2 FG, sind das dann Die Zeichen von Gott, die mir sagen, es soll kein Kind mehr sein. Soll ich aufhören? Obwohl ich noch so gerne eins hätte?
Auf der anderen Siete hatte ich 2002 zwei Totgeburten, hätte ich danach aufgehört mit dem Kinderwunsch, hätte ich unsere 2 Buben nicht mehr.
Man kann also doch nicht irgendwie alles Gott entscheiden lassen, ich muss auch etwas dafür tun.
Aber wie kann ich deuten, wann es Zeichen sind, die von oben kommen, ob der Zeitpunkt gekommen ist, den KIWU fallen zu lassen.
Ich hoffe nicht zu kompliziert geschrieben zu haben und Du verstehst wsa ich meine.
Würde mich über einen Gedanken von Dir freuen.
LG
Barbara
Auch was dazu sagen möchte...
... denn auch ich denke, dass an diesem Satz von rocabe etwas Wahres dran ist und ich habe da im Laufe der Jahre mehrere Leitsätze für mich entdeckt (teilweise auch, um wieder aus einem Loch hochzukommen).
1. dieser von rocabe zitierte Satz
2. Hilf Dir selbst so hilft Dir Gott - was in etwas dem gleich kommt, was Du schreibst: "Man kann also doch nicht irgendwie alles Gott entscheiden lassen, ich muss auch etwas dafür tun." Ich denke einfach, der liebe Gott (ich betone, ich bin nicht tief religiös) hat uns bestimmte Gaben und Aufgaben mitgegeben und es bringt nichts, den "lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen".
3. was uns nicht umhaut, macht uns stark. Klingt natürlich abgegriffen, ist aber so. Ist natürlich auch von der Stärke eines jeden Individuums abhängig, ich denke aber, wer wagt muss auch mal Rückschläge verdauen. Wenn er mit diesem umgehen kann, wird er stärker
Aus diesem Grund vielleicht bin ich nicht in ein Loch gefallen, als meine 3 ICSIs erfolglos waren. Eben, weil ich mir immer diese Leitsätze als Krücke nehme. Auch, weil ich weiß, dass selbst im schlimmsten Moment es immer noch Schicksale gibt (und oft nebenan), die viel schlimmer sind (kenne auch jemanden, der 3 späte Fehlgeburten um die 22./23. SSW hatte und nicht aufgegeben hat und heute glückliche Mama ist).
Als damals die ICSIs nicht klappten, habe ich mir gesagt: Entweder, der liebe Gott meint, Du wärest keine gute Mutter ODER aber der richtige Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Tja, und es war so, darüberhinaus ist mein Kind auf natürlichem Weg entstanden, etwas, dass ich mir insgeheim immer total gewünscht habe.
Vielleicht ist auch bei Dir der Zeitpunkt noch nicht gekommen, vielleicht aber ist Dir - aus welchem Grund auch immer - ein weiteres Kind nicht mehr vergönnt. Wir können halt nicht alles haben, wir haben eh schon viel mehr als viele, viele andere Menschen auf diesem Globus, oder?
Mensch, liest sich sicher wie ne Predigt, soll aber keine sein. Ich wollte nur mal meine persönlichen Gedanken und Erfahrungen dazu "loswerden".
LG,
orni - die auch "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" total super findet - wenn man sich die Mühe macht, stehen tolle, zeitlose Sachen in der Bibel (nicht nur Psalm 23 *g*)
Auch was dazu sagen möchte...
Liebe orni,
nur wie weiß ich, welcher Weg ich nun gehen muss.
Muss wahrscheinlich einfach mutig sein, und es nochmal probieren, damit ich weiss welcher der richtige war?
Was meinst Du?
LG
Barbara
Was meinst DUUUUU....
... was ICH meine ist doch sch... egal.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt (auch so ein Motto von mir) bzw. auf "Neudeutsch" no risk no fun.
LG,
orni
zweites Kind?
Hallo,Barbara....ich glaube an Gott,aber nicht so an die Kirche(katholisch bin ich)nach einigen Erfahrungen...
Ich selber glaube sehr an Gott und denke einfach,dass man schon irgendwann weiss,welchen Weg man gehen muss...
Wenn du dir ein Kind wünschst und noch den Mut dazu hast,dann soll es vielleicht noch sein,wenn der Zeitpunkt gekommen ist...
Wann der ist,weiss niemand...
Das Gott nicht alles entscheiden kann,sondern man dafür was tun muss,das denke ich auch...nach dem Motte:Ohne Risiko keine Chance...
Wenn dein Wunsch so groß ist,dann würd ich es riskieren...Wenn es dann nicht mehr sein soll,wirst du sicher dann wissen,wenn du deinen Kiwu sozusagen begräbst...Ob in Gedanken oder durch Verhüten...oder so....
Bei mir war es so,dass ich ja eigentlich unfruchtbar bin und trotzden Kinder bekommen habe....und auch auf holprigen Wegen(Scheidung usw...)...und die FG ,die ich hatte,hatte mich auch erst umgehauen,aber ich habe nicht gedacht,es ist ein Zeichen,dass ich aufhören sollte,sondern es eben so annehmen sollte,wie es war...
Ich habe im Nachhinein schon einen Sinn darin gesehen,warum diese FG,wenn ich ihn auf für mich behalten mag...
Und ich habe auch danach sofort weitergemacht und bekam noch 2Kinder dazu...hätte ich damals auf meinen FA usw.gehört,hätte ich diese beiden wunderbaren Kinder nicht dazubekommen...und ich habe daher auf mich,meinen Körper,auf meinen Bauch und auch auf Gott gehört...Was ich schon als Zeichen deute,dass danach wirklich Schluss sein sollte(körperlich war es auch sicher genug 3Kinder in 3Jahren in DEM alter plus der FG),war,dass ich,nach 3wunderbaren spontangeburten meinen Kleinsten per Not-ks entband,wo dann die Sterilisation folgte....Damit hatte ich zwar eine Zeit Probleme,aber ich weiss nun auch,dass es so richtig war...für meine Vier dazusein,wie ich will,ist enorm viel und braucht Zeit usw...die hab ich so grad noch,um allen einigermaßen gerecht zu werden....so sehe ich das...
LG Tina
vielen Dank für Deine liebe Antwort LG.Barbara
zweites Kind?
Hi Sunny,
ich bin gerade mit 40 mit dem 2. Kind ss (KS-17). Mir ging´s ähnlich. Unsere Große ist 5, für die Minimaus haben wir mehr als 2 Jahre geübt und als ich dann eeeeendlich ss war, hab ich erst mal voll die Krise gekriegt. Dachte, ich bin völlig bescheuert, dass ich meine mühsam wieder erworbenen Freiheiten, die Arbeit etc. wieder hinten anstellen muss. Derlei Gedanken haben mich die ganze SS über begleitet. Sie tauchten einfach immer wieder auf und ich denke, das ist ganz normal! Schließlich ändert ein Kind ja wirklich ziemlich viel im Leben seiner Mutter. Und in unserem Alter ist frau halt einfach nicht mehr so gedankenlos, dass sie nicht beide Seiten einer Frage sehen würde... ;-)
LG. Sabine
zweites Kind?
deine Gefühlsschwankungen kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich bin knapp 40 und habe 1 Kind(4) und dabei soll es auch bleiben. Mein Mann und ich hatten uns auch nach langem Überlegen aus Bauchgefühl für ein 2tes entschieden. Wir haben über 1 Jahr probiert und jedesmal wenn die Mens kam, wusste ich nicht, ob ich mich freuen oder heulen sollte.
Chaos pur.... das ganze hat mich alles so mitgenommen, daß mir die Lust am Schwangerwerden total vergangen ist und ich mit dem Thema nun entgültig abgeschlossen habe.
Ich denke, Zweifel hat man immer und du denkst bestimmt nicht egoistisch,wenn du an DICH dabei denkst. Es gibt immer 2 Seiten. Ein 2tes Kind ist natürlich nochmal eine Herausforderung an dich und deine Familie.
Aber wenn du denkst, auch mit 1 Kind glücklich zu sein, dann brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen. Auch Einzelkinder sind glückliche Kinder.
LG
Moni
zweites Kind?
Ich kann dich gut verstehen! Ich bin vorgestern 42 geworden und habe gestern positiv getestet. Und obwohl ich eigentlich darauf "hingearbeitet" habe, bin ich jetzt überhaupt nicht so richtig glücklich. Ich habe eine Tochter von 3 1/2 und ich weiß noch, als ich mit ihr ss war, war es genauso. Ich war total unsicher und haben anfangs sogar überlegt, sie nicht zu bekommen (schäm), obwohl ich doch sehnlichst ein Baby wollte! Es fiel mir dann nämlich ein, was sich alles ändert, der Job, meine Freizeitaktivitäten, Reisen, Finanzen, Partnerschaft ... Im Nachhinein war es die beste Entscheidung meines Lebens, meine Süße zu bekommen! Aber nun scheint sich das ganze Spiel zu wiederholen; Unsicherheit, Zweifel etc.
Also, du bist nicht allein mit diesen zwiespältigen Gefühlen!
LG und alles Gute für euch!
Christine
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