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Zwischen Bangen und Hoffen

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und habe das Gefühl, dass mir ein Austausch mit Euch gut tun kann :)

Gerade aktuell graut es mir etwas vor dem kommenden Wochenende. Hier wäre mein Entbindungstermin gewesen. Leider habe ich das Baby im November in der 7. Ssw verloren. Ich fürchte, dieser Tag und die Gedanken "Was wäre gewesen, wenn..." werden mich doch etwas durchschütteln. Wie seid ihr nach einer Fehlgeburt mit dieser Zeit umgegangen?

Insgesamt habe ich mich letzten Herbst wieder ganz gut gefangen, bin ein positiv denkender Mensch und habe die Hoffnung, dass es doch noch einmal klappt, noch nicht aufgegeben. Ich bin 41 und habe einen 3jährigen Sohn, der mich jeden Tag sehr glücklich macht :) Ursprünglich war mein Lebensplan wohl nicht, mit über 40 noch einmal Mutter zu werden, aber jetzt ist der Wunsch einfach da. Warum, muss ich euch denk ich nicht erklären... Das "Drumherum" ist bei mir dann auch etwas komplizierter. Mein Partner wird nächste Woche 52 (auch wenn er sich viiiel jünger fühlt ;) ). Er hat eine erwachsene Tocnter aus erster Ehe und drei Söhne (8, 10, 13) aus zweiter Ehe, die hier regelmäßig die Bude auf den Kopf stellen. Als ich vor einiger Zeit mit meinem zweiten Kinderwunsch ankam, hat er nicht gleich Hurra gerufen, was ich absolut verstehen konnte, aber nach langer Bedenkzeit dann letzten Sommer doch Ja gesagt.. Leider hat es bis jetzt nun eben noch nicht geklappt und leider kann ich mit der Situation  auch nicht immer locker und entspannt umgehen. Ist einfach oftmals so ein Gedankenkreisen und ein Auf und Ab der Gefühle... Da ich hier mit fast niemandem groß über meine Situation rede, freue ich mich auf eure Nachrichten :)

LG

 

Bisherige Antworten

Re: Zwischen Bangen und Hoffen

Hallo Annimi,
tut mir leid, dass auch du deinen Zwerg wieder gehen lassen musstest! Der anstehende Geburtstermin wird leider mit Traurigkeit verbunden sein, das ist völlig normal und soll auch so sein. Vielleicht hilft dir ein kleines Ritual, wie eine Kerze anzünden, einen Luftballon mit einer Nachricht in den Himmel schicken?
Lass dann ein bisschen los, um frei für Neues zu werden... die Natur weiß schon, was sie tut.
Mir selbst ist es leider schon 3x passiert bevor ich mit 44 doch noch meinen wunderbaren Sohn in die Arme schließen konnte. Das soll dir aber keine Angst machen, ich bin da wahrscheinlich familiär etwas vorbelastet. Meine Oma hatte trotz jungen Jahren viele FG.

Aber ich weiß auch, dass das mit dem entspannt und locker nicht so einfach ist.
Ich habe mir als der 1. Geburtstermin anstand, eine HP mit Schwerpunkt Kinderwunsch gesucht. Nach der 1. Behandlung, einer Hypnose, bin ich so gestärkt da raus gegangen und genau in dem Monat wieder SS geworden. Das würde ich dir natürlich auch wünschen! Es ist einfach so, dass eine erneute SS am Meisten tröstet. Ich habe ganz viel geredet, aber die Hp hat mir sehr geholfen, sie war meine Verbündete und hat mir so viel Kraft und Hoffnung geschenkt. Wenn du dran glaubst, dann lade ein Seelchen ein.

Auch wenn es nicht einfach ist, versucht positiv zu denken! Das Gute ist, du hast schon ein Kind...es ist toll, Mama zu sein ♡!
Ich wünsche dir, dass es bald mit einer neuen SS klappt und alles gut ist!
Verabschiede dich an dem Wochenende gut von deinem kleinen Engel..und fühl dich gedrückt! Viel Kraft, gute Gedanken und
alles LIEBE!
Gabi

Re: Zwischen Bangen und Hoffen

Liebe Gabi,

deine Worte haben mir sehr gut getan. Danke für deinen Trost, deine lieben Wünsche und deine Geschichte. Dein Weg war ja auch kein leichter. Sicher haben deine Zwerge einen festen Platz in deinem Herzen. Wie schön, dass du die Hoffnung nicht aufgegeben hast und nun auch Mama bist.! 

Wenn man so sagen will, hatte ich ja noch "Glück im Unglück". Ich musste nicht ins Krankenhaus, hatte keine Ausschabung, die Schwangerschaft war noch recht frisch und ich hatte schon meinen Sohn. Und trotzdem machte mich die Fehlgeburt sehr traurig. Und ja, auch in diesen Tagen kommt die Trauer zurück. Das soll wohl auch so sein. Im Herbst, in den schrecklichen Tagen der Ungewissheit, ob das Baby bleibt oder geht, hat  mein Sohn ein Bild mit Fingerfarben gemalt.. Es ist sehr bunt und fröhlich, hängt nun in seinem Zimmer und so ist unser Sternenkind nun irgendwie doch jeden Tag mit dabei. 

Mal sehen, was die nächste Zeit bringt.. Ich versuche, zuversichtlich und entspannt zu sein und mir nicht jeden Monat allzu große Hoffnungen zu machen. So einigermaßen gelingt mir das. Ja und einfach gut gehen lassen und genießen, was ich jetzt schon habe, das ist wohl das Beste :)

Auch dir wünsche ich viele, viele glückliche Momente und alles Liebe!

Antje

Re: Zwischen Bangen und Hoffen

Liebe Antje, ich hoffe, du hast dieses traurige Wochenende gut hinter dich gebracht!???

Eine FG tut immer weh...auch wenn sie früh ist; ich hatte mich auch ab dem 1.SSTest fest drauf eingestellt, in 9 Monaten ein kleines Baby im Arm zu halten. Von daher darfst du traurig sein, auch wenn es früh war.
Sei froh, dass du keine Ausschabung hattest. Ich fand das persönlich echt schlimm...der Anästhesist hat mich damals sogar gefragt, warum ich weinen würde...
Ich habe jetzt gefühlt alles durch...Ausschabung, stille Geburt, natürlicher Abgang. Ein steiniger Weg - aber wenn ich unseren Sohn anschaue, war es jedes Kieselchen wert!

Das mit dem Fingerfarbenbild ist doch schön...
Es liegt schon ein Stück an uns, ob das Glas halbvoll oder leer ist. Und ich merke, du bist ein positiv gestimmter Mensch! Drück dir fest die Daumen, dass noch ein Geschwisterchen kommt!

Hast du mal deinen TSH Wert checken lassen? Der sollte idealerweise um 1,0 bei Kinderwunsch liegen. Ansonsten kann man den gut mit Medis einstellen. Auch Vit D ist wichtig...also ab in die Sonne und den Sommer genießen :-)

Re: Zwischen Bangen und Hoffen

Hallo Gabi,

lieb von dir, dass du nach meinem Wochenende fragst. Die meiste Zeit haben mich mein Sohn und seine großen Brüder auf Trab gehalten, so dass ich nicht sehr zum Traurigsein kam. In den wenigen stillen Momenten aber schon. Das war auch wichtig und gut so. Auch wenn mein Partner nicht auf die selbe Weise wie ich trauert, hat es einfach gut getan, wenn wir uns umarmt haben und einander nah waren. Seit Langem habe ich mich auch einmal wieder ans Klavier gesetzt und (auch wenn ich das nicht besonders gut kann ;) ) für unser Sternchen etwas gespielt. 

Heute habe ich das Gefühl, etwas befreit zu sein und offen für das, was auch immer kommen mag. Danke auch für deine Tipps... Sonne habe ich gleich heute getankt :) und mein Blut wollte ich eh diese Woche mal checken lassen. Bisher war meine FA stets sehr zuversichtlich und trotz der FG davon überzeugt, dass es mit etwas Geduld bei mir bald klappen wird. Leider zeigt ja deine Nachricht, dass man sich nicht bei allen Medizinern gut aufgehoben fühlt. Unglaublich wie unsensibel da manche drauf sind! Tut mir leid, dass du im Krankenhaus diese Erfahrung machen musstest. Ich finde auch, für unsere Trauer kann es keine Regeln geben... wie lang, wie intensiv... sie gehört nach einer FG einfach dazu und es ist sicher wichtig, sie zuzulassen. 

Ich habe auch beschlossen, mir kein zeitliches Limit zu setzen, das uns unter Druck setzt. Wenn es doch zu spät für ein zweites Kind wird, werde ich das glaube ich spüren und kann den Wunsch dann besser loslassen, als ich es durch rationale Überlegungen könnte.

Den Wunsch mit der Sonne gebe ich dir zurück :) Genieße das Leben mit deinem Sohnemann! Es ist so wunderbar :)

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