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Wie es so ist

Ihr Lieben,

Habt vielen Dank für Eure lieben Glückwünsche zur Geburt.
Greta ist nun schon zwei Wochen alt, sie ist unser Wunder und Gottesgeschenk.
Ein so liebes Baby.

Die Geburt war anders als gedacht und - ehrlich gesagt- ich habe noch immer ziemlich daran zu knapsen.
Ich bin noch nicht fertig damit.
Der Grund ist seltsam, vielleicht auch ein Tabu, ich weiß es nicht.
Ich bin enttäuscht von meinem Mann während der Geburt und fühle mich allein gelassen.
Aber von vorne:
Wir riefen die Hebamme an, weil ich Blutungen bekam. Keine Wehen.
Die Hebamme war besorgt, weil es viel Blut war. Es war schnell klar, das es keine Hausgeburt geben wird.
Wir sind dann ins Krankenhaus und bekamen ein Familienzimmer.
Immer wieder CTG, Untersuchungen, die Fruchtblase ist geplatzt, keine Wehen. Muttermund 2 cm
Um ca 2.00 Nachts waren wir dann auf dem Zimmer.
Mein Mann schlief Sofort ein.
Gegen 4.00 begannen die Wehen, sie waren sofort sehr stark.
Ich habe sie allein veratmet, wollte ihn nicht wecken( okay mein Fehler).
Gegen 7.00 habe ich ihn geweckt, er bräuchte noch einen.kleinen Moment um wach zu werden...
Ich hatte eine starke Wehe nach der nächsten...
Bin dann schon mal vor gelaufen in den Kreißsaal.
Der Weg war so schlimm, ich hatte solche Wehen während des Weges und fühlte mich so allein.
Im Kreißsaal ging es weiter.
Muttermund bei 7-8 cm....Immerhin.
Dann ging es los, ich hatte extreme Wehen, ohne Pause.
Saß auf dem Bett und presste, die Hebamme sagte , so kann das Kind nicht kommen.
Ich hatte keine Kraft mich zu bewegen.
Irgendwie schaffte ich es auf den Hocker.
Greta kam um 7.30.
Das waren sehr intensive Wehen, deutlich extremer als bei den anderen Beiden.
Ich habe meinen Mann als passiv und " nicht bei mir empfunden".
Wir haben schon oft darüber geredet, er hat es mir erklärt, wie er sich fühlte...Mein Gefühl bleibt.
Mein Mann ist ein wunderbarer Mensch, sehr empathisch und selbstlos- vielleicht hatte ich daher zu hohe Erwartungen?
Ich weiß selber nicht, warum mir das so weh tut.

Die Plazenta hatte sich vorzeitig mit einem Teil gelöst, daher kam viel, viel Blut - dies erklärt auch die heftigen Blutungen vorher.
Der Kreißsaal sah aus, als hätte Hannibal Lector richtig miese Laune gehabt...
Ich komme langsam auf die Beine, der Blutverlust und der Eisenmangel setzen mir noch immer etwas zu.

Aber Greta ist einfach perfekt!


Alles Liebe,
Heilca
Bisherige Antworten

Re: Wie es so ist

Liebe heilca,

es ist schwer etwas dazu zu schreiben. Was hat er denn gemacht während der Wehen? Was sagt er selber dazu? Wie hast Du selber die Geburt erlebt? (Du hattest doch so von einer Hausgeburt geträumt, vielleicht spielt die Enttäuschung auch mit rein?) Warum hast Du ihn nicht dazu verdonnert Dich zum Kreißsaal zu begleiten?
Bei unserer ersten gemeinsamen Geburt war mein Mann auch noch etwas "distanziert". Z.B. hab ich im Familienzimmer noch ordentlich Fruchtwasser (und Pipi) verloren und er wollte es noch ordentlich aufwischen bevor wir wieder in den Kreißsaal gehen. Da hab ich ihm einmal eindrücklich gesagt: Heute machen wir mal wie ICH meine.
Hattet ihr darüber gesprochen was bei der Geburt wichtig ist? Wir hatten das. Er hat zwar die Hälfte vergessen, aber dadurch dass er schon wusste was auf ihn zukommt, war er viel präsenter.

Ich hoffe Dein Gefühl verflüchtigt sich so wie eine andere Geburtsverletzung.

Re: Wie es so ist

Er hat zuerst im Zimmer geschlafen, das hatte ich ihm aber gesagt- mein Fehler!
Als er etwas später in den Kreißsaal kam, saß er auf einem Stuhl...Und saß...Und saß... Bis die Hebamme ihn aufforderte sich auf dem Gebärhocker hinter mich zu setzen.
Als ich es irgendwie schaffte, da drauf zu kommen- allein!

Wir hatten im Vorfeld sehr viel darüber gesprochen. Er sagte, er wollte mich nicht stören oder zulabern....

Re: Wie es so ist

Oha. Das würde mir als Erklärung allerdings auch nicht ausreichen.
Weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Hast Du eine Idee warum er sich so verhalten hat? Ich meine, wenn ihr drüber gesprochen habt hätte er doch wissen müssen dass das nichts mit stören zu tun hat.

Re: Wie es so ist

Ja, ich habe eine Idee.
Er hat das auch so benannt.
Es gab im Geburtsvorbereitungskurs eine Situation, wo die Hebamme meinte, das zuviel Sprechen oder auf die Gebärende einreden, ihre Konzentration stört und damit eher destruktiv wirkt.
Dem hatte ich zugestimmt.
Das war so in seinem Kopf, dass alles andere in den Hintergrund trat

Re: Wie es so ist

Liebe Heilca,

Erstmal schön zu hören, das Greta so ein liebes süßes Baby und wohlauf ist!

Es tut mir leid, dass die Geburt gar nicht so verlaufen ist, wie du es dir gewünscht hast und du dich zudem von deinem Mann allein gelassen gefühlt hast....schade.
Ich hoffe sehr, dass deine verletzten Gefühle bald wieder heilen dürfen und du körperlich wieder auf der Höhe bist!

Fühl dich gedrückt Heilca :-)

Re: Wie es so ist

Liebe Heilca,
sei nachsichtig mit Deinem Mann... Die Evolution hat es eigentlich nicht vorgesehen, dass Männer bei der Geburt ihrer Kinder dabei sind. Erst in den letzten 40 Jahren haben wir in der westlichen Welt damit angefangen. Mein Mann hat mich bei den zwei Geburten auch nicht überzeugt, er war sehr aufgeregt und ich hatte immer das Gefühl, ich müsste das ganze auch zu einem für ihn schönen Ereignis machen. Er hätte es sich nie nehmen lassen, aber mit meiner Mutter oder Schwester wäre es für mich entspannter gewesen. In den ersten Wochen nach der Geburt und auch nach einem großen Blutverlust ist man ohnehin sehr sensibel. Du kannst es nicht mehr ändern, und wenn er ansonsten ein toller Partner und Vater ist, solltest Du ihm seine wahrscheinliche Überforderung nicht nachtragen.
Alles Gute
Toby17
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