Was soll man glauben?
ich bin 42 Jahre und wünsche mir schon seit einigen Jahren ein Kind. Es scheiterte jedoch daran, dass ich keinen Partner hatte. Nun war das Schicksal gnädig mit mir und ich habe einen lieben Mann kennengelernt. Vor zwei Monaten haben wir geheiratet. Mein Mann ist sehr viel jünger als ich. Wir möchten beide ein Kind. Mein Frauenarzt hat mich sofort an eine Kinderwunschpraxis überwiesen. Ich habe Ende letzten Jahres die Pille abgesetzt. In dieser Praxis hat man mir zunächst Mut gemacht. Meine Hormonwerte sind trotz jahrelanger Einnahme von Hormonen spitze. Die Eileiter sind frei, obwohl ich letztes Jahr eine schwere Entzündung in der Gebärmutter hatte. Das Myom, das ich schon lange habe, blockiert die Eileiter nicht. Ich habe regelmäßig einen ES, den ich auch spüre. Trotz der guten Voraussetzungen hat es mit dem Schwangerwerden nicht geklappt. Ich wollte noch einmal einen Rat, da mir mein Myom jetzt etwas zu schaffen macht und mein Zyklus, der regelmäßig war, ein wenig geschwankt hat. Bei dieser Gelegenheit wurde mir nun gesagt, dass ich mich auf ein Leben ohne Kinder einrichten solle, da die Chancen, schwanger zu werden, aufgrund meiner organischen Probleme und meines hohen Alters verschwindend gering seien. Mir wurde auch indirekt vorgeworfen, dass ich ja recht spät mit der Umsetzung des Wunsches beginne. Meinem Mann wurde unterstellt, da er sich noch nicht hat untersuchen hat lassen, es sei ihm nicht ernst damit. Dabei habe ich erklärt, dass es Probleme mit der Krankenversicherung gibt. Mein Mann sieht auch die Dringlichkeit nicht so, wie ich sie sehe. Für ihn bin ich noch jung und er hat sich im Gegensatz zu mir, noch nicht so intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Das ändert jedoch nichts an dem gemeinsamen Kinderwunsch und der Tatsache, dass ich mich um die Umsetzung kümmern muss. Ich habe eine Einweisung ins Krankenhaus zur OP bekommen und die Adresse einer Psychologin, die sich auf unerfüllten Kinderwunsch spezialisiert hat, nachdem ich weinend zusammengebrochen bin und die Ärztin ihre Verwunderung zum Ausdruck gebracht hat, dass es mir offensichtlich doch ernst ist mit der Realisierung einer Schwangerschaft. Warum habe die Praxis denn aufgesucht? Weil ich nichts besseres zu tun habe in meiner Freizeit?
Warum erzählt man mir jetzt etwas anderes, als zu Beginn der Behandlung? Wurde ich die ganze Zeit belogen, da man mit einer langwierigen Behandlung viel Geld verdienen kann?
Ich werde noch eine zweite Meinung einholen, insbesondere bevor ich mich operieren lasse. Bin wütend und verzweifelt und musste mir meinen Frust einmal von der Seele schreiben. Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Dete
Was soll man glauben?
ich kann dir schlecht was raten, aber wie schon oben geschrieben, würde ich noch eine zweite meinung einholen und dann entscheiden......
die frage: warum man dir etwas anderes erzählt als zu beginn der behandlung, hätte ich die ärzte direkt vor ort gefragt.....ich kann mir nicht vorstellen, dass man an dir geld verdienen wollte......wenn ja, ist es eine unseriöse praxis, die ich auch sofort verlassen würde......andererseits sind es keine übermenschen dort und ich finde es nur fair, wenn man mit die tatsachen auf den tisch legt, auch wenn sie noch so sehr wehtun......
es ist erst mal ein schock, aber dann kann man sich weitere gedanken machen, z.B. adoption etc.....
ich wünsche dir auf diesem weg alles gute und viel kraft für weitere entscheidungen
lg
kugelfisch
Was soll man glauben?
du hast Recht, ich hätte gleich fragen sollen, aber ich war so geschockt, dass mir diese Gedanken erst später kamen. Das Myom soll entfernt werden, da es schmerzt. Das Problem ist, dass mir letztes Jahr gesagt wurde, dass es mit der Gebärmutterwand verwachsen ist, so dass fraglich ist, ob nur das Myom entfernt werden kann. Wenn nicht, war es das dann mit dem Kinderkriegen. Für eine Adoption bin ich auch schon zu alt...!
Ich danke Dir für Deine lieben Worte
sei herzlich gegrüßt
von
dete
Was soll man glauben?
zumal du schreibst, deine hormowerte sind spitze. ich gehe davon aus, daß nicht nur ein hormonstatus gemacht wurde bei dir, sondern 3 stück (der 1. am zt3-zt5, der 2. kurz vorm es und der 3. bei ca. es+7 - erst diese 3 stati im zusammenhang können aussagen, ob deine hormonwerte wirklich spitze sind)
sicher sind die eizellen im "alter" nicht mehr die jüngsten, und sicher dauert es länger, ehe da mal eine "jugendlich frische" hüpft. wenn du in jedem zyklus noch deinen es hast, sind die voraussetzung doch im prinzip ganz gut...
nicht so richtig habe ich das mit dem myom verstanden. ist es in der gm und inwiefern bereitet es dir probleme meinst du, durch das myom wird dein zyklus unregelmäßig ich würde aber, wenn du unsicher bist, auch eine 2. meinung zu dem thema operation einholen.
ich finds anmaßend von ärzten, dir vorwürfe zu machen, wann du nun mit der umsetzung eures kinderwunsches beginnst. immerhin ist das einzig und allein deine angelegenheit und auch entscheidung. ganz davon abgesehen, daß du ja lange zeit gar keinen partner hattest.
was ich auch nicht so richtig finde, daß du schreibst: das du dich um die umsetzung kümmern mußt... also, meiner meinung nach sind dafür frau und mann verantwortlich, wenn beide auch ein baby wollen also sollte dein mann schleunigst zum sg gehen, es kann auch am sperma liegen, wenn frau nicht ss wird (zumal ja bei dir alles in ordnung ist). bei meinem mann hat das gar nix gekostet, er hat sich wegen unerfülltem kiwu eine überweisung von seiner hausärztin zum urologen geholt, und dort wurde dann ein sg veranlaßt, nach 14 tagen ein kontroll-sg.
wenn dein mann das bis jetzt noch nicht gemacht hat, verstehe ich schon, daß er von den ärzten leise vorwürfe bekommt, ihm sei's nicht wichtig mit dem gemeinsamen kind. also bitte ihn darum, daß er ein sg machen läßt!
ich drück euch die daumen, daß ihr bald zu eurem wunschkind kommt.
lg.
Was soll man glauben?
als erstes: Lass Dich nicht verrückt machen, denn das verringert eher, die Chancen schwanger zu werden. GAnz egal, was die Ärzte sagen, Gelassenheit ist wichtig und ein bisschen Zuversicht, dass das Baby schon kommen wird, wenn es denn sein soll, egal wie alt Du bist.
Mein Heilpraktikerin sagte mir einmal, dass wir viel länger Kinder bekommen können, als man uns glauben machen will. Lies Dir vielleicht die Geschichte von Junibär und anderen Spätschwangern durch. Das hilft, zuversichtlich zu bleiben.
Mein Heilpraktikerin hilft mir übrigens sehr. Sie sorgt dafür, dass der Hormonhaushalt stabil und die Laune positiv bleibt. Vielleicht wäre so etwas auch ein gute Unterstützung für Dich?
In einer Kinderwunschklinik hat mich eine Ärztin dahingehend beraten, dass sie mir von einer künstlichen Befruchtung abriet, weil die älteren Eizellen immer empfindlicher werden und bei einer künstlichen Befruchtung leicht beschädigt werden können. Sie meinte, eine Befruchtung IM Körper hätte bei älteren Kinderwunschfrauen eine größere Chance auf Erfolg.
Was das Myom anbelangt, würde ich auf jeden Fall noch zu einem anderen Arzt gehen und mir eine zweite oder gar dritte Meinung anhören. Vielleicht kann sogar eine Heilpraktikerin helfen, dass es ein bisschen kleiner wird. Ich habe auch von einer neuen Methode per Ultraschaoll plus MRT gehört, mit der Myome ohne OP entfernt werden können. Aber das machen bisher wohl nur wenige Kliniken.
Also nur Mut! Genieße Dein Leben und freue Dich über Deine schöne Beziehung. Das ist ein wertvolles Geschenk. Viele haben das nicht. Und wenn noch ein Baby dazu kommt, dann wäre das wundervoll.
Alles Gute
Angeli
Was die IN VIVO-BEFRUCHTUNG angeht...
... kann ich Dir nur beipflichten. Denke so ähnlich, "olle" Eizellen sind fragil und es gilt wohl das Motto "einen alten Baum soll man nicht verpflanzen" (ergo aspirieren und in vitro befruchten).
Bei mir haben die ICSIs auch nix gebracht, trotz zahlreicher Eizellen, entweder sind sie nicht befruchtet worden (OK, das wären sie in vivo wohl auch nicht) oder gar - simpel ausgedrückt - degeneriert.
Wenn frau hormonell einigermassen OK ist, noch genügend Antralfollikel hat, die Spermien des Mannes i.O. sind und die Eileiter durchgängig etc. pp., dann sollte es auch noch natürlich klappen - dauert halt etwas länger als beim jungen Gemüse. Gut Ding will Weile haben.
Am besten ist - wie Du auch erwähnst - sich nicht sooo arg zu fixieren (man kann es eh kaum beeinflussen).
LG,
orni
Was die IN VIVO-BEFRUCHTUNG angeht...
erst einmal danke ich Euch für die Aufmunterung. Es geht mir jetzt besser! Das Myom bereitet mir starke Schmerzen während der Blutung und mittlerweile tut es auch ohne Blutung weh. Die Sache mit dem Ultraschall klingt sehr interessant. Mein Hormonstatus wurde mehrfach getestet und war immer sehr gut. Gut Ding will vielleicht wirklich Weile haben.
Ich grüße Euch
Dete
Was soll man glauben?
ja, ich kann dich sehr gut verstehen.
Es gibt zwei Dinge die man selber tun kann.
Erstens mit einer guten Ärztin einen "Plan" erarbeiten, wie man vorgehen will. Eine künstliche Befruchtung aufgrund deines Alters halte ich wenig sinnvoll. Würde eher mal Zykluskontrolle machen und evtl hormonell ein bisschen nachhelfen. Wichtig finde ich aber, dass man sich auch ein Limit setzt.
Wir beispielsweise haben uns April als Grenze gesetzt. Ich werde im Dezember 43 und neun Zyklen werde ich jetzt Clomifen oder dann auch Menogon nehmen.
Zum zweiten finde ich aber die seelische Auseinandersetzung mit dem Thema "es klappt vielleicht auch nicht mehr" sehr wichtig.
Meine Ärztin hat mir mal einen weisen Spruch gesagt "Kinder zu bekommen ist auch eine Sache des Kosmos. Wir können hier das maximale tun um ein Kind willkommen zu heißen, aber ob es dann wirklich kommt, entscheidet eben nicht nur das Alter oder die Medizin".
Wünsche dir alles Gute
Selima
Was soll man glauben?
ein "Plan" ist immer gut, da gebe ich Dir Recht. Eigentlich hatte ich mich mit der Ärztin so verständigt, dass wir es bis zum Jahresende erst einmal ohne Hilfe versuchen. Habe zu Beginn eine Auslösungssprizte bekommen. Danach habe ich Ovulationstests durchgeführt. Zwei Monate habe ich darauf verzichtet, um mir keinen Stress zu machen. Die Tests waren immer positiv und bei den Untersuchungen wurde mir gesagt, dass bei mir sogar die Chance einer Mehrlingsschwangerschaft bestehe. Ich hatte nur einen Monat wohl keinen ES, der sehr mit Streß beladen war. Das soll aber auch bei jungen Frauen normal sein, habe ich gelesen.
Den Worten Deiner Ärtztin ist nichts mehr hinzuzufügen. Sicher macht es Sinn, dass den Menschen auch Grenzen gesetzt sind und die Schöpfung ein Mysterium bleibt.
Ich danke Dir für Deine lieben Wünsche,
dete
Was soll man glauben?
Lies mal mein Profil! Vielleicht kann ich Dir zwecks Myom-OP etwas Mut machen!
Gruss
Karin
Was soll man glauben?
vielen Dank. Dein Bericht hat mir wirklich Mut gemacht! Eine PO per Bauchspiegelung schein nicht möglöich zu sein. Das habe ich von verschiedenen Ärzten gehört. Im vergangenen Jahr hat man mir im Wege einer Bauchspiegelung Endometriosegewebe und Verwachsungen entfernt. Das Myom konnte nicht auf diesen Weg entfernt werden, da es zu groß ist und zudem mit der Gebärmutterwand verwachsen ist. Aber hier in Berlin wird die MRT Methode angeboten, habe ich gerade erfahren. Ich werde sehen, ob das eventuell für meinen Fall in Frage kommt.
Liebe Grüße
dete
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