Ich habe gestern noch länger über die Spiegel-TV-Doku nachgedacht, insbes. über das Thema Embryospende, dem ich bis dahin immer mit sehr ambivalenten Gefühlen gegenüberstand, eben wegen der eventuellen "Ausbeutung" der Spenderinnen in den ehem. Ostblockländern (insbesondere bei der Eizellspende).
Ich habe ferner mal tief in mich hineingehorcht und so getan, als sei ich, jetzt mit 45 kinderlos und wollte unbedingt noch ein Kind (was mit den eigenen Eizellen nicht mehr möglich wäre).
Und da bin ich dann eben auf den "Trichter" gekommen, dass es für Frauen, die unbedingt noch ein Kind mit ihrem (neuen) Partner haben und eine Schwangerschaft erleben wollen, nicht die schlechteste Lösung ist (klar, wie immer gilt: mein Empfinden).
Warum:
a) man spart sich Zeit und Nerven und sinnlose Hormonstimulationen
b) so weit ich weiß, sind dies überzähle Embryonen von (jungen) Spenderinnen, die u.U. auch nach einer bestimmten Zeit verworfen werden (sollte dem so sein, rette ich ja irgendwo ein klitzekleines, beginnendes Leben - auch wenn ich da bei einer Auslandsadoption eher ein Leben rette, aber die ist natürlich auch viel kostenintensiver und ich habe das Baby nicht in meinem Bauch - wenn das so wichtig sein sollte)
c) Die genetische Situation ist in meinen Augen nicht so kompliziert wie bei einer Eizellspende. Bei dieser ist ja der Mann der Samenspender. Was aber passiert, wenn die Beziehung in die Brüche geht. Frau steht da mit dem (genetischen) Kind des Mannes (der vielleicht sogar auf die Eizellspende hingewirkt hatte, weil er unbedingt einen genetischen Ableger haben wollte). Klar, auch wenn das Kind nicht ihr eigen Fleisch und Blut ist, ist sie die Mutter, ich denke aber trotzdem, dass das irgendwo Konfliktpotential hat, eben wenn eine Beziehung auseinandergeht.
Nun ja, für mich selbst wäre diese Alternative nicht in Frage gekommen (ich habe das gestern nur mal so im Kopf durchgespielt, ich habe wirklich keinen Kinderwunsch mehr). Für mich persönlich geht Mutterschaft nicht zwangsläufig mit einer Schwangerschaft einher (und vice versa), für viele Frauen aber doch, oder?
Soll übrigens kein Plädoyer für die Embryonenspende sein (nach wie vor bemängle ich, dass mit dem Leid (=Kinderlosigkeit) von Menschen viel zu viel Geld gemacht wird).
LG,
orni