Ihr Lieben,
genau einen Monat und einen Tag ist die OP jetzt her und ich wollte die Gelegenheit mal nutzen und Euch erzählen was so passiert ist.
Die OP selber ist gut verlaufen und es ging mir hinterher – eigentlich viel zu – gut.Eine Woche danach war ich bei der FÄ zur Nachuntersuchung. Es war noch Blut in der GM, daher bekam ich eine Spritze, damit sich die GM weiter zusammen zieht. Als ich 36 Stunden später immer noch keine wirkliche Blutung bekam, wurde ich langsam nervös und rief meine Hebamme an. Die empfahl mir Rückbildungstee und kam am nächsten Tag zu einer Bauchmassage. Immer noch nicht mehr als ein paar Tropfen Blut. Ich musste also nochmal zur Ärztin, aber es sah alles gut aus. Andernfalls hätte ich mir überlegen müssen ob ich spontan am Tag vor Heiligabend nochmal eine Ausschabung machen lasse, oder es drauf ankommen lasse und unsere Feiertage bzw den Besuch zu Schwiegervaters 80. Geburtstag gefährde. Aber es war ja alles gut.
Heiligabend, zwei Wochen nach der OP, habe ich einen Schwangerschaftstest gewagt. Der war glücklicherweise schon wieder negativ. Das hat mich sehr beruhigt.
Soweit das körperliche. Das seelische sah leider ganz anders aus. Am Anfang ging es mir super, aber nach ein paar Tagen wurde es eine richtige Berg-und-Tal-Fahrt. Einige von Euch kennen ja meine Geschichte. Ich habe mit meinen großen Jungs eine sehr lange, schwierige und traurige Zeit hinter mir. Irgendwie hatte ich mit dieser Schwangerschaft das Gefühl, wenn ich wenigstens mit meinem jetzigen Mann drei Kinder haben könnte – also mehr als ich je unter einem Dach hatte – dann könnte ich meinen Frieden finden und „mein Schicksal akzeptieren“. Aber das soll nun nicht sein und ich habe auch das Gefühl, selbst wenn es jetzt noch mit Nummer drei klappen würde, ginge der Deal nicht mehr auf.
Wie also mit der jetzigen Situation umgehen? Ich sehe zwei Möglichkeiten: Für ein weiteres Baby kämpfen und alle Bedingungen optimal angehen. Alles daran setzen, dass es doch nochmal klappt. Oder es ausnahmsweise mal ganz entspannt angehen. Wenn es klappt ist es gut, wenn nicht, dann eben nicht. Sex nach Lust und Laune, und nicht nach Kalender oder Temperatur.
Ich war lange sehr zerrissen. Einerseits ist es doch mein Herzenswunsch, andererseits klingt die zweite Variante so verlockend! Und: ICH MAG NICHT MEHR KÄMPFEN! Das hab ich die letzten 15 Jahre fast ausnahmslos getan. Und nein, es werden nicht immer die mutigen, fleißigen belohnt. Es gibt nicht immer ein Happy End. Ich mag mir das nur sehr schwer eingestehen, denn ich habe immer zu denjenigen gehört, die gerne mal die Zähne zusammengebissen haben. Und traurig klingt es auch, finde ich. Aber es ist so.
Neulich habe ich mit meinem Mann darüber geredet. Zum Glück habe ich einen klugen, lieben Mann. Ich bin dann zu den Entschluss gekommen, Variante zwei (die entspannte) zu wählen. Es klingt einfach zu verlockend! Wenn sich dann die Stimme in mir meldet die sagt, ich dürfe doch nichts unversucht lassen, dann muss ich eben an mir arbeiten diese Stimme zu besänftigen. Ja, es ist hart sich von einem Lebenstraum – einer Großfamilie – zu verabschieden. Aber es wäre dumm diesem Traum um jeden Preis hinterherzurennen.
Ich werde also keinen Termin in der KiWu machen und auch kein Clomi mehr nehmen. Ich werde auch nicht abstillen oder das Stillen reduzieren (so wie es mir meine Hebamme geraten hatte). Das bringt nur Streß und schlechte Laune und ob es so entscheidend ist, weiß ich auch nicht. Schließlich bin ich auch ohne Clomi zweimal stillend schwanger geworden, beide Male Ü40. Ich werde auch keine Diät machen, obwohl ich rund 4 kg über dem liege was für KiWu optimal ist. Ich sehe zu dass ich mich gesund ernähre, aber wenn der Appetit auf was deftiges oder süßes da ist, dann ist das halt so. Was mir noch ganz wichtig ist: Ich werde den Streß reduzieren, so gut das mit zwei kleinen Kindern möglich ist. Ich bin so ausgebrannt, es ist einfach mal an der Zeit. (Und das soll ja auch den Prolaktinspiegel senken! ;o) ) Bisher war ich ganz toll darin Listen zu machen und alle möglichen ToDos optimal darin zu verteilen. Jetzt mache ich nix, was nicht wirklich sinnvoll und notwendig ist. Was ich machen werde, ist mein Cocktail aus Nahrungsergänzungen und ich nehme ab ES Progesteron. Dazu muss ich leider wieder Tempi messen, aber das ist ja irgendwie auch spannend. Sex nach Plan gibt`s nicht mehr, aber gerne Beziehungspflege, so dass sowieso oft genug geherzelt wird! ;o)
Joa, das war jetzt ein langer Roman. Nun wisst ihr wie es bei mir aussieht.
Alles Liebe Euch allen!
Eure Paula