Hallo,
jetzt möchte ich mich nach langer Zeit endlich mal wieder melden.
In letzter Zeit ging es mir nicht so gut, und ich hatte ziemlich viel Stress. Seit fast zwei Wochen habe ich starke Schmerzen im Unterleib und im unteren Rücken. Und inzwischen sind auch noch scheußliche Ischias-Schmerzen dazugekommen, so dass ich manchmal gar nicht mehr richtig laufen kann. Solche Unterleibsschmerzen kenne ich aus der ersten Schwangerschaft gar nicht. Vielleicht kommt es von der Kaiserschnitt-Narbe - die ist ja noch nicht ganz anderthalb Jahre alt, und vielleicht gibt es da Verwachsungen. Das meinte auch der Frauenarzt. Der Ischias hat mir in der ersten Schwangerschaft erst ganz am Ende und nur ganz manchmal weh getan. Aber da musste ich ja auch noch nicht ständig ein über-13-kg-Kind herumwuchten.
Diese ständigen Schmerzen schlagen ziemlich auf die Stimmung, und zusätzlich hatte ich auch noch einigen Stress. Am Samstag vor einer Woche habe ich beim Einkaufen mein Portemonnaie verloren - mit ziemlich viel Geld drin (ich hatte gerade das Geld für das Ersttrimester-Screening abgehoben) und außerdem EC-Karten, Personalausweis, Führerschein, Fahrzeugschein,… Ich war total fertig. Aber manchmal hat man auch einfach mal Glück :-): Nachmittags klingelte es an der Tür, und ein älteres Ehepaar brachte mir das Portemonnaie zurück. Sie hatten es gefunden, und im Personalausweis stand ja meine Adresse. Mann, war ich erleichtert!
Leider gab es kurz danach schon neuen Stress, denn der Mieter in der Wohnung über uns meinte plötzlich, sein Auto im Hof direkt vor unserem Wohnzimmerfenster und Balkon (im Erdgeschoss) parken zu müssen, obwohl da gar kein Parkplatz ist. Nachdem das Auto eine Woche lang fast ununterbrochen dort gestanden und uns die Sicht auf den Garten (wo ich gerade ein paar Blümchen gepflanzt hatte) verstellt hatte, haben wir das mit dem Vermieter geklärt, und die Leute parken jetzt auch nicht mehr dort. Aber so was finde ich immer total unangenehm. (Als Eltern eines lebhaften Kleinkinds haben wir gegenüber den Nachbarn quasi ein chronisch schlechtes Gewissen und beschweren uns eigentlich nicht gerne über irgendwas.)
Beruflich hatte ich auch ziemlich viel zu tun, und nebenbei musste ich Kisten packen, weil wir am Wochenende mit der Firma in ein neues Gebäude (ein paar Straßen weiter) umgezogen sind.
In unserer Wohnung gibt es leider auch immer noch sehr viel zu tun, aber mit Kleinkind kommt man ja zu fast gar nix. Zumal Jan-Philipp gerade mal wieder eine Phase hat, in der er abends nicht ins Bett zu kriegen ist und bis 21 oder 22 Uhr herumtobt.
Aus all diesen Gründen habe ich hier schon länger nicht mehr geschrieben und auch gar nicht alles lesen können, obwohl ich gerade die Diskussion zum Thema FU sehr interessant und wichtig fand. Auch sonst habe ich offenbar Einiges verpasst (bei Shari_68, junibär, erdbeerkäfer,...) und muss unbedingt mal nachlesen.
Jetzt aber mal die gute Nachricht :-): Vorigen Dienstag hatte ich das Ersttrimester-Screening, und das Ergebnis ist wirklich gut: Die Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21 beträgt 1:883. (Rein altersbedingt wäre es 1:45.) Die Nackenfalte misst 1,7 mm. Bei Jan-Philipp war die Nackenfalte mit 2,5 mm eher grenzwertig, aber durch eine gute Biochemie kam ich damals im Gesamtergebnis auf 1:450.
Wir werden also auch diesmal wieder keine FU machen lassen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt durch die FU ist ja deutlich höher als die für Down-Syndrom. Außerdem würden mein Mann und ich wegen Down-Syndrom keinen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen - es sein denn vielleicht, beim Feinultraschall würden schwere Organfehler deutlich. Was wir dann machen würden, kann ich noch gar nicht sagen.
Wegen des Fehlgeburtsrisikos hätte ich nur sehr ungern eine FU vornehmen lassen. Wenn Ersttrimster-Screening aber ein sehr schlechtes Ergebnis herausgekommen wäre, hätte ich mich wohl doch dafür entschieden, einfach um Bescheid zu wissen und mich ggf. auf ein behindertes Kind einstellen zu können.
Meine Einstellung dazu hat sich übrigens durch die Schwangerschaft sehr verändert. Früher dachte ich immer: Wenn ich jemals schwanger werde, dann werde ich auf jeden Fall eine FU und bei schlechtem Ergebnis auch einen Abbruch machen lassen, da ich mich einem Leben mit behindertem Kind auf keinen Fall gewachsen fühle. Aber als ich dann tatsächlich schwanger war, hat sich das plötzlich ganz anders angefühlt, und ich konnte mir nicht mehr vorstellen, das Kind wegen einer so vergleichsweise harmlosen Behinderung wie Down-Syndrom abzutreiben.
Puh ist das lang geworden! Hoffentlich kann ich in Zukunft mal wieder regelmäßiger (und dafür kürzer) schreiben.
LG
Wiebke (heute 13+5)
P.S. Der FA meinte bei der Nackenfaltenmessung, dass da zwischen den Beinen des Krümelchens "was vorsteht", d.h. es sieht wohl nach einem Brüderchen für Jan-Philipp aus - wobei ich es für solche Prognosen noch etwas zu früh finde.