Hallo,
mehr als eine ganze Woche hab ich jetzt nicht geschrieben *schäm* ... aber ich hab ne gute Entschuldigung: unser Töchterchen kam am 22.2.08 gesund und mit den Traummaßen von 5050g / 55 cm / 38 cm Kopfumfang auf die Welt. Und bescherte mir neben einer Riesenmenge Freude auch einen kleinen Riss und etwas Blut- und Schlafmangel, so dass meine Lust, vor dem Computer zu sitzen, etwas eingeschränkt war.
Trotzdem noch schnell ein Geburtsbericht in Kurzfassung: nachdem am 20. Termin war, und jeder mit einem großen Baby rechnete, und auch alles geburtsbereit aussah, wurde entschieden, am 22. mit Wehentropf einzuleiten. Begeistert war ich nicht unbedingt - aber wollte auch kein evtl. steckenbleibendes 6kg-Kind riskieren. Und bei den letzten Geburten endete ich ja auch am Wehentropf ... Nach einigen Vorbereitungen (Aufnahme-CTG, Entspannungsbad, etc.) wurde ich dann gegen 12:30 Uhr verkabelt und vernadelt - und gegen 13:00 Uhr setzten auch brav die Wehen ein. Gegen ein Öffnen der Fruchtblase hatte ich mich erfolgreich gewehrt, obwohl die Ärzte dringend dazu rieten, weil es so schneller geht. Die Zeit war mir allerdings eher egal, Hauptsache, die Schmerzen waren auszuhalten. Waren sie auch - bis ca. eine Stunde später die Blase von allein sprang. Danach brauchte ich nicht mehr sehr lange, um mich für eine PDA zu entscheiden - der Traum von einer nadelfreien Geburt war ja eh vorbei, und bei einem Muttermund von 3 cm hätte ich mich auf ca. weitere 7h Jammern einstellen können .... neee, so heldenhaft bin ich nun doch nicht. Um 15:00 Uhr saß die Narkose und wirkte gut - leider war es mal wieder nicht die automatisch auffrischende Version, sondern die, die alle 2h nachgespritzt werden muss. Aber diskutier mal unter Wehen mit der Narkoseärztin ... ich war ja schon superfroh, dass die nette Hebammenschülerin den Wehentropf vorm Setzen der PDA runtergefahren hat, so dass ich auch ohne Wehenhemmer stillhalten konnte. Jedenfalls waren die Wehen kurzzeitig gar nicht mehr zu spüren, wurden dann wieder stärker und gegen 16:40 so stark, dass ich um ein Nachspritzen ersuchte. Vorher sollte nochmal untersucht werden - kurz vor der Geburt darf nicht mehr nachgespritzt werden, weil das Baby sonst doch was abbekommt. Also wurde die leitende Hebamme gesucht (inzwischen hab ich es nochmal ins Bad geschafft), Muttermund "angesehen" (dieses schmerzhafte "Sehen" mit den Fingern) - 5 cm, also Narkoseärztin anklingeln. Inzwischen war es 17:00 Uhr, die leitende Hebamme entschwand, die Schülerin wollte auch gerade nochmal raus - - - als ich plötzlich begann, den Kreißsaal zusammenzubrüllen. Solche Schmerzen kannte ich echt noch nicht - das war keine Wehe, kein Pressdrang, das war einfach nur AUUUUUAAAAA!! Die Schülerin wusste gar nicht, was sie zuerst machen sollte - zu mir, zur Klingel, auf den Flur rennen ... mein Mann sprang von seinem Stuhl am Fenster auf und eilte ans Kopfende des Bettes ... plötzlich standen 5 Leute um mich herum und versuchten, mich dazu zu bewegen, mich auf den Rücken zu drehen und die Beine zu öffnen .... mit dem blöden Argument, der Kopf sei schon da !!! BLÖDSINN - bei 5cm wird kein Kind geboren, und überhaupt, was sind Beine, mein Körpergefühl hört da auf, wo das so verdammt weh tut !!!! Naja, irgendwann hab ich es dann doch geglaubt und irgendwie getan, was man mir gesagt hat ... dann waren die Schmerzen plötzlich weg. Mein Mann bestätigte mir nochmal, dass der Kopf wirklich da wäre, und die Hebamme meinte, bei der nächsten Wehe solle ich pressen, damit der Rest auch kommt. Nächste Wehe? Fehlanzeige, da war nix mehr. Also hab ich nach einiger Wartezeit meine verbliebene Kraft zusammengenommen und einfach so gepresst - und da war sie!!!!! Voll Käseschmiere und reichlich ungnädig - aber auf meinem Bauch hat sie sich ganz schnell beruhigt. Und uns groß angeguckt, während die Hebammen erstmal alles zur Erstversorgung zusammensuchten. Und die Schülerin ihre Ermahnung bekam "... und deshalb sage ich Ihnen immer: sobald Sie den Raum betreten, als Erstes Handschuhe anziehen!!!!".
Naja, der Rest war nicht so nett - ich hab ziemlich geblutet, Baby musste auf die Intensivstation zur Beobachtung (Zuckerverdacht, weil so riesig) -eigentlich wollte ich ja gern ambulant entbinden, aber damit wars dann Essig. Wenigstens versprach der Kinderarzt, dass ich gern zu ihr kann - die Schwester würde mich hochbringen, und dann würde da ein bequemer Stillstuhl stehen, in dem ich sie füttern und knuddeln könnte. Tja ... aus Platzmangel kam ich auf die Gyn-Station, statt auf die Entbindung, die eine Nachtschwester dort durfte nicht weg und konnte mich folglich nicht bringen, Aufstehen sollte ich aber auch nicht - bin also dann im Schiebe-Rollstuhl allein durch die Gänge gerollert, um mich auf einem Bürostuhl ohne Lehne wiederzufinden und von der Schwester irgendwann gebeten zu werden, doch wieder zu verschwinden. Da meine Bettnachbarin eine liebe Oma war, die wohl ein Sägewerk unterm Bett versteckt hatte, habe ich mich den Rest der Nacht auf 3 Stühlen im Besucherraum zusammengerollt. Morgens kam dann zum Glück mein Mann, dann wurde alles etwas leichter - und abends um 5 haben wir zu dritt die Klinik gesund und müde verlassen. Und die beiden Großen samt allein babysittendem Opa haben uns begeistert in Empfang genommen.
Sooo - für ne Kurzfassung war das mal wieder ganz schön lang .... Aber da ich in Zukunft aus Zeitmangel wohl deutlich seltener schreiben werde *sorry*, seht ihr es mir hoffentlich nach.
Alles Gute an die Jungschwangeren (Wiebke, Sabine, ich hoffe, alles ist okay), die Fast- oder Neumamis (shari, ist schon jemand angekommen? Und hat inzwischen jemand was von junibär gehört?), die Bastelnden und natürlich auch die Nicht-Akut-KiWu-geplagten "alten Hasen",
Claudia
PS: Fotos und Namen werd ich hier nicht veröffentlichen - kleine Internet-Phobie. Aber natürlich ist die Prinzessin zuckersüß - und wenn ihr ganz neugierig seid, schickt mir einfach ne PN, ich mail dann ein Bildchen.